Die erste Ausgabe der Hofheimer Zeitung erscheint am 1. März 1927 und wird gratis verteilt. Die Nummer 2 kommt erst mit Verspätung am 30. März 1927 heraus. Auch sie ist kostenlos erhältlich. Verleger sind Martin Mitter und Theodor Kinkel, die die Druckerei „Mitter & Kinkel“ in Hofheim gegründet haben. Beide waren vorher Mitarbeiter in der Hausdruckerei der ehemaligen Hoechst AG.
Das „Anzeige=Blatt“ für die Stadt Hofheim aus dem Verlag Richard Messerschmidt informiert die Bevölkerung seit 1912 über die amtlichen Bekanntmachungen und die Angebote der örtlichen Geschäfte. 1934 wird dieses „Anzeige=Blatte“ in die Hofheimer Zeitung integriert. Mit der Ausgabe vom 24. Samstag 1934 ist die Hofheimer Zeitung alleinige Lokalzeitung. Hofheim zählt in dieser Zeit rund 6000 Einwohner.
1937 liegt die Auflage bei knapp 2000 Exemplaren. Martin Mitter und Theodor Kinkel beziehen mit dem Verlag und der Druckerei ihren Neubau in der Wilhelmstraße, der später auch Sitz der Geschäftsstelle der Hofheimer Zeitung ist.
1938 wird Marxheim eingemeindet. Die Auflage steigt auf 71938 wird Marxheim eingemeindet. Die Auflage steigt auf 7800. Der Sohne von Martin Mitter, Anton, beginnt seine Lehre zum Schriftsetzer.
Die Hofheimer Zeitung ist bis zum Jahre 1943 mit einer Tageszeitung gleichzustellen, auch wenn sie nur mittwochs und samstags erscheint. Seit 1934 wird auf den ersten beiden Seiten aus aller Welt berichtet. Mit dem Kriegsausbruch verstärkt über die Ereignisse an den Fronten in Ost und West, in Nordafrika und auf dem Atlantik. Fotos bereichern seit 1927 die Zeitung.
Ab August 1942 wird die lokale Berichterstattung immer weniger. Die Papierknappheit und die Bezugsschein-Wirtschaft erschweren die Arbeit mehr und mehr. Die Hofheimer Zeitung wird vorübergehend eingestellt. Das genaue Datum kann nicht benannt werden. Möglicherweise am Freitag, 31. Dezember 1943. Über das gesamte Jahr 1944 gibt es keine vorliegende Ausgabe der Zeitung.
Ab dem 15. September 1945 erscheinen einmal wöchentlich die „Mitteilungen der Stadtverwaltung Hofheim am Taunus“, die ebenfalls in der Buchdruckerei Mitter & Kinkel hergestellt werden. Die Mitteilungen im Format DIN A4, deren Veröffentlichung mit der Genehmigung der Militärregierung unter Captain Frank S. Perccy, Jr. MGO, Commanding Hofheim Ts. Erfolgen, kostet zehn Pfennig. Als Herausgeber tritt der Bürgermeister in Erscheinung. Die letzte Ausgabe unter der Nummer 13 erscheint am 30. März 1946.
Vom 6. April 1946 an werden die Mitteilungen der Stadtverwaltung Hofheim am Taunus durch den vom Landrat herausgegebenen „Main-Taunus-Anzeiger“ als amtlichem Kreisblatt mit einer Auflage von 14000 Exemplaren abgelöst. Dieser erscheint einmal wöchentlich als amtliches Mitteilungsblatt aller Behörden des Kreises. Auch diese Zeitung, jetzt wieder im üblichen Zeitungsformat, wird in der Buchdruckerei Mitter & Kinkel produziert. Auch hier ist noch immer die Militärregierung Lizenzgeber. Diesmal unter Major John C. Nelson.
Ab Nummer 21, am 12. Oktober 1046, wird der Bezugspreis von 10 auf 15 Pfennig erhöht. Zweimal im Monat kommt das Mitteilungsblatt heraus. Die letzte Ausgabe, für die der Landrat Herausgeber ist und die die Genehmigung der Militärbehörde bedarf ist die Nummer 19 vom 18. September.
