Achter Verlag

04/08/2023
09/06/2023

Liebe Autorinnen und Autoren, hier ist die Ausschreibung für den Preis des Literaturfestivals Weinheim. Bitte beteiligt euch und gebt die Ausschreibung weiter.

Schreibwettbewerb um den
Preis des Literaturfestivals Weinheim

Das Literaturfestival Weinheim schreibt zusammen mit dem Achter Verlag den Preis des Literaturfestivals Weinheim aus. Gesucht werden unveröffentlichte Geschichten zum Thema „Hoffnung“. Die besten acht Geschichten werden in der Edition Acht Geschichten des Achter Verlags als Buch veröffentlicht. Mitmachen kann jede und jeder, sofern die nachfolgenden Punkte eingehalten werden. Die Entscheidung darüber, welche Geschichten die besten sind, trifft eine Jury, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Thema: Hoffnung – Die eingesandten Geschichten sollen sich mit Hoffnung im weitesten Sinne beschäftigen. Es kann genauso um Schwangerschaft („gute Hoffnung“) wie um Migration („Hoffnung auf ein besseres Leben“) oder die nächste Mathearbeit („Hoffnung auf wenigstens eine vier“) gehen.
Genre und Stil: Es gibt keine Genre- oder Stileinschränkungen.
Form: Eingereicht werden können Geschichten mit einer Länge von 20 Normseiten (es können 18 oder 22) sein. Texte, die deutlich länger oder kürzer sind, werden nicht zu dem Wettbewerb zugelassen. Eine Normseite hat 1.800 Zeichen. Die Texte müssen elektronisch als Word-Dokument eingereicht werden.
Einsendeadresse: [email protected]
Besonderheiten: Vier Veröffentlichungsplätze sind für Autorinnen und Autoren unter 25 Jahren reserviert.
Einsendeschluss: 15. August 2023
Preise: 1. Preis:
250,00 €, Veröffentlichung der Geschichte in einem Buch, 10 Freiexemplare des Buches, 5 Freikarten für Lesungen im Rahmen von „Weinheim liest“, 2 Freikarten für die Poetenparty.
2. Preis:
100,00 €, Veröffentlichung der Geschichte in einem Buch, 5 Freiexemplare des Buches, 2 Freikarten für Lesungen im Rahmen von „Weinheim liest“, 1 Freikarte für die Poetenparty

3. Preis:
50,00 €, Veröffentlichung der Geschichte in einem Buch, 3 Freiexemplare des Buches, 1 Freikarte für Lesungen im Rahmen von „Weinheim liest“, 1 Freikarte für die Poetenparty
4. bis 8. Preis:
Veröffentlichung der Geschichte in einem Buch, 2 Freiexemplare des Buches, 1 Freikarte für Lesungen im Rahmen von „Weinheim liest“
Zudem:
Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden Freikarten für Lesungen im Rahmen von „Weinheim liest“ verlost.

Eine außergewöhnliche Reise …
29/03/2023

Eine außergewöhnliche Reise …

Kunstkalender Weinheim 2023. 12 Aquarelle mit Motiven aus der Weinheimer Altstadt von Mark Slavin.Format: DIN A3 querKun...
23/11/2022

Kunstkalender Weinheim 2023. 12 Aquarelle mit Motiven aus der Weinheimer Altstadt von Mark Slavin.

Format: DIN A3 quer
Kunstdruck
Achter Verlag 2022
Preis: 25,00 Euro

22/07/2022
Heute beginnt die Tour de France. Die Fahrer müssen gut versorgt sein, um die Strapazen zu überstehen. Aber was essen di...
01/07/2022

Heute beginnt die Tour de France. Die Fahrer müssen gut versorgt sein, um die Strapazen zu überstehen. Aber was essen die Leute, die auf den Bergen der Etappen wohnen? Michiel Postma lüftet das Geheimnis: Spannenende Radfahrgeschichten und außergewöhnlich Rezepte.

Neu erschienen im Achter Verlag. Weinheim für Einheimische und Besucher*innen.
30/05/2022

Neu erschienen im Achter Verlag. Weinheim für Einheimische und Besucher*innen.

20/10/2021

Die Frankfurter Buchmesse hat begonnen. planBUCH ist in Halle 3.0, Reihe C. Der Achter Verlag hat den Stand C 10.

