Berlin Review

Berlin Review Zeitschrift für Bücher und Ideen. Read, share & subscribe at blnreview.de

Jahrestage.Die erste Sonnenumrundung hat Berlin Review noch nicht ganz gepackt, aber dank Nele Mailin Obermüllers und .g...
12/01/2025

Jahrestage.

Die erste Sonnenumrundung hat Berlin Review noch nicht ganz gepackt, aber dank Nele Mailin Obermüllers und .graeb s 𝑨𝒑𝒆𝒓𝒊𝒕𝒊𝒗𝒐 𝑹𝒆𝒂𝒅𝒊𝒏𝒈 𝑺𝒆𝒓𝒊𝒆𝒔 im neu gegründeten .neukoelln hatten wir im Dezember, kurz vor den Feiertagen, eine exquisite Jahrgangslesung mit Texten und Gesprächen von Edna Bonhomme ( ) und Henrike Kohpeiß ( ) aus unserem 𝑹𝒆𝒂𝒅𝒆𝒓 2; mit Drinks, Snacks und guten Gesprächen mit vielen unserer Autor:innen und Unterstützer.

Dank an Nele & Patrik für die Einladung & Moderation, Nele & Felix fürs fantastisches Hosting samt Wein und Verköstigung, und an alle, deren Zuspruch und harte Arbeit uns durchs erste Jahr getragen hat.

, , .manuel.sellami , , , , , , .hansen_ , katharina wicht, miriam stoney, , , elad lapidot , , diedrich diederichsen , tom meaney , anja kümmel , .schneider , , , , , .krahe , , ana teixeira pinto , .generale ,

und alle, die wir vergessen haben!

photos by the fabulous

es kommen mehr events — aber auch mehr texte ✌🏼

Dass der Schlaf kein einfaches, gar eindimensionales Phänomen ist, war allen Zeiten und Zivilisationen bekannt. Auf «Sev...
07/01/2025

Dass der Schlaf kein einfaches, gar eindimensionales Phänomen ist, war allen Zeiten und Zivilisationen bekannt. Auf «Seven Sisters of Sleep» kam etwa das legendäre Substanzen-Vademecum des viktorianischen Botanikers und Pilzforschers Mordecai Cubitt Cooke, das er im gleichen Jahr wie Baudelaires «Künstliche Paradiese» – 1860 – veröffentlichte.

Eine dieser sieben Schwestern dokumentiert die in Bagnolet bei Paris lebende Fotografin Rebekka Deubner in den licht- und luftdurchfluteten Bildern ihrer offenen Langzeitserie «Mes allongé_es». Eine Auswahl daraus, zusammen mit weiteren Arbeiten aus Rebekkas Archiv, zeigen wir euch in unserem zweiten Reader als fotografisches Essay. 

Berlin-Review-Editor Samir Sellami haben Rebekkas Fotos und die anhaltende Freude an einem brasilianischen «Untranslatable» zu einem Text inspiriert, der ebenfalls Teil unseres Readers sowie unserer achten Online-Ausgabe ist. Alle drei – die Fotos, das Verb und Samirs Memo – würdigen «die unverfügbaren Momente des Zusammenklappens und In-den-Schlaf-Fallens, kopfüber, aus Erschöpfung oder Übermüdung oder großem Ku**er, wobei dich niemand davon abhalten kann, vorsätzlich zu kapotieren oder aus einer besonderen Art von Faulheit heraus, die man lernen kann wie einen Tanz.»

Mit dieser Hommage an den «Leichten Schlaf» startet der zweite Jahrgang Berlin Review. Ohne unsere Gesundheit aufs Spiel setzen zu wollen, haben wir uns einiges vorgenommen - mehr noch, als im ersten Jahr. Seid gespannt, bleibt dran – und uns treu. 

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«Deutsch/Appalachia or How Place Determines Politics», three readings and a conversion. Nov 22 at Oblomov/Neukölln. We s...
18/12/2024

«Deutsch/Appalachia or How Place Determines Politics», three readings and a conversion. Nov 22 at Oblomov/Neukölln.

We spoke about the poetics of postindustrial regions, from the Appalachians to the German Ruhrgebiet, with writing by Lena Fiedler from our No 7, Karosh Taha from her novel «Im Bauch der Königin» and an upcoming Berlin Review essay, and Lauren Oyler from an essay in Harper’s Magazine.

