15/12/2022
Für alle geneigten Leser u. Leserinnen
Hier, der versprochene Erfahrungsbericht zu Canor Audio, speziell des von mir gehörtem D/A Wandler Canor DAC 2.10 und getesteten Verstärker Canor AI 1.10 ( sowohl als Solo und im Master/Slave Verbund).
Der Canor DAC : Reiner DAC nix mit Streamer oder Vorverstärker Funktionen, 2xSABRE-32-Bit-DAC-Chips, Röhren Ausgangsstufe.
Ich weiß sind nur Nullen und Einsen, aber der Bursche macht schon ordentlich was her.
Eine über jeden Zweifel erhabene Verarbeitung, fingerdicke, zweigeteilte Alu Front, vernünftige Bedienelemente auf der Front, alle wesentlichen Anschlüsse sind on Board und eine gelungene Fernbedienung die endlich mal keine Rätsel aufgibt.
Und wie tönt dass Ganze ?
Klang zu beschreiben ist ja etwas schwierig, immer rein subjektiv und abhängig vom Rest der Anlage.
Die Canor Jungs halten, bekanntlicherweise, nichts von „Röhrenromantik“. Trockene, tiefreichende mit hoher Kontrolle dargestellter Bass, sehr schön durchhörbar , ziemlichem Tiefgang und Druck.
Die Mitten, klasse Klangfarbe, sehr differenziert auf solidem Grundton, nimmt da kein Blatt vor den Mund, zeigt mir sofort ob die Aufnahme gelungen oder etwas zu mittenbetont daher kommt.
Die Höhen, schillernd, mit feiner Auflösung. Werden ohne Härte oder gar aggressiv vermittelt. Kleine, feine Details sind sehr schön hörbar und klar definiert.
Mein Eindruck, der DAC spielt über alles gesehen, sehr neutral, gepaart mit hoher Musikalität.
Die imaginäre „Bühne“ stellt sich eher etwas in die Breite als in der Tiefe gestaffelt dar. Klare Ortbarkeit und Zuordnung der Instrumente und Stimmen.
Sehr feiner, wohlklingender D/A Wandler, bringt diverse Filter, Upsampling und Reclocking, sowie volle MQA-Kompatibilität mit, ist sehr gut verarbeitet und spielt in meinen Kombination ganz hervorragend Musik.
Der Canor Amp: AI 1.10 Röhrenvollverstärker, rund 40W aus 4x KT 88 , genügend Anschlüssen, und wie beim DAC eine gelungene Fernbedienung.
Auch der Verstärker bringt die Canor Audio typische, hervorragende, hoch professionelle Verarbeitung mit. Kein Rauschen, zirpen oder anderweitige Geräusche zu hören.
Die Besonderheit, der Broken kann im Monoblock-Modus mit 80 Watt Ausgangsleistung betrieben werden. Zwei der Verstärker lassen sich im Master/Slave-Modus, ohne einen zusätzlichen Vorverstärker, synchron bedienen. Ziemlich coole Sache.
Der Klang: Ja ich weiß, Verstärker sollen nicht klingen, nur Verstärken. Aber wir wissen alle, klanglich passiert da schon was.☝️
Der Solobetrieb:
Der Bass: Kraftvoll, zupackend, für ne Röhre enorme Kraft und Kontrolle über den Lautsprecher.
Spielt wie der DAC mit enormen Tiefgang , geht mächtig in den Frequenzkeller.
Die Mitten eine wahre Pracht, Klangfarbe, Natürlichkeit mit hohem Gänsehaut Effekt.
Stimmen werden natürlich ohne zu nerven, oder gar mit Härte, präsentiert.
Im Hochton findet man jedes relevante Detail an seinem angestammten Platz. Sehr Feingeistig, mit superber Auflösung und bei Bedarf auch mal mit dem nötigen Biss.
Die Bühne: Sowohl in der Tiefe als auch in die Breite spielte die Musik vom Lautsprecher völlig losgelöst. Klar umrissene Konturen, alles war an den angestammten Plätzen wie festgenagelt, nix verschwimmt oder war irgendwo diffus zu erahnen.
So muss eine moderne Röhre daher kommen, nix mit schönmalerei. Technisch u. Klanglich für den monetären Einsatz, wie ich finde, ein sehr grosse Überlegung wert.
Master/Slave Konfiguration:
erster Schritt: Einfach einen zweiten AI 1.10 beim HiFi Dealer seiner Wahl kaufen
zweiter Schritt: Steuerkabel zwischen die zwei Burschen klemmen.
dritter Schritt: die Lautsprecher an die vorgesehenen (Mono) Anschlüsse dran
vierter Schritt: Einschalten, warten bis die Freigabe erfolgt, tief Luft holen und Musik ab
Und dann ?
Die oben beschriebenen Attribute sind alle noch klar erkennbar und nachvollziehbar, aber jetzt kommt’s :
Musik aus einem Guss, nie das Gefühl ,hier zu viel oder zu wenig, Über den gesamten Frequenzbereich ein sehr homogen Darstellung der gehörten Musik. Die oben erwähnte Kontrolle wird nochmals besser. Auflösung, Räumlichkeit Klangfarben einfach wow !.
Einzig im Hochtonbereich geht mir ein bisschen das feingeistige, filigrane, ab. Ist aber je nach Lautsprecher zu verschmerzen und wir durch die erwähnten Verbesserungen mehr als ausgeglichen. Ich würde jedem, der mit einem etwas schwierig zu betreibendem Lautsprecher Musik hört, diese Wahnsinns Kombi ans Herz legen.
Mit welchen Lautsprecher hab ich gehört:
Grandinote Mach 9, schnell wie der blitz , Hochwirkungsgrad Lautsprecher, sehr emotionale, mitreissende Musikwiedergabe.
Blumenhofer Corona 2x220 , ein Horn, mächtiger rums untenrum, ebenfalls ein sehr hoher Wirkungsgrad, etwas schwieriger als die Mach 9 zu betreiben, aber ebenfalls ein ganz feiner seiner Art.
Unsere Neue: Sven Boenicke’s Wundertüte, die W5 , überaus faszinierender Zwerg, liefert eine überzeugende Bassperformance, eine Räumlichkeit zum niederknien. Für die Abmessung ein ganz Grosser!! (Dazu später mehr)
Viel spass beim Lesen und für alle Interessierten, Ihr wisst wo Ihr mich findet, meldet euch einfach.😉
wünsche einen schönen, mit viel Musik versehenen Feierabend
Keep Cool😎