Diensthunde Rhein-Main

Diensthunde Rhein-Main Die Diensthunde Rhein-Main = Qualität und Leidenschaft mit und für Diensthunde-Teams im Bewachungsgewerbe -Schutzhunde und Sprengstoffspürhunde.

Allen Kollegen, den zwei- und den vierbeinigen, ein wunderbares und friedliches Weihnachtsfest, ob im Dienst oder daheim...
24/12/2024

Allen Kollegen, den zwei- und den vierbeinigen, ein wunderbares und friedliches Weihnachtsfest, ob im Dienst oder daheim.
Im Bild: Weihnachtsgeschenk für einen zweibeinigen Mitarbeiter, und für den Vierbeinigen gibt’s natürlich auch was. 🐕🎄🎉

Gerade aus der Post geholt - ich bin sehr gespannt!
29/11/2024

Gerade aus der Post geholt - ich bin sehr gespannt!

Der Dr. Rückert / Bernick mal wieder… Macht transparent, was die Monopolisten gern unterm Deckel gehalten hätten… Unsere...
28/09/2024

Der Dr. Rückert / Bernick mal wieder… Macht transparent, was die Monopolisten gern unterm Deckel gehalten hätten…
Unsere Top-Tierärztin Dr. Waldschmidt in Wetzlar ist glücklicherweise noch sie selbst - und nur der Gesundheit der Tiere und ihrem Auskommen verpflichtet. 🥰

Tierarztpraxen-Monopoly, heimlich, still und leise!

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Das Karussell des Ausverkaufs der deutschen Tiermedizin an Kapitalbeteiligungsgesellschaften (Private Equity) dreht sich immer weiter, mal schneller, mal langsamer, in dem Fall, um den es mir hier in diesem Artikel geht, allerdings ganz ohne Musik und bunte Beleuchtung, also für Sie als Kundinnen und Kunden nur sehr schwer oder gar nicht erkennbar.

Der Stammleserschaft meines Blogs dürfte die Vorgeschichte bekannt sein: Vor nun fast 10 Jahren haben sich mit Anicura und Evidensia aus Skandinavien stammende und durch Private-Equity-Gesellschaften finanzierte Tierklinik- und Praxisketten auf Deutschland auszuweiten begonnen. Ca. fünf Jahre später wurde bekannt, dass sich der amerikanische Firmengigant Mars Anicura geschnappt hat und Evidensia größtenteils von Nestlé kontrolliert wird. Seitdem zeichnet sich – zumindest von außen gesehen – ein immer klareres Muster ab: Unternehmungslustige Leute gründen Klinik- oder Praxisketten und sammeln dann mit von Beteiligungsgesellschaften zur Verfügung gestelltem Kapital so schnell wie möglich Standorte ein. Gelingt es ihnen, eine gewisse Größe zu erreichen, taucht ein noch größerer Fisch auf, der sich das Ganze einverleibt, was für die Gründer bzw. bisherigen Kapitalgeber einen sehr warmen Regen, also einen wirklich schönen Profit bedeutet.

Nun muss man Anicura und - mit deutlichen Einschränkungen - auch Evidensia, die diese Entwicklung in Deutschland angestoßen haben, anerkennend zugestehen, dass sie von Anfang an für die Öffentlichkeit recht transparent agiert und kein Geheimnis aus ihren Zukäufen gemacht haben. Wann immer eine Klinik an diese Ketten ging, wurde das auch schnell durch Änderungen der Homepage, des Corporate Designs und des Impressums für die Kundschaft offensichtlich. So hatten und haben Tierbesitzer:innen, die diese Entwicklung mit Fug und Recht nicht gut finden, immerhin die Möglichkeit, den Corporate-Einrichtungen auszuweichen, wenn auch diese Option aufgrund zunehmender regionaler Marktbeherrschung im Klinikbereich oft leider nur noch rein theoretischer Natur ist.

