Kirche im SWR

Kirche im SWR Hallo, wir sind die ökumenische Rundfunkarbeit der Kirchen beim SWR. *Netiquette*

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hren Ort haben. Das bedeutet, dass in unserer Community respektvoll und gewaltfrei miteinander umgegangen werden soll. Hier ist kein Platz für Hass oder Hetze. In unserer Community ist kein Platz für jegliche Art von Diskriminierung. Wir sind uns bewusst, dass nicht-diskriminierendes Verhalten immer ein Lernfeld bleibt und es unterschiedliche Sensibilität für verschiedene Diskriminierungsformen gibt. Darauf versuchen wir Rücksicht zu nehmen. Wir machen alle Fehler. Wir wünschen uns deshalb konstruktive Kritik, Offenheit für konstruktive Kritik und einen verständnisvollen Umgang miteinander. Uns ist für diese Seite wichtig: Wir kritisieren Menschen nicht persönlich oder in ihrer Identität. Unsere Kritik richtet sich immer gegen konkrete Aussagen, Verhaltensweisen oder Strukturen. Nicht erwünscht sind außerdem:
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„Ich habe jeden Abend mehr zu danken als zu meckern“. Den Weihnachtsbrief einer älteren Dame mit diesen Zeilen habe ich ...
22/01/2025

„Ich habe jeden Abend mehr zu danken als zu meckern“. Den Weihnachtsbrief einer älteren Dame mit diesen Zeilen habe ich immer noch auf meinem Schreibtisch liegen. Im Sommer letztes Jahr war sie nur kurz von zu Hause weg. Als sie wieder nach Hause gekommen ist, ist Wasser aus den Wänden gekommen. Im Obergeschoss war eine Leitung defekt. Das Wasser hatte sich wohl über Wochen seinen Weg bis in die untersten Stockwerke gesucht. „Das Chaos könnt ihr euch vorstellen“, schreibt sie. Das Haus war unbewohnbar geworden, die ältere Dame zog für Monate in ein Hotel. Und kurz vor Weihnachten kam die schöne Nachricht: Weil viele mit angepackt haben, ist sie endlich wieder in ihr Zuhause eingezogen!
Mich hat beeindruckt, dass die Frau nie geklagt hat. Sie schreibt: „Ein solches Drama gibt auch die Chance, auszumisten und weg zugegeben“. Sie wusste, dass es viel schlimmere Schicksale gibt. Und sie schreibt, was ihr Halt gibt: „Alles in Gottes Hände legen und alles in Gottes Händen lassen. Er macht es gut“. Die Dame hat nicht nur gesehen, was sie an geliebten Erinnerungen loslassen muss. Für sie war darin auch die Chance, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das hat sie innerlich freigemacht. Ihr Fundament war der Glaube an Gott und liebe Menschen, die sie unterstützen. Das hat ihr Mut gemacht, auch in ihrem Alter noch mal neu anzufangen.
Wie stark mein persönlicher Glaube gerade in einer solchen Situation wäre, weiß ich nicht. Aber ich wünsche mir, dass ich aus meinem Glauben heraus auch die Kraft habe, Altes loszulassen, das ich nicht unbedingt brauche. Und neu anzufangen. Mit der festen Überzeugung, dass ich von Gott getragen bin. Und von Menschen, die es gut mit mir meinen. Auch heute wieder.

Das SWR1 Anstoß „Was wirklich zählt“ von Maximilian Brandt auf unserer Webseite zum Nachhören: https://t1p.de/j4p88

Meine Schwester sagt zu mir: „Politik ist halt nicht so mein Hobby.“ Ich war erst mal baff. Ich meine, Politik ist doch ...
22/01/2025

Meine Schwester sagt zu mir: „Politik ist halt nicht so mein Hobby.“ Ich war erst mal baff. Ich meine, Politik ist doch kein Hobby – es betrifft uns alle. Aber für meine Schwester fühlt es sich anders an. Sie sagt, sie merkt gar nicht, welche Auswirkungen die Arbeit von Politikern auf ihr Leben hat. Zum Teil hat sie wahrscheinlich recht. Klar, durch Formate wie die Tagesschau oder Nachrichten im Radio checkt man, was gesellschaftlich gerade passiert. Aber über welche Themen beispielsweise im Bundestag diskutiert wird, wissen die meisten gar nicht.
Dieses Problem haben auch die Gründer der „Democracy App“ erkannt. Dahinter steckt ein gemeinnütziger Verein, der uns die Arbeit der Politiker näherbringen möchte.
Ich mag die App, weil sie so einfach zu bedienen ist wie Insta. Mit einem Klick kann man sehen, welche Anträge im Bundestag grad diskutiert werden. Und das Beste dabei: ich kann bei den Themen meine Stimme abgeben. Natürlich hat das keinen direkten Einfluss auf die Entscheidungen der Politiker. Aber immerhin zeigt das, was Menschen von deren Vorschlägen halten. Zuletzt hab ich zum Beispiel was gelesen zum Thema Rente, und das ist schließlich relevant für die ganze Gesellschaft.
Ich finde es cool, dass ich über die App von Themen erfahre, die wichtig sind für unser Leben. Und deshalb ist Politik eben viel mehr als ein Hobby und geht uns alle was an.

