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Mit zwei Palucca-Skulpturen aus Metall nach den Zeichnungen von Wassily Kandinsky ist in Vitte auf der Ostseeinsel Hidde...
01/06/2023

Mit zwei Palucca-Skulpturen aus Metall nach den Zeichnungen von Wassily Kandinsky ist in Vitte auf der Ostseeinsel Hiddensee ein eindrucksvoller Erinnerungsort entstanden.

Dass es intensives Selbstmarketing schon lange vor den sozialen Medien gab, schildert ein Beitrag von Ralf Stabel und Konrad Hirsch, der eigentlich etwas ganz anderes ankündigt. Ein Blick ins Archiv, der einen wahrscheinlich wesentliches Aspekt für Paluccas Erfolg aufzeigt.

https://www.tanznetz.de/de/article/2023/palucca-und-kandinsky

Foto: Palucca am Strand

Wer im Internet und den Archiven recherchiert wird feststellen, dass die Galavorstellungen der Staatlichen Ballettschule...
24/01/2022

Wer im Internet und den Archiven recherchiert wird feststellen, dass die Galavorstellungen der Staatlichen Ballettschule Berlin in früheren Jahren von KritikerInnen in Tageszeitungen und Fachmagazinen aufmerksam und umfangreich reflektiert wurden. Am Freitag feierte die Schule ihr 70jähriges Bestehen mit einer Gala in der Berliner Staatsoper. Immerhin eine Kritik ist online auf ballett-journal.de zur Jubiläumsvorstellung erschienen. Die Autorin empfiehlt in ihrem Text: „Es wäre jedenfalls sinnvoll, bei einer solchen Gala die Kinder und Jugendlichen das tanzen zu lassen, was sie können, und nicht das, was sie können wollen.“ Außerdem resümiert Gisela Sonnenburg: „Paradoxerweise waren die Schulaufführungen zu Zeiten der heute geächteten Leiter Ralf Stabel und Gregor Seyffert weitaus besser, auch von mehr Freude der jungen Tänzer:innen gekürt.“

Es ist schon erstaunlich: Da lockt die einstige Staatliche Ballettschule Berlin, die seit letztem Jahr Staatliche Ballett- und Artistikschule Berlin heißt, noch unter ihrem alten Namen zu einer Gala in die Staatsoper Unter den Linden, und der Anlass ist nicht etwa der, dass man zeigen will, wie gut...

Applaus! Die neuen Berliner Stadt- und Bildungsregierenden gingen am Freitag hinterm Vorhang der Staatsoper mit gutem Be...
24/01/2022

Applaus! Die neuen Berliner Stadt- und Bildungsregierenden gingen am Freitag hinterm Vorhang der Staatsoper mit gutem Beispiel voran und posierten mit knapp hundert Schülerinnen und Schülern distanz- und maskenlos vor der Kamera. Berlin-Mitte war letzte Woche Hotspot Nummer 1 in Deutschland - da kann ja eh nichts mehr schiefgehen... Nicht dass noch jemand auf die Idee kommt, von „Kindswohlgefärdung“ zu sprechen. 🧐

Kürzlich beleuchtete die Berliner Zeitung das Drama um den Niedergang der Staatlichen Ballettschule in Hinblick auf die ...
27/12/2021

Kürzlich beleuchtete die Berliner Zeitung das Drama um den Niedergang der Staatlichen Ballettschule in Hinblick auf die entstandenen Kosten, die alle Steuerzahlenden zu tragen haben – geschätzte Verschwendung: „500.000 Euro bis eine Million“. Die dafür verantwortliche Senatorin hat sich mit einem satten Ruhegehalt zurückgezogen. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie bleibt in SPD-Hand, wird nun von Astrid-Sabine Busse als Senatorin und Aziz Bozkurt sowie Alexander Slotty als neue Staatssekretäre geführt. Bedeutet das Hoffnung für eine Neubewertung der Geschehnisse, für eine erfolgreiche Zukunft dieser einzigartigen Bildungseinrichtung, anknüpfend an die Entwicklungen, wie sie die ehemaligen Leiter Ralf Stabel und Gregor Seyffert auf hervorragendem fachlichem und internationalem Niveau vorangetrieben haben, für eine Rehabilitation der durch anonyme Denunziationen aus ihren Ämtern entfernten ehemaligen Leiter? Deshalb fragen wir: Was nun, Frau Busse? Die Initiative Save the Dance hat die große Hoffnung, dass es endlich zu einem konstruktiven und wohlwollenden Austausch über Perspektiven für die Schule und ihrer aufs Abstellgleis geschobenen Leiter kommt.