Frisch aus der Druckerei: Michiel Postma: Kulinarische Bergetappen.Die Tour de France meistert man locker mit einer Sche...
11/10/2021

Frisch aus der Druckerei: Michiel Postma: Kulinarische Bergetappen.
Die Tour de France meistert man locker mit einer Scheibe Vollkornkäsebrot, den besten Espresso Macchiato trinkt man natürlich auf der Piazza Fausto Coppi mit Blick auf die Dolomitenriesen. Die beste Bratwurst wird auf dem Stelvio serviert und Zuckerbrot ist nicht so harmlos wie der Name vermuten lässt. Bevor man sich an den Anstieg des Mortirolo macht, muss man so viel Nahrungsmittel wie möglich zu sich nehmen, unterwegs zum Gipfel wird das nicht mehr möglich sein, der Weg ist dafür einfach zu steil. Ein Heißhunger macht traurig, umso mehr als oben auf dem Berg Michelinsterne locken, oder noch schlimmer…. wenn es auf dem Izoard keine Bananen mehr gibt.
Gute Verpflegung kann entscheidend sein in einem Wettkampf, insbesondere wenn es steil nach oben geht. Aber nicht nur für Radrennfahrer ist die Kalorienzufuhr wichtig. Auch die Menschen, die das ganze Jahr über in den Bergen leben, müssen gut versorgt werden, um bei den rauen Wetterbedingungen bestehen zu können. Aber was wird da eigentlich aufgetischt, auf dem Tourmalet, dem Stelvio, dem Gavia oder dem Angliru? Wie sieht der kulinarische Alltag in den gefürchteten Bergen der Tour de France, des Giro d’Italia oder der Vuelta a Espan᷉a aus, wenn die Karawane der Radsportteams längst weitergezogen ist? Dann kommen regionale Klassiker wie Oreilles d’Âne, Tartiflette, Pizoccheri, La Garbure, Bagna Caoda oder Spaghetti à l’Aquilana auf den Tisch.
Michiel Postma, Radsportfan seit frühester Jugend, Koch und Dozent an einer Hotel- und Gastronomie- Hochschule erzählt mit unnachahmlichem holländischem Charme Geschichten aus der Welt des Profiradsports und stellt zu jeder Bergetappe ein einzigartiges Rezept aus der jeweiligen Region. Beginnen Sie jetzt mit Ihrem kulinarischen Aufstieg!
Michiel Postma: Kulinarische Gipfel. 140 Seiten, viele Fotos, Hardcover, Fadenheftung, Lesebändchen. ISBN 9783948028107, Preis: 16,80 €

Wer lenkt Sie eigentlich?Viel zu lachen gab es in Wolfsburg in den vergangenen Jahren nicht. Ich sag nur Dieselskandal, ...
09/05/2021

