Consens Seniorenmagazin der Stadt Mainz

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Das kurfürstliche Lustschloss Favorite im Mai 1781Von Dr. Rudolf BüllesbachZu Beginn des 18. Jahrhunderts baute der Main...
27/01/2025

Das kurfürstliche Lustschloss Favorite im Mai 1781
Von Dr. Rudolf Büllesbach

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts baute der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Lothar Franz von Schönborn vor den Toren der Stadt ein in ganz Europa bewundertes Schloss. Der Historienmalers André Brauch hat das kurfürstliche Lustschloss wieder sichtbar gemacht. Das im Auftrag des verstorbenen Kunstmäzen Stefan Schmitz geschaffene Ölgemälde wurde im Oktober 2024 im Landesmuseum Mainz der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt.

Wie alle Herrscher in der Barockzeit musste auch der Mainzer Fürstbischof als ranghöchster Fürst nach dem Kaiser seine führende Rolle in Reich und Kirche nach außen prachtvoll repräsentieren. Nur Macht, die aussah wie Macht, war wirkliche Macht. So gehörte es zu dieser Zeit, dass die Fürsten nicht nur über eine Residenz verfügten – in Mainz war dies die Martinsburg –, sondern auch für private Veranstaltungen oder zwanglose Begegnungen ein repräsentatives Lustschloss (französisch „Maison de plaisance“, was auch „Landhaus“ bedeutet) zu Verfügung hatten. Dort konnten sie abseits eines aufwendigen Hofzeremoniells oder einer höfischen Etikette ihre Gäste für politische oder kulturelle Anlässe empfangen.

Wegen des dicht bebauten Stadtgebiets innerhalb des Mainzer Festungsrings wählte Lothar Franz von Schönborn den Hang des Albansbergs unmittelbar am Rheinufer und gegenüber der Mainmündung für sein neues Schloss. Der Name des Lustschlosses „Favorite“ war von der Lage von Mainz an der Grenze zu Frankreich und zum kaiserlichen Hof in Wien beeinflusst. Mit Blick auf Wien war hierfür die kaiserliche Sommerresidenz „Favorita“ das Vorbild. Die architektonische Gestaltung orientierte sich dagegen an dem Lustschloss Marly-le-Roi von Ludwig XIV. bei Paris.

Die Arbeiten an der Favorite begannen 1713 und konnten 1729 abgeschlossen werden. Das Bild dieser ersten Ausbauphase des Schlosses wird bis heute durch die zwischen 1723 und 1726 geschaffene Serie von vierzehn prächtigen Kupferstichen von Salomon Kleiner geprägt. Die Nachfolger von Erzbischof Lothar Franz von Schönborn nahmen später zahlreiche Veränderungen vor. Das Ölgemälde von André Brauch zeigt den Ausbauzustand der Favorite mit seinen Gebäuden, Wasserspielen und verschiedenen Gärten aus dieser späteren Zeit im Mai 1781.

Die Favorite gehörte mit einer Länge von 400 und einer Breite von 140 Metern nicht zu den größeren Lustschlössern des europäischen Barocks. Durch die meisterhafte Ausnutzung des Geländes sowie die Anordnung der Gebäude war es den Architekten jedoch gelungen, den Eindruck von Weiträumigkeit und Großzügigkeit zu vermittelten. Für die Favorite wurde die bis dahin vorherrschende einheitliche Achsenstruktur des Barockgartens mit ihren großen geometrisch angelegten Blumenbeeten aufgelöst und durch drei parallel nebeneinander und zum Rhein hin ausgerichtete Gartenanlagen ersetzt.

Im südlichen Garten, dem Petit Marly, befand sich das Rheinschlösschen als Wohnung für den Fürstbischof. Der Gartenteil bestand aus zwei Parterres, auf deren unterem ein großes Wasserbassin mit einer Grotte für einen Blickfang sorgte. Das obere Parterre wurde von sechs jeweils zu drei Paaren gestaffelten und eingerückten Pavillons für die Hofgesellschaft geprägt, die das Auge des Betrachters auf die breitgelagerte und repräsentative Orangerie lenkten. Der daneben liegende zweite und mittlere Garten war als Wasserachse angelegt und mit Terrassen untergliedert. Diese waren durch aufwendige Kaskaden und großzügige Treppenanlagen miteinander verbunden und ermöglichten spektakuläre, in vielen zeitgenössischen Quellen überlieferte Blicke auf den Zusammenfluss von Rhein und Main und das Taunusgebirge. Einen völlig anderen Charakter als die Wasserachse hatte der dritte Gartentrakt. Dort befand sich mit dem „Trianon de Porcellaine de Marly“ ein prunkvolles Gebäude, das innen mit einem porzellangetäfelten Raum und einem Wasserbassin ausgestattet war und als Porzellanschlösschen für gesellschaftliche Unterhaltung wie Konzerte und Spielgesellschaften genutzt wurde. Auf dem Gemälde ist das Porzellanhaus am rechten Bildrand angeschnitten.

