Portraits of Munich

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Portraits of Munich Die wahren Geschichten Münchens erzählen die Menschen auf der Straße – eingefangen in Bildern u Hallo, ich bin Ann von Portraits of Munich.

Ich fotografiere für euch Menschen auf der Straße und fange so das echt München ein: vom Reinigungsmann in der U-Bahn bis zur Modedesingerin, vom Punkt bis zum Bäcker, vom alteingesessenen Au-Bewohner bis zur Tunte, vom Pizza-Ausfahrer bis zur Künstlerin. Denn die wahren Geschichten Münchens erzählen die Menschen auf der Straße. Die Originalposts könnt ihr auf dem Blog www.portraitsofmunich.de fin

den___________________Hi, I am Ann from Portraits of Munich. I am taking pictures of the people on the streets and try to capture the real Munich for you: from the cleaning man in the subway to the fashion designer, from a punk to the baker, from the long living habitant of the Au to the drag queen, from the pizza delivery man to the artist. Because the true stories of Munich are told by the people on the street. Check out the blog www.portraitsofmunich.de for the original posts.

Ich habe nach jahrelanger Arbeit ein Buch rausgebracht. Eines, das mir wirklich sehr am Herzen liegt. Und dann bekomme i...
09/11/2024

Ich habe nach jahrelanger Arbeit ein Buch rausgebracht. Eines, das mir wirklich sehr am Herzen liegt. Und dann bekomme ich eine Nachricht von einem lieben Freund, der das Buch an der Vernissage gekauft hat: „Meine Tochter saß auch schon halbe Stunde mit dem Buch auf dem Sofa und hat geblättert und Geschichten gelesen.“ Genau das wollte ich schaffen: Generationen erreichen. Alle. Ihre Geschichten erzählen, so dass sie nicht verloren gehen. Das jede Generation von der anderen lernt! 🥰❤️💕 Danke! 🙏🏻 Magst du auch ein Buch? https://portraitsofmunich.shop/

13/10/2024

Vielen Dank für einen wunderbaren Abend bei der Vernissage im .muc - ich bin total geflasht und happy!!!

Danke auch an .evil.fatcat für einen tollen Abend und eine tolle Bar!

In der .muenchen  ist ein schöner Artikel über das Projekt! Vielen Dank!
24/09/2024

In der .muenchen ist ein schöner Artikel über das Projekt! Vielen Dank!

99 Jahre (2/2)"Nach sechs Jahre bin ich dann nach Deutschland zurück gekommen. Meine Mutter war völlig aufgelöst. Meine ...
19/07/2024

99 Jahre (2/2)
"Nach sechs Jahre bin ich dann nach Deutschland zurück gekommen. Meine Mutter war völlig aufgelöst. Meine Eltern hatten seit Jahren keine Nachrichten von mir. Aber auch darauf folgte erstmal eine schwere Zeit. Als Sudetendeutscher war ich fremd und die Leute waren nicht sehr freundlich. Ich habe nichts gehabt. Nur das, was ich am Leib hatte. Kein Beruf. Nichts. Das, was ich im Kopf hatte, war mein ganzes Vermögen. Also hab ich mich in den Abendstunden weitergebildet und es ist mir über Jahre gelungen, mich empor zu arbeiten. 1952 hab ich dann geheiratet und wir hatten drei Kinder. Aber beide Söhne sind sehr jung gestorben. Das waren harte Schicksalsschläge.

Jetzt bin ich hier im Heim, meine Familie kommt mich besuchen und ich bin zufrieden mit meinem Leben. Ich bin in die Bewohnervertretung gewählt worden und hab mit meinem Nachbarn einen Skatclub gegründet. Jetzt hoffe ich, dass ich bis zu meinem Ende hier bleiben kann.”

99 Jahre (1/2)“Ich bin Sudetendeutscher und nächstes Jahr werde ich 100 Jahre. Sie können sich vorstellen, was ich da al...
18/07/2024

99 Jahre (1/2)
“Ich bin Sudetendeutscher und nächstes Jahr werde ich 100 Jahre. Sie können sich vorstellen, was ich da alles schon erlebt habe.

