07/07/2024
Über Lernen und Neugier, Ehrgeiz, und brennendes Verlangen
Die wichtigste Voraussetzung des Lernen-Wollens ist die Neugier, der Ehrgeiz, das brennende Verlangen. Wer davon getrieben wird, der bringt die Kraft und das Durchhaltevermögen auf, sich Widerständen und Hindernissen entgegenzuwerfen, in Stürmen zu bestehen, aus Niederlagen und Katastrophen gestärkt hervorzugehen. Gestärkt mit Erfahrungen, die man nicht gewinnen kann, wenn man der Herausforderung aus dem Weg geht, auf dem Sofa sitzen bleibt und sich mit Fernsehen oder Netflix ablenkt.
Es geht vor allem um Bewältigungserfahrung. Jede äußere Herausforderung, die gemeistert wurde, macht stärker. Jeder Wettbewerb, der beendet wurde - und sei es als Letzter - bringt Erfahrungen.
Die Welt des Sports ist voll von Beispielen, wo berühmte Sportler als Kinder in einer ganz anderen Disziplin starteten. Sie brauchten die Erfahrung, was ihnen NICHT liegt, um herauszufinden, wo sie Meister werden konnten. Die Welt ist voll von Beispielen, wo am Ende nicht unbedingt derjenige Meister wurde, der das meiste Talent hatte, sondern derjenige, der sich am meisten Mühe gab und solange trainierte, bis er besser war. Immer und immer wieder.
Zum Beispiel : "Ich war nie das Supertalent, ich war einfach nur hartnäckig", erzählt er Teenagern, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete. Er plädiert dafür, dass man eine Vision im Leben braucht, ein "Megaziel". Sein großer Traum war schon als Achtjähriger, einmal als Torhüter in einem großen Stadion zu stehen. In seiner Fußballgruppe war der Sohn eines damals berühmten Fußballers, der um Längen talentierter war als Oliver Kahn, erzählte er mal in einer Fernsehdoku. Aber Oliver war hartnäckiger. Er trainierte, wenn die anderen Freizeit machten. Sein Vater Rolf musste sonntags raus, Bälle aufs Tor hämmern, weil „Oliver vorwärts kommen" wollte, schrieb die Münchner Abendzeitung.
Auch der Autor und Trainer Martin Limbeck ist eine Verkörperung der Sichtweise „Warum keiner will, dass du nach oben kommst – und wie ich es trotzdem geschafft habe“. So heißt einer seiner Bestseller. Martin Limbeck offenbar seine Persönlichkeit und erzählt die ungeschminkte Geschichte, wie der einfache Junge aus dem Pott zum Spitzenverkäufer und zur Vertriebsautorität wurde, die heute als Autor, auf der Bühne und im Seminar ihre Fans und Kunden begeistert. Mit Ecken und Kanten und dem geraden Kurs, wo andere den bequemen Weg gehen, hat Martin Limbeck alles erreicht, was er sich als Sechzehnjähriger beim Schnee schaufeln in Amerikas Vorgärten erträumt hat. Er wurde ausgezeichnet im Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“.
Nicht anders ist der Rat der britischen Legende Sir Winston Churchill. Seine Mutter war Amerikanerin mit Indianerblut. Er musste im Alter von sieben Jahren ins Internat. Er erkannte zeitig sein Redetalent, da er aber einen leichten Sprachfehler hatte, übte er beständig und ausdauernd das Reden. Als Winston Churchill schon sehr alt war, sollte er noch einmal eine Rede an der Universität halten. Es gab so viele Kartenanfragen, dass die Veranstaltung im Freien stattfinden musste. Jürgen Höller beendet mit dieser Geschichte sein Buch „Und immer wieder aufstehen!“:
„Churchill ging nach mehreren Vorrednern langsam auf die Bühne, legte seinen Stock und die obligatorische Zigarre beiseite, blickte in die riesige Menschenmenge und sagte: »Never, never, never, never – never give up!« Er schaute noch einige Augenblicke in die Menge, nahm Zigarre und Stock … und verließ wieder die Bühne. Die Zuhörer waren zuerst sprachlos – das konnte doch wohl noch nicht alles gewesen sein, oder?
Doch dann erinnerten sie sich, worum es ihm ging: Als er am 10. Mai 1940 zum neuen Premierminister Englands gewählt wurde, tobte bereits der grausame 2. Weltkrieg. Churchills Militärberater baten ihn, Waffenstillstandsverhandlungen mit den deutschen N***s zu führen, um einer Niederlage Englands vorzubeugen und die Unabhängigkeit Englands zu retten. Aber Churchill bat sich Bedenkzeit aus. Als es abends wieder Bombenalarm gab, ging er nicht in den Luftschutzkeller seines Hauses, das am Stadtrand von London lag, sondern schenkte sich einen Brandy ein und stellte sich in seinem Bademantel auf die Veranda. Er sah betrübt zu, wie die deutschen Bomber Richtung London flogen und ihre tödliche Fracht auf seine geliebte Stadt warfen. Und schließlich sah er aus der Entfernung London lichterloh brennen. Da, so beschreibt es die Überlieferung, schleuderte er sein Brandyglas auf den Terrassenboden, ballte seine Fäuste zum Himmel und schrie: »Ihr Krauts, mich schafft ihr nie, denn ich, Winston Churchill, gebe nie, nie, nie, nie, ich gebe niemals auf!« Und so erhoben sich immer mehr Zuhörer und belohnten ihn mit Standing Ovations. Denn mehr, so wurde ihnen klar, bedurfte es nicht, außer diesem einen Satz: Gib nie, nie, nie, nie – gib niemals auf!“
Bild: Olli Kahn unterhält sich mit Winston Churchill (Dall-E)