Die Nummer 1 des „Main-Taunus-Anzeiger“, dem Anzeigenblatt der Stadt Hofheim am Taunus und Umgebung, erscheint am 2. Oktober 1948 im Verlag der „alten“ Hofheimer Zeitung unter der Schriftleitung von Theodor Kinkel. Die Auflage wird mit 3000 Stück angegeben. Zufrieden ist der Verlag mit dem Produkt allerdings nicht, auch wenn nach dem 2. Oktober 1948 Anzeigen veröffentlicht werden dürfen.
Nach 29 Ausgaben ist am 23. Juli 1949 Schluss mit dem Mitteilungsblatt. Am 29. Juli 1949 erfolgt als Nummer 30 die Wiedergeburt der Hofheimer Zeitung.
1950 hat Hofheim über 10000 Einwohner. Die Hofheimer Zeitung wird in mehr als 3000 Haushalten gelesen. Als sogenannter „rasender Reporter“ arbeitet in diesen Jahren Joachim Kuzay, der Lehrer am Gymnasium ist.
Ab 1957 erscheint die Hofheimer Zeitung wieder im gewohnten Turnus, zweimal wöchentlich am Mittwoch und Samstag.
14000 Einwohner zählt Hofheim im Jahr 1960. In einem Erweiterungsbau in der Wilhelmstraße werden die neuen Maschinen des Typs „Heidelberger Zyllinder“, je zwei für große und kleine Formate aufgestellt. In den folgenden Jahren kommen zwei weitere „Tiegel“, eine zweite Setzmaschine und eine Polar-Schneidemaschine hinzu. Der Verlag wird um eine Buchbinderei erweitert.
1970 wird das Betriebsgelände in der Lorsbacher Straße erworben und mit der Planung für den Neubau begonnen. Im Herbst 1971 erfolgt der Einzug in die neuen Räumlichkeiten.
1972 verstirbt Martin Mitter. Seinem Sohn Anton steht seit 1969 Fritz Müller als Betriebsleiter zur Seite. Die Auflage ist auf 3700 gestiegen. Die Hofheimer Zeitung ist die erste im Offsetverfahren hergestellte Zeitung im Umkreis.
1974 wird der Fotosatz eingeführt. Die Produktion wird ab 1975 weitgehend auf dieses Verfahren umgestellt. Für rdie Zeitung wird es ab dem 12. November 1976 genutzt. Peter Erl und Horst Beaury sind die freien redaktionellen Mitarbeiter, die in der Hofheimer Zeitung über die Geschehnisse und Ereignisse der 70er Jahre berichten. Mitte der 70er Jahre kommt Helmut Weber, der bis 1985 die redaktionelle Arbeit in Wort und Bild übernimmt.
1977 steigt Fritz Müller in die „Mitter KG“ als Gesellschafter ein. Das Unternehmen nennt sich fortan „Hofheimer Druck- und Verlagsanstalt“. Bis 1979 wird die Hofheimer Zeitung dort gedruckt.
Im 71. Jahrgang erscheint die Hofheimer Zeitung ab der Nummer 85 fünfmal in der Woche. Die Verleger wollen dem Wunsch nach einem Hofheimer Lokalblatt mit überregionalen Nachrichten und Berichten nachkommen. Erster Chefredakteur der Hofheimer Zeitung wird Detlev Kiekheben-Schmidt.
Die Ausgabe vom 18. Januar 1986 ist die letzte in erweitertem Umfang. Die Stammleser wünschen sich ihre Lokalzeitung zurück. Man entschließt sich wieder zu der üblichen Erscheinungsweise am Dienstag und Freitag und beschränkt die Berichterstattung auf rein lokale Themen.
Im April 1986 übernimmt die Mainzer Verlagsanstalt (MVA) die Hofheimer Zeitung, die nun auch in der Druckerei der MVA in Mainz-Mombach gedruckt wird. Fritz Müller bleibt noch bis Ende 1988 Geschäftsführer.
Am 1. Juli 1988 ziehen Geschäftsstelle und Redaktion der Hofheimer Zeitung von der Wilhelmstraße bzw. Lorsbacher Straße in die Hauptstraße.
1998 wird die Hofheimer Zeitung, mit Ausnahme des Drucks, wieder komplett in Hofheim hergestellt. Möglich wird dies durch die neueste Digital- und Computertechnik.
2014 gibt die Hofheimer Zeitung die Geschäftsstelle auf und zieht in das Bürogebäude in der Alten Bleiche 4 in Hofheim um.
Archivfoto: Heiko Schmitt