Der Kreuz+Quer Beitrag „Democracy-App“ von Benni auf unserer Website zum Nachhören: https://t1p.de/4x2hl

"Ich bin beschenkt worden mit der Gabe, glauben zu können. Gott nenne ich meinen Vater, Jesus seinen Sohn, und der Heili...
21/01/2025

"Ich bin beschenkt worden mit der Gabe, glauben zu können. Gott nenne ich meinen Vater, Jesus seinen Sohn, und der Heilige Geist ist für mich eine wirkende Kraft. Ich glaube übrigens auch, dass es unheiligen Geist gibt, und dass der in unserer Welt wirkt – nichts Gutes, wie ich meine."

Es ist ein älterer Mann, der mich nach dem Gottesdienst anspricht und von seinen Glaubenserfahrungen erzählt: „Von manchen Zeitgenossen“, sagt er, „werde ich betrachtet, als sei ich intellektuell ein wenig minderbemittelt. Sie bemitleiden mich als rückständig, irgendwie nicht ganz auf der Höhe der Zeit, weil Kirche mir noch immer wichtig ist.“

Ja, die Sprache der alten biblischen Texte sei oft ungewohnt, meint er, aber sie bedeuteten ihm mehr als zeitgeistige Floskeln. „Es gibt Freunde“, fährt er fort, "die das nicht verstehen können. Sie lehnen ab, was sie gar nicht kennen, und ihnen scheint lächerlich, woran ich glaube. Ich sei wohl hinter der Aufklärung stecken geblieben, meinte einer, obwohl ich doch ansonsten normal sei."

Manchmal habe er das Gefühl, meint mein Gesprächspartner, sich für seinen Glauben rechtfertigen zu müssen. Er sei kein besserer Mensch oder klüger als der Durchschnitt, aber er denke doch, dass er etwas habe, was andern abgeht: nämlich ein Gegenüber, das ihn über sich selbst hinausweist.

„Immer bloß sein eigener Herr sein zu müssen, immer selbst die Spitze der Weisheit und Erkenntnis darzustellen, das kommt mir eng vor“, sagt der Mann und ergänzt: "Ich brauche etwas Größeres als mich, jemand, der väterlich und wohlwollend über mir steht. Ein Gegenüber, dem ich mich rückhaltlos anvertrauen kann und das mich oft auch infrage stellt. Mir tut es auch gut, wenn ich an IHN abgeben kann, was für mich allein zu groß und zu schwer ist."

Solche Gespräche wie dieses, fordern und beschenken mich als Seelsorger. Ich stehe ja nicht drüber, weiß als Pfarrer nicht automatisch mehr als die andern Gotteskinder.

Aber gerne wiederhole ich die Worte, die meinem Gesprächspartner so wichtig waren: "Es ist ein Geschenk, glauben zu können. Das bringt Tiefe ins Leben, Geborgenheit, Liebe."

Der SWR1 Anstoß BW „Glaube tut gut“ von Paul Schobel auf unserer Webseite zum Nachhören: https://t1p.de/ge2gy

Und wieder ist mein Schlüssel weg. Dabei lege ich ihn eigentlich immer an denselben Ort, wenn ich nach Hause komme. Oben...
21/01/2025

Und wieder ist mein Schlüssel weg. Dabei lege ich ihn eigentlich immer an denselben Ort, wenn ich nach Hause komme. Oben auf’s Regal beim Eingang. Nur, da war er am Morgen nicht. Also beginnt das große Suchen. Schlafzimmer, Küche, Badezimmer und wieder von vorn. Ich ärgere mich über mich selbst. Ich weiß: Irgendwann findet sich zwar mein Schlüssel immer wieder - und sei es in meiner eigenen Hosentasche.
Ich frage mich: Warum habe ich ihn nicht oben auf das Regal gelegt, wo er hingehört?
Manchmal scheint es mir, dass ich nicht nur meinen Schlüssel verlegt habe, sondern im Trubel des Alltags und der Aufgaben ein Stück weit auch mich selbst. So viele Dinge stehen an, so viel scheint getan werden zu müssen. Die Liste der Dinge, die zu tun sind, hört nicht auf, und hier und da rutschen dann noch unerwartete Anfragen und Anforderungen von der Seite rein. Bin ich dann eigentlich noch bei der Sache, die ich gerade mache, oder sind meine Gedanken ganz woanders? Das Rattern und Ordnen in meinem Kopf scheint an manchen Tagen nicht aufhören zu wollen. Selbst dann, wenn ich abends nach Hause komme. Kein Wunder, dass der Schüssel am Morgen nicht mehr an seinem angestammten Ort ist.
Von Jesus erzählt die Bibel, dass er sich immer wieder zurückgezogen hat, raus aus dem Trubel und weg von den Menschen, die ihn hören und sehen wollten. Nur eine Nebensache in den Jesuserzählungen, habe ich früher gedacht. Aber mittlerweile sehe ich das anders. Und ich habe ich mir jetzt vorgenommen, bei jedem Ankommen zu Hause meinen Schlüssel ganz bewusst abzulegen. Ich bin jetzt zu Hause. Dafür nehme ich mir einen Moment Ruhe. Die drei Engel, die bei uns im Flur stehen, habe ich zu meinen Komplizen gemacht. Erst wenn ich sie angelächelt habe, bin ich angekommen. Jetzt bin ich voll und ganz zu Hause. Solches Umschalten und solche Momente sind mir wichtig geworden, um jeweils ganz da zu sein, wo ich bin. Zu Hause, bei meinem Gegenüber, bei meiner jeweiligen Aufgabe. Die Bibel erzählt, dass Jesus sich sogar ganze Auszeiten genommen hat – um immer wieder in sich hinein- und auf Gott zu hören. Von ihm kann man lernen, sich nicht selbst zu verlieren, sondern ganz im Hier und Jetzt zu sein.

