Consens Seniorenmagazin der Stadt Mainz

Consens Seniorenmagazin der Stadt Mainz conSens ist das Seniorenmagazin der Städte Mainz und Wiesbaden.
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Fotos von gestern: Der Mainzer GasometerVon Kurt MerkatorVon 1956 bis 1974 prägte der Mainzer Gasometer auf der Ingelhei...
07/11/2024

Fotos von gestern:
Der Mainzer Gasometer
Von Kurt Merkator

Von 1956 bis 1974 prägte der Mainzer Gasometer auf der Ingelheimer Au die Ansicht der Stadt Mainz vom Rhein aus. Der Gasbehälter, erbaut 1955/56 von MAN Gustavsburg, war mit 123 Metern Höhe und einem Fassungsvermögen von 3.550 Kubikmetern der größte Gasbehälter in Europa.

Er ist es zumindest für die Mainzer. Die Oberhausener beanspruchen den Titel für ihren Gasometer, der allerdings „nur“ 117 Meter hoch ist und „nur“ 3.500 Kubikmeter fasst – so steht es zumindest im Netz. Der Mainzer Gasspeicher stand auf der Ingelheimer Au neben dem Zollhafen inmitten des größten Mainzer Industriegebietes. Dort hatten sich neben den Kraftwerken Mainz-Wiesbaden Blendax, Werner und Mertz (damals noch Erdal), Hakle sowie Römheld & Moelle angesiedelt.

Energiekrisen sind ja nicht neu; auch damals waren Ressourcen zur Energieerzeugung knapp. Die Allgemeine Zeitung titelte bei der Inbetriebnahme: „Die neue Gasanlage führt aus dem Energieengpass“. Aus Steinkohle wurde Stadtgas produziert, das von der angrenzenden Industrie bis 1972 genutzt wurde. Mit der Nutzung von Erdgas wurde Stadtgas unwirtschaftlich, die Demontage der Gasbehälter in vielen Städten, so auch in Mainz, begann. Bis 1974 wurde der 2.700 Tonnen schwere Koloss demontiert und verschwand aus dem Stadtbild. Ob die Gesamtinvestition bei einer Nutzungsdauer von nur 16 Jahren wirtschaftlich war, ist heute nur schwer nachzuvollziehen, nachhaltig im heutigen Sinne war sie sicher nicht. Die einen jubelten, weil dieser „Schandfleck“ endlich aus dem Stadtbild verschwand, einige wenige wollten den Behälter als Industriedenkmal erhalten, was aber an den zu hohen Folgekosten scheiterte.

Oberhausen hat dann vorgemacht, wie man das machen kann. Dort steht noch heute der große Gasometer, der allerdings kein Gas mehr speichert. Er wird als Museum und Veranstaltungsort genutzt, ist heute ein Magnet für Touristen und nun sicher der größte Gasometer in Europa. Es werden regelmäßig spektakuläre Ausstellungen gezeigt, aktuell bis Ende des Jahres die Meeresschau „Planet Ozean“. Ein Besuch lohnt sich.

10/10/2024

WILDKRÄUTER-WURZELN - lecker und gesund! 🌿🌱

Wer gerne Wildkräuter sammelt, wird im Winter nicht richtig fündig werden. Es gibt nur wenige Wildpflanzen, die den kalten Temperaturen standhalten. Aus diesem Grunde wollen wir Euch heute sechs Wildkräuter-Wurzeln vorstellen. Diese enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe, die gut für unser Immunsystem sind.

Hier gilt: nur so viel ernten wie auch verzehrt werden kann. Außerdem sollte man darauf zu achten, dass der Bestand groß genug ist, so dass sich die Wildkräuter im Frühjahr wieder ausbreiten können. Nicht die kompletten Wurzeln entnehmen!!

Es gibt aber auch Pflanzen, die geschützt sind und bei denen es erlaubt ist, Früchte, Blätter und Blüten zu sammeln, aber keine WURZELN! Deshalb sollte man sich vorher gut informieren, um die Wildkräuter richtig bestimmen zu können! Da die Wurzel fast nur über den "oberirdischen Teil" der Pflanze zu bestimmen ist, haben wir auch nur davon Fotos eingestellt!

Der Mainzer Hoftag an Pfingsten 1184Von Dr. Rudolf BüllesbachEs war ein Schicksalstag für die Stadt Mainz. Mitten im Som...
10/10/2024

Der Mainzer Hoftag an Pfingsten 1184
Von Dr. Rudolf Büllesbach

Es war ein Schicksalstag für die Stadt Mainz. Mitten im Sommer 1160 zerstörten die Mainzer die Residenz ihres Fürstbischofs, stürmten das Kloster St. Jakob auf der heutigen Zitadelle und ermordeten Erzbischof Arnold von Selenhofen. Als Strafe für dieses Sakrileg entzog Kaiser Friedrich I. Barbarossa der Stadt alle Rechte, Freiheiten und Privilegien.
Zusätzlich musste die Stadtmauer mit ihren Türmen geschleift werden. Es dauerte zwei Jahrzehnte, bis sich der Kaiser wieder mit Mainz versöhnte. Und zwar mit einem der größten Feste des Mittelalters.