Special thanks to Vicenzo and Alice for opening their stage on a short notice, and to all the beautiful people who showed up — we’re planning to do more bar readings in 2025.

Moderation Matthias Ubl & Tobias Haberkorn.

Fotographs Eliana Kirkcaldy.

A recording will be released.

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Wie Ernst Jünger wurde Leni Riefenstahl über 100 Jahre alt, und beide eint der biografische Fakt, sehr jung sehr berühmt...
17/12/2024

Wie Ernst Jünger wurde Leni Riefenstahl über 100 Jahre alt, und beide eint der biografische Fakt, sehr jung sehr berühmt gewesen zu sein – und politisch kompromittiert.

Riefenstahl natürlich noch kompromittierter als Jünger. Mit Anfang Dreißig war sie nach ihren NS-Parteitagsfilmen karrieretechnisch ganz oben, verbrachte dann aber zwei Drittel ihres Lebens (bis zum Tod 2003) damit, sich gegen ihre Vergangenheit zu verteidigen – zu der nicht nur ihre Propagandafilme und andere Schandtaten gehörten, sondern auch vertuschte Gewalterfahrungen, die sie selbst gemacht hatte.

Clara Miranda Scherffig, die in unserer No. 2 überragend über die Schauspielkunst Sandra Hüllers geschrieben hat, hat sich den neuen Dokumentarfilm «Riefenstahl» von Andreas Veiel angesehen und nimmt sich hier einen völlig anderen Typus «deutsche Frau» vor … Leni die Naive, Leni die Rüstige, Leni die Leugnerin.

Und doch gibt es eine Parallele zwischen den fiktionalen Figuren, die Sandra Hüller so brillant auf dem Bildschirm interpretiert hat, und der realen Person Leni Riefenstahls: das nach Adorno typisch deutsche «sich eine Lüge so lange selbst erzählen, bis man sie selber glaubt».

Sandra Maischberger, die den auf Riefenstahls epischem Nachlass basierenden Dokumentarfilm produzierte, sagte nach einer Begegnung mit der 100-jährigen R.: «Eine Interviewerin kann merken, wenn das Gegenüber einem glatt ins Gesicht lügt, sehr viel schwieriger oder gar unmöglich ist es, hinter die Fassade einer Lüge zu blicken, die sich die Betreffende selbst bereits so lange erzählt hat, dass sie sie schon längst für die Wahrheit hält.»

Lest Claras Review auf Italienisch oder in der Übersetzung von Friederike Schneider für kurze Zeit unpaywalled — und geht ins Kino den Film schauen, es lohnt sich!

Der Text steht wie immer oben auf

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(oder link in bio)

Und by the way: Ein Berlin Review-Abo ist nur halb so teuer wie eine Jahresmitgliedschaft im PEN Berlin.

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schneider film


Die Frage, wie eine konsequent linke Politik Wahlen gewinnen könnte, scheint nach Trumps landslide win ganz schön anachr...
12/12/2024

Die Frage, wie eine konsequent linke Politik Wahlen gewinnen könnte, scheint nach Trumps landslide win ganz schön anachronistisch. Oder gerade besonders aktuell? Die demokratische Partei jedenfalls hat bis auf Weiteres gezeigt, dass sie für ein politisches Projekt, das als emphatisch links bezeichnet werden könnte, nicht zur Verfügung steht – und dass sie auch mit doppelt so viel Budget wie die Gegenseite verlernt hat, Wahlen zu gewinnen.

Kaum jemand seiner Generation kennt die USA so gut wie , der seit zehn Jahren in New York lebt und auch jetzt nicht vor hat, das Land zu verlassen. Sein persönlicher Essay streift unzählige Gründe der Unzufriedenheit im Land: kaputte Infrastruktur und gestiegene Lebenshaltungskosten, eine von den Demokraten immer mehr vernachlässigte working class oder das böswillige Zugehörigkeitsgefühl, das Trump Rallies vermitteln: «Safe Spaces für Leute, die Safe Spaces verachten».

Wenig war neu in Kamala Harris’ Wahlkampf, weder im Vergleich zu Hillary 2016 noch zum Programm ihres stur a seiner Kandidatur festhaltenden Chefs, und genau das war das Problem. Eine Sache dann aber doch: Während 2020 das Establishment der Partei auf den Plan trat, um das progressive Feuerchen, das Bernie Sanders entfacht hatte, auszutreten, ließ man es diesmal erst gar nicht so weit kommen.