Die SWR4 Abendgedanken „Der verlegte Schlüssel“ von Wibke Klomp auf unserer Webseite zum Nachhören: https://t1p.de/k49m7

Kennen Sie diesen Trend, der auf den ersten Blick vielleicht ziemlich lustig rüberkommt und gleichzeitig ehrlich super i...
21/01/2025

Kennen Sie diesen Trend, der auf den ersten Blick vielleicht ziemlich lustig rüberkommt und gleichzeitig ehrlich super ist? „We listen - and we don’t judge“. Wir hören zu, aber verurteilen nicht. Da sitzen oft zwei Menschen – Freunde, Geschwister, Paare - vor der Kamera und erzählen sich in einem kurzen Video Dinge, die sie sonst nicht so offen und ehrlich sagen würden. Dinge, die ihnen schiefgegangen sind: Den Termin damals, als wir uns im Café treffen wollten, den habe ich tatsächlich einfach voll vergessen... - Momente, in denen sie nicht ganz ehrlich zueinander waren: Das T-Shirt, das Du im Sommerurlaub gesucht hast, das ist im Trockner auf dem Campingplatz liegen geblieben... - Sachen, die sie gerne anders gemacht hätten: Als Du damals erzählt hast, dass Du wegziehen wirst, habe ich total enttäuscht reagiert. Statt mich für Dich zu freuen. - Und statt sich dann gegenseitig zu verurteilen, kommt eben das: „We listen and we don’t judge.“ Wir hören einander zu – und wir (ver-)urteilen nicht. Wir verurteilen nicht, was der oder die andere gemacht hat, und schon gar nicht verurteilen wir den ganzen Menschen, der vor uns steht und reinen Tisch macht. Mit der Haltung lässt sich das, was einem peinlich ist, viel einfacher teilen. Und darum ist dieser Trend, finde ich, eine richtig gute Idee. Neben den vielen Quatsch-Trends, die im Internet viel Freude machen, ein Trend, der unseren Alltag richtig bereichern könnte. Denn geht gutes Miteinander nicht auch genau so? Was immer Du mir zu sagen hast - ich höre Dir erst einmal in aller Ruhe zu. Und urteile nicht. Schon gar nicht vorschnell. Und lasse Dir und dem, was Du in Gedanken und auf dem Herzen mitbringst, Raum. Und wenn Du mir genauso begegnen kannst, schütte ich Dir mein Herz aus. Und fühle mich bei Dir sicher und ernst genommen. Wir hören uns richtig zu. And we don’t judge.

Die SWR3 Gedanken „We listen and we don’t judge“ von Maike Roeber auf unserer Webseite zum Nachhören: https://t1p.de/tl8mx

„Was sind denn so deine Vorsätze fürs neue Jahr?“ Diesen Satz höre ich jedes Jahr und mittlerweile nervt er ganz schön. ...
21/01/2025

„Was sind denn so deine Vorsätze fürs neue Jahr?“ Diesen Satz höre ich jedes Jahr und mittlerweile nervt er ganz schön. Ich antworte immer dasselbe - mehr lernen, gesünder essen, regelmäßig aufräumen – und spätestens nach einem Monat halte ich mich eh nicht mehr dran. Neujahrsvorsätze sind meistens Aufgaben, auf die man eigentlich gar keine Lust hat. Ich finde das doof. Und deshalb hab ich mir für dieses Jahr was anderes überlegt. Etwas, worauf ich echt Lust hab.
2025 will ich jeden Monat was Neues ausprobieren. Inspiriert hat mich eine Frage, die ich neulich gelesen hab: „Wann hast du zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht?“ Da ist mir aufgefallen, dass ich irgendwie im letzten Jahr nichts wirklich Neues gemacht hab – zumindest nicht so richtig bewusst. Und ich finde das eigentlich schade, weil mir das zeigt, wie eingefahren ich in meinen Routinen und meinem Alltag bin.
Deshalb möchte ich dieses Jahr auch mal ein Bild malen, obwohl ich in Kunst ne vier hatte. Und ich möchte mal für ein paar Tage in ein Kloster und nix reden. Statt mit dem Handy möchte ich mal mit einem Stadtplan aus Papier eine neue Stadt erkunden. Ich habe keine Erwartungen dabei, ich bin einfach gespannt, was mit mir passiert und welche neuen Eindrücke ich bekomme.
Ich finde, das ist der beste Neujahrsvorsatz überhaupt: meine gemütliche Komfortzone verlassen. Und andere, neue Erfahrungen zu machen – das ist mein Ziel für 2025.