Wer lenkt Sie eigentlich?
Viel zu lachen gab es in Wolfsburg in den vergangenen Jahren nicht. Ich sag nur Dieselskandal, verpatzte Einführung des Golf 8, Umbenennung in „Voltswagen“, überhaupt die Elektrostrategie, ich höre jetzt auf, sonst ist die Seite ja schon voll. Kürzlich war ich in der Autostadt in Wolfsburg. Biegt man auf den Parkplatz ein, sieht man als erstes ein Verkehrszeichen. Die Form achteckig, die Farbe bis auf den schmalen weißen Rand ROT. Jetzt fehlt nur noch das apodiktische, ja imperative „STOP“. Aber nein, nicht so in Wolfsburg. Auf dem Verkehrsschild steht „SMILE“. Bevor Sie sich jetzt darüber aufregen, dass hier mal wieder „geenglischt“ wird, beachten Sie die Konsistenz: Stop würde im Deutschen auch mit zwei p geschrieben werden. Was ebenfalls konsistent bleibt, ist der Imperativ. Uns wird kein Grund zum Lachen geboten, das Lachen wird uns befohlen. Insofern, in „Wolfsburg nichts Neues“.
Geht man jetzt vom Parkplatz in Richtung der Markenpavillons, stößt man auf ein weiteres Schild oder besser gesagt zwei. „Wer lenkt Sie eigentlich“ steht darauf. Hhmmm, werden Sie jetzt vielleicht denken, was will uns der Schreiber (m/w/d) damit sagen? Wäre man ein gläubiger Mensch, wäre die Antwort natürlich einfach: „Der Mensch denkt, Gott lenkt“, wohin sei jetzt mal dahingestellt. Da der größte Markt von VW aber China ist und dort immer noch das alte Mao-Wort gilt „Religion ist O***m fürs Volk“, ist diese Interpretation unwahrscheinlich.
Glaubt man nicht an Gott, sondern an das Silicon Valley, lautet die Antwort: Der Autopilot von Tesla. Aber auch diese Möglichkeit müssen wir gleich wieder beerdigen (wer bei dieser Metapher an die zwei toten Teslafahrer (m/w/d) in Texas denkt, von denen laut Polizei beim Zusammenstoß mit einem Baum keiner am Steuer saß, muss sich den Vorwurf der Geschmacklosigkeit gefallen lassen). Der Gedanke an den Autopilot von Tesla ist deshalb abwegig, weil es nach Aussagen von gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen im VW-Werk in Wolfsburg noch vor kurzem üblich war, einem Besucher (m/w/d), der in einem nicht aus dem Konzern stammenden Auto auf den Parkplatz fahren wollte, einen dicken Stempel „Fremdfahrzeug“ auf den Passagierschein zu drucken. Da werden die wohl kaum Werbung für Tesla machen.
Als alter Kommunikationswissenschaftler (m) weiß ich selbstverständlich, dass eine Botschaft, auch wenn sie in eine Frage gekleidet ist, immer nur im System von Absender (m/w/d) und Adressat (m/w/d) zu verstehen ist. Bei dieser Betrachtungsweise fallen uns die Schuppen von den Augen. Die Schilder hat der Betriebsrat aufstellen lassen und die Pfeile zeigen in Richtung Vorstandsetage. Dort versucht man sich zwar mit allen Mitteln aus dem „Lenkgriff“ zu befreien, aber das wird immer teurer. Ließ sich der Betriebsratsvorsitzende Klaus Volkert Mitte der Nullerjahre noch mit brasilianischen Gespielinnen abspeisen, musste für Bernd Osterloh (64) schon ein mit zwei Millionen Euro Jahresgehalt dotierter Vorstandsposten bei der VW-Tochter Traton her.
Die Frage „Wer lenkt Sie eigentlich?“ lässt sich jetzt mit Blick auf Herbert Diess und Konsorten leicht beantworten: Daniela Cavallo. Die 46-jährige ist die Nachfolgerin von Osterloh an der Spitze des Betriebsrats von VW. Angeblich soll sich Vorstandsvorsitzender Diess über die Personalie gefreut haben. Ob zu früh, wird sich noch zeigen. Mit brasilianischen Huren wird sich Daniela Cavallo wohl kaum ködern lassen und da sie zwei Köpfe kleiner ist als Bernd Osterloh, ist ihr Rückgrat wahrscheinlich auch weit weniger biegsam.

Kiss & flyWie lange dauert ein durchschnittlicher Kuss? Kommt drauf an, werden Sie sagen, und vielleicht ziehen vor Ihre...
01/04/2021

