08/09/2024
Im Verlag Saphir im Stahl erschien "Die Galaxis steht offen" von Alfred Ph. König. ISBN: 978-3-96286-086-8, 444 Seiten 15 €
In einem abgelegenen, von Hügeln umschlossenen Tal macht sich ein Team von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen daran, die Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten.
Von Anfang an stören Interessensgruppen die scheinbare Abgeschiedenheit des Ortes. Die Politik entwickelt Begehrlichkeiten; kriminelle Umtriebe wollen die Forschungsergebnisse an sich bringen; Profiteure sehen ihre Chance; Sekten argwöhnen, die Menschheit werde durch Außerirdische bedroht.
Als der erste Schritt, der aus dem Sonnensystem herausführen soll, gelingt, die Lichtgeschwindigkeit überwunden wird und die Galaxis offen steht, werden fremde raumfahrende Zivilisationen auf die Erde aufmerksam.
Was als friedliches Projekt begonnen hat, gerät in den Strudel der Ereignisse, und die Frage stellt sich, was Wissenschaft kann, soll und darf.
Das Buch erschien 2014 mit dem Haupttitel »Perasélaos« und dem Untertitel »Vor den Toren der Galaxis«. Vieles bewegte sich seitdem. Es gab politische Umbrüche. Informationstechnologien veränderten das Leben und, damit zusammenhängend, die Kommunikation in der Gesellschaft. Der Umgang der Geschlechter miteinander und auch deren Definition hat sich gewandelt. Die Klimaproblematik besteht weiterhin und wird dringlicher. Der Krieg ist ans europäische Zentrum – dem Hauptspielort des Buches – herangerückt. Nicht wenige Passagen mussten deshalb unter neuen Blickwinkeln betrachtet und entsprechend geändert werden.
Dass ein Entwurf der Zukunft mit Beginn dieser Zukunft in Teilen gegenstandslos wird, gab und gibt es in der Science Fiction schon immer. Jules Verne erzählte im neunzehnten Jahrhundert von seinerzeit künftigen technischen Errungenschaften, die später Alltag wurden oder aber allzu utopisch waren. In Filmen des zwanzigsten Jahrhunderts hatten Computer erhebliche Ausmaße mit allerlei blinkenden Lichtern. Andererseits sah man Geräte, die späteren Laptops ähnelten.
Was jedoch heute noch nicht am Horizont des physikalisch Möglichen erscheint, ist die Vorstellung, dass Fluggeschwindigkeiten, die über der des Lichtes liegen, erreicht werden könnten. Dies bleibt ein Raum der Phantasie.
Science Fiction lässt sich darauf ein, dass ihre imaginierte Zukunft – so wie alle Zukunft – irgendwann in der Vergangenheit versinken wird und mit ihr die Visionen. Und doch hat sie immer wieder das Eine oder Andere mit klarem Blick erkannt.