Der Kreuz+Quer Beitrag „Neujahrsvorsätze“ von Benni auf unserer Website zum Nachhören: https://t1p.de/4x2hl

Never dim your light for nobody. Ein Zitat, ein Satz, der auf TikTok gerade die Runde macht.Und mir nicht mehr aus dem K...
20/01/2025

Never dim your light for nobody. Ein Zitat, ein Satz, der auf TikTok gerade die Runde macht.
Und mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Never dim your light for nobody. Also: Dimme niemals dein Licht für niemanden. Meint: Für niemanden das Licht schwächer zu machen, oder die Strahlkraft runterzudrehen. Warum mir der Satz nicht mehr aus dem Kopf geht? Vielleicht auch, weil ich finde, dass in jedem Menschen in gewisser Weise ein Leuchten steckt, ein Strahlen. Das immer wieder zum Vorschein kommt, zum Beispiel, wenn man sagt: Er oder sie strahlt übers ganze Gesicht. Wenn die Freude groß ist und wenn Liebe spürbar wird, dann sieht man dieses Strahlen manchmal ganz buchstäblich. Das innere Licht sozusagen. Und „Never dim your light for nobody“ – das bedeutet soviel wie: dreh die Strahlkraft, dein inneres Leuchten niemals runter, für niemanden. Lass dich und dein Licht nicht kleinmachen. Und lass schon gar nicht zu, dass dir jemand dein Licht dimmt. – Denn wenn diese Welt eines brauchen kann, dann Licht. Und Menschen, die ihr inneres Licht, das von Liebe und Freude erzählt, nicht dimmen. - „Ihr seid das Licht der Welt.“ Heißt es auch in der Bibel. Und dann: Ein Licht ist nicht dazu da, es anzünden und es dann zu verstecken, sondern um es auf einen Leuchter zu stellen. (Mt 5,14f) Auch deshalb nehme ich diesen Satz mit – Never dim your light for nobody. Bewahre dir dein Strahlen und Licht. Und lass die Welt daran teilhaben.

Die SWR3 Gedanken „Never dim your light for nobody “ von Maike Roeber auf unserer Webseite zum Nachhören: https://t1p.de/5d8e4

In Washington wurde vor dem Kapitol schon manche Rede gehalten. Einige wenige haben sich in das Gedächtnis der Weltgesch...
20/01/2025

In Washington wurde vor dem Kapitol schon manche Rede gehalten. Einige wenige haben sich in das Gedächtnis der Weltgeschichte eingeschrieben. Dazu gehören die Worte von Abraham Lincoln zur Abschaffung der Sklaverei und die Rede, die Martin Luther King im Sommer 1963 gehalten hat. Seine Worte "I have a dream" – "Ich habe einen Traum" stehen für einen Wendepunkt in der Geschichte der Vereinigten Staaten – es ist der große Ruf zu einem Leben, das von Freiheit, gegenseitigem Respekt und einem friedlichen Miteinander geprägt ist.
Um diesen Gedanken für die Vereinigten Staaten festzuhalten, wurde 1986 nach langen Debatten der „Martin-Luther-King-Tag“ als Bundesfeiertag eingeführt. An diesem Feiertag sollen die Menschenrechte im Land der unbegrenzten Möglichkeiten besondere Aufmerksamkeit erfahren. Die Gleichheit aller Menschen soll mehr als ein Traum sein, sie soll in diesem Land miteinander gelebt werden. Sie ist die Grundlage der Demokratie und fest in der christlichen Wertevorstellung verankert. Das ist kein Wunder, denn Martin Luther King war ein Baptistenpastor. Er hat daran geglaubt, dass Veränderungen mit Gottes Hilfe möglich sind. Darum hat er es in der Tradition der biblischen Propheten gewagt, Missstände in der Gesellschaft zu benennen und zu einer Umkehr im Denken und im Miteinander aufzurufen: Wenn Gott alle Menschen geschaffen hat, dann gibt es keinen Grund, von der Gleichheit aller Menschen nur zu träumen, sondern sie ist schon vorgegeben, es liegt an uns, sie zu leben.
In den Vereinigten Staaten wird heute am Martin-Luther-King-Tag dazu aufgerufen, mit anderen Menschen Zeit zu verbringen. "Share your time: Teile deine Zeit" heißt es an vielen Orten. Freiwillige lesen Kindern etwas vor oder besuchen Senioreneinrichtungen, andere sammeln gemeinsam an den Stränden Müll ein, damit die Umwelt für alle sauberer ist. Nachbarschaftsfeste werden gefeiert. Mir gefällt die Idee dieses Tages: Träume müssen keine Träume bleiben, sie können Wirklichkeit werden. Das passiert nicht einfach so, sondern irgendein Mensch muss damit beginnen, einen Traum in die Hand zu nehmen und ihn Wirklichkeit werden zu lassen.