Diese Transparenz hat Anicura und Evidensia aber auch einiges an Gegenwind eingebracht, erst in Blogartikeln von mir und anderen Kolleginnen und Kollegen, in der Folge auch in den Leitmedien. Die „zweite Welle“, die sich eher auf mittelgroße Praxen als auf Kliniken konzentriert, scheint daraus gelernt zu haben und agiert nun deutlich unauffälliger, man könnte meiner Meinung nach sogar sagen verstohlener.

„Tierarzt Plus Partner“, eine deutsche Praxis-Kette, die sich seit etwa fünf Jahren ausbreitet, hat inzwischen meines Wissens die meisten Standorte aller in Deutschland agierenden Ketten. Diesen Sommer war dann Zahltag, getreu dem oben schon erwähnten Prinzip der immer größeren Fische, denn da stieg die britische Private-Equity-Firma Inflexion mit 300 Millionen Euro bei TPP ein. 300 Millionen für ca. 100 Praxen/Kliniken, also 3 Millionen pro Standort, das hört sich auf jeden Fall nach einem sehr guten Deal für die Gründer der Kette an. Branchenintern hat die Nachricht von diesem Einstieg bzw. dieser Übernahme schnell die Runde gemacht. An der Öffentlichkeit, also den deutschen Tierbesitzer:innen, dürfte sie jedoch eher vorbei gegangen sein, obwohl sie durchaus eine gewisse Bedeutung hat: 100 Standorte (mit dem erklärten Ziel der zügigen weiteren Ausbreitung!) werden seit diesem Sommer von ausländischem Fremdkapital gesteuert, nicht mehr – wie die Kundinnen und Kunden dieser Standorte aus alter Gewohnheit natürlich denken würden – von ihren vermeintlichen Inhaber:innen. Praxen, die zu TPP/Inflexion gehören, sind für die Kundinnen und Kunden in der Regel nur durch einen aufmerksamen Blick ins Impressum der Praxis-Websites oder durch Nachlesen auf der Homepage der Kette selbst als fremdkapitalgesteuerte Kettenpraxen erkennbar, was ich als sehr problematisch empfinde.

Noch verstohlener agiert „Vet Partners“, eine Kette, die nach eigenen Angaben 2015 von meiner britischen Kollegin Jo Malone gegründet wurde und sich inzwischen mit über 12.000 Mitarbeitenden an mehr als 700 Standorten in Großbritannien, Irland, Frankreich, Spanien, Italien, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland zu einem Big Player entwickelt hat, der aber auch fremdkapitalgesteuert ist. Aus dem Jahresbericht 23 der „VetPartners Group Limited“ geht hervor, dass sie sich im Besitz von „BC European Capital X“ befindet.

Beim schnellen Überfliegen der Kammernachrichten Baden-Württemberg in der Septemberausgabe des Deutschen Tierärzteblatts blieb mein Blick verdutzt an der Meldung hängen, dass die Praxis „Tierärzte am Kuhberg“ meiner Nachbarkollegin Dr. Christine Waage und gleich vier weitere baden-württembergische Praxen an VetPartners verkauft worden sind. Damit hat sich die Kette nun nach eigenen Angaben 17 Standorte in Deutschland gesichert. Und hier, auf den Homepages dieser VetPartners-Praxen, können die Kundinnen und Kunden eigentlich überhaupt nicht erkennen, dass sie sich für eine durch Fremdkapital kontrollierte Praxis interessieren oder diese frequentieren. Einzig und allein die plötzliche Umfirmierung in eine GmbH und die Bezeichnung der bisherigen Inhaber:innen als Geschäftsführer:innen weisen darauf hin, dass sich da was geändert hat. Was das ist und wem nun eigentlich die Praxis gehört, erfährt man so nicht. Dazu muss man schon die Website von VetPartners aufsuchen, aber darauf kommt man ja nicht einfach so. Ich wiederhole mich, wenn ich anmerke, dass ich das irgendwas zwischen problematisch und unethisch halte.

