27/11/2023
„…and sometimes I‘m hungry“
„…und manchmal habe ich Hunger“
Worte, aus dem Mund eines abgemagerten Kindes in den Slums von Kibera, die ich nie vergessen werde. Die Zeit in Nairobi ist für mich Grenzgang, Mutprobe und Obligation zugleich. Ich drehe hier den Film „Die vergessenen Kinder von Korogocho“. Und ich kann schon jetzt sagen, dass dieser Film der wohl emotionalste, wichtigste und gesellschaftsrelvanteste meiner bisherigen Arbeit ist. Ich bin während der Dreharbeiten in den Slums keinem einzigen Weißen begegnet. Keine Hilfsorganisation traut sich hier rein. An den Grenzen der Slums endet die Arbeit von Unicef & Co. Und das bedeutet für 2 Millionen Menschen in Nairobi Armut, Hunger, soziale Ausgrenzung und für die Kinder ein Leben in Perspektivlosigkeit.
Der 19-Jährige David leidet an Cerebralparese. Seine Mutter arbeitet auf den schwefelnden Müllhalden von Kologocho, zwei Stunden Fußmarsch nimmt sie dafür täglich auf sich. Für 2 Euro am Tag- wenn sie Glück hat. Sie arbeitet genau dort, wo Großkonzerne wie Amazon, Temu, Shein & Co ihren Abfall entsorgen. An einem Ort, wo nie die Sonne scheint, weil durch giftige Gase immer eine riesige Dunstglocke über Nairobi schwebt. Hier wühlen Frauen in Müllbergen, die dann behinderte Kinder zur Welt bringen, die in dunklen Slum Hütten weggeschlossen und sich selbst überlassen sind, während ihre Mütter diese unwürdige, lebensgefährliche Arbeit tun. David kann sich wegen seiner Krankheit nicht bewegen und wurde in der Slumhütte von Ameisen und Fliegen befallen.
Das sind Schicksale und Bilder, die mich nicht loslassen. Und die unsere eigenen Sorgen und Probleme plötzlich ganz banal erscheinen lassen.
Wer Tina Richter und Ihre Arbeit hier in Kenia unterstützen möchte, kann sicher sein, dass jeder Cent in Essen, Medikamente, Therapien und Versorgung dieser Kinder investiert wird und nicht - wie bei den meisten Organisationen - in Verwaltungs-Wasserköpfen versickert:
https://www.kinderhilfe-harambee.org/index.php/de/