Ich hoffe, dass ein wenig vom Geist dieses amerikanischen Feiertages auf den Geist des neuen amerikanischen Präsidenten am Tag seiner Einführung wirkt.

Die SWR4 Abendgedanken „Menschenrechte“ von Wibke Klomp auf unserer Webseite zum Nachhören: https://t1p.de/nxu3v

„Ich bin Marxist und Christ“, hat er gesagt. Ernesto Cardenal war katholischer Priester und Politiker.  Unermüdlich hat ...
20/01/2025

„Ich bin Marxist und Christ“, hat er gesagt. Ernesto Cardenal war katholischer Priester und Politiker. Unermüdlich hat er gekämpft für die Gerechtigkeit und die Rechte der Armen. Und dabei hat er oft selbst sein Leben riskiert. Heute wäre er hundert Jahre alt geworden. In Nicaragua ist er geboren. Er hat Literatur und Theologie studiert. Hat sich in Klöster zurückgezogen und tiefsinnige Bücher über Gott und die Welt verfasst. „Die ganze Welt ist die Schönschrift Gottes“ - so hat er geschrieben.

Sein Statement war klar: Gott liebt alle Menschen. Und damit müssen auch alle gleichberechtigt sein. Aus dieser Überzeugung hat er sich aktiv an der Revolution gegen die Diktatur in seinem Land beteiligt. Nach dem Umsturz wurde er sogar Kultusminister der neuen Regierung. Als katholischer Geistlicher war es ihm allerdings nicht erlaubt, politische Ämter zu haben. Geschweige denn sich in einer Partei der sogenannten politischen „Linken“ zu engagieren!

Dass er damit gegen kirchliches Recht verstoßen hat, hat ihn Papst Johannes Paul II. sogar öffentlich spüren lassen. Bei einem Besuch in Lateinamerika im Jahr 1983 hat er ihm den Segen verweigert und ihn mit erhobenem Finger ermahnt. Kurze Zeit danach wurde er vom Priesteramt suspendiert. Erst 2019 hat Papst Franziskus das alte Urteil gegen ihn offiziell aufgehoben. Mehr als dreißig Jahre danach. „Mit Wohlwollen“, so wie es im offiziellen Schreiben heißt. Ein Jahr später starb Ernesto Cardenal im Alter von 95 Jahren.

Dass ein Mensch trotz aller Anfeindungen und äußeren Hindernisse seine innere Überzeugung leben kann, macht mir Mut. Auch für mein persönliches Wirken als Priester. Weil ich manchmal auch sehe, dass kirchliche Gesetze für manche Menschen nicht passen. Weil sie bedrücken, statt ihnen zu helfen. Die frohe Botschaft von der Liebe Gottes ist aber größer ist als alle menschlichen Gesetze. Dafür lohnt es sich zu kämpfen. Weil die Liebe Gottes zum Leben befreit.

Danke für dein Lebenszeugnis, Ernesto!

Der SWR1 Anstoß »Marxist und Christ" von Maximilian Brandt auf unserer Website zum Nachhören: https://t1p.de/x2g70

Heute ist in den USA ein besonderer Tag. Denn der 20. Januar ist der sogenannte „Inauguration day“. An diesem Datum wird...
20/01/2025

Heute ist in den USA ein besonderer Tag. Denn der 20. Januar ist der sogenannte „Inauguration day“. An diesem Datum wird der neue US-Präsident in sein Amt eingeführt. Dieses Jahr heißt das: Donald Trump ist zurück. Und mir persönlich macht das ziemlich viel Angst. Weil die Mehrheit der Amerikaner einen gewählt hat, der demokratische Werte und Grundsätze mit Füßen tritt.
Ich hab mir gedacht: Mann, sind die Amis dumm, sowas würde uns in Deutschland doch nie passieren.
Tja, und da stehen wir jetzt und sollten mal auf uns selbst schauen: gescheiterte Regierung, Neuwahlen und die Stimmen der Populisten werden immer lauter. Populisten, das sind Leute, die einfache Lösungen für schwierige Probleme haben. Und das macht mir Angst, weil ich das auch bei Donald Trump erlebe. Zum Beispiel werden Migranten pauschal für Dinge verantwortlich macht, die schlecht bei uns laufen. Außerdem: In Deutschland wollen manche Politiker wieder Atomkraftwerke bauen. Sie erzählen uns, dieser Strom sei billig, verleugnen aber die Gefahren für Menschen und Umwelt und die tatsächlichen Kosten für die Endlagerung. Dazu kommt:
Trump würde am liebsten der NATO den Rücken kehren und sich von der Welt abschotten, „America first“, hat er das genannt. Auch hier bei uns gibt es einige, die so denken: Weg von Europa, mehr Deutschland.
Ich denke, das ist eine große Gefahr. Wir alle leben auf derselben Erde und bei den ganzen Problemen haben wir eigentlich keine Zeit mehr für solche Machtspiele. Wir müssen Lösungen finden für Probleme, die größer sind als irgendein Nationalstolz. Das ist anstrengend und schwierig. Und deshalb hilft es auf keinen Fall, wenn Parteien gewählt werden, die einfache Antworten haben.

