05/04/2024
Im Themenkreis sozialer Staat und Daseinsvorsorge und
natürlich Gesundheitssystem.
"[...] das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, das einen umfassenden Datencheck vorgenommen hat. Die Staats- und Sozialausgaben in Deutschland sind demnach weder im internationalen noch im historischen Vergleich besonders hoch. Vielmehr bewegen sie sich auf moderatem Niveau, je nach Betrachtungsweise sogar im unteren Drittel der Skala. Wer etwas anderes behauptet, »verbreitet eine Mär, die nicht durch Fakten gedeckt ist«, befand Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des IMK, in einer Mitteilung [...]"
"[...] Wie also haben sich die öffentlichen Sozialausgaben hierzulande verändert? Inflationsbereinigt stiegen diese zwischen 2002 und 2022 um 26 Prozent. Damit liegt die BRD unter 27 OECD-Mitgliedsländern auf dem drittletzten Rang, lediglich Griechenland (17 Prozent) und die Niederlande (neun Prozent) rangieren dahinter. Ganz vorn steht Neuseeland mit 136 Prozent, gefolgt von Island (131 Prozent) und Irland (130 Prozent). Selbst die USA, die gemeinhin für ihre »soziale Kälte« bekannt sind, verzeichnen ein Plus von 83 Prozent. Nun ließe sich annehmen, dass der Aufholbedarf der anderen viel größer und Deutschland schon vor 20 Jahren übermäßig gut aufgestellt war. Deshalb stellte das IMK die staatlichen Leistungen ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Dabei kommt die Bundesrepublik mit einem Anteil von 26,7 Prozent auf Platz sieben unter 18 Industriestaaten, wobei Frankreich mit 31,6 Prozent vorangeht. [...]"
Studie: Anders als oft behauptet, sind die Sozialausgaben in der BRD im internationalen Vergleich nicht besonders hoch • Foto: Oliver Berg/dpa