Der Bereich oberhalb des Porzellanschlösschens war durch eine große Promenade mit vier Reihen von Rosskastanien bestimmt. Nicht zu sehen auf dem Bild ist das nach der Stadt hin gelegene Eingangstor zur Favorite, das eine Sichtachse bis zum Rheinschlösschen und einen repräsentativen Zugang durch die gesamte Länge der Gartenanlage ermöglichte.

Die Wasserspiele und Wassertreppen der Favorite wurden durch eine Brunnenstube am Hechtsheimer Berg und durch neu gebaute Wasserleitungen versorgt. Auf dem Gemälde sind das große Wasserbecken hinter der Orangerie und das schmuckvoll verblendete Château d'eau (Schloss des Wassers – Wasserturm) oberhalb der mittleren Wasserachse zu erkennen, die beide durch ein auf der Höhe des Albansbergs eingerichtetes Wasserreservoir im Graben der Karl-Schanze versorgt wurden und anschließend das Wasser zu den verschiedenen Wasserkünsten und -treppen führten.

Die Eroberung von Mainz durch die Franzosen leiteten das Ende der Favorite ein. Im Jahr 1793 machten die französischen Besatzer von Mainz das Schloss und den Garten dem Erdboden gleich, um für die bevorstehende Belagerung der Stadt vor den Festungsanlagen freies Schussfeld zu erhalten. Die Steine wurde später für den Neubau von Festungsbauten in Kastel genutzt.

Heute erinnern nur noch der Flussgott Rhenus sowie der Herkules im Mainzer Stadtpark an das Schmuckstück des barocken Mainz.

Das alte Foto: Die StadthalleVon Kurt MerkatorVon 1882 – 1884 entstand auf dem neu aufgeschütteten Rheinufer zwischen Ro...
07/01/2025

Das alte Foto: Die Stadthalle
Von Kurt Merkator

Von 1882 – 1884 entstand auf dem neu aufgeschütteten Rheinufer zwischen Rothem Tor und Eisernem Tor in Höhe des Eisenturms, also da, wo heute die Rheingoldhalle steht, die Mainzer Stadthalle.

Vorgänger war die seit 1839 bestehende Fruchthalle in der Dominikaner Straße, die 1876 niederbrannte. Die Baukosten der von Stadtbaumeister Eduard Kreyßig entwickelten Halle hatten sich von geplanten 386.000 auf 720.000 Mark erhöht, etwas, was Bestand haben sollte in dieser Stadt. Die Bauzeit aber betrug gerade einmal 2 Jahre. Der Festsaal maß 27,5 mal 52,8 Meter, umgeben von einer Galerie, und fasste bis zu 6.000 Personen. Im Untergeschoss befand sich ein legendärer Weinkeller, der das zur Halle gehörende Wiener Café, den Bier und Weinsalon und das täglich mittags und abends geöffnete Restaurant versorgte. Die vier Türmchen enthielten die Schornsteine für die hochmoderne Heizung im Keller, die die Firma Käuffer & Co. gebaut hatte. Bei ihrer Fertigstellung war die Stadthalle der größte Festsaal in Deutschland. Man trat ein über ein feudales Foyer. Oberhalb der Anlegestelle gab es eine große Rheinterrasse. Am 5. Januar 1884 erfolgte die glanzvolle Einweihung durch Oberbürgermeister Alexis Dumont mit einem Bankett für 1.200 geladene Gäste.

Zwei Wochen später feierte der Mainzer Carneval Verein seine erste Kampagne in der neuen Halle. 1888 beging der Verein dort sein 50-jähriges Jubiläum mit einer Sitzung, drei Konzerten und zwei Maskenbällen. Die Stadt stellte Festsaal und Foyer für 7.000 Mark zur Verfügung, die Eintrittspreise lagen bei 3 Mark. Was angesichts aktueller Eintrittspreise lächerlich wenig erscheint, wurde damals in der Presse kritisiert, denn 3 Mark entsprachen dem Tageslohn eines Arbeiters. Die Sitzung war so aufwendig, dass sich sogar der Landesherr Großherzog Ludwig IV. incognito auf der Empore aufhielt. Am 24. Juni 1900 zur Feier des 500. Geburtstags von Johannes Gutenberg sprach er offiziell in der Stadthalle.