Der Kreuz+Quer Beitrag von Benni auf unserer Webseite zum Nachhören: https://bit.ly/3w1Jlz2

Neulich habe ich einen Engel gefunden. Einfach so, auf der Straße. Ziemlich klein. Weiß, mit einem feinen blaugetupften ...
19/01/2025

Neulich habe ich einen Engel gefunden. Einfach so, auf der Straße. Ziemlich klein. Weiß, mit einem feinen blaugetupften Kleid und einem ebenso blau verzierten, eleganten Kopftuch. Aus Ton, liebevoll selbstgemacht. Er lag in einer dieser Kisten vor den Hauseingängen – zu verschenken stand auf einem Zettel daneben. Ich habe ihn mitgenommen. Und zunächst hatte er noch einen Platz unter dem Weihnachtsbaum. Wie ein Geschenk eben. Jetzt steht er bei uns am Fenster, blinzelt in die Wintersonne und jedes Mal, wenn ich ihn sehe, muss ich lächeln.
„Wie geht denn so etwas“, denke ich. Einen Engel einfach so vor die Tür zu stellen. Am Anfang fragte ich mich noch fast ein bisschen empört, warum er wohl in einer Kiste auf der Straße gelandet ist. Da hat jemand mit viel Liebe, Geduld und Phantasie diese Figur gemacht, und dann landet er auf der Straße. Doch dann habe ich verstanden: Vielleicht gehört ein Engel ja genau dahin. Dieser Engel, der von soviel Liebe, Geduld und Phantasie erzählt, wenn man ihn nur richtig anschaut. Für den ist auf der Straße vielleicht gerade sein Platz. Mitten im Leben, am Rand des alltäglichen Trubels. In einer unscheinbaren Kiste. Mit einem großartigen Angebot: Zu verschenken. Oder auch: Nimm diesen Engel mit. In dein Leben, in deinen turbulenten Alltag. Dahin bringt er, wenn du richtig hinschaust und innehältst, vielleicht etwas von der Liebe, Geduld und Phantasie, mit der er gebastelt wurde. Was Engel eben so machen! Und mir kommt eine verrückte Idee – vielleicht stelle ich demnächst auch einen kleinen Engel auf die Straße. Selbstgemacht. Aus was, muss ich noch schauen. Aber ich nehme mir vor, auch ganz viel Liebe und Geduld und Phantasie reinzustecken. Und diesen Engel dann in die Welt zu schicken. Mit einem kleinen Schild: .

Die SWR3 Gedanken „Engel zu verschenken“ von Maike Roeber auf unserer Webseite zum Nachhören: https://t1p.de/os0ii

„Es gibt kein größeres Glück bei den Menschen, als sich zu freuen und sich´s gut gehen zu lassen.“ Das steht so tatsächl...
19/01/2025

„Es gibt kein größeres Glück bei den Menschen, als sich zu freuen und sich´s gut gehen zu lassen.“ Das steht so tatsächlich in der Bibel. Der, der die Worte geschrieben hat, beschäftigt sich mit der Frage, was es eigentlich mit dem Leben so auf sich hat. Er philosophiert und grübelt viel. Er stellt viele offene Fragen, aber hat kaum klare Antworten – nicht so ganz das, was man von ner Bibel eigentlich erwartet. Vor allem erkennt er, dass es so viel im Leben gibt, das es dem Menschen schwer macht. So viel Arbeit, so viel Stress, so viele Sorgen. Und das vor über 2000 Jahren, als es noch keine Handys gab oder Mentale Gesundheit oder Work-Life-Balance Themen waren. Und noch dazu ist das Leben unfair, schreibt er.
Genau deshalb kommt er zum Schluss, dass die einzige richtige Einstellung ist, sich nicht vom Leben stressen zu lassen oder unterm Leben zu leiden. Weil das alles ja nichts bringt. Im Gegenteil: Es ist die Freude, auf die es ankommt im Leben.
Ich finde, das Leben zu genießen ist eine ganz simple und gute Idee, auf die er kommt. Und ich lieb's, dass es genau so schon in der Bibel steht. Irgendwie schon etwas überraschend, dass genau die mich daran erinnert, mich nicht unnötig zu stressen, sondern einfach mal das Leben zu genießen.