Mit 17,5 wurde ich zum Militär eingezogen. Vom Arbeitsdienst wurde ich sofort von der Wehrmacht übernommen und kam nach Frankreich als Soldat. Dort habe ich die Invasion der Amerikaner mitgemacht. Das war der Wahnsinn, was die da angerichtet haben. Die Deutschen konnten dem nichts entgegensetzen, und ich geriet in Gefangenschaft.
Als Landarbeiter auf einem Gut musste ich hart arbeiten. Einmal hat uns der Koch zum Nachbarhof geschickt, um Butter zu organisieren. Aber während wir noch mit denen verhandelt haben, ging die Tür auf und zwei französische Gendarmen kamen rein. Die dachten, wir wollten stiften gehen und so wurden wir in Gefangenschaft noch mal eingesperrt! Solche Erlebnisse gab es noch einige.

Ein Erlebnis war für mich aber sehr einschneidend. Das war 44. Eine schlimme Zeit! Die Leute sind gestorben, wie die Fliegen. Das Lager war voller Wanzen, Flöhe, Läuse und wir haben uns oft nur ein Brot zu zehnt geteilt.
An einem Abend habe ich am Fenster gestanden, als eine Nachtigall zu singen anfing. Das war so schön! Jedenfalls war das der Auslöser, dass ich mir gesagt habe: “Jetzt muss mein Leben geändert werden oder ich sterbe auch.” Mein Kamerad war doppelt so alt wie ich und ihm ging es noch viel schlechter. Ich habe mich verantwortlich für ihn gefühlt. Einmal die Woche kamen Bauern und Handwerker auf den Hof, um billige Arbeiter zu suchen. Ich hab meinen Kameraden dazu gebracht, dass wir uns am nächsten Tag angeboten haben. Und so kam es, dass ich zu einem Bauern und mein Kamerad als Hufschmied auf ein Gut kam. Das hat ihm das Leben gerettet, denn dort hat der Patron einen Arzt für ihn geholt. Er war mir so dankbar. Für mich war das selbstverständlich. Was für ein Zufall, dass diese Nachtigall mich so inspiriert hat. Das berührt mich heute noch. .."
Fortsetzung folgt

Jede Ausstellung hat auch eine Party verdient und daher lade ich euch alle herzlich zur Midissage ein: am 28. Juni 2024 ...
08/06/2024

Jede Ausstellung hat auch eine Party verdient und daher lade ich euch alle herzlich zur Midissage ein: am 28. Juni 2024 werde ich alle Interessierten um 17 Uhr durch die Ausstellung führen und ab 18 Uhr feiern wir dann meine erste Ausstellung hoffentlich ausgiebig!
Kommt alle ins und kommt mit mir auf die Zeitreise durch 100 Jahre München

Ich hoffe ja, das viele Porträts selber anwesend sein werden 😉

Träume werden wahr - Dream bigAls ich mit meinem Projekt "100 Portraits of Munich" angefangen habe, wusste ich: das wird...
15/05/2024

Träume werden wahr - Dream big
Als ich mit meinem Projekt "100 Portraits of Munich" angefangen habe, wusste ich: das wird groß! Und irgendwo im Kopf war auch der Traum, das alles mal in einer Ausstellung zu veröffentlichen. Und jetzt - über 2 Jahre später - ist es so weit:

Seit heute ist die Ausstellung im Kulturhaus Milbertshofen für jeden zu sehen! Bis zum 14. Juli 2024 könnt ihr alle 100 Bilder bei einem Rundgang durch das Haus in chronologischer Reihenfolge ansehen.

91 Jahre (2/2) "Und so bin ich inzwischen alt geworden. Und auch wenn die Knochen nicht mehr alles mitmachen, geh ich no...
13/05/2024

91 Jahre (2/2)
"Und so bin ich inzwischen alt geworden. Und auch wenn die Knochen nicht mehr alles mitmachen, geh ich noch einkaufen und koch mir selber. Ich geh regelmäßig ins ASZ zum mithelfen und möchte wieder mit dem Sport anfangen. In meinem Alter hab ich eigentlich keinen Traum mehr. Ich hoffe bloß, dass ich möglichst lange in der Wohnung und selbstständig bleiben kann.”