«Die Suche nach neuen Führungsfiguren ist dennoch nicht das Dringendste. Zum einen war Sanders nur deshalb als Kämpfer der Arbeiter:innenklasse glaubwürdig, weil er eine Bewegung von Millionen von Menschen hinter sich hatte. Zum anderen war auch diese Bewegung nicht genug, sonst hätte sich Sanders ja durchgesetzt. Damit die Linke aus ihrer Nische kommt, muss sie mehr zeigen als gute Gesichter.»

Lest Lukas’ Essay als Teil unserer vielsprachigen Jahreswende-Ausgabe extended.

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The New Year’s Edition of Berlin Review is out: No 8, Jan 2025. To our friends & enemies, a reminder: we publish 8 onlin...
11/12/2024

The New Year’s Edition of Berlin Review is out: No 8, Jan 2025. To our friends & enemies, a reminder: we publish 8 online editions and 2 printed «Readers» per year. Our full program with (so far) 120 extensive book reviews, lavish essays, incisive memos and selected audio versions, many of them multilingual, is accessible for our subscribers: online only / print / ermöglicher / institutional IP.

Offer a 6-months gift package for an unbeatable price (including our tote bag) to a friend or yourself.

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Questions, feedback & inquiries: [email protected]

Pieces to widen your horizon from our No. 8:
— Lukas Hermsmeier on what’s left of the US left (de)
— Georgi Gospodinov on translating dreams (en/de)
— Elad Lapidot on Judith Butler (en/de)
— Juliane Rebentisch on eerie ecology (de)
— Tobias Haberkorn on Germany’s false equivalences (de)
— Clara Miranda Scherffig on Riefenstahl, the movie (it/de)
— Nedjib Sidi Moussa on Kamel Daoud’s «Houris» and the Algerian Civil War (fr/de)
— Miriam Stoney on, Cusk and Rooney, the defining novelists of our era (en/de)
— Gerhard Poppenberg on the «Virgin of Guadalupe» and other wonders (de)
— Muhammad Al-Zaqzooq on burning books to survive in Gaza (ar/de/en)
— Anja Kümmel on anthropocene narratives by Maci/Richmann, Ph. Simon, Bett. Balàka (de)
— Ilija Matusko on the war about the past in Croatia (de)
— Alex Düttmann on academic mediocrity (de)
— Philipp Goll on West-German implications in Russian colonialism and a book by Matteo Scianna (de)
— Samir Sellami on instant sleep and photographs by Rebekka Deubner (de)
some of the translations are still upcoming.. plus
— Karolina Wigura / Jarosław Kuisz on how Konstanty Gebert defies Polish memory culture (en/de)
— Marina Shlessarenko on Odessa (pt/de)

d+d + , translations by , .schneider , , , Andrea Rodel and Alexander Sitzmann







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Reader 2 is out. Zeitschrift für Bücher und Ideen.Das Beste aus dem ersten Jahr Berlin Review + 3 exklusive Printtexte +...
05/12/2024

Reader 2 is out. Zeitschrift für Bücher und Ideen.

Das Beste aus dem ersten Jahr Berlin Review + 3 exklusive Printtexte + die Fotostrecke «Leichter Schlaf» von Rebekka Deubner. Art direction by Jean-Marie Courant.

14 Longreads, 120 Seiten, 14 Euro.

Get your copies — blnreview.de/reader
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Gift package — blnreview.de/gift

Tobias Haberkorn — Im Land der falschen Äquivalenzen
Paola Moretti — «Sogar die Worte, sie müssen gefrieren« (Über Fleur Jaeggy)
Ilija Matusko — Kroatische Erinnerungskultur oder Mit Dynamit umgehen
Michal Ben-Naftali — 10/7 From Heresy to Atonement
Elad Lapidot — Das Ende der gelben Zeit (Über David Grossman)
Birthe Mühlhoff — Einstürzende Elbbrücken
Edna Bonhomme — Mothering Contradictions (On Emily Raboteau)
Samir Sellami — Ich kapotiere (Zu den Fotografien von Rebekka Deubner)
Diedrich Diederichsen — Don’t Cry Woke
Julia Friese — Mensch, Herbert!
Henrike Kohpeiß — Treibende Praxis
Wanda Vrasti — Critical Rave Theory
Didier Fassin — Der ungleiche Wert palästinensischen Lebens
Robin Detje — Spielzeiteröffnung
+ «Leichter Schlaf» von Rebekka Deubner

Translations by André Hansen. Typedesign by Malte Bentzen.