Damit bin ich nicht allein. Mangelnde Transparenz für die Verbraucher:innen ist einer der Hauptvorwürfe, die die britische Competition and Markets Authority (CMA) bei ihren aktuellen Ermittlungen gegen Tiermedizinketten erhebt. Es gibt für die Tierhalter:innen natürlich gute Gründe, fremdkapitalgesteuerten Einrichtungen möglichst aus dem Weg zu gehen. Bei all den wohlklingenden und stereotypen Beteuerungen, die die diversen Ketten auf ihren Webseiten absondern, in dem Sinne, dass es einzig und allein um das Anbieten der allerbesten tiermedizinischen Versorgung ginge, bleibt halt eines Fakt: Unabhängige Praxen im alleinigen Besitz der Inhaber:innen müssen so wirtschaften, dass sie allen Mitarbeiter:innen und den Besitzer:innen ein ordentliches Auskommen ermöglichen. Praxen, die in letzter Instanz einer Private-Equity-Gesellschaft oder einem Multi gehören, müssen das gleiche Ziel erreichen, aber zusätzlich noch den Gewinn für die Investoren sicherstellen. Irgend jemand zieht da zwangsläufig den Kürzeren, und das sind mit Sicherheit nicht die Investoren!

Die medizinische Versorgung von Patienten setzt eine funktionierende medizinische Ethik voraus! Auch wenn wir keinen Eid schwören, wie so viele Laien meinen, so haben Mediziner:innen aller Fachrichtungen diese Ethik doch von Anfang an eingebläut bekommen. Bei den allermeisten von uns ist der ethische Rahmen, innerhalb dessen wir agieren, völlig intakt und funktionell. Eine internationale Investmentfirma, die in erster Linie ihren Anlegern verantwortlich ist, verfügt natürlich über keine medizinische Ethik, nicht mal ansatzweise! Deshalb bleibe ich bei meinem Standpunkt, dass Private-Equity-Geld in der Medizin einfach nichts zu suchen hat und dass medizinische Einrichtungen immer in letzter Instanz von voll verantwortlichen Mediziner:innen geführt werden sollten. Werden sie nämlich von berufsfremden Controllern einer Investmentgesellschaft oder eines multinationalen Konzerns geführt, stehen Tür und Tor offen für rein gewinnorientierte, aber gegen die medizinische Ethik verstoßende Vorgehensweisen.

Wenn Sie als Tierbesitzerin oder -besitzer diese Auffassung teilen, wird Ihnen leider nichts anderes übrigbleiben, als ganz genau hinzusehen. Aufgrund der erläuterten Umstände ist das sehr schwierig, und diesbezüglich werfe ich den genannten Ketten Vorsatz vor. Es wird meiner Meinung nach mit voller Absicht vor dem Klientel verschleiert, dass sie eine fremdkapitalgesteuerte Praxis oder Klinik vor sich haben. Die oben erwähnte britische Marktkontrollbehörde CMA benennt auch ganz explizit die Besorgnis, dass die aktuell gültigen berufsrechtlichen Regelungen, die meist lange vor dem Aufkommen von Kettenpraxen und -kliniken formuliert worden sind, heute nicht mehr ausreichen. Dies ist auch hier in Deutschland der Fall. Meines Wissens haben die Tierärztekammern momentan kein Instrument im Besteck, mit dem diese fehlende Transparenz erzwungen werden könnte. Da besteht also Handlungsbedarf! Bis sich da aber was tut, müssen Sie selber rausfinden, ob die Praxis, die Sie aufsuchen oder aufsuchen wollen, inhaber- oder fremdgeführt ist. Zur Not muss man eben einfach direkt fragen.

