27/10/2024
Wie viele Toiletten braucht die Stadt?
Investoren werden mit Auflagen gegängelt. Die Stadt selbst genehmigt sich die Aufstellung eines gelinde gesagt hässlichen und sich nicht einfügenden und überdies nicht frostsicheren Toilettencontainers im Bereich des historischen Neckarlauers, wo normalerweise gar nichts geht. Um jetzt festzustellen, dass dessen Erscheinungsbild fragwürdig ist. Jetzt ist eine Verschönerungsmaßnahme geplant an der Kiste, obwohl diese nur gemietet worden ist oder doch nicht? Ist der entsprechende Antrag nun gestellt oder nicht? Den derartig unprofessionell und zerrissen aufgestellten Freien Wählern wird jeder Sponsor gerne eine Verschönerung großzügig ermöglichen. Wie unbeaufsichtigte Toiletten am Bahnhof oder allgemein im öffentlichen Raum nach kurzer Zeit aussehen, kann man andernorts besichtigten. Vandalismus ist an der Tagesordnung, und der eine oder andere späte Zecher nutzt die unversperrten und kostenlosen Toiletten als Übernachtungsmöglichkeit. Entscheidend ist nicht das Aufstellen, sondern die kontinuierliche Pflege und Erhaltung, die aber, das hat der BM klar erkannt, schnell ins Geld gehen. Jens Hertel sei Dank kommt wieder Vernunft ins Spiel, wenn er mahnt, die Sache auch und insbesondere in der Haushaltsberatung zu klären. Dass es mit 80 000 Euro nicht getan sein wird, belegen aktuelle Beispiele: Die neue Toilette am Bürgergarten in Bad Tölz ist täglich von 7.30 bis 20.30 Uhr geöffnet. Nachts ist sie über eine Zeitschaltuhr abgesperrt. Jeder Versuch, die Tür aufzuhebeln, wird über das System gemeldet. Außer beim Pissoir kostet die Nutzung jeder Kabine 50 Cent. Dafür kann sich jeder Benutzer sicher sein, eine saubere Toilette vorzufinden. Nach jeder Benutzung fährt der Toilettensitz zur Selbstreinigung automatisch in einen Technikraum ein. Sobald der Nutzer die Kabine verlassen hat, wird der Boden über Hochdruckdüsen mit Wasser abgespritzt. Eine spezielle Konstruktion des Bodens stellt die sekundenschnelle Trocknung sicher. Wegen des zunehmenden Vandalismus und des schier unlösbaren Problems, Reinigungskräfte zu finden, muss man verstärkt auf Automation und teure Technik setzen. Kosten: 310.000 Euro. Das gehört auch zur Wahrheit, statt realitätsfremd 80 000 Euro für ausreichend zu halten.