Printed and bound by média graphic in Rennes.

Product fotos: Andy King

Berlin Review is .manuel.sellami katharina wicht and

thx & applause to

moret














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Ein knappes Jahr Berlin Review, und was für eins. In unserm ersten Editorial vom 2.2.24 schrieben wir, wir wollten uns l...
03/12/2024

Ein knappes Jahr Berlin Review, und was für eins. In unserm ersten Editorial vom 2.2.24 schrieben wir, wir wollten uns lieber a die Fakten und aus dem Meinungskleinklein heraushalten. Warum? Weil es in deutschen Debatten selbst unter eigentlich klugen Leuten eine Tendenz zur Hyperkritk am Nebensächlichen bei gleichzeitigem Realitätsverlust für das große Ganze gibt. Aber die Realität lässt sich nicht wegräsonieren.

How to be a decent observer, in this mess — wir fragen es uns jeden Tag. Auch in diesem Jahresend-Editorial, das Tobias Haberkorn unserem 2. Reader vorangestellt hat.

«Die ‹Zeit› verwendete im Frühjahr die erheblichen Ressourcen ihres Investigativressorts auf den Nachweis, dass in Gaza tatsächlich Kinder an Hunger sterben. Arztbriefe wurden eingesehen, Grenzübergänge besucht, der Reporter Yassin Musharbash flog mit einer jordanischen Frachtmaschine über die Trümmerfelder von Gaza. Den Hungertod eines Jungen konnten die acht Autor:innen lückenlos rekonstruieren, mit ärztlichem Gutachten und Videos von seiner Familie. Von fünf weiteren Familien erhielten sie die Bestätigung, dass ihre Kinder wirklich an Dehydrierung und Mangelernährung gestorben waren, wie vom Krankenhaus in Beit Lahia angegeben. Man erfährt vieles aus der Reportage, auch über die politische Obstruktion von Hilfslieferungen. Ist es aber nicht auch etwas deplatziert, vielleicht sogar obszön, die Todesursache der Kinder so akribisch zu hinterfragen, wenn UN-Agenturen und zig Hilfsorganisationen über Monate nach Worten ringen, um eine apokalyptische Hungerkrise zu beschreiben?»

Lest Tobias’ Editorial «Äquivalenzhermeneutik» jetzt online for free als Vorgriff auf unsere anstehende No 8, oder gedruckt in unserem Reader 2.

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(alle Links auch in unserer Bio)

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Capture, Treason and SolidarityWith Tash Aw, Moshtari Hilal, Diedrich Diederichsen, Emily Nill, Tobias HaberkornSamstag,...
24/11/2024

Capture, Treason and Solidarity
With Tash Aw, Moshtari Hilal, Diedrich Diederichsen, Emily Nill, Tobias Haberkorn
Samstag, 30. November 2024, 6-9 pm
daadgalerie, Oranienstr. 161
Join us for readings and discussions in German and English.
Free entrance, limited seating.

In today’s discourse, we’re all held captive: by an escalating politics of war and cruelty, by mutually exclusive conceptions of trauma and atonement—and by our own positions, as the only way forward, it seems, is to double down.

The hardest thing, then, is to build alliances that defy the bad determinism of the day: to remain receptive to the grievances of all, but capable of judgment at the same time. Because not all sufferings are equal—as ongoing wars and their repercussions in the streets of Berlin demonstrate, there is never no hierarchy of solidarity, neither in the positions of the German state, nor in activist politics.

Tash Aw, Moshtari Hilal and Diedrich Diederichsen will shed a provocative light on some of the following questions: What agency are we left with when historical injustices happen in plain sight? Do words and acts of solidarity still have a purchase on reality, or are they a treason to their very principles?

Read Tash’s novels and in particular his memoir «Strangers on a Pier» that masterfully thread the historical and the personal with a particular regard to the legacy of the British imperial rule in South East Asia and its eerie echos in today’s world literary system; buy and read Mosthari’s «Hierarchies of Solidarity», co-written with and out at ; and meditate over Diedrich Diedrichsen’s anthology «Das 21. Jahrhundert», out with , as well as his essay «Don’t Cry Woke» in our Reader 2.

An evening co-hosted with daadgalerie and Mathias Zeiske

This is the last installment of our talk series «Berlin Review Audio» that was supported by the Berlin senate for culture in 2023/24 — we’ll be back with a new set-up next year.