Kiss & fly
Wie lange dauert ein durchschnittlicher Kuss? Kommt drauf an, werden Sie sagen, und vielleicht ziehen vor Ihrem inneren Auge Momente vorbei, an denen Sie sich gewünscht hätten, dieser Kuss möge ewig währen. Dass Ekkachai und Laksana Tiranarat diesen Wunsch gehegt haben, ist eher unwahrscheinlich. Die beiden kommen aus Thailand und sind die amtierenden Weltmeister im Dauerküssen. Der bisher längste Kuss der Weltgeschichte dauerte 58 Stunden 35 Minuten und 58 Sekunden. Wenn Sie diesen Rekord knacken wollen, schauen Sie sich lieber mal die Regeln an.
Während der gesamten Zeit des Rekordversuchs müssen sich die Lippen ununterbrochen berühren.
Wenn die Lippenberührung unterbrochen wird, ist der Versuch auf der Stelle beendet.
Die Teilnehmer müssen in dem Lande, in dem der Rekordversuch stattfindet, die Volljährigkeit erreicht haben.
Das Paar muss während der gesamten Zeit wach sein.
Während des gesamten Versuchs muss das Paar stehen. Die beiden dürfen keine Hilfen verwenden, um sich "zusammenzuhalten" (Kissen, Polster oder Hilfe durch andere Personen).
Es sind keinerlei Pausen gestattet.
Das Paar muss während des Rekordversuchs am selben Ort bleiben.
Ekkachai und Laksana sind bei ihrem erfolgreichen Rekordversuch im Jahr 2013 in dem thailändischen Badeort Pattaya also knapp zweieinhalb Tage gestanden, die Lippen aufeinandergepresst, durften nicht schlafen, nichts essen und Flüssigkeit nur durch ein Röhrchen zu sich nehmen. Die Pragmatiker(innen) unter Ihnen werden jetzt sagen, halt: In zweieinhalb Tagen muss man irgendwann einmal aufs Klo. Aber keine Sorge, auch hierfür gibt es eine Lösung. Bei der Kuss-Weltmeisterschaft wurden spezielle Toiletten gebaut, die es den Paaren unter Anwesenheit eines Schiedsrichters und ununterbrochenem Küssen, ermöglichten, ihre Notdurft zu verrichten. Spätestens jetzt werden Ihnen die zu Beginn dieses Textes aufgekommenen romantischen Gefühle vergehen.
Als ich die Geschichte von Ekkachai und Laksana hörte, wurde mir schlagartig der Sinn eines Schildes klar, das ich am Flughafen Vàgar auf den Färöer gesehen hatte. „Max. 3 min Kiss & fly“ stand darauf. Warum diese Beschränkung dachte ich, so ein Abschiedskuss kann doch auch mal fünf Minuten dauern. Bedenken muss man jedoch , dass auf den Färöer (18 kleine Inseln im Nordatlantik) Frauenknappheit herrscht und deshalb in den vergangenen Jahren immer mehr übriggebliebene färöische Männer auf die Idee gekommen sind, Frauen von den Philippinen oder aus Thailand zu heiraten. Man kann sich gut vorstellen, wie sich die Verantwortlichen am Flughafen Vàgar das Gehirn zermarterten, um den Worst Case auszuschließen. Der wäre nämlich folgender: Die Schwester von Laksana hat einen Färöer geheiratet. Zusammen mit ihrem Mann beschließt Laksana, ihre Schwester im kalten Norden zu besuchen. Unglücklicherweise muss Ekkachai aber einige Tage früher zurückfliegen als seine Frau. Die bringt ihn an den Flughafen, parkt auf dem „Kiss & fly“- Parkplatz (ohne Zeitlimit). Ekkachai und Laksana sitzen im Auto und geben sich einen Abschiedskuss, eine Stunde lang, zwei, drei, 20, 40 … Das Flugzeug wäre vielleicht weg gewesen, aber … Viel schlimmer wäre die lange Schlange von Autos anderer Liebender gewesen, die verzweifelt auf den freien „Kiss & fly – Parkplatz warten müssen. Kein Wunder also, dass die Flughafen-Verantwortlichen ein hartes Zeitlimit einführen mussten.

„Bei Gefahr einschalten“Vor Jahren arbeitete ich für einen Konzern, der auch eine Sparte „Haushaltsprodukte“ im Portfoli...
29/03/2021