Schicksalstage und Sternstunden einer Stadt liegen manchmal eng zusammen. So auch in Mainz. Nachdem Kaiser Friedrich Barbarossa der Stadt im April 1163 ihre Freiheiten genommen hatte, feierte er im Mai 1184 auf der Maaraue ein Fest, wie es im ganzen Abendland noch nie gefeiert worden war. Zu dieser Zeit stand Friedrich Barbarossa auf dem Höhepunkt seiner Macht und Mainz strahlte wieder im Glanz der großen Fürsten des Reichs mit Tausenden von ritterlichen Vasallen und Dienstleuten. Diese Sternstunde der Mainzer Geschichte hat der Historienmaler André Brauch im Auftrag des verstorbenen Mainzer Kunstmäzens Stefan Schmitz möglichst nah an den historischen Fakten auf einem großen Ölgemälde festgehalten.

Das Bild wirft einen Blick auf ein Ereignis, das damals als eine Verbindung von politischem Hoftag und kirchlichem Hoffest, von herrschaftlichem Glanz und Repräsentation, von Macht und Reichtum, von höfischer Tugend und Freigebigkeit, von Spiel und Gesang, von Frohsinn und Fröhlichkeit sowie von Festmählern und Turnierkämpfen verstanden wurde. Das Gemälde zeigt die von Zelten übersäte Maaraue und im Hintergrund die Silhouette des mittelalterlichen Mainz. Es ist der Vormittag des zweiten Festtages, Pfingstmontag, der 21. Mai 1184. An diesem Tag waren die beiden Söhne des Kaisers mit der Schwertleite in die Ritterschaft aufgenommen worden, indem ihnen der Schwertgürtel umgebunden wurde. Eine Berührung mit der Schwertklinge an Schultern und Kopf hatte es noch nicht gegeben, da dieses Ritual eines Ritterschlages erst später entstand. Einen Tag vor der Schwertleite hatte der Hoftag mit der Festkrönung des Kaisers, der Kaiserin und ihres Sohnes, dem achtzehnjährigen König Heinrich VI., begonnen. Niemand konnte an diesem Tag ahnen, dass das Fest zwei Tage später am Pfingstdienstag durch ein Unwetter mit Sturm, Blitz und Wolkenbruch vorzeitig sein Ende finden sollte.

Das Gemälde zeigt Mainz so, wie die Stadt in zeitgenössischen Quellen beschrieben ist. Später wurde die Silhouette von Mainz durch den Dom bestimmt, der sich damals noch im Bau befand. Am Nordosttum sind mit einem zeitgenössischen Kran die Arbeiten für ein neues Geschoss in vollem Gange. Auf dem Langhaus von St. Martin befindet sich noch ein Gerüst. Links neben dem Dom sind St. Johannis und St. Mauritius zu sehen. Auf der Höhe erkennt man St. Stephan und am linken Bildrand mit den zwei Türmen St. Ignaz. Vor dem Dom befindet sich die Liebfrauenkirche, weiter rechts St. Quintin und ganz rechts St. Peter vor den Toren der entlang des Gartenfeldes verlaufenden Stadtmauer.

Entlang des Rheinufers sieht man die Stadtbefestigung, die nach dem Mord am Erzbischof größtenteils abgebrochen wurde und erst um 1200 wieder aufgebaut werden sollte. Eine weitere Ruine ist mit der Rheinbrücke am rechten Rand des Bildes schwach zu erkennen. Auf den Pfeilern der römischen Rheinbrücke hatte Karl der Große eine neue Holzbrücke gebaut, die 813 kurz nach der Einweihung durch einen Brand wieder zerstört wurde. Es sollte eintausend Jahre dau-ern, bis eine neue feste Brücke wieder den Rhein überspannen sollte.

Eine ganze Flotte von Schiffen sorgte für den Transport von Menschen und Lebensmitteln von der Stadt auf die Maaraue. Diese ist auf dem Bild mit einer riesigen Zeltstadt für die Zehntausende von Gästen und mit mehreren Bauten bedeckt. In der Nähe des Rheinufers sind hölzerne Wirtschaftsgebäude und Vorratshäuser zu sehen, die mit Getreide, Brot, Schlachtvieh und mit Wein aus der Region gefüllt waren. Pferdefuhrwerke verteilten die gewaltigen Mengen der Vorräte auf Wegen, die für das Fest neu angelegt worden waren. Die Reichsfürsten waren in großen Prunkzelten untergebracht, die teilweise von Zäunen umgeben sind. Überall wehten Fahnen und Standarten. Die kleineren Rundzelte gehörten den Rittern. Die kleinen Kegelzelte waren den Knappen zuzuordnen. Vor den Zelten wurde auf vielen Feuerstellen gekocht und auf Bänken und Tischen gegessen oder gespielt.

In der Mitte der Fest- und Zeltstadt erhoben sich für den Kaiser und seine Familie ein Palast und eine Kirche, die für die Dauer des Festes aufgebaut worden waren. Eingefasst waren diese hölzernen Bauwerke durch eine Mauer mit Zinnen, wodurch ein besonderer Schutz gewährleistet wurde.

