29/08/2024
Ich hatte meine Programmbeschwerde auch an den DLF-Programmbeirat weitergeleitet. Mein Anliegen ist, dass Menschen rechts von der Mitte im journalistischen Sprachgebrauch nicht mit Rechtsextremen gleichgesetzt werden. Jetzt kam eine Antwort vom Vertreter der Arbeitgeberverbände:
Sehr geehrter Herr Brinker,
das Deutschlandradio hat mir Ihre E-Mail weitergeleitet. Grundsätzlich teile ich Ihr Anliegen, dass dann, wenn Rechtsextreme gemeint sind, auch von Rechtsextremen gesprochen werden sollte. Insbesondere sollten Menschen, deren politische Meinungen sich zwar rechts von der politischen Mitte befinden, die aber weder nationalistisch noch rassistisch eingestellt sind und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung akzeptieren, nicht mit Rechtsextremisten gleichgesetzt werden.
Letzteres war mit dem Beitrag, auf den Sie Bezug nehmen und den ich mir angehört habe, ganz sicher auch nicht intendiert. Aber es sollte möglichst auch gar nicht erst ein solcher Eindruck entstehen können, gerade wenn es um solche Angriffe ging, die Gegenstand des Beitrags waren.
Insofern werde ich gerne als Mitglied des Hörfunkrats des Deutschlandradios dazu beitragen, dass mit den genannten Begrifflichkeiten sorgfältig umgegangen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Gunkel
Mitglied der Hauptgeschäftsführung
Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände
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Vielen Dank , Herr Gunkel.
Sie haben Recht: es war nicht wirklich intendiert. Aber gerade das macht die Sache so problematisch. Es ist inzwischen Normalität, Menschen rechts der Mitte durch solche Setzungen abzustempeln- und sie dann womöglich den Rechtsextremen in die offenen Arme zu treiben.
Es gibt die Linken und die Rechten. Es muss sie geben, selbst die Linken können schlecht auf die Rechten verzichten, da sonst das politische Koordinatensystem zusammenbricht, über das wir uns ja alle irgendwie um den Nullpunkt der Mitte positionieren. Denn die genaue Mitte gibt es nur - theoretisch in der Mathematik.
Ihr Henry C. Brinker