„Bei Gefahr einschalten“
Vor Jahren arbeitete ich für einen Konzern, der auch eine Sparte „Haushaltsprodukte“ im Portfolio hatte. „Haushaltsprodukte“ war ein Euphemismus für weiterentwickelte Putzlappen. Obwohl diese Sparte nur einen geringen Beitrag zum Unternehmenserfolg leistete, war sie, da Endkundenkontakt, die bekannteste. So betitelte ein einschlägiges Branchenmagazin die Personalie mit: „O. schwingt jetzt den Wischmopp“.
Tatsächlich habe ich in dieser Zeit eine Menge über das Putzen gelernt. Zum Beispiel die kulturelle Komponente. In Südeuropa wird täglich mit viel Wasser einmal durchgefeudelt, in Mitteleuropa einmal die Woche mit viel Chemie geputzt. In den USA lassen sich Putzeimer nur schwer verkaufen, da dort der „Spongemopp“ (Wischmopps sind weniger beliebt) gerne in die Toilettenschüssel (Igitt …) eingetaucht wird.
Aber auch technisch sollte man so einen elaborierten Putzlappen nicht unterschätzen. Eine Silberionenbeschichtung bekämpft Bakterien, elektrische Auswringmechanismen garantieren die Nebelfeuchte fürs Parkett, integrierte Wasserbehälter sollen das Putzen zum Kinderspiel machen. Und genau hier liegt die Krux. Putzen bleibt Putzen, bleibt Putzen, bleibt Putzen … ein Spiel ist es nicht und Spaß macht es schon gar nicht. Wenn das bei irgendjemandem anders ist, ist er oder sie wahrscheinlich ein Fall für die Psychiatrie (der „Putzwahn“ lässt grüßen).
Dass Putzen harte Arbeit ist, lässt sich an einer anderen Geschichte zeigen, die noch länger zurückliegt. Ein Freund von mir leistete seinen Zivildienst bei einem größeren Verein ab. Eines abends war er noch etwas länger im Büro und begegnete der Putzfrau. Sie schaute ihn mit Leidensmiene an und sagte mit resigniertem Unterton: „Imma butze, butze, butze“. Obwohl die Frau aus der Türkei eingewandert war, handelte es sich dabei nicht um migrantisches Kauderwelsch: In Mannheim reden alle so. Ob ihr die Anteilnahme meines Freundes an ihrem harten Schicksal nicht angemessen erschien, wissen wir nicht, auf jeden Fall nahm sie den übervollen Aschenbecher vom Schreibtisch (damals durfte man im Büro noch rauchen), ließ den Inhalt mit einem diabolischen Grinsen auf den Teppichboden rieseln und saugte ihn mehr als nachlässig wieder auf. Ein Beispiel dafür, wie das Putzen Persönlichkeiten deformieren kann.
Eine realistische Einschätzung über die Gefahr, die dieser Tätigkeit innewohnt, sah ich im Rokokotheater in Schwetzingen. An der Wand gab es dort einen kleinen Kasten mit einer Glasscheibe, wie man sie vom Feueralarm kennt. „Bei Gefahr einschalten“ leuchtete eine rote Schriftzeile auf. Darunter gab es zwei Knöpfe für unterschiedliche Gefahrensituationen: Panik, war die eine, Putzen, die andere. Überkommt einen anlässlich der riesigen zu säubernden Fläche die Panik, so sind, vermute ich, beide Knöpfe gleichzeitig zu drücken.

Die Kunst, keine Brötchen zu kaufenKürzlich war ich beim Bäcker. Der Gedanke an einen Doppel-Wasserweck, ein Laugenbrötc...
26/03/2021