91 Jahre (1/2)“Ich kenne meinen Vater nur noch aus der Zeit, wenn er in den Urlaub aus dem Krieg nach Hause gekommen ist...
13/05/2024

91 Jahre (1/2)
“Ich kenne meinen Vater nur noch aus der Zeit, wenn er in den Urlaub aus dem Krieg nach Hause gekommen ist. Als er das letzte Mal daheim gewesen ist, soll mein Bruder gesagt haben: “Was will denn der fremde Mann?” Irgendwann ist mein Vater gar nicht mehr nach Hause gekommen und 44 dann auch als vermisst gemeldet worden. Da stand meine Mutter mit drei Kindern, einem Haus und Schulden alleine da. Sie war sehr streng - zwangsläufig. Sie hat nur geschaut, dass sie alles mehr oder weniger zusammengehalten hat.

Später hab ich dann meinen Mann kennengelernt. Meine Mutter war absolut dagegen, weil wir eine “unendlich katholische Familie” waren, und mein Mann war evangelisch. Sie ist dann nicht einmal zur Hochzeit gekommen! Es hat lange gedauert, bis wir ein bisschen Tuchfühlung hergebracht haben.

Damals war die Wohnungsnot in München so groß, dass wir nur eine relativ kleine Wohnung gehabt haben und die haben wir mit den Schwiegereltern geteilt. Das war auch wirklich nicht einfach! Der Leidtragende war mein Mann: die Schwiegermutter hat geschimpft und ich hab oft geweint. Vor allem ist aber unsere Tochter allein geblieben, weil wir gar keinen Platz gehabt hätten. Ende der 70er Jahre ist dann meine Schwiegermutter verstorben und kurz darauf der Schwiegervater.

Mein Mann ist leider auch sehr früh gestorben, weil er schwer krank war. Und so bin ich seit fast 40 Jahren alleine. Aber meine Tochter, der Schwiegersohn und der Enkel wohnen hier in München und helfen mir.

Ich hab mir dann natürlich ganz bald was anderes gesucht, dass ich irgendwie eine Beschäftigung habe. Vor ungefähr 20 Jahren bin ich dann im Alten-Servicezentrum hängen geblieben. Die Chefin hat immer ein Lächeln für alle - egal wie schwierig es gerade ist. Alle sind unendlich aufmerksam und nett dort. Eine große Familie, würde ich sagen. Mit manchen versteh ich mich ganz gut und mit manchen gar nicht. Aber das ist einfach das Leben. ..." Fortsetzung folgt

33 Jahre (2/2)"Als Drag kannst du (fast) alles machen. Patty ist über die Zeit immer schöner, jünger und dünner geworden...
12/05/2024

33 Jahre (2/2)
"Als Drag kannst du (fast) alles machen. Patty ist über die Zeit immer schöner, jünger und dünner geworden (schmunzelt). Sie ist die kleine, feine Dame, welche, wenn es darauf ankommt, das Vokabular einer Hafennutte hat. Sie ist einerseits Ventil und kostet gleichzeitig enorme körperliche Kraftanstrengungen, wenn ich sie raushole. Jedoch gibt es ganz viel zurück - von den Gästen, von einem selbst. Und das wiederum gibt mir dann neue Energie für den Alltag - das weltliche Leben sozusagen.”

33 Jahre (1/2)“Alles was Patty ist, kommt aus mir raus. Drag ist “nur” der Kanal für die Kunst. Es ist ein Kunstwerk, wa...
11/05/2024

33 Jahre (1/2)
“Alles was Patty ist, kommt aus mir raus. Drag ist “nur” der Kanal für die Kunst. Es ist ein Kunstwerk, was ich schaffe. Und ich als Mensch bin der Künstler dahinter.

