Kann es ein Leipzig für alle geben? Leipzig ist das neue Berlin, ruft die Republik. Günstige Mieten, Raum für kreative Köpfe und der Charme des Unvollkommenen. Aus Leipzig wurde Hypezig. Aber ist damit schon alles gesagt? Wir glauben nicht. Leipzig ist mehr als illegale Partys und schöne Altbauviertel. Leipzig ist auch, wenn Wohnraum luxussaniert wird und die Bewohner ausziehen müssen. Wenn Studen
ten in die Stadt kommen und auf Dauer nicht bleiben können. Wenn sich Menschen zusammenfinden und ihr Viertel lebenswerter machen. Die Diskussion um die Stadt muss weiter gehen als bisher - mit allen und angeregt von allen, denen die Zukunft Leipzigs wichtig ist. Deshalb gibt es einundleipzig. Gefördert werden wir vom VOCER Innovation Medialab für Nachwuchsjournalisten. Außerdem stehen wir in engem Kontakt mit dem Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig und leipzig-data, der Leipziger Initiative für offene Daten."Wir", das sind Christina Schmitt, Wolfgang Amann und Carolyn Wißing (von links nach rechts). Drei zugezogene Studenten, die sich auch von Leipzigs Ruf haben locken lassen. Jetzt sind wir eine Weile hier und haben die rosarote Brille abgesetzt. Wir sehen die Stadt nun anders - sind enttäuscht und begeistert, sehen hinter die Fassaden und hören das Rauschen der Stadt. Wir stecken quasi mittendrin und beobachten, wie die Diskussion um Leipzig an Fahrt gewinnt. Und manchmal stellen wir uns selbst die Frage: Sind wir vielleicht die Vorhut der Gentrifizierung? Das ist unser Hintergrund. Diesen möchten wir transparent machen, um glaubwürdig arbeiten zu können. Als Journalisten bemühen wir uns um Objektivität, Selbstreflexion und die Darstellung anderer Sichtweisen.