Am zweiten Pfingsttag feierten sich der Kaiser und 20.000 Ritter ohne Beachtung der Adelsränge als Ritterschaft mit einem Turnier in der Buhurt-Form, das auf dem Gemälde bereits in vollem Gange ist. Ziel bei diesem mannschaftlichen Kampfspiel war es, durch geschicktes Reiten den Gegner abzudrängen oder vom Pferd zu stoßen. Die Zuschauer auf der Holztribüne sahen ein Knäuel von Pferden und ungepanzerten Rittern mit stumpfen Waffen und hölzernen Stäben. Unten links auf dem Platz sammelt sich eine Mannschaft, um in das Geschehen einzugreifen. Sie blickt auf Ritter, die ihre Pferde anspornen und mit gehaltener Lanze aufeinander zureiten. Ein durch den Kampf verletzter Ritter wird von Knappen vom Turnierfeld getragen. Auf dem Bild ist ganz rechts auf dem Kampfgelände König Heinrich, ein Sohn Kaiser Friedrich Barbarossas zu sehen. Er trägt als einer der wenigen Ritter einen Schild mit dem Adler als Wappen. Solche Wappenschilder wurden noch nicht von allen Rittern genutzt, sondern waren gerade erst nach den beiden Kreuzzügen als Erkennungszeichen der Ritter aufgekommen.

„Dat was de groteste hochtit en, de ie em Dudischeme lande ward“, das war das größte Fest, das jemals in Deutschland gefeiert wurde, schrieb damals ein Chronist. Mit dem Ölgemälde kann der Betrachter jetzt in diese Sternstunde der Mainzer Geschichte eintauchen.

06/10/2024

Kirschlorbeer oder Lorbeerkirsche ist in vielen Gärten in Deutschland verbreitet, da die Pflanze auch im Winter ein sattes Grün behält. Botaniker sehen in der beliebten Pflanze jedoch mittlerweile eine mögliche Bedrohung für das Ökosystem. Die Gründe dafür erfahren Sie hier ➡ mdr.de/s/kirschlorbeer

Hohe Ehrungfür unser Redaktionsmitglied Ingrid Suder. Die geschätzte Autorin und Lektorin des conSens-Magazins, erhielt ...
02/09/2024

Hohe Ehrung

für unser Redaktionsmitglied Ingrid Suder. Die geschätzte Autorin und Lektorin des conSens-Magazins, erhielt für ihr „unermüdliches Engagement um die Erwachsenenbildung“ die Gutenberg-Plakette der Landeshauptstadt Mainz – eine der höchsten Auszeichnungen, die die Stadt für besondere Verdienste zu vergeben hat.

„Mehr als ein halbes Leben für die Volkshochschule – so müsste die Überschrift zu Ihrer Ehrung lauten!“ Mit diesen Worten begrüßte vhs-Direktor Christian Rausch die Jubilarin zur Feierstunde in der Aula der Volkshochschule (vhs) Mainz. Seit 46 Jahren arbeitet Ingrid Suder, die am Tag der Ehrung ihren 80. Geburtstag feierte, als Kursleiterin an der Mainzer Volkshochschule: Sie leitete unter anderem die Kurse „Deutsch als Fremdsprache“ und organisierte zahlreiche Studienreisen. Zudem plant und moderiert die 80-Jährige seit stolzen 74 Semestern den „Treff am Freitag“, zu dem sich, wie der vhs-Direktor betonte, Jahr für Jahr bis zu 100 Menschen anmeldeten. „Was Sie in den vergangenen Jahrzehnten für die Volkshochschule Mainz geleistet haben, verdient höchste Anerkennung“, dankte Christian Rausch daher der langjährigen Dozentin, die sich mit ihrem Engagement in der Erwachsenenbildung in Mainz verdient gemacht habe. Die Gratulation und Auszeichnung mit der Gutenberg-Plakette durch „den Ersten Bürger der Stadt ist daher eine angemessene Reverenz für die Jubilarin“, verdeutlichte Christian Rausch und übergab das Mikrofon an Oberbürgermeister Nino Haase.

Das, was eine Stadt besonders mache, seien die Menschen, die dort jeden Tag mit Engagement wirkten – manchmal sogar viel länger, als sie es sich einst vorgestellt hätten, machte Nino Haase deutlich: „Sie sind einer dieser Menschen: Sie setzen sich nicht nur ein für eine anspruchsvolle Bildung und dafür, dass die Menschen die Welt verstehen, sondern auch, dass sie sich untereinander besser verstehen.“ Etwa durch das Format „Treff am Freitag“, seit über 70 Semestern fester Bestandteil im Programm der vhs. Fast alle Hände der vielen Gratulanten zeigten auf bei der Frage, wer bereits an einem Kurs der Dozentin teilgenommen habe. Deren Angebote erzeugten ein Gemeinschaftsgefühl, somit arbeite Ingrid Suder auch gegen Einsamkeit an, unterstrich der Oberbürgermeister und erklärte: „Sie leisten mit Ihren Angeboten auch einen großen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge in unserer Stadt.“
Von Ingrid Suder geleitete Studienreisen führten von Aachen bis Wien, von Albanien bis Zypern. Teilnehmende wandelten mit ihr auf den Spuren von Goethe und Schiller. Mit „Senioren im Rathaus“ und „Filmnachmittag für Ältere“ zählte das Stadtoberhaupt weitere Angebote der Dozentin auf, die einst im Seniorenbeirat der Stadt engagiert war.