Ich habe schon immer Theater gespielt und mich für Kunst inter-essiert. Nach meiner Schulzeit hätte es einen Weg in diese Richtung geben können. Unsicherheit - sei es meine eigene oder die meiner Familie - haben mich allerdings auf einen vermeintlich leichteren Lebensweg geschickt.
Nach meiner Ausbildung zum Bankkaufmann, habe ich 11 Jahre lang diesen Karriereweg beschritten. Und ich war gut! Gleichzeitig musste ich irgendwann erkennen, dass ich jenes fürstliche Einkommen dafür brauchte, um mir diesen Job schön zu machen. Und diesen Freiraum, das zu erkennen, hat mir Patty geschaffen. Sie hat mir den Mut und die Sicherheit gegeben, dass da auch noch was anderes ist.

Ich begann mein Leben wie es war, mehr und mehr in Frage zu stellen. Es gab auch ein bisschen was nachzuholen. So habe ich nach über 10 Jahren, meinem Vater - welcher mir bis dahin vergeblich mehrfach die Hand reichte - endlich reinen Wein eingeschenkt. Ein Outing als schwuler Sohn und Drag Queen später, stand mein Vater kurz darauf in der ersten Reihe eines Szeneclubs und feuerte mich bei

eine meiner Shows an. Bis heute ist diese Nacht, welche noch dazu auf
meinen 28. Geburtstag fiel, eines der größten Geschenke, welches ich je erfahren durfte. Eine Erinnerung, die ich in tiefer Dankbarkeit ein Leben lang in meinem Herzen tragen werde.

Anfang 2019 hab ich dann die Entscheidung getroffen, auszusteigen. Das hat mir persönlich ganz viel Freiheit gegeben. Ich habe meine Bankkarriere an den Nagel gehangen und mich nur noch als Patty engagiert. Ein Jahr lang hab ich gestrampelt und mir eine neue Lebensgrundlage geschaffen. Und dann kam Corona und hat mir richtig den A***h weggezogen. Rückblickend betrachtet konnte jedoch erst daraus mein Leben entstehen, wie ich es heute lebe... Fortsetzung folgt

76 Jahre (2/2)"Auch ich musste viel an mir arbeiten. Jetzt habe ich keine Angst vor der Zukunft. Jetzt bin zufrieden mit...
17/03/2024

76 Jahre (2/2)
"Auch ich musste viel an mir arbeiten. Jetzt habe ich keine Angst vor der Zukunft. Jetzt bin zufrieden mit meinem Leben, das ich lebe. Ich kann essen, ich habe ein Dach auf dem Kopf. Jetzt bin ich ich – hundertprozentig.
Was jetzt gerade in der Welt passiert, berührt mich sehr. Ich habe schon viel Rassismus erlebt. Ein Beispiel fällt mir ein: als die Republikaner gerade stark waren, bin ich mit den Kindern drei Rechtsradikalen im Englischen Garten begegnet. Wenn ich an dem Tag weggelaufen wäre, dann hätten sie ein Opfer gehabt. Aber ich bin stehen geblieben und habe mit ihnen geredet. Man muss diese Menschen anschauen. Wir müssen dieser Welt ohne Hass, ohne Aggression begegnen. Wenn wir auch aggressiv sind, dann haben sie gewonnen.”

76 Jahre (1/2)“Das Leben hat so viele Facetten. Und jeder Mensch sieht das Leben anders. Leben heißt nicht, ich atme, ic...
16/03/2024

76 Jahre (1/2)
“Das Leben hat so viele Facetten. Und jeder Mensch sieht das Leben anders. Leben heißt nicht, ich atme, ich rede, ich esse, schlafe. Leben heißt Entfaltung. Und Entfaltung heißt, dass das, was das Leben für mich ist, erst zur Geltung kommen muss. Dadurch muss ich sehr viel an mir arbeiten. Ich muss jeden Tag ich selbst sein. Das hat mit niemandem von außen zu tun, sondern damit, wer man in sich drin ist.

Früher habe viel erlebt. Ich habe lange mit Geschäftsleuten aus Taiwan zusammengearbeitet und bin ich viel herumgereist. Ich habe einen der Scheichs von Emirats beraten und dort eine Trading Firma aufgebaut. Für eine große Deutsche Bank habe ich Projekte überall auf der Welt gemacht. Ich bin mit Franz Joseph Strauß auch nach Togo, meiner Heimat, mehrmals gereist. Das war eine bewegte Zeit.