Viele Großveranstaltungen folgten: Gewerbeschauen, regelmäßige Fastnachtssitzungen, Konzerte, die Mainzer Funkausstellung 1926 und diverse Sportveranstaltungen. So gab der Meisterfahrer Heinrich von Opel 1911 den Startschuss für ein 8-tägiges Bahnradfahren. In der Halle war eine 125 Meter lange Holzbahn mit einer 3 Meter überhöhten Kurve installiert. Sieger wurde das Team Rosellen/Ludwig mit 2.485 gefahrenen Kilometern. Bernhard Adelung rief in der Halle am 10. November 1918 als Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates die Republik aus. Später wurde er Bürgermeister für Soziales, Jugend und Schulen. 1927 hielt Thomas Mann eine Lesung in der Halle. Er stieg ab im luxuriösen Hotel Holländischer Hof. Mit dem Rheinischen Hof und dem Englischen Hof lag es direkt hinter der Stadthalle jenseits der Rheinstraße und war gut besucht von betuchten Besuchern der Stadthalle und von Schiffsreisenden, deren Dampfer am Anleger vor der Stadthalle festgemacht hatten.

Von 1918 bis 1927 war die Halle unter der Herrschaft der französischen Besatzer. Alle Veranstaltungen mussten umständlich von den französischen Behörden genehmigt werden. Am 24. August 1930 sah die Halle die erste Wahlkampfveranstaltung der NSDAP in Mainz. Es sollte nicht die letzte Veranstaltung der neuen Machthaber in dieser Halle sein. Beim Angriff der Alliierten am 27. Februar 1945 wurde die Stadthalle endgültig zerstört. Es blieb eine Ruine, die bald beseitigt wurde und den Halleplatz hinterließ. 1968 entstand dann an historischer Stelle die Rheingoldhalle.

Erster Gedenkort für WohnsitzloseVon Prof. i.R. Dr. Franz Hamburger und Dr. Erwin KreimVor der Kirche St. Peter soll ein...
26/12/2024

Erster Gedenkort für Wohnsitzlose
Von Prof. i.R. Dr. Franz Hamburger und Dr. Erwin Kreim

Vor der Kirche St. Peter soll ein Denkmal errichtet werden für die vergessenen Opfer des Nationalsozialismus, die sogenannten „Asozialen“. Wohnungslose wurden zu „Berufsverbrechern“ gemacht und in Konzentrationslagern eingesperrt, nur wenige überlebten.

Der brutale Umgang mit Armen, Wohnsitzlosen hat eine lange Tradition. Jahrhundertelang wurde Sesshaftigkeit und damit Kontrollierbarkeit rigoros durchgesetzt. Die Geschichtsschreibung zu Armut, Wohlfahrt und sozialer Arbeit kennt unendlich viele Praktiken und politische Maßnahmen. In einzelnen Dokumenten ist die Vielfalt der Unmenschlichkeit zusammengefasst.

In unsere heutige Sprache übersetzt wird im folgenden Text, einem Dekret des Mainzer Churfürsten Lothar Franz von Schönborn vom 11. Juni 1723, das brutale, unmenschliche Vorgehen gegen Umherziehende (Vaganten) deutlich: „Nachdem alle gegen Zigeuner, Vagabunden und anderes liederliches Gesindel ergangenen Verordnungen und Warnungen nicht verfangen wollen, sie vielmehr immer noch im Land herumvagabundieren und auch großes Unheil hin und wieder verüben, müssen wir handeln. Weder Brand-Markung noch Landes-Verweisung hat etwas gefruchtet. Vielmehr sind die Einwohner und Unterthanen abgeschreckt worden solches Gesindel aufzugreifen und einzusperren, denn durch solche Gebranntmarkte und Landesverwiesene entstand größere Feuer-, ja Leibes- und Lebensgefahr. Da die Unterthanen in den Orten auch die Kosten langer Gefangenschaft solchen Gesindels tragen müssen, verzichten sie darauf.

Deshalb sollen am 30ten dieses Monats alle Unterthanen, so wie es auch bei benachbarten Herrschaften veranlasst worden ist, eine General-Streifung in ihrer Gemarkung durchführen. Wenn die Waldsituation es erfordert, sollte es gemeinsam mit dem benachbarten Ort vorgenommen werden. Wenn sich solches Gesindel zur Wehr setzt, soll es gleich niedergeschossen werden, über die Gefangenen soll von Beamten oder kommandierten Offizieren Stand-Recht gehalten werden und so dann, nachdem ein Geistlicher seiner Religion dazu gerufen wurde, am nächsten Galgen oder Baum aufgehängt werden. Kinder unter 18 Jahren sind, nachdem sie zur Warnung der Exekution zugesehen haben, mit einem Passport außer Landes zu verweisen mit dem Vermerk, dass, wenn sie keine andere Lebens-Arth annehmen und zum Dienen oder Arbeiten nicht bereit sind, ihnen das in gleicher Art begegnet. Die Kinder aber, die ihr Brot noch nicht verdienen können, sind von den Landeseinwohner so lange zu unterhalten, bis sie zum Dienen fähig sind.
Wenn aber vor dem oben angesetzten Termin (sei es wann es wolle) sich solche Zigeuner oder herrenloses Gesindel im Land sehen lässt, soll zum Glockenschlag gestürmt werden und dieses von Ort zu Ort durchs ganze Land fortgesetzt und verfolgt werden und dann wie oben beschrieben verfahren werden.
Beamte oder Gemeinden, die das Sturmschlagen und Verfolgen unterlassen, verfallen einer Strafe von hundert Reichstaler. Jeder Einzelne soll dafür einstehen, dass alle Beamten, Bürgermeister und Gemeinden bei neu sitzenden oder herum gehenden Bettlern die Strafen der vorhin ergangenen Churfürstlichen Verordnungen zu hüten wissen.“