Den kompletten Artikel der Berliner Zeitung finden Sie hier: www.savethedance.de/presse

79.535,44 Euro Steuermittel gab die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie 2020 für diese Stellenausschreibung...
14/11/2021

79.535,44 Euro Steuermittel gab die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie 2020 für diese Stellenausschreibung aus, um neue, schlaue Schulleiter zu finden, während die Rechtmäßigkeit der Kündigungen der langjährigen Schulleiter von vornherein unklar war. In allen sich anschließenden Prozessen scheiterte das Land Berlin. Marianne Burkert-Eulitz, Bildungsexpertin der Grünen, teilte die Anzeige bei Facebook mit der Aufforderung: "Bitte bewerben". Die stattliche Summe, die für die unsinnig geschaltete Anzeige ausgegeben wurde, und andere unfassbare Details und Dimensionen zu den Kosten des unnötigen Rechtsstreits gehen aus der schriftlichen Anfrage des Abgeordneten Stefan Förster (FDP) an die Bildungsverwaltung hervor, die kürzlich in Vertretung der Senatorin von ihrer Staatssekretärin beantwortet wurde – siehe:https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-28711.pdf
Wann platzt eigentlich den Berliner Steuerzahler*innen der Kragen?

Sämtliche Kündigungen der Leiter der Berliner Ballettschule durch die Berliner Bildungsverwaltung sind von den Arbeitsge...
11/10/2021

Sämtliche Kündigungen der Leiter der Berliner Ballettschule durch die Berliner Bildungsverwaltung sind von den Arbeitsgerichten für unwirksam erklärt worden. Es wurden keine Versäumnisse nachgewiesen, die den Gekündigten persönlich zur Last gelegt werden könnten, schreibt rbb24. Die Kündigungen seien weder formal noch inhaltlich ausreichend begründet gewesen. Die früheren Leiter müssen nun weiter beschäftigt werden!
https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2021/10/berlin-ballettschule-leiter-beschaeftigung-kuendigung-arbeitsgericht.html

Das Land Berlin sollte stolz auf zwei Berliner sein, die die Berliner Zeitung kürzlich ausführlich porträtierte. (siehe:...
21/08/2021

Das Land Berlin sollte stolz auf zwei Berliner sein, die die Berliner Zeitung kürzlich ausführlich porträtierte. (siehe: www.savethedance.de/presse) Prof. Gregor Seyffert und Prof. Dr. Ralf Stabel haben das kulturelle Leben der Hauptstadt viele Jahre mit Kreativität und Intelligenz geprägt, waren Botschafter ihrer Stadt auf internationalem Parkett. Dass die Senatsverwaltung angesehene Kapazitäten und Söhne ihrer Stadt auf unsägliche Weise demontiert, ist ein Armutszeugnis. Es entsteht der Eindruck, dass westsozialisierte politische Entscheidungsträgerinnen sowie Vertreter*innen verschiedener Medien immer noch glauben, dass, was aus dem Osten kommt, nichts taugt. Ist das nicht Diskriminierung?
Konrad Hirsch, Journalist & Filmemacher

Man darf richterliche Urteile nicht vorher beschreien. Um vorauszusehen, dass das Land Berlin am Freitag im Berufungspro...
20/08/2021

Man darf richterliche Urteile nicht vorher beschreien. Um vorauszusehen, dass das Land Berlin am Freitag im Berufungsprozess vor dem Landesarbeitsgericht gegen Gregor Seyffert scheitern würde, bedurfte es keiner prophetischen Gabe. Seit Februar 2020 versucht die Bildungsverwaltung den künstlerischen Leiter der Staatlichen Ballettschule und Schule für Artistik loszuwerden, nach 17 Jahren erfolgreicher Arbeit.
Gegen Seyffert und den Schulleiter Ralf Stabel, beide im Rang von Professoren an der Schule, sprach das Land insgesamt vier fristlose Kündigungen aus. Es verlor jede einzelne, versuchte es aber stets in zweiter Instanz. Für dieses stete Scheitern vor Gericht tragen allein die SPD-Bildungssenatorin Sandra Scheeres und die mit dem Fall betraute Staatssekretärin Beate Stoffers die Verantwortung. Die Vernunft hatte keine Chance.