„Jeder Ihrer Kurse war eine Exkursion“, stellte Nino Haase heraus. In all den Jahren ihres Wirkens in der Erwachsenenbildung habe Ingrid Suder Dinge zueinander in Beziehung gesetzt, deren Beziehung man auf den ersten Blick nicht habe erkennen können, und diese Anschauungen mit ihren Teilnehmern entdeckt. Gerade heute, machte der Oberbürgermeister deutlich, sei es wichtig, Dinge in Zusammenhang zu setzen und den Menschen ein ganzheitliches Bild zu bieten. „Sie versprühen eine wahnsinnige Energie“, sagte er beeindruckt und dankte der Jubilarin für ihr unermüdliches Engagement mit der Gutenberg-Plakette der Landeshauptstadt Mainz. (Karin Weber)

Wir gratulieren herzlichst und unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir viel Vergnügen bei der Lektüre der neuen Ausgabe
Wolfgang-Michael Duschl, Redaktionsleitung

Liebe Bürgerinnen und Bürger,Orte der Ruhe und Entspannung, bei denen in geselligem Beisammensein die Hektik des Alltags...
02/09/2024

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Orte der Ruhe und Entspannung, bei denen in geselligem Beisammensein die Hektik des Alltags verblasst, sind gerade in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Einen solchen Ort finden Sie in der Innenstadt Wiesbadens: die Mauritius-Mediathek. Vor einigen Jahren wurde die Mauritius-Galerie umgebaut und die Stadtbibliothek, die Musikbibliothek und das Medienzentrum sind eingezogen. Seitdem ist die „Mauritius-Mediathek“ eine tolle Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen, sich in einer zum Verweilen einladenden Atmosphäre mit Büchern und Medien aller Art zu befassen und sich weiterzubilden.
Ich freue mich, Ihnen heute ein neues Präventionsangebot in der Mediathek ankündigen zu können. In Kooperation mit den städtischen Beratungsstellen für selbständiges Leben im Alter sowie der Beratungsstelle für barrierefreies Wohnen startet ab September in der Mediathek die Vortragsreihe „Alt werden – leicht(er) gemacht“.
In Kurzvorträgen erfahren Sie Informatives rund um Themen, wie Sie oder Ihre Angehörigen sich auf das Alter vorbereiten können, welche Helferlein im Alltag unterstützen können und welche Möglichkeiten es in der häuslichen Pflege gibt.
Ich lade Sie herzlich dazu ein, die Vortragsreihe der Beratungsstellen zu besuchen! Im Anschluss an die Vorträge haben Sie die Gelegenheit zum kurzen persönlichen Gespräch oder zur Mitnahme von weiterführenden Informationsmaterialien.
„Älter werden ist nichts für Feiglinge“, sagte schon Joachim Fuchsberger, und Prävention durch Bildung eine echte Möglichkeit, sich den Weg zu erleichtern.
Sollte Ihnen die Teilnahme an der Vortragsreihe nicht möglich sein, Sie jedoch eine kostenfreie Beratung wünschen, wen- den Sie sich gerne an das Servicetelefon der Beratungsstellen. Unter 0611/31-3487 erhalten Sie erste weitere Informationen und die Kontaktdaten der für Sie zuständigen Ansprechperson.

Dr. Patricia Becher
Dezernentin für Soziales, Wohnen und Bildung in Wiesbaden

Liebe Mainzer Seniorinnen und Senioren,Kriege, Hunger und Armut, politische Krisen: Viele Menschen empfinden, dass es de...
02/09/2024

Liebe Mainzer Seniorinnen und Senioren,

Kriege, Hunger und Armut, politische Krisen: Viele Menschen empfinden, dass es der Welt früher besser ging als heute. Aber schauen wir einmal genauer hin: Nach Ansicht renommierter Wissenschaftler habe das Empfinden mit den Tatsachen nicht viel zu tun. Heute gehe es der Welt weniger schlecht als vor 50 Jahren.

„Früher war alles besser.“ Das spricht jeder mal aus, wenn es im Privatleben gerade nicht so gut läuft, wenn man wieder einmal über ein Gewaltverbrechen gelesen oder einen Bericht über hungernde Menschen im Fernsehen gesehen hat. Doch mit etwas Abstand betrachtet haben sich viele Indikatoren für ein gutes Leben in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbessert: Gesundheit, Lebenserwartung, Einkommen oder Bildung. Alle Kurven zeigen statistisch nach oben, und das nicht nur in den reichen Industriestaaten des Westens, sondern auch in Schwellenländern wie China und Indien und sogar in armen Ländern Afrikas.