Die Kunst, keine Brötchen zu kaufen
Kürzlich war ich beim Bäcker. Der Gedanke an einen Doppel-Wasserweck, ein Laugenbrötchen und (fürs schlechte Gewissen) eine Vollkornsemmel ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Der Laden war zwar leer, aber niemand kümmerte sich um mich. Die Bäckereifachverkäuferin war damit beschäftigt, die ofenwarmen Bretzel in die Auslage einzusortieren und so blieb mir Zeit, den Blick schweifen zu lassen. Die Teilchen sahen lecker aus, der Kuchen war herrlich und die Brote hatten eine wunderbare, rösche Kruste. Alles hätte seinen Gang gehen und mein Samstagfrühstück zu einem gelungenen Auftakt des Tages werden können.
Da blieb mein Blick an einem unscheinbaren kleinen Zettel haften, der an eine Schublade geklebt war. „Privat-Schublade SAUBER !!!Halten!!!“ stand darauf. Die Bäckereifachverkäuferin räumte immer noch Bretzel ein. Was, so fragte ich mich, könnte in einer solchen Privatschublade sein? Ein Schlüsselbund vielleicht, ein Päckchen Tempotaschentücher, ein Pullover, falls in der Übergangszeit die Tür zu lange offensteht? Es könnten aber auch lebenswichtige Medikamente, ein Brillenputztuch oder – wenn die Männerfantasien durchgehen – eine Großpackung Kondome sein.
Ein zweiter Blick auf das Schild zeigte mir jedoch, wo das eigentliche Haar in der Suppe lag. Der Inhalt der Schublade war bestenfalls in zweiter Linie von Interesse. Ganz vorne stand der Imperativ, die Frage, was uns die Verfasserin oder der Verfasser eigentlich sagen wollte. „Sauberhalten“, klar, wer möchte schon, dass in seiner Schublade, Essensreste vor sich hingammeln, stinkender Müll liegt oder alte Klebeetiketten an Seitenwänden und Boden kleben?
Aber halt, warum muss das separat betont und im Zusammenhang mit der Zuschreibung „Privat“ genannt werden? Bedeutet das nicht, dass alles, was nicht privat ist, auch nicht sauber gehalten werden muss? Hallo, wir haben es hier mit Lebensmitteln zu tun, da muss es überall sauber sein.
Die Bäckereifachverkäuferin war bei der letzten Kiste Bretzeln angelangt. Die Einmal-Plastikhandschuhe, die sie trug, waren schon ein bisschen milchig. Sehen eindeutig gebraucht aus, dachte ich, und war das nicht ein Fleck auf ihrem T-Shirt? Ich senkte ein wenig den Kopf, um besser in die Ecken der Auslage sehen zu können. Hinten links lag etwas Dunkles. Wahrscheinlich ein Wespenkadaver vom letzten Herbst! Unter den Kaffeetassen im Regal war es grau, vielleicht eine Folie, vielleicht aber auch eine Staubschicht, die sich schon in das Holz gefressen hatte.
Natürlich war der Laden auch keine „Familienbäckerei“, wie es in der Werbung hieß, sondern die Filiale eines Großunternehmens. Vor meinem inneren Auge sah ich ein schmutzigbraunes Gebäude in einem abgeranzten Industriegebiet, vor dem gerade der klapprige LKW der nahegelegenen Mühle vorfährt. Als der Vorratsbehälter der Bäckerei geöffnet wird, verdunkelt eine Wolke aus Mehlmotten die Sonne, am Boden des Behälters wimmeln die Maden. In der Backstube, die eine Backhalle ist, flitzen flinke Mäuschen über den Boden und hinterlassen hier und da ihre Kötteln. Vor dem Rührwerk steht ein ältlicher Bäcker, dessen grauschwarzen, fettigen Haare aus dem nachlässig aufgesetzten Haarnetz quellen. Da er sich unbeobachtet wähnt, zieht der Bäcker hörbar die Luft durch die Nase und spuckt einen dicken Schleimklumpen in den Doppel-Wasserweck-Teig. Mir wird schlecht.
„Entschuldigung“, riss mich die Bäckereifachverkäuferin aus dem Albtraum, „ich bin heute allein und die Bretzel müssen schnell aus den Körben, sonst werden sie weich.“ Sie schaute mich mit einem gewinnenden Lächeln an. Ihre Plastikhandschuhe waren werksseitig milchig, der Fleck auf ihrem T-Shirt entpuppte sich als das Label einer renommierten Modefirma. „Was kann ich für Sie tun?“
Fast wäre ich weich geworden. Aber spätestens seit dem Grafen Potemkin weiß jeder, dass Fassaden täuschen können. Umständlich nestelte ich in meiner Jackentasche, murmelte „Ich glaube, ich habe meinen Geldbeutel vergessen“, machte auf dem Absatz kehrt und verließ schnellen Schrittes die Bäckerei.
Zuhause schnitt ich mir einen schrumpeligen Apfel in eine Schale, streute einen Esslöffel fahler Haferflocken darüber und goss das Ganze mit Magermilch auf. Es wurde ein Sch…samstag.

SehnsuchtsorteWas machen Fernwehkranke, Abenteuerlustige und Weltenentdecker in Zeiten der Pandemie? Sie träumen von der...
25/03/2021

Sehnsuchtsorte
Was machen Fernwehkranke, Abenteuerlustige und Weltenentdecker in Zeiten der Pandemie? Sie träumen von der weiten Welt, von unbekannten Ländern und von großen Abenteuern. Für diese Menschen sind unsere Bücher gemacht, zum Beispiel: Andreas Salewski (Hg.): Sehnsuchtsorte - Ein Buch über das Reisen in schwierigen Zeiten, 236 Seiten, viele Fotos, 22,50 €.