Dass der Churfürst von Mainz (1655 -1729) nicht nur weltlicher Herrscher, sondern auch kirchliches Oberhaupt war, kommt in sarkastischer Weise zum Ausdruck, dass nämlich für Wohnungslose vor dem „Aufhängen am Galgen oder Baum ein Geistlicher seiner Religion gerufen werden soll“.

Zu Lothar Franz von Schönborns Zeit gab es auch in Mainz ein „Zuchthaus“. Ältere kennen diesen Begriff noch als ein Gefängnis für Schwerverbrecher, zunächst war es ein „Arbeitshaus“: „Der Aufenthalt im Zuchthaus sollte gesunde, arbeitsscheue Bettler und Vagabunden beiderlei Geschlechts zu schwerer Arbeit anhalten.“ Armut wurde als Krankheit gesehen und sollte durch „Zucht“ geheilt werden.

Fast zeitgleich entstand in Mainz das Rochusstift zur Versorgung der Armen und Kranken. Es steht in einer langen Tradition des Hospitalwesens (Hl. Geist-Hospital aus dem 11. Jh.). Aber es war nur Mainzer Ortsbürgern zugänglich. Für Auswärtige war es fast unmöglich, Ortsbürger zu werden.

Werfen wir einen Blick auf diese vermeintlich „gute alte Zeit“: Die Vaganten waren eine Randgruppe, die Außenseiter der Gesellschaft. In den deutschen Staaten lebten um 1800 zwischen 10 und 15 Prozent der Bevölkerung ohne festen Wohnsitz: Hausierer, Bettler, Schausteller, Deserteure, Krüppel, Tagelöhner, Arbeitslose, „Zigeuner“ und Gauner. In der starren, ständisch gegliederten Gesellschaftsordnung ihrer Zeit hatten sie kaum eine Chance, nach oben zu kommen. Unten auf der Straße aber war man schnell. Durch die zahllosen Kriege, Missernten, Seuchen und Epidemien jener Zeit wurde so mancher aus der Bahn geworfen. Es gab zudem keine „Idee“, wie man die Vaganten in die Gesellschaft eingliedern könnte. Man verfolgte sie lieber, sperrte sie ein. Sie galten vielerorts als vogelfrei und wurden wie Verbrecher behandelt. Regional konnte der Vagantenanteil auf über 25 Prozent der Bevölkerung steigen.

Gemeinden und Hauswirte suchten ärmere Personen „rechtzeitig“ auf, das heißt vor deren zweijährigem Aufenthalt, der zum Anrecht auf Unterstützung geführt hätte. Sie wurden „prophylaktisch“ aus dem Ort entfernt, damit sie nicht als unterstützungsbedürftige Arme zur Last fallen würden. Nur wer das verlangte Zuzugsgeld zahlen konnte, wurde Ortsbürger und erhielt zum Beispiel eine „Obrigkeits-Heiratserlaubnis“. Arme hatten keine Chance auf eine solche Erlaubnis, mussten also in „Wilder Ehe“ leben.

Deutschland war bis 1803 in rund 350 Herrschaften aufgeteilt, danach reduzierte sich die Zahl auf 36 Herrscher, das heißt, man konnte schon im Nachbardorf „Ausländer“ sein. Noch im 19. Jahrhundert waren Kommunikation und Mobilität verglichen mit heute unterentwickelt. Aufgrund der heutigen weltweiten Mobilität gibt es eine große Zahl von „Nachbarländern“ und über die sozialen Medien eine fast unbegrenzte Kommunikation. Doch die Grenzen werden hochgezogen und abgesichert, damit Migration (wieder) begrenzt und kontrolliert werden kann. Der Sozialmediziner Gerhard Trabert schildert in seinen Büchern, dass heute unmenschliches Verhalten gegenüber Wohnungslosen auch in der Bischofs- und Wissenschaftsstadt Mainz gegeben sei.

Auf den ersten Blick wird ein ausgebautes Hilfesystem sichtbar. Das Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus wird vor der Kirche errichtet werden, in der Pfarrer Franz Adam Landvogt gewirkt hat. Die nach ihm benannte Einrichtung unterstützt tatkräftig und täglich wohnungslose Menschen. Seit Anfang der 1980-er Jahre organisiert der gemeinnützige Verein für „Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, zzum Beispiel Wohnungslose, Obdachlose, entlassene Strafgefangene“ (so die Satzung) ein breites Angebot von Hilfen. Manches wie die „Start-Hilfe“ wurde an andere Träger abgegeben. Zwar wurde das Kleiderlager während der Corona-Epidemie geschlossen, aber in der „Teestube“ gibt es umfassende Unterstützung von der Hygiene bis zur Beratung.