Seit dem Zweiten Weltkrieg hätten sich gerade Gesundheit und Wohlstand weltweit dramatisch verbessert, so der Harvard-Wissenschaftler Steven Arthur Pinker. In China beispielsweise sei die Lebenserwartung innerhalb eines halben Jahrhunderts von 50 auf 73 Jahre gestiegen, in Indien auf 64. In bitterer Armut leben heute noch immer 800 Millionen Menschen weltweit. Diese Zahl ist wahrlich beeindruckend, sie ist aber im Vergleich zu 1980 deutlich gefallen; damals lag sie noch bei 1,5 Milliarden. Und man darf bei dieser Rechnung nicht vergessen, dass die Menschheit in diesen Jahren um weitere zwei Milliarden gewachsen ist.

Die Frage, ob Bildung früher erfolgreicher war, ist eine häufig diskutierte Thematik, die sowohl historische als auch pädagogische Aspekte umfasst. In der Vergangenheit war der Zugang zu Bildung stark von sozialen und wirtschaftlichen Faktoren einer Familie geprägt. Im antiken Griechenland und in Rom war Bildung auf die Elite beschränkt, viele Menschen blieben von formaler Bildung ausgeschlossen. Im Mittelalter wurde Bildung größtenteils von der Kirche kontrolliert und nur wenige hatten Zugang zu Schulen oder Universitäten. Erst mit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht in Europa im 18. und 19. Jahrhundert, vor allem durch die Reformen von Aufklärern wie Johann Heinrich Pestalozzi und Wilhelm von Humboldt wurde Bildung ein allgemeines Bürgerrecht.

Das Bildungssystem hat sich in den letzten Jahrhunderten grundlegend verändert. Heute ist Bildung in vielen Ländern ein Grundrecht, das allen Menschen unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund offensteht; es knüpfen sich enorme Hoffnungen an dieses System des Chancenausgleichs. Moderne Bildungseinrichtungen und -methoden haben sich weiterentwickelt, um den Bedürfnissen einer globalisierten und technologisch fortgeschrittenen Gesellschaft gerecht zu werden. Digitale Medien und das Internet spielen eine immer größere Rolle im Bildungsprozess und ermöglichen den Zugang zu Wissen und politische Teilhabe.

Früher lag der Fokus oft nur auf der Vermittlung von grundlegenden Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen, während heutige Bildungssysteme stärker darauf abzielen, kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und soziale Kompetenzen zu fördern. Die Tiefe und das Verständnis der vermittelten Inhalte seien in der Vergangenheit teilweise gründlicher gewesen. Ein Gedicht wurde tatsächlich zuverlässiger auswendig aufgesagt, das große Einmaleins besser memoriert, Vokabeln aus der Hosentasche aufgesagt. Aber heute lernen die Schüler, dass es auf sie ankommt, dass ihr gelingendes Leben vor allem in ihrer eigenen Verantwortung liegt, dass sie die Verbesserung der Welt mitgestalten sollen. Wenn dieser neue Mut und die Zuversicht in das eigene Tun mit ein paar Rechenfehlern erkauft werden kann, dann sollten wir ruhig schlafen.

Noch immer haben wir nicht die beste aller Welten, aber wir haben die bisher gesündesten, die wohlhabendsten, die besternährten Menschen sowie die vielseitig gebildetste Jugend in Deutschland, die es je gegeben hat.

Ihr Dr. Eckart Lensch
Dezernat IV - Soziales, Kinder, Jugend, Schule und Gesundheit in Mainz

02/09/2024

die Hefte „Herbst 2024“ sind für Mainz und Wiesbaden jetzt online verfügbar.

„Älter werden mit Laune“ ist ein Motto, das maßgeschneidert zum Seniorenmagazin conSens passt. Das Magazin ist eine informative und vielfältige von Senioren für Senioren gemachte Quelle.

Das Seniorenmagazin conSens bildet die Lebenswirklichkeit und die Lebensumwelt der älteren Generation ehrlich und offen ab, hält Menschen zusammen und bündelt Interessen. So hat sich unser conSens in der Zeitungslandschaft mit Qualität einen festen Platz geschaffen.

Sie können die aktuellen Hefte auch auf unserer Internet-Seite lesen und auf Ihre Endgeräte herunterladen: https://www.consens-seniorenmagazin.de/

Wir wünschen allen Lesern einen erholsamen und aktiven Herbst. Viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe.

Caspar David FriedrichVon Pater Reinhard VittEs sind gleich sechs Ausstellungen, die in diesem Jahr an Caspar David Frie...
30/08/2024

Caspar David Friedrich
Von Pater Reinhard Vitt

Es sind gleich sechs Ausstellungen, die in diesem Jahr an Caspar David Friedrich erinnern. In Hamburg war die erste, es folgen weitere in Greifswald, Berlin, Dresden, Weimar und im Metropolitan Museum New York. Als die Hamburger Kunsthalle nach 15 Wochen zum 1. April schloss, hatten 32000 Besucher diese Ausstellung gesehen, die unter dem Titel stand: Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit.

Caspar David Friedrich wird am 15. September 1774, also vor 250 Jahren, in einer Seifensiederfamilie in Greifswald geboren. Seine Mutter und ein jüngerer Bruder sterben früh. Friedrich besucht die Kunstakademie in Kopenhagen und nimmt anschließend –1798 – Wohnung in Dresden. Er wandert, er zeichnet, er malt. Er wandert auf Rügen, reist nach Nordböhmen, wandert durch das Riesengebirge, wandert durch den Harz. 1818 heiratet er und wird Vater von vier Kindern. Friedrich, inzwischen Mitglied der Berliner und Dresdner Kunstakademie und dort auch Professor, erleidet 1835 einen Schlaganfall. Er stirbt am 7. Mai 1740 und wird am 10. Mai auf dem Trinitatisfriedhof beigesetzt.