Manchen von Ihnen wird es auch irgendwie egal sein, ob die Praxis des Vertrauens nun investmentgesteuert oder noch in privater Hand ist, Hauptsache, die Qualität der tiermedizinischen Versorgung stimmt. Kurzfristig mag dieser Gedankengang richtig sein. Was uns allerdings langfristig droht, kann man an den Verhältnissen in Großbritannien sehen, die die erwähnten Ermittlungen der Marktkontrollbehörde CMA ausgelöst haben. Die CMA sieht die dortige Situation als so problematisch an, dass sie nach eigener Aussage direkte Markteingriffe nicht ausschließen will. Das Monopoly-Spiel der Investoren wird mit dem massenhaften Eintreten der Boomer-Generation in den Ruhestand deutlich an Geschwindigkeit zunehmen. Noch haben Sie es als Verbraucher:innen ein Stück weit in der Hand, diese Entwicklung zumindest zu verlangsamen, indem Sie darauf achten, möglichst nur freie tiermedizinische Einrichtungen aufzusuchen. Es kann für die freie Tiermedizin und damit auch für Sie als Kundinnen und Kunden nur von Vorteil sein, wenn sich Deutschland bei den Investoren den Ruf einer echt harten Nuss erwirbt!

Eines ist sicher: Wenn Sie irgendwo ein Logo oder einen Sticker der Gesellschaft für freie Tiermedizin (GFT) oder des Verbundes Unabhängiger Kleintierkliniken (VUK) sehen, dann sind Sie auf jeden Fall in einer unabhängigen Praxis bzw. Klinik!

Links:
TierarztPlusPartner-Praxen: https://www.tierarztpluspartner.de/ueber-uns/ -netzwerk
VetPartners-Praxen:
https://vetpartnersdeutschland.de/unsere-praxen/
Der Inflexion-TPP-Deal:
https://www.prometheus.vet/kurznachrichten/tierarzt-plus-partner-wird-fuer-300-mio-von-inflexion-aufgekauft
CMA-Ermittlungen:
https://www.prometheus.vet/kurznachrichten/ermittlungen-gegen-britische-tierarztketten-eingeleitet
Gesellschaft für freie Tiermedizin (GFT):
https://freietieraerzte.de/
Verbund Unabhängiger Kleintierkliniken:
https://www.vuk-vet.de/

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr
Ralph Rückert

© Ralph Rückert
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17/07/2024

Herzlichen Glückwunsch zum 10. Wurftag, mein wunderbarer Freund und Kollege Jaguar de la Coquellerie.
🥩🍖🍀🎊🥳
Was für ein Glück bist Du immer noch topfit und hast Spaß an der Arbeit und am Sport. ❤️

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Welchen Hund kann ich mir anschaffen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben? Einen Blick hinter die Kulissen gibt es auf Instagram:https://www.instagram.com/...

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02/06/2024

Ich bin sehr traurig über diese furchtbare Nachricht.
😭
https://www.deutschlandfunk.de/polizist-stirbt-nach-messerangriff-auf-mannheimer-marktplatz-100.html #:~:text=Podcast%20h%C3%B6ren&text=Wie%20soeben%20gemeldet%20wird%2C%20ist,2024%20im%20Programm%20Deutschlandfunk%20gesendet.

Nahostkonflikt Aktuelle Lage und Hintergründe Der Überfall der palästinensischen Terrororganisation Hamas im Oktober 2023 auf Israel hat in der Region wieder die Gewalt entfacht. Israel möchte die Hamas zerstören. Diese wird wie die Hisbollah im Libanon vom Iran unterstützt.

Ein Tipp für alle Kollegen, ob mit oder ohne Hund, in deren Schicht endloses Stehen vorkommt. Wir haben da so ein Objekt...
07/05/2024

Ein Tipp für alle Kollegen, ob mit oder ohne Hund, in deren Schicht endloses Stehen vorkommt. Wir haben da so ein Objekt… 😜
Ich probier das gleich heute Nacht. Nicht unbedingt coram publico, also unter den Augen aller, aber in einem etwas abgelegeneren Eckchen geht das bestimmt - und tut richtig gut!
Tut was für Eure Gesundheit und Eure Muckis, liebe Kollegen! Denkt dran: use it or loose it! 💪💪🏽

🤸🏼‍♀️ A short but effective 5-min. mobility flow with all standing exercises only. Great if you're traveling, at work and/or don't have a mat within reach....