Die Berufungsklage des Landes wurde aus formalen Gründen zurückgewiesen, weil Fristen nicht eingehalten wurden. Jetzt ging es dem Land darum, Seyffert auch nicht mehr als künstlerischen Leiter der Ballettschule zu beschäftigen, wie in erster Instanz gefordert. In diesem Punkt folgte Richterin Claudia Nowak dem Ansinnen des Landes, konstatierte ein zerrüttetes Vertrauensverhältnis und schlug einen Vergleich vor. Die Parteien sollen sich einigen, am 17. September ergeht das Urteil.

Der Vorwurf der Bildungsverwaltung lautet, Seyffert habe einer Studentin nachgestellt. Tatsächlich probten Leiter und Studentin für eine Aufführung Ende Dezember 2012 in dem Wissen, dass die 19-Jährige schon im Januar 2013 die Schule verlässt. Offensichtlich haben sie sich dabei verliebt.
Sandra Scheeres riskierte es, Lebensläufe zu ruinieren
Unstrittig indes ist, dass die Liebesbeziehung zwischen beiden erst 2013 begann und drei Jahre hielt. Absurd bleibt daher das Ansinnen, Seyfferts sicher unangemessenes Verhalten neun Jahre später mit einer fristlosen Kündigung zu ahnden. Konkret geben die Vertreter des Landes in der Klageschrift dazu ungeniert Aussagen der Freundin mit peinlichen Einzelheiten und falschen Daten wieder.Sie zitieren aus privaten Chatverläufen. Der Senatsmitarbeiter versteigt sich noch zu anderen Unflätigkeiten. Schon in der ersten Instanz bezeichnete er Gregor Seyffert als „geilen Stelzbock“, der 17-jährigen Mädchen nachstellt. Dafür gibt es keinen Anhaltspunkt. Auch jetzt spricht er wiederholt von „Minderjährigen“ und „17-Jährigen“, behauptete schließlich, Seyffert sei ein Lehrer, „der korrupt für Schulabgangszeugnisse sorgt“!

Seyfferts Anwalt, der Arbeitsrechtsexperte Jens Brückner, ein stets extrem besonnener 75-Jähriger, platzte erstmals der Kragen. Er verlangte, die Beleidigung zu protokollieren und will seinem Mandanten raten, dagegen mit einer Strafanzeige vorzugehen. Das Verhalten ist typisch für die Bildungsverwaltung. Sie hat keinen Aufwand gescheut, ihren langjährigen Leiter mit internationaler Tänzer-Karriere ins gesellschaftliche Aus zu katapultieren, den Ruf dieses Künstlers zu ruinieren, für den es eigentlich die Fürsorgepflicht hat.

Die Kündigungsorgien, die das Land gegen das Spitzenpersonal der Ballettschule veranstaltet hat, sind erst mal verloren. Das Land trägt die Kosten, zahlt die verweigerten Gehälter und Sozialabgaben nach, dazu die Gehälter für den Interimsschulleiter. Den Rechnungshof könnten auch Ausgaben für die sogenannte Expertenkommission, die Clearingstelle und Wirtschaftsprüfer interessieren, dem Vernehmen nach mehrere Hunderttausend Euro. Den Skandal lieferte in diesem Fall nicht das Personal der Schule, sondern die Politik.

Birgit Walter, Berliner Zeitung, 20.8.2021

Den kompletten Artikel gibt es hier:www.savethedance.de/presseBerliner Zeitung, 20.08.2021Birgit Walter (Text), Johann S...
19/08/2021

Den kompletten Artikel gibt es hier:
www.savethedance.de/presse
Berliner Zeitung, 20.08.2021
Birgit Walter (Text), Johann Sebastian Hänel (Foto)

17/05/2021

Nach dreiwöchiger (!) Prüfung eines Meinungsbeitrages der Kritikerin Sylvia Belka-Lorenz in der Sendung Fazit (Deutschlandfunk Kultur) sind jetzt „neue Aspekte“ aufgetaucht, die aus Sicht des Senders gegen eine Veröffentlichung sprechen! Welche Aspekte waren das bisher? Welche sind die neuen Aspekte? Anfragen per E-Mail beantwortet der Sender nicht beziehungsweise floskelhaft. Was bewegt den Sender, in dieser besonderen Weise auf das Fazit-Gespräch aufmerksam zu machen? Wer Antworten sucht kann sich an den Hörerservice ([email protected]) oder an Stefan Raue, den Intendanten des Senders ([email protected]) wenden, gern in Kopie an ([email protected]). Mit Spannung erwarten wir die Antworten des Senders zu alten und neuen Aspekten.