Caspar David Friedrichs Malerei strahlt einen eigenartigen Zauber aus. Das ist nicht der Zauber der leuchtenden Impressionisten oder der farb- und formstarken Expressionisten. Friedrichs Malerei ist verhalten. Wer diese stille Verhaltenheit für sentimental oder gar nichtssagend hält, verfehlt den Inhalt und die Botschaft von Friedrichs Malerei. Johannes Grave umschreibt das im Katalog zur Hamburger Ausstellung so: „Im Zentrum der Kunst Caspar David Friedrichs steht die Natur.“ Es ist dies aber die Natur in ihrer ganzen Weite und Tiefe, es ist dies auch die Natur in ihrer Zerbrechlichkeit und gar in ihrer Bedrohung, und es ist dies die Natur, die an die Grenzen des Daseins führt und einlädt, diese Grenzen zu überwinden. Dabei stellt Friedrich die Natur selten in der Klarheit des sonnigen Tages dar, er bevorzugt Zwischenzeiten, so den aufkeimenden Morgen, die herabsinkende Nacht, die Phase zwischen Regenwand und Sonnenschein, durchaus auch mit Regenbogen. Von besonderer Bedeutung werden bei ihm die Nebel- und die Winterlandschaften, eher dämmrig, manchmal gar düster. Man mag das melancholisch nennen oder gar depressiv. Dann aber übersieht man leicht, dass Friedrich in seinen Bildern das Licht in seiner nahezu unendlichen Vielfalt einfängt und darstellt. Es gibt sogar die Formulierung, Friedrich sei ein „Meister des Lichtes“ gewesen. Durch die ungewöhnliche Vielfalt des Lichtes legt Friedrich eine Stimmung in seine Bilder, die sich nahezu unmittelbar auf den Betrachter überträgt. Daraus ergibt sich ein Teil der Faszinationskraft, die Friedrichs Bilder bis heute ausstrahlen.

Ich greife noch einmal auf Johannes Grave zurück, der sagt, die Natur stehe im Mittelpunkt von Friedrichs Malerei. Grave erweitert seine Aussage dann: „Nicht die Natur allein, sondern das Verhältnis zwischen Mensch und Natur.“ Hier liegt auch die hohe Aktualität von Friedrichs Malerei. Der Mensch – und das sind wir – fehlt in Friedrichs Malerei gerade nicht, selbst wenn er nicht dargestellt ist, bleibt er doch der, der die Natur betrachtet, das erhebt diese Malerei aller Sentimentalität. Der Mensch in Friedrichs Bildern, meist dargestellt als sogenannte „Rückenfigur“, schaut in die Natur hinein und lädt den Betrachter der Bilder ein, mit ihm in die Natur hineinzuschauen. Dabei erfährt sich der Mensch als einer, der der Natur gegenübersteht. Dieser Mensch ist aber der gleiche, der auch Teil der Natur ist. Darauf weisen seine Bilder der Gräber – wie Huttens Grab – und der Ruinen – wie der immer wieder gemalten Ruine der Abtei auf dem Oybin. Der Mensch, als betrachtend und wirkend der Natur gegenübergestellt, unterliegt auch in seinem Sein und Wirken den Gesetzen der Natur, die ein Vergehen kennt. Zugleich kennt der Mensch ein Verlangen, in der Natur eine die Natur übergreifende Wirklichkeit zu erfahren, die in der Natur als diese transzendierend erspürt wird, durchaus für den Menschen notwendig und sich doch zugleich jeder Verfügbarkeit entziehend.

Diese Thematik hat Friedrich wohl am stärksten eingefangen in dem Ölgemälde „Der Mönch am Meer“, an dem er zwei Jahre – von 1809 bis 1810 – arbeitet. In ungewöhnlicher Klarheit gliedert er das Bild in drei gewaltige Horizontalen, die der Erde, die des unermesslichen Meeres in seiner tiefen Schwärze und die des sich bewegenden Himmels. Diesen drei horizontalen Bereichen steht gegenüber eine einzige – nahezu winzige – Vertikale: der barhäuptige, schwarz gekleidete Mönch am Meer. Das ist der Mensch in der Weite und Unergründlichkeit der Natur, der diese aber in sich aufnimmt und zugleich „das unerforschliche Jenseits“ sucht (Zitat: Friedrich). Dass dieser Mönch auch für die Einsamkeit steht, ist nicht nur ein Thema der Romantik, sondern auch die Basis der Sehnsucht.

