19/12/2024
Der Bau des Schiefen Turms von Pisa, der als Glockenturm gebaut wurde, begann im Jahr 1173. Als 1178 das dritte Stockwerk fertiggestellt war, bemerkten die Bauarbeiter, dass sich das Bauwerk neigte. Das Problem lag an seinem 3 Meter hohen Fundament, das auf weichem Lehm und Sand ruhte und sein Gewicht nicht tragen konnte. Anstatt das Projekt aufzugeben, passten sie die oberen Stockwerke an, um die Neigung auszugleichen, was dem Turm seine charakteristische Krümmung verlieh.
Im Laufe der Zeit nahm die Neigung zu, da sich das Fundament immer ungleichmäßiger setzte. Trotzdem blieb der Turm stehen, dank des langsamen, 199 Jahre dauernden Bauprozesses, der es dem Boden ermöglichte, sich zu stabilisieren, und des Lehmfundaments, das seismische Stöße absorbierte. Im Jahr 1990 erreichte die Neigung 5,5 Grad, was Einsturzängste auslöste. Restaurierungsarbeiten zwischen 1993 und 2001 reduzierten die Neigung auf 3,97 Grad und sicherten so seine Zukunft.
Heute, über 600 Jahre nach seiner Fertigstellung, ist der Schiefe Turm von Pisa ein einzigartiges Stück mittelalterlicher Architektur und ein beliebtes Touristenziel.