27/05/2024
Reinhard Heydrich war einer der Hauptorganisatoren des Holocaust. Er leitete das Reichssicherheitshauptamt und Hermann Göring beauftragte ihn am 31. Juli 1941 mit der „Endlösung der Judenfrage“, aus diesem Grund rief der hochrangige SS-Offizier die Wannseekonferenz ein.
Der am 7. März 1904 geborene Heydrich war in der Zeit der Weimarer Republik eher unpolitisch, erst durch seine Frau kam er zunehmend in Kontakt mit dem Nationalsozialismus. Nachdem er 1931 in die NSDAP und die SS eintrat, geriet der effizient arbeitende junge Mann schnell in das Blickfeld von Heinrich Himmler, der ihn förderte. Womöglich spielte hier auch eine Rolle, dass der große, schlanke und blonde Heydrich dem Bild des „Ariers“ entsprach. Als die Schutzstaffel die Führung der Sturmabteilung ausschaltete und sein Gönner höhere Ämter erklomm, stand auch Heydrichs Aufstieg nichts mehr im Weg. So leitete er bald das neugegründete Reichssicherheitshauptamt, dem der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (SD) und die Sicherheitspolizei (Sipo) unterstellt waren. In dieser Funktion leitete er auch die Vorbereitungen für den Überfall auf den Sender Gleiwitz. Aufgrund dieses fingierten Grenzzwischenfalls überfiel die Wehrmacht Polen und begann so den Zweiten Weltkrieg.
Ab dem 29. September 1941 ernannte man Heydrich auch zum stellvertretenden Reichsprotektor in Böhmen und Mähren. Dort ging er mit brutalen Methoden gegen die Bevölkerung vor und beutete das Land wirtschaftlich aus. Sein Handeln brachte ihm im Volksmund auch den Spitznamen „Schlächter von Prag“ ein.
Unterstützt von den Briten plante die tschechische Exilregierung, den Statthalter Hi**ers an der Moldau zu töten. Dafür schleusten sie Jan Kubiš und Jozef Gabčík in das von den Deutschen besetzte Land ein.
Am 27. Mai 1942 verließ Heydrich um 10:30 Uhr sein Anwesen und fuhr zur Prager Burg. An einer Kurve musste der Fahrer seines Wagens abbremsen, dort hatten sich die Attentäter auf die Lauer gelegt. Gabčík versuchte zunächst, den Reichsprotektor zu erschießen, dies gelang jedoch aufgrund von Ladehemmungen nicht. Kubiš warf schließlich eine Anti-Panzer-Granate, auch wenn diese nicht im Innenraum des Wagens landete, detonierte sie nahe des Fahrzeugs. Der Leiter des Reichssicherheitshauptamtes wurde schwer verletzt, da das Krankenhaus sich in der Nähe des Attentatsortes befand, konnte er schnell dorthin geschafft werden. Ärzte operierten ihn und zunächst sah es so aus, als würde Heydrich genesen. Doch er fiel schließlich ins Koma und starb am 4. Juni 1942. Er erhielt ein Staatsbegräbnis. Das „Dritte Reich“ reagierte auf den Tod des „Schlächters von Prag“ mit Racheakten, bei denen Hunderte Personen ermordet wurden.
Die Attentäter versteckten sich zunächst, doch ein anderer tschechischer Widerstandskämpfer verriet sie und bekam 500.000 Reichsmark dafür. SS und Gestapo umstellten die St.-Cyrill-und-Method-Kirche, in der sie sich befanden. Es kam zum Feuergefecht. Jan Kubiš wurde im Kampf verwundet und starb auf dem Weg ins Krankenhaus, als Vergeltung deportierte man 24 seiner Verwandten in das Konzentrationslager Mauthausen, die man dort ermordete. Jozef Gabčík tötete sich schließlich selbst.
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