Seit einer Woche prüft Deutschlandfunk Kultur einen Meinungsbeitrag von Sylvia Belka-Lorenz, der Missstände und Fehlents...
30/04/2021

Seit einer Woche prüft Deutschlandfunk Kultur einen Meinungsbeitrag von Sylvia Belka-Lorenz, der Missstände und Fehlentscheidungen der
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
im Umgang mit der Staatlichen Ballettschule Berlin deutlich benannte und aus dem Programm entfernt wurde. Warum? Diese Frage stellte der Pianist und Tanzwissenschaftler Prof. Dr. Peter Jarchow dem Intendanten des Deutschlandradio, Stefan Raue (SPD). Eine Antwort erhielt er ebenso wenig wie auf seine Anfragen an den Regierenden Bürgermeister,
Michael Müller (SPD) und Senatorin Sandra Scheeres (SPD). „Es fällt mir schwer, Erinnerungen an fatale Zeiten (sozialistische Einheitsfront) – auch verbunden mit persönlichen Beeinträchtigungen – zu unterdrücken“, schreibt Professor Jarchow in einem Kommentar, der hier zu lesen ist: http://savethedance.de/statements

"Die Staatliche Ballettschule Berlin und Schule für Artistik wird wohl nicht wieder das werden, was sie mal war: Ein Leu...
26/04/2021

"Die Staatliche Ballettschule Berlin und Schule für Artistik wird wohl nicht wieder das werden, was sie mal war: Ein Leuchtturm in der Berliner Schullandschaft. Mit diesem Ergebnis müssen alle Beteiligten leben, vor allem diejenigen, die hier am Rad gedreht haben." Den kompletten Kommentar von Dr. Rüdiger Barney hier lesen: www.savethedance.de/statements

25/04/2021

Ein verschwundener Radio-Meinungsbeitrag geistert durch die Berliner Nacht. Auf das Fazit der rätselhaften Selbstzensur von Deutschlandfunk Kultur darf man gespannt sein. Die Headline zum Beitrag auf der Webseites des Senders beschreibt die Vorgänge sehr gut: „Ein Klima von Misstrauen und gegenseitigem Belauern“. Doch was gibt es auszusetzen am Gespräch zwischen Sylvia Belka-Lorenz und Eckhard Roelcke? Wer kann das erklären?

Richterin Dr. Oda Hinrichs sieht auch verschiedene Medienberichte in der Verantwortung für die unglücklichen Entwicklung...
24/04/2021

Richterin Dr. Oda Hinrichs sieht auch verschiedene Medienberichte in der Verantwortung für die unglücklichen Entwicklungen in der Causa Staatliche Ballettschule Berlin: „Unter verantwortlicher Presseberichterstattung stelle ich mir etwas anderes vor“. LeserInnen des Tagesspiegel hatten sich über unausgewogene und vorverurteilende Berichte der für Bildung zuständigen Redakteurin zum Thema Ballettschule gewundert. Das Thema wurde nun einem anderen Redaktionsmitglied anvertraut.

Berlin und der gekündigte Leiter der Ballettschule suchen eine gütliche Lösung. Zuvor übte das Landesarbeitsgericht harte Kritik an der Bildungsverwaltung.

Deutschlandfunk Kultur hat ein Gespräch von Exkhard Roelcke mit der Kritikerin Sylvia Belka-Lorenz aus der Sendung FAZIT...
24/04/2021

Deutschlandfunk Kultur hat ein Gespräch von Exkhard Roelcke mit der Kritikerin Sylvia Belka-Lorenz aus der Sendung FAZIT vom 22.04.2021 aus der ARD-Mediathek entfernt. Die Klärung läuft. Man darf gespannt sein, ob sich der Sender den Mund verbieten lässt.

Hörenswert! Kritikerin Sylvia Belka-Lorenz analysiere gestern Abend in der Sendung FAZIT (Deutschlandfunk Kultur) den se...
23/04/2021

Hörenswert! Kritikerin Sylvia Belka-Lorenz analysiere gestern Abend in der Sendung FAZIT (Deutschlandfunk Kultur) den seit über einem Jahr skandalösen und verantwortungslosen Umgang der Berliner Bildungsverwaltung mit der Staatlichen Ballettschule Berlin.

