01/05/2022
Für viele und Autoren ist es schwierig, die eigenen Texte mit Titeln zu versehen. Da ist es egal, ob es um Romane, Sachbücher oder Hochschultexte geht. In unserer Beitragsreihe wollen wir näher auf dieses Problem eingehen, heute mit einem speziellen Blick auf belletristische Texte.
Viele von euch denken sich bestimmt: Was soll mein Titel denn jetzt eigentlich beinhalten? Um diese Frage zu beantworten, müsst ihr euch zuerst fragen: Was soll der Titel über mein Werk aussagen? Wollt ihr, ganz meta, den Plot umreißen („Stolz und Vorurteil“), ganz deskriptiv beschreiben, was im Mittelpunkt der Erzählung steht („Die Schatzinsel“), oder wollt ihr vielleicht mit einem Sprichwort arbeiten, um einen Eindruck vom Grundtenor der Geschichte zu geben („Nicht mein Tag“). Alle Ansätze sind legitim – die Frage ist nur, wie ihr sie jeweils umsetzt.
Wir empfehlen Folgendes: Überlegt euch, was für euch die wichtigste Stelle in eurer Erzählung ist. Dann denkt ihr darüber nach, was an dieser Stelle im Mittelpunkt steht: Ist es eine Person, ein Ort, eine Stimmung oder vielleicht eine komplexe soziale oder mentale Problematik? Wenn ihr euch nun die ein, zwei oder drei Wörter überlegt, mit denen ihr diese Frage am schnellsten und passendsten beantworten könnt, habt ihr einen sehr guten Arbeitstitel. Diesen könnt ihr weiterentwickeln, indem ihr z.B. mit Synonymen arbeitet oder Alliterationen herstellt, oder ihr könnt ihn vielleicht sogar 1:1 übernehmen.
Um auf Nummer sicher zu gehen, dass ihr den richtigen Titel gefunden habt, könnt ihr Freunden und Bekannten euren vorstellen. Häufig erkennt man an der Reaktion der Leute, ob er spannend ist oder nicht. Und schaut doch mal bei Amazon, ob euer Wunschtitel vielleicht schon vergeben ist und er deshalb nicht mehr für euch in Frage kommt. Das heißt dann aber nicht automatisch, dass ihr einen komplett neuen Titel erarbeiten müsst, sondern vielleicht nur, dass ihr euren alten etwas umdichten solltet.