Doch Wohnungslosigkeit bleibt insbesondere in kalten Nächten eine harte Erfahrung. Deshalb bieten Heinrich-Egli-Haus und Thaddäusheim Übernachtungsmöglichkeiten und Beratung an. Darüber hinaus hat sich der „Der Wendepunkt – Hilfen für Frauen in sozialen Notlagen“ zu einem weiteren Bestandteil des Hilfe-Netzes entwickelt. Übergangsunterkunft für Familien und Einzelne und Notschlafplätze für Männer und Frauen hält auch die Stiftung „juvente“ bereit. Schließlich, und als eine besonders beachtete Einrichtung, bietet das „Mainzer Modell der gesundheitlichen Versorgung von wohnungslosen Menschen“ ärztliche, pflegerische und sozialarbeiterische Hilfe für wohnungslose Menschen an. Im Rahmen des Vereins „Armut und Gesundheit in Deutschland“ werden wohnungslose Menschen mit dem „Arztmobil“, der rollenden Arztpraxis von Prof. Dr. Gerhard Trabert, auf der Straße aufgesucht und ärztlich und beratend versorgt. Medizinische Sprechstunden in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe und weitere Hilfen vervollständigen die Versorgung.

Der erste Blick täuscht nicht. Im Vergleich mit der Ausgrenzung in der Vergangenheit und der systematischen Verfolgung und Ermordung im Nationalsozialismus gibt es vielfältige Hilfen und Angebote, die dem Anspruch folgen, auch Wohnungslosen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Allerdings schränken die Regeln der Einrichtungen und ihre Begrenzungen diesen Anspruch ein, sie können die ganze Lebenslage der Betroffenen vielfach nicht erfassen. Die Übersichten der Stadtverwaltung zu „Soziale Hilfen, Pflege und Gesundheit“ lassen die Wohnungslosen links liegen; Wohnungslosenhilfe ist ganz an die freie Wohlfahrt delegiert, die Stadt hat sich, außer bei den finanziellen Hilfen, aus der Verantwortung genommen. In den Einrichtungen ist der Bedarf an ehrenamtlicher Mitarbeit keineswegs gestillt, ebenso wenig wie die finanzielle Unterstützung.

Die Berichte von Gerhard Trabert und anderen Engagierten, besonders der Ehrenamtlichen in den Einrichtungen, zeugen von viel Rücksichtslosigkeit und Gehässigkeit gegenüber Wohnungslosen im Alltag und auf der Straße. Die Wahrnehmung der Wohnungslosen im Alltag lässt viel Raum für Mit-Menschlichkeit. Nicht-Beachtung erscheint noch duldbar im Vergleich zu Beleidigungen, Fußtritten und Beschämungen, ungehemmtem Verhalten ohne jeden Respekt. Auch scheinen sozialstaatliche und bürgerschaftliche Offenheit und Hilfsbereitschaft nicht gesellschaftlich verankert zu sein. Haben doch Ausdrücke wie „Aso“, „Opfer“ oder „Prolo“ Eingang in die sogenannte „Jugendsprache“ gefunden.

Im „entwickelten Sozialstaat“ kommt es zu neuen Problemlagen, die Wohnungslosigkeit hervorbringen. Seitdem der Verein „Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe“ auch geflüchtete Menschen in der Statistik zur Wohnungslosigkeit in Deutschland mit erfasst, ist die Zahl der Wohnungslosen insgesamt auf etwa 800.000 gestiegen. Wenn nun Asylsuchende, die ihr Asylverfahren in einem anderen EU-Staat durchführen müssen (sogenannte Dublin-Fälle), keine Sozialleistungen (genauer: Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz) mehr erhalten, dann wird die Zahl der Wohnungslosen noch einmal deutlich steigen. Die Manie, Flüchtlinge vertreiben zu wollen, wird an dieser Stelle neue Obdachlosigkeit hervorrufen. Die grausige Vergangenheit ist nicht für alle Zeit überwunden.

Wenn die Stadt Mainz stolz darauf ist, den ersten Gedenkort für verfolgte Wohnsitzlose in Deutschland zu errichten, sollten die Bürgerinnen und Bürger auch den Wohnsitzlosen in der Stadt mit Respekt begegnen und damit das Denkmal mit Leben füllen.

Die Mitglieder des Redaktionsteams und des conSens-Medienverlages wünschen allen Leserinnen und Leseren erholsame und fr...
26/12/2024

Die Mitglieder des Redaktionsteams und des conSens-Medienverlages wünschen allen Leserinnen und Leseren erholsame und fröhliche Weihnachten. Feiern Sie mit Ihren Lieben und bleiben Sie gesund.