Der Kreuz+Quer Beitrag von Katharina auf unserer Webseite zum Nachhören: https://bit.ly/3w1Jlz2

Er ist ein international erfolgreicher Musiker: J.P. Cooper. Kirche-im-SWR-Autor Christopher Hoffmann trifft John Paul C...
19/01/2025

Er ist ein international erfolgreicher Musiker: J.P. Cooper. Kirche-im-SWR-Autor Christopher Hoffmann trifft John Paul Cooper als er auf seiner Welttournee in Köln Station macht. Anschließend reist er mit seiner Band nach Japan, Ozeanien und Südafrika weiter. Er gehört zu den besten zeitgenössischen Soul- und Folkstimmen. Allen voran „September Song“ und die gemeinsame Single mit DJ Jonas Blue - „Perfect Strangers“ - machten ihn weltberühmt. Es regnete Gold- und Platinauszeichnungen. Trotzdem erlebt Christopher den 41-Jährigen sehr bodenständig und zugewandt. Vielleicht auch, weil er schon viel durch hat im Leben. Der Brite wuchs in einem Arbeiterviertel in Manchester auf. Als er elf Monate alt war, starb seine Mutter.
Was JP Cooper über Trauer, Hoffnung, Glaube und Menschlichkeit zu sagen hat, erfahrt ihr in den SWR1 Begegnungen "Musik öffnet den Himmel" von Christopher Hoffmann. Auf unserer Webseite zum Nachlesen und Nachhören: https://t1p.de/4midn

Ich sehe es an ihrem Blick: Die ältere Dame im Bus verurteilt mich. Erst schaut sie ganz mitleidig zu meinem Sohn, bis s...
18/01/2025

Ich sehe es an ihrem Blick: Die ältere Dame im Bus verurteilt mich. Erst schaut sie ganz mitleidig zu meinem Sohn, bis sie dann mit hochgezogener Augenbraue das Handy in meiner Hand mustert. Dabei schüttelt sie nur den Kopf.
Puh… Ich habe die letzten 5 Minuten damit verbracht, herauszufinden, wie wir wieder nach Hause kommen. Aber das weiß sie natürlich nicht. Sie sieht wahrscheinlich eine Mutter, die lieber auf ihr Handy schaut, als sich mit ihrem Kind zu beschäftigen. Und obwohl ich es besser weiß, trifft mich ihr Blick. Ich fühle mich klein. Und das ist kein schönes Gefühl, so bewertet zu werden.
Als ich aus dem Bus aussteige, denke ich weiter darüber nach. Habe ich das auch schon gemacht: Menschen so abwertend angeschaut? Bestimmt. Ich habe schon so oft Situationen erlebt, in denen ich nicht gut fand, was jemand anderes macht. Und jemanden verurteilt– ohne überhaupt irgendeinen Hintergrund zu kennen. So will ich nicht sein! Ich will nicht, dass sich Menschen klein fühlen, weil ich sie abwertend anschaue. Ich will mich nicht über andere stellen, indem ich sie bewerte. Ganz im Gegenteil: Andere Menschen sollen sich in meiner Gegenwart gut und verstanden fühlen. Ich will andere nicht klein, sondern groß machen! Dazu gehört für mich auch, dass ich groß und gut von ihnen denke. Besonders dann, wenn ich den Hintergrund gar nicht kenne. Ich kann denken, dass der Vater, der seinem Kind ein Tablet in die Hand drückt, keine Lust hat, sich mit ihm zu beschäftigen. Ich kann aber auch denken, dass er wahrscheinlich den ganzen Tag hingebungsvoll mit ihm gespielt hat. Und jetzt einfach mal fünf Minuten für sich braucht. Statt die Augenbrauen hochzuziehen, kann ich ihm zulächeln. Und dann begegnen wir uns ganz anders, einfach weil ich mich entschieden habe, gut von ihm zu denken.

Die SWR3 Gedanken „Nicht urteilen!“ von Anna Schlecht vom 17.01.25 auf unserer Webseite zum Nachhören: https://t1p.de/q4j75

Als ich ein kleines Mädchen war, hab ich viele kreative Dinge gemacht. Ich hab gemalt, gebastelt und schon früh angefang...
18/01/2025

Als ich ein kleines Mädchen war, hab ich viele kreative Dinge gemacht. Ich hab gemalt, gebastelt und schon früh angefangen Geschichten zu schreiben. Auch wenn diese vielleicht nicht immer zu entziffern waren- das Schreiben hat mich schon immer fasziniert. Schon damals habe ich gewusst, dass ich später mal einen Beruf ausüben möchte, bei dem ich entweder viel reden oder viel schreiben kann.
Und mit der Zeit habe ich gemerkt, dass das Schreiben für mich nicht nur ein Hobby ist.
Sondern es ist meine Art Gedanken und Gefühle auszudrücken, die ich manchmal sonst nicht so leicht in Worte fassen könnte. Es ist, als ob ich durch das Schreiben in eine andere Welt eintauche.
Manchmal, wenn ich schreibe, verliere ich völlig das Zeitgefühl. Stunden vergehen, während ich in meiner kreativen Blase sitze, umgeben von Notizbüchern, Stiften und einer Tasse Tee, die irgendwann kalt geworden ist.
In diesen Augenblicken bin ich einfach nur ich – keine Verpflichtungen, keine Erwartungen, nur die Worte, die aus meinem Kopf auf das Papier fließen. Schreiben ist für mich ein Ort, an dem ich mich selbst finde, mich ausdrücken kann und manchmal auch Klarheit gewinne. Vielleicht ist es genau das, was ich daran so liebe: diese Freiheit, ganz ich selbst zu sein.
Die Gabe, Fantasie und Worte miteinander zu verbinden. Ich glaube, dass diese Kreativität ein Geschenk Gottes ist und ein Teil von mir, der mich vollständig macht.