Herr HorwitzIn diesen Tagen ist man in der öffentlichen Debatte um jedes Thema froh, das nicht Corona heißt. Deshalb dar...
24/03/2021

Herr Horwitz
In diesen Tagen ist man in der öffentlichen Debatte um jedes Thema froh, das nicht Corona heißt. Deshalb darf man auch nicht wählerisch sein. Nehmen wir also Identitätspolitik, die ist im Moment in. Vor allem im Feuilleton wird heftig gestritten. Zum Beispiel darüber, dass Gesine Schwan (ehemalige Bundespräsidentinnenkandidatin) in einer Videodiskussion eine Person, die Heinrich Horwitz heißt, mit „Herr Horwitz“ angesprochen hat. Die Person hat sich daraufhin mächtig echauffiert: „Ich bin eingeladen worden und jetzt dreimal gemisgendered worden. Ich bin kein Herr und ich bin auch nicht Schauspieler oder Regisseur. Ich bin Schauspieler:in und Regisseur:in. Ich bin nicht binär, ich bin eine geoutete lesbische, nicht-binäre Person.“
Gesine Schwan antwortete daraufhin: „Ich finde es nicht schlimm, wenn ich eine Person, die ich nicht kenne, die sich Heinrich Horwitz nennt, wenn ich denke, das ist ein Herr. Das finde ich nicht schlimm.“
Hmm, was jetzt? Ich bin mal in den Verteiler eines Autohändlers mit der Anrede „Frau“ geraten. Wenn ich ehrlich bin, gefällt mir das nicht, obwohl ich natürlich nichts gegen Frauen habe. Sowas lässt sich auch praktisch nicht heilen. Verteiler sind sehr zählebig. Deshalb verstehe ich die Person Heinrich Horwitz. Andererseits muss man auch Frau Schwan verstehen. Heinrich ist laut Wörterbuch „ein deutscher männlicher Vorname und ein Familienname.“ Die Person könnte natürlich einen doppelten Familiennamen haben, das ist aber wohl nicht so, zumindest wenn man Wikipedia glauben schenken darf. Die Person hat also einen eindeutig männlichen Vornamen, bezeichnet sich aber als lesbisch (Wikipedia: „lesbisch bezeichnet üblicherweise homosexuelle Frauen“). Eines ist damit schon einmal klar: Heinrich Horwitz ist nicht üblich.
Da ich mir gerne Gedanken über die Probleme der Welt mache, habe ich auch in diesem Fall über eine Lösung nachgesonnen. Meine erste Idee war es, die Standesämter anzuweisen, nur noch Namen zuzulassen, die weder eindeutig männlich noch eindeutig weiblich konnotiert sind. Also könnten Kinder zukünftig Kim, Chris, Kay, Sascha oder Charley heißen.
Aber so einfach ist die Sache nicht. Kim, Chris etc. sind ja „entweder oder“, während die Person „Heinrich“ ja „weder noch“ sein will. Gott-sei-Dank stieß ich auf Lann Hornscheidt. Diesen Vornamen kann man sich schon einmal merken (allerdings wurde die Person Hornscheidt als Antje geboren). Lann Hornscheidt ist „Professx“ (so hat Lann sich selbst bezeichnet) für Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin. Den nächsten Satz würde ich normalerweise mit einem Pronom beginnen, also sie, er oder es. Das ist aber bei „geouteten, lesbischen, nicht-binären Personen“ schwierig. Lann Hornscheidt hat dafür aber eine Lösung erarbeitet: ens. Dies sei der Mittelteil aus dem Wort Mensch, sagt Hornscheidt, und somit nichtdiskriminierend. Hätte man also früher eine Rede mit „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger“ begonnen und damit mindestes Heinrich Horwitz ausgeschlossen, so hieße das heute: „Liebe Mitbürgens“. Wollte man die Person Heinrich Horwitz mit einer Berufsbezeichnung ansprechen, so klänge das folgendermaßen: „Liebens Regisseurens“. In dieser genialischen Lösung liegt auch die Antwort auf die Schwierigkeiten von Gesine Schwan. Um eine Diskriminierung von „geouteten, lesbischen, nicht-binären Personen“ durch männlich oder weiblich konnotierte Vornamen zu vermeiden, sollte man nur noch Namen verwenden, die den Mittelteil von Mensch enthalten. Da muss auch gar nicht groß was Neues erfunden werden, nehmen wir doch einfach Jens.
Wenn jetzt einer/eine/ens eine Verbindung zu Corona herstellt, schmeiße ich den Bettel hin!