Ganz anders stellt Friedrich die Natur dar in seinem Ölgemälde „Das Eismeer“ von 1823/1824. Friedrich war nie am Eismeer. Er verwendet Motive aus dem eiskalten Winter 1820/1821 in Dresden, als die Elbe komplett zufror. Hier zeigt sich, dass Friedrich die Natur nicht einfach abbildet, sondern sie „internalisiert“, in sich aufnimmt und dann bildlich auf eine Aussage und Botschaft hin gestaltet. Die Botschaft aber liegt nicht zuletzt in dem an den Eisklippen zerborstenen Segelschiff. „Der gewaltigen Natur gegenüber schutzlos ausgeliefert, muss der Mensch sich letztlich deren Macht beugen“ (Markus Bertsch). Eine starke Symbolik in Friedrichs Malerei kommt besonders zum Ausdruck in seinem Ölgemälde „Zwei Männer in der Betrachtung des Mondes“ aus den Jahren 1819/1820. Zwei Männer, in Freundschaft verbunden – auch dies ein Motiv der Romantik –, betrachten inmitten der Nacht den zunehmenden Mond. Auch hier begegnen uns Rückenfiguren, die uns aufnehmen und hineinführen in das Innere des Bildes. Dass die beiden Wanderer – auch die Wanderung durch die deutsche Landschaft ist ein Motiv der Romantik – ihren Weg zwischen zwei Bäumen nehmen, einem kahlen Baum rechts und einem immergrünen Baum links, macht sie zu Wanderern auf dem Weg – auf ihrem Lebensweg – zwischen den beiden Wirklichkeiten des Todes und des ewigen Lebens. Dabei ist von besonderer Bedeutung, dass sie gemeinsam auf den zunehmenden Mond schauen, denn dieser in der Mitte des Bildes ist ein Christussymbol. Das Bild hat aber nicht nur eine existentielle Dimension, die mit der Religion verbunden ist. Es hat auch eine politische Dimension, denn die beiden Wanderer tragen eine altdeutsche Kleidung, die zur Zeit der Entstehung des Bildes als Ausdruck freiheitlich-revolutionärer und nationaler Gesinnung verstanden wird und von den Kräften der autoritären Restauration verboten wurde. Für Friedrich scheinen Erlösung und Befreiung dicht beieinander zu liegen. „Das Christliche wird politisch und umgekehrt, wenn sich das Streben nach Freiheit mit dem Versprechen der Erlösung verbindet“ (Holger Birkholz).

Das römische Legionslager auf dem KästrichVon Dr. Rudolf BüllesbachDer Kästrich ist der Geburtsort der Stadt Mainz. Als ...
25/08/2024

Das römische Legionslager auf dem Kästrich
Von Dr. Rudolf Büllesbach

Der Kästrich ist der Geburtsort der Stadt Mainz. Als dort ein Lager für zwei Legionen gebaut wurde, begann die römische Herrschaft in unserer Region. In der Folgezeit entwickelte sich der Ort zu einem bedeutenden militärischen Standort am Rhein und zur Hauptstadt einer römischen Provinz. Damit waren in Mainz so viel Macht und Einfluss konzentriert wie kaum in einer anderen Stadt im europäischen Teil des Reichs.