Nach schweren Vorwürfen wurden die Leiter der Staatlichen Ballettschule Berlin im Jahr 2020 entlassen. Ein Gericht hob die Kündigung nun auf, wieder arbeiten dürfen sie aber nicht. Ein Blick hinter die Kulissen des Skandals.

Eine Journalistin und ein Journalist von rbb24 verfolgten heute die Verhandlung am Berliner Landesarbeitsgericht, bei de...
22/04/2021

Eine Journalistin und ein Journalist von rbb24 verfolgten heute die Verhandlung am Berliner Landesarbeitsgericht, bei der die Vorsitzende Richterin Oda Hinrichs auch die Berichterstattung verschiedener Medien kritisierte, die im letzten Jahr eifrig über einem "Skandal" in der Staatlichen Ballettschule Berlin berichteten. Die Vertreter des Landes hatten im heutigen Prozess nicht viel zu sagen und auch rbb24 scheint es nun die Sprache verschlagen zu haben? In der Berliner Zeitung, die von Anfang an versucht hat das Thema ausgewogen zu betrachten, schreibt Birgit Walter über den heutigen Prozess:

„Egal, wie man es wendet, es gibt keinen Grund für eine Kündigung. Das sind alles Luftblasen.“ Mit diesen Worten leitet die Vorsitzende Richterin Oda Hinrichs am Landesarbeitsgericht am Donnerstag den Berufungsprozess ein, den das Land Berlin gegen Ralf Stabel, den Schulleiter der Staatlichen Ballettschule, angestrengt hat. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) ließ bis heute allein gegen Stabel drei fristlose Kündigungen aussprechen. Mit den ersten drei Versuchen scheiterte das Land bereits vor Gericht, die jetzige Berufung richtet sich gegen die Niederlage Nummer eins vom September 2020.

Aber in diesem Prozess ist alles anders. Üblicherweise setzen sich Richter nicht inhaltlich mit Kündigungsgründen auseinander, wenn sich die Kündigung schon aus formalen Gründen zurückweisen lässt. Dazu gehört, dass eine fristlose Kündigung 14 Tage nach Bekanntwerden der Kündigungsgründe erfolgen muss. Nun in der zweiten Instanz aber bekam es der Anwalt des Landes, Roland Gastell von der Kanzlei Arvantage, mit einer Richterin anderen Formats zu tun. Sie schmetterte sein Berufungsersuchen zwar ab, aber nicht einfach nur wegen Formalien. Sie kannte offenbar nicht nur die Schriftsätze, sondern auch die Presseberichte zum Fall und argumentierte inhaltlich: „Sie haben nichts, was Sie in der Berufung vortragen können. Sie zerstören die Karriere von einem Angestellten und können nicht mal die Vorwürfe benennen! Wo sind die Fakten? ... Sie verwechseln hier vielleicht einen Angestellten mit einem Politiker. Den können Sie ohne Gründe entlassen.“

Sie frage sich allerdings auch, ob eine verantwortungsvolle Presseberichterstattung so aussehen dürfe. Eine Berichterstattung, die sich auf ein anonymes Dossier mit lauter Luftblasen berufe und daraufhin die Leiter der Schule demontiere. Der Hintergrund: Tatsächlich sind erste Negativschlagzeilen der Schule nach dem Auftauchen dieses Dossiers mit Verleumdungen im Januar 2020 aufgetaucht. Es ging an die Senatorin und die Presse. Der RBB begann daraufhin mit der „Aufdeckung“ vermeintlicher Skandale. Oda Hinrichs: „Warum wurde nicht mit dem Schulleiter gesprochen? Wegen des Drucks aus der Presse? Wo aus Gerüchten Wahrheiten werden? Wir entscheiden hier nach Recht und Gesetz, nicht nach Gerüchten.“

Im anderen Teil des Prozesses ging es darum, ob das Land Berlin Ralf Stabel mit seiner Qualifikation 2007 überhaupt als Schulleiter hätte einsetzen dürfen. Das hatte der Richter im ersten Prozess bestritten und eine Pflicht auf Weiterbeschäftigung abgelehnt: Der promovierte Tanz- und Theaterwissenschaftler hatte keine Staatsprüfung als Lehrer. Gegen diese richterliche Entscheidung ging Stabels Anwalt Jens Brückner in Berufung.