Wichtige TermineKürzlich hatte ich einen Termin. Also, einen richtigen Termin, von Angesicht zu Angesicht hätte man früh...
21/03/2021

Wichtige Termine
Kürzlich hatte ich einen Termin. Also, einen richtigen Termin, von Angesicht zu Angesicht hätte man früher gesagt, heute heißt das natürlich Face-to-Face. Fast fehlten mir die typischen Rituale der Kommunikation in Coronazeiten:
08:50 Uhr: Kurz vor dem Termin klingelt das Telefon: „Du, ich habe den Link zu der Videokonferenz nicht bekommen, kannst du mir den noch einmal zuschicken?“ Komischerweise sind es immer dieselben, die den Link nicht bekommen haben.
08:58 Uhr: Sie selbst verfügen selbstverständlich über den Link und klicken ihn an. Auf dem Bildschirm erscheint ein Fenster: „Herzlich willkommen zu der Videokonferenz xy, der Moderator wird sie in Kürze einlassen.“
09:06 Uhr: Gefühlt warten Sie seit einer halben Stunde. Endlich lässt der Moderator sie ein und sagt völlig außer Atem: „Sorry, gerade eben hat der Paketbote geklingelt.“ ‚Komisch‘, denken Sie, ‚bei mir kommen die nie so früh.‘
09.08 Uhr: Der Moderator erscheint groß auf dem Bildschirm, die Kollegen als kleine Kacheln rechts: „Sind alle da?“ „Der Meier fehlt.“ „He, ich bin da, du musst halt nach unten scrollen.“ „Und der Müller?“ „Sollte eigentlich da sein.“ „Sieht einer den Müller?“ Schweigen. „Gut, wir warten noch fünf Minuten.“
Müller kommt eigentlich immer zu spät, normalerweise schiebt er es auf den Verkehr.
09:20 Uhr: Müller hat sich inzwischen zugeschaltet. Der Moderator bittet Meier den Sachstand zu referieren. Meier setzt sein „Seht Ihr, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin wichtig – Gesicht“ auf und fängt an zu deklamieren. Sein Gesicht bleibt aber eine kleine Kachel am rechten Bildrand und der Lautsprecher stumm.
09:22 Uhr: „Meier“, schreit der Moderator, „schalten Sie ihr Mikrofon ein!“ Meier wird hektisch, was man bei ihm sehr schnell an roten Flecken im Gesicht sieht. „Unten links“, brüllt der Moderator, der natürlich auch der Chef ist. Die Lautsprecher übersteuern etwas.
09:24 Uhr: Aus Meiers Gesicht ist jede Selbstsicherheit gewichen. „E-n-t-schul-digung“, stammelt er, versucht es dann aber doch wieder mit der „Wichtig-Wichtig-Miene“ und fängt an: „Die Zahlen des ersten Quartals ..“
09:30 Uhr: Meiers Suada wird jäh unterbrochen. Auf dem Bildschirm erscheint ein riesiger Hund, der mit einer nahezu ebenso großen Zunge Frau Kunze quer über das Gesicht schleckt und dabei erfreut winselt.
Im Chat blinkt ein „Hi,hi,hi“ von ihrer Lieblingskollegin Jana auf, sie konnte Frau Kunze noch nie leiden.
09:31 Uhr: „Kunze“, sagt jetzt der Moderatorenchef mit einer gefährlich leisen Stimme, „schalten Sie Ihr Mikrofon aus und schaffen Sie den Köter von Ihrem Schoß.“
09:32 Uhr: Sie antworten Jana Im Chat: „Hatten die nicht mal was miteinander?“ Leider drücken Sie den Button „Alle“.
Beim Blick auf den Bildschirm erscheint es Ihnen, als stünden dem Moderatorenchef die Haare zu Berge, aber das kann auch nur die Coronafrisur gewesen sein.
Womit wir wieder beim Anfang wären. Ich hatte einen Termin mit meiner Friseurin. Sie war gar nicht so geschockt, wie ich befürchtet hatte. „Was glauben Sie, was wir hier schon für Unfälle geheilt haben,“ sagte sie und schnitt ungerührt meine Locken ab.

Adresse

KlosterhofStr. 24
Weinheim
69469

Benachrichtigungen

Lassen Sie sich von uns eine E-Mail senden und seien Sie der erste der Neuigkeiten und Aktionen von Achter Verlag erfährt. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht für andere Zwecke verwendet und Sie können sich jederzeit abmelden.

Service Kontaktieren

Nachricht an Achter Verlag senden:

Videos

Teilen

Kategorie