Für den Fall, dass jemand im Raum 🇬🇧 eine sehr vernünftige Trainerin für und mit seinem / ihrem Rotti sucht! 😍
01/05/2024

Für den Fall, dass jemand im Raum 🇬🇧 eine sehr vernünftige Trainerin für und mit seinem / ihrem Rotti sucht! 😍

Professional Training for your Rottweiler As all Rottweiler owners know, they are absolutely the BEST dogs. However, they do have a reputation for being stubborn and in some ways difficult to train. Here at Rottweiler Training we employ a low conflict approach, focusing on engagement and having

Aktionärs-Hauptversammlung. Südlich genug für exzellente Brezeln! Nur die Butter fehlt. 😜
25/04/2024

Aktionärs-Hauptversammlung.
Südlich genug für exzellente Brezeln! Nur die Butter fehlt. 😜

Pflichtlektüre. Aber es wird wieder so sein wie es immer ist: die, die es wirklich bräuchten, die lesen es nicht - oder ...
11/04/2024

Pflichtlektüre.
Aber es wird wieder so sein wie es immer ist: die, die es wirklich bräuchten, die lesen es nicht - oder fühlen sich nicht angesprochen.
Und, obwohl ich sowas ganz stringent aus meinem Feed schmeiße: immer und immer wieder die Tränendrüsen-Hundilein, die fotogen durchs Internet herumgereicht werden. Und immer wieder geteilt, he-herzt, man ist ja schließlich Tierfreund, oder nicht?
🤮🤮🤮🤮

Gewünscht, geliebt, gebissen, beseitigt – Hundeleben am Abgrund

Die Zahl der angeschafften Hunde ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Gleichzeitig gab es noch nie so viele verfügbare Informationen rund um den Hund, angefangen bei Fachliteratur bis hin zu Erklärvideos auf YouTube und Foren, in denen sich Hundehaltende austauschen können. Die Dichte an Hundeschulen und Hundetrainern ist zudem enorm.

Und dennoch wurden noch nie so viele Hunde im Tierheim abgegeben oder direkt eingeschläfert, weil die Menschen mit ihren Hunden überfordert sind. Gewünscht, geliebt, gebissen, beseitigt. So der Werdegang vieler Hunde. Wir erhalten wöchentlich Hilferufe von Menschen, die am Ende sind: „Die letzte Chance. Wenn ihr nicht helfen könnt, muss der Hund weg.“ Häufig kann es nicht schnell genug gehen, bis der Hund, der einst mit Welcome-Drink mit Schirmchen in Empfang genommen wurde, wieder auszieht. Wohin soll er gehen? Natürlich irgendwohin, wo man ihm gerechter werden kann. Oder anders formuliert: Irgendwohin, wo man sich ums Problem kümmert. Vielleicht hat man es selbst vergeigt mit der Erziehung, vielleicht ist die Genetik schuld, wer will das schon so genau wissen. Aber der kurzzeitig geliebte Hund soll jetzt bitte zügig seinen Koffer packen und Leine ziehen. Nur bitte bei jemand anderem, einem selbst hat er den Arm bereits einige Zentimeter länger gezogen.

Beissvorfälle innerhalb der eigenen Familie häufen sich. Was zuerst als knabbern, spielen und schnappen tituliert wurde, endete dann halt doch beim Arzt. Oder im Krankenhaus. Hunde, die sich in Gesellschaft nicht angepasst zu verhalten wissen häufen sich. Problematisches Aggressionsverhalten von Hunden gegenüber Menschen und Artgenossen häuft sich. Nur sehen und vor allem einsehen tut man es oft erst, wenn Tränen oder Blut fliessen.

Woran liegt es? Es sind viele Faktoren, unbestritten. Immer mehr Hunde kommen nicht von seriösen Züchtern, sondern vom Vermehrer und immer mehr Hunde kommen aus dem Ausland. Hunde mit Genetik, die einfach nicht ins Friede-Freude-Eierkuchen-Zuhause von Familie Müller passt.