Die Richterin folgte diesem Widerspruch: „Da hat sich die erste Instanz wohl verirrt in Verwaltungs- und Beamtenrecht.“ Auf die Einzelheiten soll jetzt nicht eingegangen werden. Die Richterin erwiderte auf die Einwände des Landes, Stabel habe keine Lehramtsqualifikation: „Stabel hatte Erfahrungen als Gastprofessor, war seit 2002 an der Schule, seit 2007 Schulleiter, hat 2008 Fortbildungen gemacht und eine Beurteilung A und B erhalten. Und 2021 soll ihm die Fähigkeit fehlen, Schulleiter zu sein? Das ist aber komisch.“

Die Vertreter des Landes hatten in diesem Prozess nicht viel zu sagen. Gastell erklärte, dass es durchaus Missstände gegeben habe und dass die Presse-Veröffentlichungen „so massiv“ gewesen seien. Die Richterin: „Warum haben Sie mit dem Mann nicht geredet, bevor Sie ihn ruinieren? Warum gab es kein Mediationsverfahren?“ Dann verlangte sie von beiden Seiten Vorschläge zu einer Lösung und Rehabilitierung Stabels. Brückner erklärte: „Alle unsere Vorschläge wurden abgewiesen.“ Gastell schlug eine Aufgabe in der Verwaltung vor. Darauf ließ sich Stabels Verteidiger nicht ein. Die Richterin setzte den Prozess aus, um zu einer gütlichen Einigung zu kommen. Andernfalls wurde das Urteil für den 10. Juni anberaumt.

So einen Prozess wünscht man sich auch für den künstlerischen Leiter Gregor Seyffert. Er hat das Kündigungsverfahren gewonnen. Aber die Senatorin ignoriert das Urteil ohne jede Erklärung.

Das Dance for You Magazine fasst zusammen: "Kilometer von Papier sind, so die Presse, beschrieben, die Kosten dürften ex...
11/02/2021

Das Dance for You Magazine fasst zusammen: "Kilometer von Papier sind, so die Presse, beschrieben, die Kosten dürften exorbitant sein. Die Prozessflut könnte sich bis nach den Wahlen in Berlin hinziehen, bei denen Scheeres nicht mehr antritt. Das „Kuckucksei“ Staatliche Ballettschule legt sie dann möglicherweise ihrem Nachfolger ins Nest. Wie die Causa ausgehen wird, bleibt fraglich; eventuell läuft sie, wie bereits im Fall Adolphe Binder versus Tanztheater Wuppertal, auf einen Vergleich hinaus – und der könnte für Berlin ziemlich teuer werden."

Kaum Neues im Gerangel um die Leitung der Staatlichen Ballettschule Berlin: Schulleiter Ralf Stabel hat auch einen weiteren Prozess vor dem Arbeitsgericht Berlin gewonnen. Keine der Anschuldigungen, die in einem

Viel Lärm um nichts: Fristlose Kündigungen wegen angeblicher „Formaler Fehler“ des Schulleiters, die man nach 17 Jahren ...
03/02/2021

Viel Lärm um nichts: Fristlose Kündigungen wegen angeblicher „Formaler Fehler“ des Schulleiters, die man nach 17 Jahren erfolgreicher Dienstzeit, wenn sie denn bewiesenermaßen jemandem geschadet hätten, anderweitig hätte sanktionieren können. Stattdessen werden Anwälte und Gerichte monatelang beschäftig, wird Rufschädigung betrieben, befeuert von JournalistInnen verschiedener seriöser Medien, von denen man gründliche Recherche erwarten würde. Das heutige Urteil ist ein gutes Zeichen und nun ist zu hoffen, dass JournalistInnen (auch vom Tagesspiegel) sich endlich die Mühe machen, die wahren Hintergründe der Intrige zu recherchieren. In der Verantwortung steht die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, der man künftig eine neue Führung mehr Kompetenz für verantwortungsvolle und konstruktive Kommunikation wünscht.

Ihm werden Fehler bei Noten und bei Dienstreisen vorgeworfen. Trotzdem erklärt das Arbeitsgericht die Kündigungen von Ralf Stabel für unwirksam.

