19/05/2024
Noelia Voigt wurde letztes Jahr zur Miss USA gewählt. Jetzt hat sie ihre Krone zurückgegeben. In einem acht Seiten langen Brief wandte sie sich an die Verantwortlichen von Miss USA und deren Mutterorganisation Miss Universe. Voigt schreibt dort laut New York Times von einem „toxischen Arbeitsumfeld, das (...) im schlimmsten Fall aus Mobbing und Belästigung besteht“.
Voigt selbst steht unter einer Verschwiegenheitsklausel, ebenso die Miss Teen USA UmaSofia Srivastava. Deswegen haben sich jetzt ihre Mütter zu Wort gemeldet. In einer TV-Sendung sagte Barbara Srivastava, dass die Titelträgerinnen “misshandelt, missbraucht, schikaniert und in die Enge getrieben” wurden. Und weiter: “Der Job ihrer Träume hat sich als Albtraum entpuppt”.
In der Kritik stehen Misswahlen schon länger, v.a. wegen ihres Frauenbildes. Schönheitswettbewerbe reduzieren Frauen wie kaum eine andere Veranstaltung auf ihr Äußeres, oft sitzen v. a. Männer in der Jury und bewerten die normschönen Körper.
Auch Donald Trump besaß mehr als 20 Jahre Schönheitswettbewerbe, darunter die Miss Universe Organization und auch die Miss USA und Miss Teen USA. Bereits Alicia Machado, die erste Miss Universe, die 1996 unter Trump gekürt wurde, wurde als Latina von ihm sexistisch und rassistisch beleidigt. Sie wurde von ihm „Miss Piggy“ und „Miss Housekeeping“ genannt.
Die Wahl zur “Miss Germany” versucht mittlerweile einen anderen Weg zu gehen und lässt etwa Bewerberinnen mit Behinderung zu und lässt Frauen jeden Alters teilnehmen. Außerdem soll die persönliche Geschichte oder das Können betont werden. Ob damit aber das Prinzip “Schönheitswettbewerb” grundlegend verändert werden kann, ist fraglich.
Quellen: New York Times, Good Morning America und NBC