Viele Hundehaltende haben sich mit bestem Wissen und Gewissen auf ihren Wunschhund vorbereitet. Die im Web verfügbare Überinformation gibt ein Gefühl von: Ich bin gut vorbereitet, denn ich habe auf dem Sofa abendlich alles über Hunde konsumiert, was ich im Internet finden konnte und mir daraus meine eigene Wahrheit gestrickt. April, April. Das Leben hat soeben angerufen, um dir mitzuteilen, dass du eben nicht richtig vorbereitet bist. Der Hund war dann eben doch nicht der vielgerühmte Familienhund, für den man ihn in sämtlichen Rassebeschreibungen angepriesen hat. Der Hund aus dem Tierschutz war weder dankbar noch hat er sich im neuen Zuhause wie ein Gast im Fünf-Sterne-Hotel benommen.

Auch die besuchte Hundeschule hat das Übel auf vier Pfoten nicht kommen sehen. „Das wird schon, der ist halt noch jung.“, „Das wird schon, der muss sich halt zuerst einleben.“, haben sie gesagt. Wurde aber dann doch nichts. Jedenfalls nichts, was man gewollt hätte. Denn die Anzeichen für problematisches Verhalten wurden nicht erkannt oder noch schlimmer, sie wurden schön geredet. Solange, bis man in die dampfende K***e reingetreten ist. Jetzt klebt sie da am Schuh und keiner mag sie wegwischen. Nun muss der Hund weg. Man hat bereits viel zu viel Zeit und Geld ins neue Hobby namens Hund reingesteckt. Jetzt ist Schluss, denn man hat ja schliesslich auch noch ein Leben mit anderen Verpflichtungen und Träumen, da passt ein Problemhund etwa so gut dazu, wie Senf auf ein Tiramisu. Das wird doch jeder verstehen, dem seine Work-Life-Dog-Balance einigermassen wichtig ist.

Das orthopädische Bett anzuschaffen, das war ein Klacks und jeden Rappen Wert für das geliebte neue Familienmitglied. Sich aber nun persönlich damit auseinander zu setzen, was schiefgelaufen ist und was der Hund jetzt wirklich braucht, damit man als Team die Kurve kriegt, das ist halt anstrengender, als Online Shopping. Da hört jetzt die Liebe einfach auf, denn am Ende des Tages ist und bleibt es dann doch nur ein Hund. Ein Leben in Harmonie mit Hund, ja. Ein Leben, wo man sich den Allerwertesten für den Hund aufreissen muss, lieber nicht.

Und bevor man den Hund jetzt anfängt richtig zu erziehen und auch einmal ein unpopuläres Nein ausspricht, gibt man ihn dann doch lieber auf. Beharrlich sein, konsequent sein, das ist halt nicht jedermanns und -fraus Sache. Die Tierheime sind voll und den Hund selbst zu vermitteln, das bringt man nicht übers Herz. Bevor der arme Hund noch in schlechte Hände kommt, soll er dann doch besser euthanasiert werden. Denn so ein schönes Leben, wie er es bei uns hatte, kann ihm sowieso niemand anders bieten.

An dieser Stelle sagen wir danke an die Mensch-Hund-Teams, die wir begleiten dürfen. Danke, dass ihr keinen Aufwand scheut und euch täglich dafür einsetzt, dass eure Hund lernen, in dieser Gesellschaft zurechtzukommen und mit euch ein lebenswertes Leben führen dürfen❤️. Und ja, es gibt Ausnahmen, wo eine gutüberlegte, verantwortungsvolle Umplatzierung absolut Sinn macht.

Gabriela Frei Gees, eDOGcation

https://www.nzz.ch/zuerich/tierheim-des-zuercher-tierschutzes-landen-immer-mehr-schwierige-hunde-ld.1822241

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28/03/2024

Sehr ansehenswert!
Zum Thema „Beeinflussung des Spürhundes durch Scheinwissen des HF“: das ist ein Lieblingsthema bei mir… 😉
Zur Ehrenrettung der professionellen Mantrailer sollte gesagt werden: die Frau v. Buddenbrook ist schon eine notorische „Berühmtheit“. Es gibt auch viel realistischere und seriösere Mantrailer - gerade aus den Reihen der Polizei. Die bekommen vielleicht nicht so die Öffentlichkeit, weil sie keine „Wunder verkaufen“…

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