In der Richtung Ehe war mein Leben nicht so schön. Mein viertes Kind war gerade acht Tage alt, als meine Frau mit meinem Freund weggelaufen ist. Ich habe dann einige Jahre nachts in meinem Job gearbeitet, weil ich für meine Kinder da sein wollte. Das war hart. Aber wir haben das auch geschafft. Ich bin gesund, meine Kinder haben alle ihre Leben im Griff und ich habe guten Kontakt mit ihnen. Darüber freue ich mich sehr. Ich wünsche jedem, dass er frei sein kann, um sein Leben selber zu finden und um die Entfaltung wirklich zu suchen. ..."

Fortsetzung folgt

83 Jahre (2/2)"Mir ist wichtig, in Harmonie mit meiner Umwelt zu leben, ohne dass ich mich verbiegen muss. Dass ich auch...
15/03/2024

83 Jahre (2/2)
"Mir ist wichtig, in Harmonie mit meiner Umwelt zu leben, ohne dass ich mich verbiegen muss. Dass ich auch mal schwierige Sachen aushalten kann, denn ich selbst biete ja auch Angriffspunkte. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Kindern und Enkeln, auch zu meinen Freunden und weiß mich in einer Schale von Zuversicht oder Freundschaft gehalten. Und dafür bin ich sehr dankbar. Gerade jetzt im Alter, wo es enger wird im Leben. Wo es mehr Schmerzen macht und man in der Früh nicht mehr so gerne aufsteht. Wo ich sehe, was ich letztes Jahr noch konnte und dieses Jahr nicht mehr. Und wo ich nicht weiss, wie es nächstes Jahr wird. Ich glaube, meine großen Lebensfragen habe ich geklärt, aber das Alter, das Älterwerden und das Ältersein beschäftigen mich immer.

Früher war mir nicht so bewusst, was eine stabile Gesundheit und Kraft ohne Ende bedeutet. Was es bewirken kann, habe ich erfahren, aber es war mir nicht so bewusst zu danken. Ich bin dankbar für die Jahre, die ich habe. Dankbarkeit ist ein Gefühl, das erst im Lauf der Jahre gewachsen ist. Und ich habe sehr viel Grund, dankbar zu sein.”

83 Jahre (1/2)“Mein Leben besteht aus Ereignissen und Erlebnissen, an denen ich es festmache, positive und negative. Ich...
14/03/2024

83 Jahre (1/2)
“Mein Leben besteht aus Ereignissen und Erlebnissen, an denen ich es festmache, positive und negative. Ich erinnere mich noch an mein Abitur: vorher an den Stress und die Anspannung und nachher an die Befriedigung, es geschafft zu haben. Die Geburten meiner vier Kinder waren wichtige Ereignisse, genauso wie die Entscheidung, mich erst mal nicht mehr meinem Beruf als Buchhändlerin, sondern der Familie zuzuwenden. Mein Leben war ausgefüllt und es war immer ordentlich was los. Auch die Zeit, als ich meine Berufstätigkeit wieder aufgenommen habe, war wichtig. In Rente habe ich dann noch zehn Jahre ehrenamtlich einen Besuchsdienst in einer Klinik gemacht. Freunde sind ganz früh gestorben. Und dann auch der Tod meines Ehemanns. Wir waren fast 50 Jahre verheiratet, “in guten und in schlechten Tagen”. Das sind alles wichtige Dinge, die in meiner Erinnerung und auch in der Resonanz meines Körpers bleiben.

Jetzt bin ich eine gemütliche Rentnerin und lebe hier in einer viel zu großen Wohnung. Ich bin allein, aber nicht einsam. Jeder Tag hat seinen Rhythmus und ich habe mir angewöhnt, jeden Tag etwas zu unternehmen. Mein Mann und ich waren leidenschaftliche Theater- und Opern-Geher. Das geht heute leider nicht mehr, aber jetzt sind es eben Spaziergänge, Lesekreise oder Ausflüge mit Freundinnen. Genauso hält mich auch mein großes Standbein auf der Welt: die Literatur, die mich mein Leben lang begleitet hat. ..."

