06/07/2023
Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit habe ich, Diana, meinen Vorsorge-Ausweis zur Hand genommen – viele Jahre, nachdem ich ihn das letzte Mal angeschaut hatte.
Damals hatte ich prächtige Vorsorgeleistungen, keine Kinder und eine Zahl auf dem Ausweis, die um einiges höher war als auf dem meines Mannes. 10 Jahre, 2 Kinder, ein Teilzeitpensum und ein Start-up (also ein geschrumpfter Lohn) später, wagte ich wieder einen Blick darauf, was mich im Alter erwartet: Meine Vorsorge ist nicht mehr wahnsinnig gut. Eigentlich auch nicht mehr halb gut. Noch mehr arbeiten müsste ich, um die Vorsorge-Lücke zu schliessen. Das will ich aber momentan nicht. Ich habe Familie. Ich möchte diese Zeit mit kleineren Kindern, die nicht endlos lange geht, auskosten.
Ich bin mir sicher, dass es ganz vielen Frauen da draussen ähnlich geht. Deshalb ist es wichtig, dass wir nicht einfach sagen: «Hey Frauen, arbeitet mehr, dann schliesst sich der Gender Pension Gap». So einfach ist es nicht, auch wenn mehr Vollzeit-Mütter helfen würden, diese Lücke zu schmälern.
Was oft vergessen wird beim Ruf nach mehr Frauen auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere in der «Teppich-Etage», ist der Fakt: Die wenigsten Frauen in der Schweiz möchten danach Vollzeit arbeiten. Da geht es auch um existierende Normen in unserer Gesellschaft, im Ausland ist dies nochmals anders. Aber ganz gleich, was eine Frau, respektive die Familie für ein Lebensmodell möchte: Jede und jeder soll so mit seiner Familie leben können, wie er will. Aber das System darf kein Lebensmodell bevorteilen.
Und das tut es. Vorsorgetechnisch kann es bei mir nämlich durchaus aufgehen – solange ich verheiratet bleibe (was ich durchaus vor habe) - so ist das System in der Schweiz, also die drei Säulen, aufgestellt: Bindet Euch und bleibt zusammen. Alles andere geht finanziell nicht auf.
Soviel zu den Fakten. Aber was wäre eine mögliche Lösung?
Wenn wir den Blick auf unser Vorsorgesystem richten: Warum kann man zum Beispiel in der Lebensphase, in der ein Partner, Frau oder Mann, aufgrund der Care-Arbeit zuhause bleibt, nicht trotzdem in die zweite Säule einzahlen?
Oder, wenn wir die Wirtschaft anschauen: Weshalb sind soviele Teilzeitstellen mit Stagnierung im Job verbunden? Weshalb gibt es sowenige Role Models im Top-Management? Tandems? Wo bleiben die vereinbarkeitsfreundlicheren Rahmenbedingungen in den Unternehmen,?
Eigenverantwortung ist unabdingbar.
Klar, wir können wir auch nicht sagen: Die Politik hat eine Bringschuld, die Unternehmen haben eine Bringschuld und wir selbst übernehmen keine Verantwortung und kümmern uns nur «um unser eigenes Gärtli». Jede Diskussion um bessere Vereinbarkeit sollte auch Eigenverantwortung beinhalten: Sich bewusst sein, was es finanziell und vorsorgetechnisch bedeutet, wenn ich in einem Mini-Pensum arbeite, sich mit dem Partner (am besten, bevor die Kinder da sind) darüber austauschen, wie gleichberechtigt man «Familie» leben möchte, die eigenen Finanzen kennen und im Griff haben (zum Beispiel mit ElleXX, Smart Purse§ oder einem Vorsorge-Berater), etc.
Zum ganzen Interview mit der Swiss Life geht es via Link in Bio:
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