29/01/2025
CDU-Bundestagskandidat plant „Terzett“
Als die CDU den Termin für ihren Neujahrsempfang festlegte, ahnte wohl kaum jemand, dass dieses traditionelle Treffen diesmal am Vorabend eines für Deutschlands Zukunft entscheidenden Tages liegen würde. Im Bundestag brachten die Christdemokraten am 28. Januar einen Antrag zur Verschärfung der Asylpolitik ein. Und bundesweit riefen Firmen und Wirtschaftsverbände zu Demonstrationen gegen die Standortpolitik der noch regierenden Ampel auf.
Beides gehörte zu den Themen, die Bernhard Schodrowski (57), Kandidat der Spandauer CDU für die Bundestagswahlen am 23. Februar im Wahlkreis Spandau / Charlottenburg-Nord (bisher Wahlkreis 78, jetzt Wahlkreis 77) vor gut 800 Gästen des Neujahrsempfangs in den Italienischen Höfen auf der Zitadelle ansprach. Unter ihnen der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (selbst Spandauer), Schulsenatorin Katharina Günther-Wünsch, Spandaus Bürgermeister Frank Bewig, Spandaus CDU-Vorsitzender Heiko Melzer und der CDU-Fraktionsvorsitzende Arndt Meißner (alle CDU).
Beide Themenkreise Sicherheit und Mittelstandsförderung zählt Schodrowski zu seinen politischen Schwerpunkten. Der geborene Spandauer, besuchte von 1974 bis 1988 die Südpark-Grundschule und das Kant-Gymnasium, an dem er 1988 sein Abitur ablegte. Zunächst studierte er 1988 bis 1989 katholische Theologie in Paderborn, machte dann von 1989 bis 1991 eine kaufmännische Ausbildung im Berliner Bekleidungshaus Leineweber. Von 1992 bis 2010 arbeitete Schodrowski als Kriminalbeamter bei der Berliner Polizei. In dieser Zeit war er als Kriminalhauptkommissar unter anderem als Polizeisprecher und Sprecher der Justizverwaltung tätig. Von 2010 bis 2012 war er Sprecher der IHK Berlin, war von 2012 bis 2016 stellvertretender Sprecher des Senats von Berlin. Seit 2017 arbeitet Schodrowski als Kommunikationschef des Wirtschaftsverbands Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE).
„Aus dem Spandauer Duo Kai Wegner als Regierender Bürgermeister Berlins im Roten Rathaus und Frank Bewig als Bürgermeister im Rathaus der Havelstadt würde ich gern ein Terzett machen, das die Interessen Spandaus im Bezirk, im Land und im Bund vertritt“, nannte Schodrowski, der sich selbst mit feiner Ironie als „Spandauer Silberlocke“ bezeichnete, als ein Ziel seiner Kandidatur. Zudem wolle er sich im Bundestag mit seinen Erfahrungen als gelernter Kaufmann für den Mittelstand und als ehemaliger Polizeibeamter für die Sicherheit einsetzen.
Neben Schodrowski kandidieren für den Wahlkreis 77 für die SPD Helmut Kleebank (60), der seit 2021 den Wahlkreis im Bundestag vertritt, für B90/Die Grünen Gollaleh Amadi, für die FDP tritt Dominik Hamann an, für die AfD kandidiert Andreas Otti und für die Linke Hans-Ulrich (Uli) Riedel.
Möglich Probleme bei der Stimmabgabe durch sehr kurze Fristen, die entstanden sind, da Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sehr lange damit wartete, im Bundestag die Vertrauensfrage zu stellen, obwohl der Ausgang der Abstimmung doch recht sicher war, aber er wohl zumindest seiner eigenen Partei mehr Zeit herausschlagen wollte, um geeignete Kandidaten zu finden, sind in Spandau offenbar gelöst worden. Ansonsten wäre Wahlberechtigten, die bereits im Sommer oder Herbst einen Fernreise vom 9. bis mindestens 23. Februar gebucht hatten, die Teilnahme an den Bundestagswahlen unmöglich gemacht worden. Klagen gegen das Wahlergebnis und Begehren auf eine Wahlwiederholung, mit der Berlin ja bereits Erfahrungen hat, wären nicht auszuschließen gewesen. Denn die Stimmzettel werden nach Auskunft der Spandauer Wahlleiterin im Bezirk erst am 6. Februar bis 18 Uhr angeliefert. Und ohne Stimmzettel können die Briefwahlunterlagen nicht ausgehändigt werden.
„Daher werden wir so verfahren, dass wir die Publikumsstelle für diejenigen vorfristig öffnen, die ihren Briefwahlantrag bereits gestellt haben und die Unterlagen aufgrund dessen, dass sie sich im Briefwahlzeitraum im Ausland befinden, persönlich abholen müssen“, sagt Anke Lausecker, Amtsleiterin des Amts für Bürgerdienste in Spandau. Diejenigen könnten sich ihre Unterlagen bereits am Freitag, dem 7. Februar, in der Zeit von 8 bis 15 Uhr im Raum 128 b im Rathaus Spandau an der Carl-Schurz-Straße 2/6 abholen.
Bernhard Schodrowski, Arndt Meißner und Heiko Melzer (von links nach rechts). Foto: Uhde
Bernhard Schodrowski (57). Foto: Uhde
Frank Bewig und Bernhard Schodrowski (von links nach rechts). Foto: Uhde
Heiko Melzer, Frank Bewig, Bernhard Schodrowski, Kai Wegner, Katharina Günther-Wünsch und Arndt Meißner (von links nach rechts). Foto: Uhde