Fortsetzung folgt

77 Jahre (2/2) "Inzwischen bin ich in Rente, habe Fibromyalgie, Asthma, Arthrose und den Zucker meiner Mutter. Da ich ge...
13/03/2024

77 Jahre (2/2)
"Inzwischen bin ich in Rente, habe Fibromyalgie, Asthma, Arthrose und den Zucker meiner Mutter. Da ich gerne aktiv bin, gehe ich für mich und andere einkaufen und helfe im Seniorenclub im ASZ aus: servieren, abräumen, Brotzeit richten und Küchenarbeit erledigen. Mir gefällt es hier, weil es viele Angebote gibt und ich gerne Kontakt zu Menschen habe. Deshalb bin ich auch gerne in meiner Wandergruppe. Mein Sohn und ich, wir wandern auch gemeinsam am Wochenende und verbringen zusammen seinen Urlaub.

Mir ist wichtig Ehrlichkeit und dass man Menschen mit Würde behandelt. Im Altenheim habe ich gesehen, wie gut die Wirkung eines lieben Wortes auf Menschen ist. Ich hoffe, dass ich nie ein Pflegefall werde und meinem Sohn nicht zur Last falle.”

77 Jahre (1/2)“Ich bin in Österreich geboren und aufgewachsen. Mein Bruder und ich hatten ein gutes Elternhaus. Als jung...
12/03/2024

77 Jahre (1/2)
“Ich bin in Österreich geboren und aufgewachsen. Mein Bruder und ich hatten ein gutes Elternhaus. Als junge Frau war ich ein halbes Jahr in Rom als Kindermädchen. Ich war gerade eine Woche zu Hause, da habe ich wieder meinen Koffer gepackt und bin nach Deutschland. Auf der ersten Arbeitsstelle lernte ich meinen Mann kennen und wir fuhren an den Bodensee. Dort haben wir geheiratet und ein Jahr später kam mein Sohn zur Welt. Wir waren beide 14 Jahre im Gastgewerbe am See.

Ich liebte es im Service zu arbeiten – besonders die Stoßzeiten. Ich habe alles im Kopf gerechnet. Einen Tag in der Woche hatte ich frei. Dieser Tag war für mich Erholung pur! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, weil ich sehr gern mit Menschen zu tun habe. Man muss sich jeder Person und Situation erneut anpassen. Wegen der künstlerischen Tätigkeit liebte ich auch meinen zweiten Beruf als Floristin.

Wegen der vielen Arbeitsangebote bin ich später nach München. Auch weil meine Eltern wegen ihres Alters mich gebraucht haben. An meinen freien Tagen fuhr ich zu ihnen, habe eingekauft, gekocht, geputzt und was sonst noch anfiel. Meine Mutter wurde ein Pflegefall und ich musste meinen Vater entlasten. Später hat er selbst Hilfe gebraucht. Nach dem Tod meiner Eltern hab ich mich mit Tränen in den Augen beim Amt abgemeldet. ...."
Fortsetzung folgt

3 Jahre (2/2) "Mit meinem Feuerwehrauto lösch ich das Feuer und rette den Hund! Und ich spiel gerne mit den großen Legos...
24/02/2024

3 Jahre (2/2)
"Mit meinem Feuerwehrauto lösch ich das Feuer und rette den Hund! Und ich spiel gerne mit den großen Legosteinen oder lass mir von meiner Geschichtenlampe die Geschichte mit der Maus erzählen. Die zeigt mir Bilder an der Wand, wenn ich sie anmache. Aber nur später, wenn es dunkel ist. Oder im Badezimmer. Da kann man es auch dunkel machen.

Meine Mama nennt mich Lou-Bär, weil ich immer so fröhlich bin. Und mit meinem Papa fahr ich gern Ski. Aber nur ganz schnell und wenn es nicht zu kalt ist.

Mit meiner Schwester spiel ich auch gerne. Am liebsten Fangen. Verstecken spiel ich aber lieber mit der Mama. Ich versteck mich immer im Badezimmer und dann sag ich “Piep”, damit sie mich auch schnell findet.”

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