Weihnachten 1964Als die Adventszeit 1964 anbrach, lag ein turbulentes Jahr hinter uns. Muhammad Ali, der damals noch Cas...
15/12/2024

Weihnachten 1964

Als die Adventszeit 1964 anbrach, lag ein turbulentes Jahr hinter uns. Muhammad Ali, der damals noch Cassius Clay hieß, wurde Boxweltmeister gegen Sonny Liston, Bubi Scholz wurde Europameister. Die Bundesliga war im zweiten Jahr, Werder Bremen war Meister und Mainz 05 spielte in der Regionalliga Südwest.

Das deutsche Fernsehen startete mit den 3. Programmen und in Großmutters Wohnzimmer im Erdgeschoss stand seit 4 Wochen der erste Schwarzweiß-Fernseher, ein Graetz Burggraf. Umgeschaltet zwischen den Programmen wurde an einem knackenden Drehknopf, wobei dann immer die Zimmerantenne, die oben auf dem Fernseher stand, neu ausgerichtet werden musste. Fernbedienung war ebenso ein Fremdwort wie Kabelanschluss, Internet oder gar Glasfaser. Fernsehen war noch seriös damals mit Kultur und Niveau, wie das Programm des 1. Weihnachtstags 1964 um 20:15 Uhr beweist: Die ARD spielte „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“, ein Trauerspiel von Schiller, und das ZDF sendete die Operette „Frau Luna“. Die 3. Programme hatten Weihnachtspause, Streaming und Mediathek gab es nicht, man hatte Zeit für die Familie, denn Sendeschluss war um 22:30 Uhr. Danach gab es nur das Testbild bis nächsten Mittag gegen 16 Uhr. In den Nachrichten sahen wir, wie die USA immer tiefer in den Vietnamkrieg rutschte, wie die Beatles die USA in Ekstase versetzten und wie Manfred Schnelldorfer, der in Innsbruck Gold im Eiskunstlauf gewonnen hatte, im Sportstudio, damals noch moderiert von Wim Thoelke, den Schlager „Wenn du mal allein bist“ sang. Als Ernst N***r am 5. Februar dieses Jahres in der Fernsehsitzung erstmals sein „Humba“ gesungen hatte und die Sendung um eine Stunde überzogen wurde, weil der Saal nicht aufhörte zu singen, hatten wir noch keinen Fernseher. Die Eltern erlebten das im „Cafe Hochhaus“, unserer Eckkneipe. Auf den Wirt waren wir Kinder nicht gut zu sprechen, denn er hatte im Sommer 64 den Preis für ein Bällchen Eis, selbst gemacht, von 10 auf 15 Pfennige erhöht.
Ich besuchte die Quinta des Gutenberg Gymnasiums und gewöhnte mich langsam an die neue Schule. Ich wäre nie dort hingekommen – niemand aus meiner Familie ging je nach Mainz auf die „höhere Schule“ – und hätte meine Grundschullehrerin nicht viermal meine Eltern besucht mit dem Vorschlag, mich aufs Gymnasium zu schicken, wäre dies auch so geblieben. Das Schulgeld war gerade abgeschafft worden, und so wurde ich doch angemeldet. Das war gegen meinen Willen, denn alle meine Mitschüler blieben in Finthen. Mit mir gingen nur drei von Finthen nach Mainz, und die waren nicht in meinem engeren Freundeskreis. Heute bin ich meiner Lehrerin dankbar und meinen Eltern, für die das eine ganz andere Welt war. Der 4. Dezember war ein wichtiger Adventstag, denn an diesem Tag wurden Barbarazweige geschnitten, die dann in der Vase am Heiligabend blühen sollten. Da er in diesem Jahr auf einen Freitag fiel und mein Vater spät von der Arbeit kam, beschloss er, die Zweige erst am Samstag zu schneiden. Wir hatten am Mittelweg einen Acker gepachtet, auf dem vieles angebaut wurde, was man zum Leben brauchte. Dort stand auch ein Birnbaum, an dem wir die Zweige schnitten. Meine abergläubische Oma war entsetzt und prophezeite uns, dass Zweige, die nicht genau am 4. geschnitten wurden, nie aufgehen würden. Mein Vater lachte. Und siehe da, sie hatte teilweise recht; sie gingen zwar auf, aber erst viel später.Einmal im Monat ging ich „uff Meenz“ mit meinem Opa, so auch vor Weihnachten. Er war Schreiner und Zimmermann und angeblich unterwegs, um Schrauben oder Kleinteile bei Listmann oder Bolte & Waentig zu kaufen. Ich glaube eher, er wollte mal einen Tag seine Ruhe. Wir fuhren mit der vollen Linie 11 bis Münsterplatz. Für Kinder führte kein Weg ohne Stop am Kinderladen vorbei. Dort gab es alles, wovon wir träumten. Das meiste blieb unerreichbar, aber es war schön anzusehen. Ab und an gingen wir auch hinein und ich bekam ein Wiking- oder ein Matchbox-Auto für meine Fahrzeugsammlung. Weiter ging es vorbei am Spielwaren-Sonntag in der Steingasse, dann zum Kaufhof mit seinen vielen Schaufenstern und schließlich zu Carl Komes am