Heute Vormittag scheiterte Bildungssenatorin Scheeres erneut mit ihrer offensiven Kampagne gegen die Staatliche Balletts...
02/02/2021

Heute Vormittag scheiterte Bildungssenatorin Scheeres erneut mit ihrer offensiven Kampagne gegen die Staatliche Ballettschule und ihr eigenes Spitzenpersonal. Formfehler und Kündigungsgründe, die selbst für Laien absurd klingen, lassen diese Kampagne immer mehr zur teuren Posse werden. In der Verantwortung steht die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, der man künftig unter neuer Führung mehr Talent für verantwortungsvolle und konstruktive Kommunikation wünscht und die Gabe, im Raum stehende oder angebliche Probleme voneinander zu unterscheiden und dann konstruktiv zu lösen. Erst einmal geht die Posse weiter: In der Berliner Zeitung von morgen ist zu lesen: „Mitten im Lockdown fand vergangene Woche eine Schulkonferenz statt, über die offenbar nur wenige Beschäftigte informiert waren. Um Fakten zu schaffen und ohne das Gerichtsurteil abzuwarten, sollte schon eine Nachfolgerin gewählt werden. … Demnächst soll über einen neuen Namen für die Staatliche Ballettschule und Schule für Artistik entschieden werden. Das Landesjugendballett ist schon abgeschafft. Noch offensichtlicher kann die Zerstörung einer international renommierten Eliteschule kaum betrieben werden.“ Den kompletten Artikel finden Sie hier: http://savethedance.de/presse

Den 8. Januar 2020 wird die Staatliche Ballettschule und Schule für Artistik wohl einmal als den Beginn ihres Niedergang...
09/01/2021

Den 8. Januar 2020 wird die Staatliche Ballettschule und Schule für Artistik wohl einmal als den Beginn ihres Niedergangs registrieren. An dem Tag reichten vier Frauen ein Dossier mit Denunziationen über die Schule bei der Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) ein. Es folgte eine von der Bildungsverwaltung ausgelöste Kampagne, die die weltweit renommierte Schule öffentlich in ein Licht von Missbrauch, Gewalt und Misshandlung rückte. Bis heute wurde keiner dieser Vorwürfe belegt, die Verwaltung ließ sie nur immer wieder medienwirksam verlauten. Den Begriff Eliteschule verwendet nach dem Jahr der Skandale niemand mehr.

Zwischenbilanz eines Berliner Skandals: Die Leitung der Schule wehrt sich vor Gericht gegen die Kündigungen, die Lehrerschaft ist gespalten, der Ruf ruiniert.

Im Feuilleton der Tageszeitung „Die Welt“ beleuchtet Manuel Brug die Online-Aktivitäten verschiedener Tanz-Compagnien im...
08/01/2021

Im Feuilleton der Tageszeitung „Die Welt“ beleuchtet Manuel Brug die Online-Aktivitäten verschiedener Tanz-Compagnien im Lockdown.

Der Tanz ist in der Pandemie eine besonders prekäre Kunstform. Auch Ballett kann man gegenwärtig nur streamen. Aber will man das wirklich? Wie es gehen könnte, zeigt eine Compagnie, von der man es nicht erwartet hätte.

Spannende Lektüre!
06/11/2020

Spannende Lektüre!

"Alles geht zurück auf eine Intrige, auf dieses anonyme Dossier von vier Frauen über angebliche Missstände. Sie wollten der Ballettschule schaden. Beim ersten Lesen war sogar ich schockiert. Aber es stimmt fast nichts darin. Und es ist belegt, dass Absolventen aufgefordert wurden, Negatives über Ralf Stabel und mich zu berichten, um einen Skandal zu provozieren. Zu den Frauen gehört eine Lehrerin der Schule, eine ehemalige Lehrerin, eine frühere Untermieterin von mir. Gegen Letztere musste ich schon gerichtlich vorgehen. Etliche Vorwürfe tauchen jetzt in der Kündigung auf. Der Plan ging auf." Sagt Prof. Gregor Seyffert im Interview der Berliner Zeitung. Das komplette Interview: https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/sexuelle-gewalt-misshandlung-wir-haetten-sofort-die-polizei-gerufen-li.115636

„Wir sollen aufgeben. Werden wir nicht.“ Die langjährigen Leiter der Staatlichen Ballettschule Berlin, Prof. Gregor Seyf...
03/11/2020

