
15/02/2025
Ende des 19. Jahrhunderts führte der Sufi-Mönch Muhammad Ahmad im Sudan eine Rebellion an, indem er sich zum Mahdi, dem islamischen Erlöser, ausrief. Unter dem Banner des Islam vereinte er religiöse, politische und soziale Kräfte in der Mahdiyya-Bewegung, die die korrupte ägyptisch-osmanische Herrschaft stürzte und eine Theokratie errichtete. Diese sollte den reinen Glauben verwirklichen und die Grundlage für eine weltweite Islamisierung bilden. Nach seinem überraschenden Tod 1885 verfiel der Gottesstaat unter seinem Nachfolger jedoch zu einer Despotie, die 1898 von einer ägyptisch-britischen Armee besiegt wurde.
Der Autor Zeilinger entdämonisiert in seiner Biografie den Mahdi, der im Westen durch koloniale Propaganda – unter anderem von Karl May – stark verzerrt dargestellt wurde. Zudem beleuchtet er die religiöse Bedeutung des Mahdi im islamischen Glauben und zeigt Muhammad Ahmad als charismatische Persönlichkeit.
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