29/01/2025
Greta war nie verheiratet, sie hatte keine Kinder, und es schien, dass ihr Leben in völliger Einsamkeit verbracht wurde. Aber Greta war eine Person, die sich nie beklagte. Ihr ganzes Leben lang arbeitete sie als Lehrerin und widmete jeden Tag der Erziehung und dem Unterrichten von Kindern. Früher war sie eine strenge, aber gerechte Lehrerin, und ihre Schüler liebten sie für ihre Weisheit und die Güte, die sie ihnen weitergab.
Mit der Zeit ging Greta in den Ruhestand. Ihr Haus wurde still und leer. Sie hatte sich an die Einsamkeit gewöhnt, aber mit den Jahren wurde diese Einsamkeit immer schwerer. Greta fühlte, dass ihre Kräfte schwanden, und eines Tages, als es ihr schwerfiel, das Haus zu verlassen, erkannte sie, dass sie nicht mehr mit den kleinen Alltagsaufgaben zurechtkam, die früher so unbedeutend erschienen. Sie konnte nicht einmal mehr zum Tor gehen, um die Post abzuholen, und das beunruhigte sie sehr.
Eines Tages, ohne eine besondere Erwartung, erhielt Greta einen unerwarteten Anruf. Es war einer ihrer ehemaligen Schüler, Matthias. Er hatte zufällig von ihrem Gesundheitszustand erfahren und war erschüttert. Er erinnerte sich an ihre Güte und Fürsorge, als er noch ein Schüler war, und beschloss, dass er nicht tatenlos zusehen konnte. Er fuhr zu ihr und stellte fest, dass Greta sowohl körperliche als auch emotionale Hilfe brauchte.
Matthias beschränkte sich nicht nur auf den Besuch. Er erzählte seinen Freunden und Klassenkameraden von Gretas Zustand. Einst hatten ihre Schüler sie wie eine zweite Mutter geliebt, und nun wurden sie zu ihrer neuen Familie. Eines Tages sammelten sie Geld und organisierten eine Renovierung ihres Hauses, danach halfen sie ihr bei den Haushaltsaufgaben. Einige von ihnen besuchten Greta jede Woche, andere riefen an, um mit ihr zu sprechen und sie zu unterstützen, und wieder andere, wie Matthias, halfen bei den alltäglichen Aufgaben. Greta begann, Geschenke, Fürsorge und Aufmerksamkeit zu erhalten, von denen sie in ihren letzten Jahren nicht zu träumen gewagt hatte.
Wenn sie mit Krankheiten und Müdigkeit nicht zurechtkam, waren ihre Schüler immer zur Stelle. Eine von ihnen, Lena, die Ärztin geworden war, kontrollierte ihren Gesundheitszustand und half bei der Behandlung. Andere brachten frische Lebensmittel und organisierten sogar kleine Festessen für sie, bei denen sich die ganze „Familie“ von Greta um den Tisch versammelte, den Raum mit Lachen und Glück erfüllte.
Zuerst schämte sich Greta und sorgte sich, dass sie so viel Hilfe von anderen benötigte, aber bald gewöhnte sie sich daran und begann, sich als wichtigen Teil dieser fürsorglichen und freundlichen Gemeinschaft zu fühlen. Sie erkannte, dass ihr Leben nicht nur aus Arbeit bestand, sondern auch aus den Kindern, die sie unterrichtet hatte, die sie erzogen hatte und die nun ihre Unterstützung waren. Die Einsamkeit, die ihr früher unerträglich schien, wurde nun durch Wärme und Aufmerksamkeit ersetzt.
Am Ende verstand Greta, dass ihr Leben nicht leer gewesen war. Sie hatte ihre Spuren im Herzen der Menschen hinterlassen, und nun gaben sie ihr die Liebe und Fürsorge zurück, die sie so lange mit ihnen geteilt hatte. Sie lächelte, wenn in ihrem Haus wieder Kinderlachen erklang, und ihre ehemaligen Schüler waren zu einer echten Familie geworden, die bereit war, sich bis zum Ende ihrer Tage um sie zu kümmern.