Der Kreuz+Quer Beitrag von Ida auf unserer Webseite zum Nachhören: https://bit.ly/3w1Jlz2

Von bunten Magneten gehalten tummeln sie sich an meiner Kühlschranktür: Einkaufslisten, To-do Listen, das Blatt mit den ...
18/01/2025

Von bunten Magneten gehalten tummeln sie sich an meiner Kühlschranktür: Einkaufslisten, To-do Listen, das Blatt mit den guten Vorsätzen aus der Silvesternacht und der neue Abfallkalender mit den Terminen für die Müllabfuhr. Dazwischen die Postkarte mit der Jahreslosung. Auch die hält für dieses Jahr eine Aufgabe fest: „Prüft alles und behaltet das Gute“, steht in bunten Buchstaben drauf zu lesen. Lauter Sachen, die es früher oder später zu erledigen gilt. Zwischen Kühlschrank auf und Kühlschrank zu werde ich dauernd dran erinnert, was noch alles zu tun ist. Und manche Zettel hängen da mitunter ganz schön lange.
Meine Freundin, an deren Kühlschranktür es genauso aussieht, hat mir jetzt erzählt, dass sie jeden Samstag noch eine zusätzliche Liste anfertigt. Aber keine, die noch mehr Aufgaben formuliert, sondern eine, auf der sie notiert, was sie in der zurückliegenden Woche alles gemacht hat. Keine To do-Liste, sondern eine Have-done-Liste. Dafür nimmt sie ein buntes Papier und beklebt es an den Rändern mit Sachen, die sie irgendwo ausgeschnitten hat. Oder sie tunkt eine Lavendelblüte aus ihrem Garten in einen Topf mit Farbe und verschönert das Papier mit den Abdrücken. Und dann schreibt sie auf, was sie in dieser Woche alles schon erledigt hat. „Eingekauft“ steht da fast immer, aber jetzt auch Weihnachtsdekoration abgebaut und auf dem Dachboden verstaut, ein altes Regal entdeckt, gestrichen und verschenkt, zwei Mal für die Nachbarin in der Apotheke gewesen, fünf Mal Spülmaschine ausgeräumt, einen Spaziergang gemacht, in der Chorprobe ein neues Lied gelernt. Lauter ganz alltägliche Dinge; eigentlich sind sie nicht der Rede wert, und doch der Stoff, aus dem das Leben besteht. Die Listen erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, aber, so sagt meine Freundin, sie tragen ganz erheblich zu ihrer inneren Zufriedenheit bei. Denn sie bilden ein starkes Gegengewicht zu dem, was immer noch zu tun übrigbleibt, und beweisen, dass zwischen Kühlschrank auf und Kühlschrank zu immer auch eine ganze Menge geschafft wird. Und ganz nebenbei entsteht auf diese Weise am Ende eines Jahres ein ganz besonderer Kalender mit 53 bunten Blättern. Eine gute Idee! Ich werde mal prüfen, ob ich sie für mich behalte.

Der SWR1 Anstoß BW „Erledigt!“ von Martina Steinbrecher auf unserer Webseite zum Nachhören: https://t1p.de/xnja8

Letztens hab ich mal wieder meine Mama angerufen, weil ich nicht wusste, wie ich meinen Wollpulli waschen soll – welche ...
17/01/2025

Letztens hab ich mal wieder meine Mama angerufen, weil ich nicht wusste, wie ich meinen Wollpulli waschen soll – welche Einstellung soll ich nehmen, auf wie viel Grad? Da hab ich mal wieder gemerkt, dass ich doch noch nicht so erwachsen und selbstständig bin.
Die 20er sind so ein komisches Alter: Die einen arbeiten schon, heiraten, gründen eine Familie und sind gefühlt so richtig erwachsen. Andere haben gerade erst angefangen zu studieren, stehen das erste Mal auf eigenen Beinen. Einige genießen ihre Freiheiten und reisen um die Welt. Und dann gibt’s noch die, die noch zu Hause wohnen und noch gar nicht so genau wissen, was sie machen sollen.
Wenn ich das Leben anderer sehe, dann frage ich mich, ob ich nicht schon weiter sein müsste und mehr erwachsen sein müsste.
Aber eigentlich glaube ich, dass irgendwie jeder an einem ganz anderen Punkt im Leben ist. Und man da schwer vergleichen kann. Jeder ist auf eine ganz eigene Art am „Erwachsen-Werden“. Keiner weiß alles und keiner ist „fertig“, weil es noch so viel gibt, in dem wir uns entwickeln und weiterbilden können.
Vor allem: Jeder lebt anders - Jeder hat sein eigenes Tempo, sein eigenes Leben. Und das ist doch genau das Schöne. Deshalb bin ich doch auch froh, dass ich weiterhin nicht nur beim Waschen, sondern bei so vielen „Erwachsenen-Sachen“ meine Eltern um Rat fragen kann.

Der Kreuz+Quer Beitrag von Katharina auf unserer Webseite zum Nachhören: https://bit.ly/3w1Jlz2

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