Die Stadt Eschweiler [ˈɛʃˌvaɪlɐ] (von lateinisch Ascvilare, Eschweiler Platt Aischwiile, französisch (veraltet) Exvilliers) ist eine mittlere regionsangehörige Stadt in der Städteregion Aachen. Sie ist voll ausgebautes Mittelzentrum, Sitz mehrerer Behörden und regional bedeutender Kultureinrichtungen sowie Karnevalshochburg. Aufgrund ihrer zentralen Lage und Autobahnanbindung bildet sie einen Verkehrsknotenpunkt in der Städteregion. Von der Keltenzeit bis ins 20. Jahrhundert prägte Bergbau und Tagebau die Stadt. Sehenswert sind die zahlreichen Burgen und Herrenhäuser sowie die Inde-Auen und der Blausteinsee.
Ihre heutige Form erhielt sie 1972 durch Eingliederung von Dürwiß, Laurenzberg, Lohn und Weisweiler sowie Wiedereingliederung von Kinzweiler in die Stadt Eschweiler.
Lage und landschaftliche Beschreibung
Eschweiler liegt am Nordhang der Eifel im Übergang zur Jülich-Zülpicher Börde im westlichen Rheinland und damit in unmittelbarer Nähe des Dreiländerecks Deutschland-Niederlande-Belgien. Durch die Innenstadt sowie durch die Stadtteile Pumpe-Stich und Weisweiler fließt die Inde. Eschweiler hat Anteil an der Industrielandschaft des Aachener Steinkohlenreviers und des Rheinischen Braunkohlereviers der Kölner Bucht.
Das annähernd kreisrunde Stadtgebiet Eschweilers gliedert sich in die drei Zonen:
Quer durch das Stadtgebiet verläuft mittig das Indetal mit Auen entlang der zum Teil begradigten, zum Teil renaturierten Inde.
Die nördliche Hälfte ist Teil einer Bördenlandschaft mit dem Blausteinsee (im Indeland), weiten Feldern und dem Golfplatz an Haus Kambach.
Die Voreifellandschaft liegt im Süden; sie ist charakterisiert durch Höhen und größere Wälder wie den Propsteier Wald, den Ichenberg, den Eschweiler Stadtwald, den Korkus, den Bovenberger Wald und die Halde Nierchen.
Geologie
In der südlichen Hälfte des Stadtgebiets treten Ton-, Schluff- und Sandsteine mit Steinkohleflözen, Quarziten, Konglomeraten, Kalk- und Dolomitsteinen aus dem Devon und dem Karbon auf, von denen Quarzit sowie Kalk- und Tonstein in wirtschaftlich bedeutender Quantität vorkommen. Von den vor 300 Millionen Jahren gefalteten Schichten blieb nur ein flachwelliger Gebirgsrumpf übrig, welcher in nördlicher Richtung unter die Lockergesteinsfüllung der Niederrheinischen Bucht taucht. Die nördliche Hälfte besteht aus bis zu 500 Meter mächtigen Tonen, Schluffen und Sanden mit Braunkohle des Tertiärs. Sie sind von Kiessanden der eiszeitlichenMaas großflächig bedeckt. Die Lockergesteine sind an bis heute noch aktiven Verwerfungen verstellt.
Die Böden im nördlichen Stadtgebiet sind ursprünglich Parabraunerden, seit der Rekultivierung des Braunkohletagebaus jedoch größtenteils künstlich aufgetragener Löss und Lösslehm. Der Steinkohlebergbau und Braunkohletagebau hinterließ mehrere aus Bergematerial aufgeschüttete und heute meist forstwirtschaftlich genutzte Halden wie den Schwarzen Berg (250 m) im Stadtwald, die Halde Nierchen (223 m) bei Hücheln und Auf der Kippe (169 m) bei Eschweiler-Ost. Im Tal der Inde sind unter dem Einfluss periodischer Überflutungen und starker Grundwasserschwankungen Auenböden entstanden: die Indeauen.
Primäre Grundwasserleiter sind auf Eschweiler Stadtgebiet die Kalk- und Dolomitgesteine sowie die oberflächennah anstehenden kiesig-sandigen Ablagerungen der Maas. Im südlichen Teil des Stadtgebiets wird der Festgesteinsuntergrund als sehr gut tragfähig eingestuft, und auch die Sande und Kiese in der nördlichen Hälfte können hohe Bauwerksbelastungen aufnehmen. In der Vergangenheit traten bergbaubedingte Einflüsse auf Bauwerke in geringem Maße auf.
Seit der Jungsteinzeit findet der Eschweiler Kohlensandstein – kurz EKS – für Ambosse, Mahlsteine und Häuserbau Verwendung.
Gewässer
Gründerzeitbebauung an der Indestraße (vormals Schützenstraße)
Das größte fließende Gewässer in Eschweiler ist die Inde, welche bei Jülich in die Rur mündet. Weitere Bäche sind der Merzbach, der Omerbach, der Otterbach, der Saubach und zahlreiche Fließe. Das größte stehende Gewässer ist der künstlich angelegte Blausteinsee, gefolgt vom Koppweiher im Stadtwald. Weitere Teiche liegen im Propsteier Wald, Stadtwald, Bovenberger Wald, beim Industrie- und Gewerbepark IGP, im Gewerbegebiet Im Hasselt sowie bei Burgen und Mühlen.
Die Inde verläuft knapp zehn Kilometer durch das Stadtgebiet, in dem über sie eine Autobahnbrücke, vier Eisenbahnbrücken, sieben Fußgängerbrücken (Aue, Jahnstraße, Wurstbrückchen Kochsgasse, Wollenweberstraße, Schlachthof, Wasserwiese, Am Mühlengraben Weisweiler) und 14 Straßenbrücken führen.
Klima
Eschweiler liegt in der kühl gemäßigten bis ozeanischen Klimazone, in welcher feuchte Winde aus westlichen Richtungen von der Nordsee vorherrschen. Hier fallen zu allen Jahreszeiten Niederschläge, die im Windschatten der Eifel etwas geringer ausfallen als in den Regionen des Niederrheins. Die Winter sind relativ mild und die Sommer verhältnismäßig kühl. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 8 bis 10 °C. Bei Westwindlage kann sich im Lee der Eifel eine leichte Föhnwetterlage ausbilden.
Stadtgliederung
Eschweiler gliedert sich in die 15 Stadtbezirke (Bezirksnummer/Einwohnerzahl Ende 2004) Stadtzentrum mit Altstadt und Klee Oepe – (01/11.823), Dürwiß (08/7.190), Weisweiler/Hücheln/Wilhelmshöhe (10/6.028), Bergrath/Bohl/Volkenrath (12/5.539), Röthgen (03/4.796), Innenstadt mit Eschweiler-Ost/Vöckelsberg (02/4.681), Pumpe/Aue/Siedlung Waldschule (15/2.897), Stich(14/2.604), Röhe (04/2.336), Nothberg (11/2.159), Hastenrath/Scherpenseel (13/2.023), Kinzweiler (06/1.712), Hehlrath(07/1.285), St. Jöris (05/885) und Neu-Lohn/Fronhoven (09/857).
Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Eschweiler)