Dom. Dort erzählte Opa, der Atheist, immer stolz, dass er als Polier mit der Firma Wilhelm nach dem Krieg das Gebälk für den Dom gebaut habe. Gegen Mittag ging es mit einem Paarweck, einem Spitzweck und zwei Stück Fleischwurst in das Brauhaus Sonne, das damals noch von der Stadthausstraße bis in die Betzelstraße und das Sonnengäßchen reichte. Dort bestellte Opa ein Bier und eine Limo und gegen ein geringes „Stoppegeld“ durften wir unser Frühstück verzehren.Zuhause brach wieder die Plätzchenzeit an. Buttergebackenes, das ich ausstechen durfte, Kokos- und Nussmakronen, Zimtsterne und Spritzgebackenes dufteten durch das Haus, wurden sorgfältig in alte Quelle-Kisten verstaut und im kühlen Schlafzimmer gelagert. Bruch, von dem es nie genug gab, durften wir essen. Den Tag verbrachten wir Kinder in dicken Anoraks und Stiefeln auf der Straße, in den umliegenden Wiesen und Feldern. Um 18 Uhr musste ich daheim sein, da gab es Abendessen. Danach saßen wir in der Küche, der Kohlenofen bollerte, das Licht am Adventskranz brannte, das Radio lief, es wurde gebastelt, geflickt. Mutter nähte und mein Vater stritt sich mit unserem Dackel um den besten Platz auf der Eckbank. Ich wälzte einmal mehr die Kataloge von Neckermann, Quelle und Otto. An solchen Tagen an denen es früh dunkel war und wir nicht mehr raus durften, beneidete ich die Kinder in der Straße, die Geschwister hatten, denn die hatten Gesellschaft. Es gab diesmal keine P**e an Weihnachten, Onkel Willi hatte zwei Hasen organisiert. Die hatte ich n***t im Keller hängen sehen und ich begnügte mich daher mit Kartoffelklößen.An Heiligabend versammelte sich wie immer die gesamte Verwandtschaft: die Eltern, Oma und Opa, mein lediger Onkel, der Urgroßvater und mein Großonkel mit Frau. Ein Glöckchen läutete, die gute Stube wurde geöffnet und da stand er, der Baum mit seinen Wachskerzen, mit Lametta und den Glocken, die noch von der Urgroßmutter stammten, darunter die Päckchen. Im Gegensatz zu manchen Freunden blieb es mir erspart, vor dem Baum Gedichte aufzusagen oder ein Liedchen singen zu müssen. Bei denen durfte auch vor der Mette kein Fleisch gegessen werden. Wir gingen nicht zur Mette und unsere Weihnachtswürstchen wurden nach dem Auspacken ohne schlechtes Gewissen verzehrt.Mein größtes Geschenk – eine Märk-lin-Eisenbahn, war schon vorher aufgebaut worden und somit keine Überraschung mehr – war ein Schreibtisch der EKA-Werke mit grüner Resopalplatte und vier Schubladen, aus dem Katalog bestellt – also quasi online – und zum Bahnhof nach Gonsenheim geliefert, wo Vater ihn mit einem Transporter der Moguntia Werke abgeholt hatte. Dieser Tisch, der damals 139 Mark kostete, wurde 40 Jahre genutzt. Wenn ich heute lese, dass er als Retrotisch im Internet für 400 Euro angeboten wird, bereue ich, ihn auf den Sperrmüll gestellt zu haben. Mein tollstes Geschenk jedoch war ein Transistorradio Blaupunkt Commander. Seit Januar war die Europawelle Saar mit Manfred Sexauer und Dieter Thomas Heck auf Sendung, mein Wunschprogramm, aber nicht das in Küche und Wohnzimmer. Und dann war da noch Radio Luxemburg mit Camillo Felgens Hitparade und dem Moderator Frank Elstner, der „Pop Shop“ im Südwestfunk mit Frank Laufenberg kam erst Jahre später. Zum kompletten Weihnachtsglück fehlte von meinem Wunschzettel nur die Platte „A hard days night“ von den Beatles. Der Heiligabend war schön, der Ölofen in der guten Stube blubberte, das neue Fernsehgerät blieb aus und alle waren zufrieden. Im Fenster stand eine Kerze für die Brüder und Schwestern im anderen Deutschland. Tante Klara hatte wieder eine ihrer aufwendigen Torten gebacken. Es gab Wein, Bier, Likör, Limo für den Kleinen, Plätzchen, Brezel, Spundekäs und wie immer politische Diskussionen, aber auch spannende Geschichten. Ich lauschte fasziniert Tante Klara, die erzählte, wie sie bei der Feldarbeit 1943 auf dem Feilkirsch in Finthen mitten in einen Bomben-Notabwurf der Alliierten geriet, total im Sand verschüttet wurde, aber wie durch ein Wunder überlebte. Nur das Trommelfell war geplatzt, was auch erklärte, dass sie so schlecht hörte. Später im Bett hörte ich unter der Bettdecke auf meinem Blaupunkt Radio Luxemburg bis der Schlaf kam. Die Feiertage hatten gut begonnen, die Beatles Platte würde ich mir nun zum Geburtstag wünschen.