Viele wissen es noch aus dem Lateinunterricht. Im Jahr 51 v. Chr. war der Gallische Krieg beendet und Gaius Julius Caesar drängte die in Gallien lebenden Germanen auf das östliche Rheinufer zurück. Der Fluss wurde die neue Grenze des Römischen Reiches, die durch mehrere Legionslager und Kastelle gesichert wurde.Besonders wichtig war dabei die Befestigung des strategisch günstig gelegenen Gebiets gegenüber der Mündung des Mains in den Rhein. Von hier aus konnte die gesamte Rhein-Main-Niederung kontrolliert und der Main als einer der Haupteinfallswege in das freie Germanien sicher genutzt werden. Als die römischen Truppen in den Jahren zwischen 17/16 und 13/12 v. Chr. Mainz erreichten, errichteten sie auf einem 40 Meter hohen Plateau, dem Kästrich, ein auf drei Seiten durch Steilabhänge gesichertes Lager. Damit begann vor mehr als zweitausend Jahren die Geschichte von Mainz. Die Römer nannten den Ort Mogontiacum. Fast 400 Jahre lang war das Legionslager in Mainz nicht nur das topografisch beherrschende Element, sondern auch das weithin sichtbare Zeichen römischen Machtanspruchs. Das Lager maß in seinem Endausbau mindestens 780 Meter in der Länge und 570 Meter in der Breite. Es war für zwei Legionen mit jeweils ca. 5.500 Soldaten ausgelegt und wurde von einer Wasserleitung versorgt, die über das Zahlbachtal mit der höchsten Aquäduktbrücke nördlich der Alpen führte.Ende des 1. Jahrhunderts gelang es den Römern, Gebiete rechts des Ober- und Mittelrheins unter ihre Kontrolle zu bekommen und die Reichsgrenze in das rechtsrheinische Vorland von Mainz zu verlegen. Die Sicherung der neuen Grenze erfolgte durch den Limes, der zunächst mit hölzernen, später mit mehreren hundert steinernen Türmen, Palisaden, Gräben und Wällen ausgebaut wurde. Mainz war jetzt keine Grenzstadt mehr. Sie wurde Hauptstadt der Provinz Obergermanien. Trotz dieser neuen zivilen Bedeutung blieb Mainz militärisch die große rückwärtige Befehlszentrale und das Zentrum für die Versorgung der Truppen. Da im Hinterland des Limes keine unmittelbaren Gefahren durch Germaneneinfälle drohten, konnte die Besatzung des Zwei-Legionenlagers dauerhaft auf eine Legion reduziert werden. Hauslegion war in Mainz ab dem Jahr 97 die 22. Legion Primigenia, die hier insgesamt 250 Jahre stationiert blieb. Für die Mainzer Hauslegion war das Lager auf dem Kästrich zu groß geworden und konnte deshalb umgebaut werden. Diesen Zeitabschnitt um das Jahr 100 zeigt das großformatige Ölgemälde des Festungs- und Historienmalers André Brauch, das im Auftrag des verstorbenen Mainzer Kunstmäzens Stefan Schmitz entstanden ist und das inhaltlich insbesondere auf der Grundlage der Dissertation des in Mainz lebenden Archäologen Dr. Daniel Burger-Völlmecke ausgeführt wurde. Gut zu erkennen ist die linke Hälfte des Zwei-Legionenlagers, in dem um die 5.500 Legionäre der 22. Legion stationiert blieben. Auf der rechten Hälfte des Lagers, wo vorher eine zweite Legion untergebracht war, wurden Gebäude abgerissen. Die Arbeiten für den Bau einer großen Lagertherme sowie von neuen Werkstätten haben bereits begonnen. Die Außenmaße des Legionslagers veränderten sich durch den Ausbau nicht. Das Legionslager blieb auch weiterhin von der 4,80 Meter hohen steinernen Lagermauer mit Wehrtürmen umfasst, die von vier Toranlagen durchbrochen war. Oben auf dem Bild sieht man die prächtige Porta Praetoria. Sie war das in Feindrichtung nach Germanien angelegte Haupttor des Lagers. Durch dieses Tor verlief die Lagerausfallstraße, die über die heutige Emmerich-Josef-Straße zur Brücke und zum Hafen am Rhein führte. Reste dieser römischen Straße sind heute auf dem Kästrich zwischen den beiden Seitenteilen des römischen Stadttors vorhanden.Innerhalb der Mauern zeigt das Ölgemälde die langgestreckten Unterkünfte für die Infanterie- und Reitereinheiten sowie Magazine, Werkstätten und Wirtschaftsgebäude. Zwischen den Kasernen und der Lagermauer ist die Lager-Ringstraße zu erkennen, über die Legionäre auf dem kürzesten Wege von ihren Unterkünften zu den vier Toren gelangen konnten. In jeder der 80 Meter langen Kasernen befanden sich 10 oder 20 einzelne Unterkünfte, in denen jeweils 8 Legionäre eine Haushalts- und Kampfgemeinschaft bildeten. Die insgesamt 80 oder 160 in den einzelnen Kasernen lebenden Legionäre stellten als Zenturie die kleinste organisatorische Einheit der Legion dar. Befehligt wurde sie von einem Offizier, dem Centurio. Auf dem großen Ölgemälde sind in der Mitte des Lagers drei große quadratische Gebäude zu erkennen. Hierbei handelt sich um das Stabsgebäude als verwaltungsmäßiges und religiöses Zentrum, den Palast für den Legaten sowie um das Lazarett; darüber in den kleineren quadratisch angeordneten, mit Säulen versehenen Gebäuden die Offiziersunterkünfte. In der Mitte rechts ist auf dem Bild der quadratische Campus im Bereich des heutigen Fichteplatzes zu sehen. Dieser diente als Aufmarschplatz der Legion sowie als Übungs- und Exerzierplatz. Entlang der Süd- und Südwestseite des Lagers befanden sich die Gebäude der Lagervorstädte, in denen die Familien der Legionäre lebten. Zwischen den beiden Siedlungen traf die römische Wasserleitung auf das Legionslager. Über dem Zahlbachtal spannten sich eine Vielzahl von Bögen von Pfeiler zu Pfeiler, die eine wasserführende Steinrinne trugen und das Legionslager mit Wasser versorgten. Entlang des Hangs und vor dem Aquädukt befanden sich Gräberfelder. Das Ende des Legionslagers kam im Winter 369 mit dem Bau des spätrömischen Oberrhein-Limes. Dieser war ein Abschnitt eines neuen 2.800 Kilometer langen Grenzüberwachungssystems, das geschaffen wurde, nachdem der rechtsrheinische obergermanisch-raetische Limes um 260 aufgegeben worden war und sich die Grenztruppen hinter die Flüsse Rhein, Donau und Iller zurückgezogen hatten. Im Zusammenhang mit dieser gewaltigen Baumaßnahme wurde in Mainz der Verlauf der römischen Stadtmauer verändert, sodass sie das Gelände des Legionslagers über dem Steilabhang des Kästrichplateaus durchquerte. Die auf dem Plateau vorhandene Lagermauer wurde abgerissen, während der unterhalb des Hangs verlaufende Mauerabschnitt des Lagers noch bis zum Mittelalter stehen blieb. Heute noch erhalten aus dieser Zeit sind auf dem Kästrich ein Teil der durch das niedergelegte Legionslager verlaufenden neuen Stadtmauer sowie Reste des ebenfalls neu gebauten Stadttors.

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An Der OberpfoRoute 1
Mainz
55128

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