»Irren ist menschlich« – das ist der Titel des »Klassikers« unseres Verlages und gleichzeitig programmatische Aussage der sozialen Psychiatrie. Psychisch erkrankte Menschen wurden bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts vielfach noch langfristig hinter Klinikmauern »verwahrt«. Dies zu ändern und die Menschen wieder zurück in die Gemeinde zu holen, hatten sich die damaligen Reformer auf
die Fahne geschrieben. Ende 1977 schrieben Klaus Dörner und Ursula Plog das Manuskript für ein neuartiges Psychiatrie-Lehrbuch. Medizinische Fachverlage wollten es zwar gern verlegen, aber nur zu einem sehr hohen Preis verkaufen. Ihr Buch »Irren ist menschlich« sollte jedoch erschwinglich sein und so gründeten sie zusammen mit Asmus Finzen und Hilde Schädle-Deininger 1978 den Psychiatrie Verlag. Die Programmbereiche sind im Laufe der Jahre differenzierter, die Titel zielgruppenorientierter geworden, unser Anspruch ist geblieben. Seit damals gilt: Neben Fachwissen und Informationen vermitteln unsere Bücher immer auch eine sozialpsychiatrische Grundhaltung, die sich inhaltlich in einem personenorientierten, verstehenden Ansatz widerspiegelt. Daher sind unsere Bücher auch meist für Laien verständlich geschrieben und sprechen Psychiatrieerfahrene, Angehörige und Profis gleichermaßen an. Festgeschriebene Ziele des Verlages sind weiterhin:
- ein humanes, patientengerechtes, vorbeugend tätiges und demokratisch organisiertes Gesundheitswesen zu erreichen
- auf eine an den Bedürfnissen der psychisch Kranken und Behinderten orientierte Aus-, Fort- und Weiterbildung aller in der Psychiatrie arbeitenden Berufsgruppen hinzuwirken
- die soziale und berufliche Eingliederung psychisch Kranker und Behinderter in die Gesellschaft zu fördern
Zur Erreichung der genannten Ziele entwickelt der Verlag nicht nur die entsprechenden Bücher, sondern organisiert und unterstützt Veranstaltungen zur Schulung, Fortbildung und Gesundheitserziehung. So sponsert der Psychiatrie Verlag beispielsweise auch den renommierten »Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie«.