„Wir sollen aufgeben. Werden wir nicht.“ Die langjährigen Leiter der Staatlichen Ballettschule Berlin, Prof. Gregor Seyfert und Prof. Dr. Ralf Stabel, widersprechen in einem umfangreichen Interview mit der Berliner Zeitung erstmals den Vorwürfen gegen sie und ihre Schule: Solche Missstände habe es nicht gegeben. Sie wurden behauptet und ohne jede Prüfung veröffentlicht – alle Lehrkräfte unterrichten weiter. Senatorin Sandra Scheeres verschickt trotzdem eine Kündigung nach der anderen. Die ersten beiden wiesen die Richter zurück.
Das komplette Interview gibt es hier:http://savethedance.de/wp-content/uploads/2020/11/Interview-Berliner-Zeitung-20201102.pdf

29/10/2020

Heute ist „Welt Ballett Tag“ und wir erinnern an „Le Corsaire“. Letztes Jahr wurde der Ballettklassiker von Marius Petipa in einer Adaption von Gregor Seyffert in der Gala der Staatlichen Ballettschule in der Berliner Staatsoper umjubelt. Jetzt wurde das Stück aus dem Repertoire der Schule entfernt. 47 Schüler*innen hatten die Schulleitung in einem Brief um den Erhalt des Stückes im Repertoire der Schule gebeten – leider ohne Erfolg. (Schreiben der Schüler*innen: http://savethedance.de/wp-content/uploads/2020/10/le-Corsaire.pdf)

Das Arbeitsgericht Berlin hat das Land aufgefordert, den Künstlerischen Leiter der Staatlichen Ballettschule Berlin, Gre...
29/10/2020

Das Arbeitsgericht Berlin hat das Land aufgefordert, den Künstlerischen Leiter der Staatlichen Ballettschule Berlin, Gregor Seyffert, weiter zu beschäftigen. Birgit Walter berichtet in der Berliner Zeitung über den Gerichtstermin und die Hintergründe. Warum Senatorin Scheeres und ihre Staatssekretärin Beate Stoffers die Rückkehr der Leiter mit allen Mitteln verhindern will, ist unklar.

Das Arbeitsgericht weist die Kündigung gegen den künstlerischen Leiter der Staatlichen Ballettschule, Gregor Seyffert, zurück.

Kündigung von Gregor Seyffert unwirksam
29/10/2020

Kündigung von Gregor Seyffert unwirksam

Das Arbeitsgericht Berlin hat gestern über die Kündigungen des Künstlerischen Leiter der Staatlichen Ballettschule Berlin, Gregor Seyffert, entschieden. Sowohl die außerordentliche Kündigung als auch die ordentliche Kündigung sind laut Gerichtsurteil unwirksam. Das Arbeitsgericht Berlin hat das Land aufgefordert, Gregor Seyffert als Künstlerischen Leiter der Staatlichen Ballettschule Berlin und künstlerischen Leiter des Landesjugendballetts Berlin weiter zu beschäftigen.
Foto: Dieter Hartwig

„Tradition bewahren – Neues wagen“ lautete das Motto der Staatlichen Ballettschule Berlin in den letzten Jahren. Der Tit...
20/10/2020

„Tradition bewahren – Neues wagen“ lautete das Motto der Staatlichen Ballettschule Berlin in den letzten Jahren. Der Titel eines der Repertoirestücke manifestierte dieses Motto: „Die Zukunft beginnt jetzt“. Inzwischen scheint die Ausbildungsinstitution in die Rückschrittlichkeit zu verfallen. Immer mehr Studierende verabschiedenden sich von der Schule, sehen ihre Zukunft dort anscheinend nicht mehr.

47 Schüler*innen hatten um ihr Repertoirestück „Le Corsaire“ gekämpft und in einem ausführlichen Brief an die Schulleitung ihren Herzenswunsch geäußert, dass dieses Stück im Repertoire der Staatlichen Ballettschule Berlin erhalten bleibt. Vergebens. Der Interimsschulleiter soll seine eigenmächtige Entscheidung damit begründet haben, dass zum Schuljubiläum etwas Neues entstehen solle. Geplant sei nun allerdings – und das ist bemerkenswert – genau das Gegenteil: ein „Estraden-Programm“, wie man es das letzte Mal 2002 in der Schul-Gala hatte sehen können. Das war‘s dann also: SCHLUSS MIT ZUKUNFT!

16/10/2020

Der Berliner Raphael Hillebrand erhält einen Deutschen Tanzpreis für herausragende künstlerische Entwicklungen. Er stellt die Bühne, das Theater und das Tanzen nicht in Frage, sondern versucht sein Publikum tänzerisch zu erreichen - und das mit Erfolg, zu dem wir ihm herzlich gratulieren! 💐

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