Den Klang der Nachkriegsarchitektur hörenVon Wolfgang-Michael Duschl„Ihre Stadt verdankt Ihnen viel“, wandte sich der Ma...
12/12/2024

Den Klang der Nachkriegsarchitektur hören
Von Wolfgang-Michael Duschl

„Ihre Stadt verdankt Ihnen viel“, wandte sich der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase an Dr.-Ing. Rainer Metzendorf und verlieh dem renommierten Architekten und Stadtplaner Anfang September die Mainzer Gutenberg-Plakette.

„Die Gutenberg-Plakette ist eine der größten Ehrungen, welche die Landeshauptstadt für besondere Verdienste zu vergeben hat“, erklärte Nino Haase, „ein Zeichen des Dankes und Anerkennung eines großen Engagements.“ Rainer Metzendorf habe sich in der fachlichen Auseinandersetzung mit der Nachkriegsarchitektur verdient gemacht und mit seiner Arbeit wegweisende Akzente gesetzt. Mit Fachpublikationen, Vorträgen, thematischen Führungen und der Konzeption von Ausstellungen habe sich der in Drais lebende Architekt und Stadtplaner „herausragende Verdienste um die Erforschung und die manchmal nicht ganz einfache Vermittlung der Mainzer Stadtbaugeschichte erworben“, erklärte der Oberbürgermeister während der Feierstunde.

Stets habe der Geehrte den Blick auf Wesentliches gelenkt, um den Mitbürgerinnen und Mitbürgern auf Augenhöhe eine Architektur näher zu bringen, die ein Zeugnis ihrer Zeit sei. „Eine Zeit, die auch ein demokratischer Neuanfang war“, betonte der Oberbürgermeister. Daher habe sich Rainer Metzendorf vehement gegen den Abriss des von Arne Jacobsen und Otto Weitling in den 1970er-Jahren gebauten Rathauses eingesetzt. „Sicher auch, weil Sie die Klänge dieser einzigartigen Architektur besser gespürt haben als andere“, wandte sich der Erste Bürger der Stadt an Rainer Metzendorf.

Geboren 1941 schlug Rainer Metzendorf mit dem Studium der Architektur den Weg seines Großvaters ein. Von 1978 bis 2004 arbeitete er im Mainzer Stadtplanungsamt, davon 24 Jahre als Sachgebietsleiter Innenstadt. Großprojekte wie die südliche Altstadtentwicklung, das Staatstheater, die Fort-Malakoff-Passage, die Wohnanlage Kästrich, die Römerpassage, der Winterhafen, die Marktfassaden und die Neue Synagoge tragen seine Handschrift. Rainer Metzendorf habe mit und für die Stadt gearbeitet, die Qualität der menschlichen Umwelt verbessert und somit die Werte des Werkbunds an dem Ort verwirklicht, an dem er lebe, erklärte Helge Hussmann vom Deutschen Werkbund.

Rainer Metzendorf, seit zwanzig Jahren im Ruhestand, erklärte, seine bisher größte Ehrung durch die Stadt habe er im vergangenen Jahr erfahren: „Da wurde ich als 82-Jähriger gebeten, den Einführungsvortrag zum ‚Forum Regierungsviertel‘ zu halten.“ Sein Engagement für ein besseres Verständnis der Nachkriegsmoderne geht weiter, unter anderem beim unabhängigen Runden Tisch Stadtbaukultur. Zudem arbeitete er gemeinsam mit der Initiative „Die Betonisten“ an einer Publikation zur Bautätigkeit der Nachkriegsjahrzehnte. „Eine „wunderbare Zusammenarbeit über Generationen“, strahlte der Planer.

Nino Haase dankte dem Ehrenmitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz für seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz und bat, diesen weiterhin in die Stadt zu tragen. Charmant fügte er hinzu: „2027, nach der Sanierung des Rathauses, helfen Sie mir bitte bei der Eröffnungsrede.“

Wir gratulieren unserem Redaktionsmitglied herzlichst und unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir viel Vergnügen bei der Lektüre der neuen Ausgabe.

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