Der Metropolis-Verlag publiziert Bücher im Bereich Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften, mit den Schwerpunkten Ökonomische Theorie, Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik, Umweltökonomie und -politik, Theorie der Unternehmung, Entwicklungspolitik, Ethik und Governance, Theoriegeschichte sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Gegründet wurde der Verlag 1986 von einer Studenteninitiative am
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Marburg. Die ersten drei Titel erschienen 1987: eine Einführung in den Postkeynesianismus, unter anderem mit Beiträgen von Jürgen Kromphardt, Heinz D. Kurz, Hajo Riese und Bertram Schefold, die auf einer Veranstaltungsreihe basierte, die wir als Studenten 1985/86 durchführten, eine Kalecki-Auswahl von Kazimierz Laski (Linz) und ein Essayband von Joan Robinson. In den Folgejahren wurde die Produktion allmählich erhöht. Seit Mitte der neunziger Jahre legen wir etwa 50 Neuerscheinungen jährlich vor. Motivation zur Verlagsgründung war, dass die zahlreichen theoretischen Gegenentwürfe zur neoklassischen Ökonomik, die sich in den zwei Jahrzehnten zuvor vor allem in den USA, Großbritannien und Italien herausgebildet hatten, in Deutschland zu wenig beachtet wurden. Gedacht war zunächst vor allem an den Postkeynesianismus in der Tradition von Michal Kalecki und Joan Robinson (Amit Bhaduri, Jan Kregel), den Monetärkeynesianismus (Hyman Minsky, Paul Davidson, Hajo Riese) und den Neoricardianismus (Piero Sraffa, Luigi Pasinetti, Pierangelo Garegnani, Heinz D. Wir haben uns dann aber sehr schnell weiteren heterodoxen theoretischen Schulen angenommen. Anfang der neunziger Jahre haben wir uns der damals gerade im Entstehen begriffenen Ökologischen Ökonomik zugewandt, seit Mitte der neunziger Jahre bilden sozioökonomische und institutionalistische Arbeiten einen besonderen Schwerpunkt im Verlagsprogramm, die später durch evolutorische Ansätze ergänzt wurden. Besonders interessiert sind wir an Beiträgen, die die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Diskussion zwischen der Ökonomie und den Sozialwissenschaften herstellen wollen. Seit 1995 bauen wir auch einen betriebswirtschaftlichen, stark systemtheoretisch geprägten Schwerpunkt auf. Reinhard Pfriem herausgegebene Reihe "Theorie der Unternehmung" umfasst inzwischen 38 Titel. Unser besonderes Steckenpferd ist die Geschichte des ökonomischen Denkens, und hier insbesondere die reiche deutschsprachige Theorietradition, die meist unterschätzt, jedenfalls zu wenig zur Kenntnis genommen wird. Entgegen dem Branchentrend legen wir großen Wert darauf, unsere Bücher möglichst lange lieferfähig zu halten. So sind von den etwa 1100 bislang erschienenen Büchern bis auf ein halbes Dutzend Titel alle noch lieferbar. Viele davon liegen inzwischen in zweiter oder höherer Auflage vor.