.aw

Fliegender Wechsel: Gestern haben wir euch hier den letzten Beitrag aus unserer No. 7 vorgestellt – lest unbedingt Max K...
21/11/2024

Fliegender Wechsel: Gestern haben wir euch hier den letzten Beitrag aus unserer No. 7 vorgestellt – lest unbedingt Max Krahés Review des Draghi-Berichts, ein 400 Seiten starkes Positionspapier, das in dem Maße epochemachend ist, als es im deutschen Wahlkampf nicht vorkommen wird. Auf spätsommerliches Azurblau folgt eine Preview auf unsere letzte Online-Ausgabe des Jahres mit dem Geschmack von Rost und Knochen.

Nehmt euch etwas Zeit für diesen Anarchie und Begriffsdisziplin verbindenden Bericht der anderen Sorte – über den Direktor einer Universität der Künste, der sie ihr austreiben will, über die «Barone», die das Projekt Pädagogisierung der Kunsthochschule in reibungsfreie Bahnen lenken sollen, und eine Handvoll Querulanten, die den Appetit am Denken und Experimentieren noch nicht aufgegeben haben.

Zu ihnen gehört auch unser Autor Alexander García Düttmann, Philosophieprofessor an besagter Universität und auch mit der Pensionierung in Sichtweite kämpferisch gestimmt.

Was macht einen mittelmäßigen Präsidenten aus, und muss eine Universität – in diesen Zeiten – einen solchen haben? Was ist eine Universität wert, die Angst vor ihrer eigenen Öffentlichkeit hat, während sie Qualitätskriterien aufgibt? Warum handelt der mittelmäßige Präsident wie ein Provinz-Inquisitor, und was lässt sich aus all dem ex negativo über gute Präsidenten und gute Universitäten erfahren? 

«Der mittelmäßige Präsident ist also ein Feind der Spekulation. Er ist ein Feind des Unzeitgemäßen. Und er ist ein Feind von Entscheidungen, die sich nicht auf eine ideologische Nachvollziehbarkeit stützen und dadurch Transparenz beanspruchen. Der mittelmäßige Präsident orientiert sich immer am Gegebenen (…), an der Gegebenheit einer Zukunft, die aus wiedererkennbaren Entwicklungen resultieren soll und deshalb mehr oder weniger vorweggenommen werden kann. Er orientiert sich an der Gegebenheit des Zeitgeistes, der letztlich als Machtinstrument gehandhabt wird.»

blnreview.de

Und nicht vergessen: Morgen, 22. November, Berlin Review zu Gast bei mit und exklusivem Pre-Sale unseres zweiten Readers!

Fliegender Wechsel: Gestern haben wir euch hier den letzten Beitrag aus unserer No. 7 vorgestellt – lest unbedingt Max K...
21/11/2024

Fliegender Wechsel: Gestern haben wir euch hier den letzten Beitrag aus unserer No. 7 vorgestellt – lest unbedingt Max Krahés Review des Draghi-Berichts, ein 400 Seiten starkes Positionspapier, das in dem Maße epochemachend ist, als es im deutschen Wahlkampf nicht vorkommen wird.

Auf spätsommerliches Azurblau folgt heute die Preview auf unsere letzte Online-Ausgabe des Jahres mit dem Geschmack von Rost und Knochen.

Nehmt euch etwas Zeit für diesen Anarchie und Begriffsdisziplin verbindenden Bericht der anderen Sorte – über den Direktor einer Universität der Künste, der sie ihr austreiben will, über die «Barone», die das Projekt Pädagogisierung der Kunsthochschule in reibungsfreie Bahnen lenken sollen, und eine Handvoll Querulanten, die den Appetit aufs Experimentieren noch nicht verloren haben.

Zu ihnen gehört unser Autor Alexander García Düttmann, Philosophieprofessor an besagter Universität und auch mit dem Ruhestand in Sicht kämpferisch aufgelegt.

Was macht einen mittelmäßigen Präsidenten aus, und muss eine Universität – in diesen Zeiten – einen solchen haben? Was ist eine Universität wert, die Angst vor ihrer eigenen Öffentlichkeit hat, während sie Qualitätskriterien aufgibt? Warum handelt der mittelmäßige Präsident wie ein Inquisitor, und was lässt sich aus all dem ex negativo über gute Präsidenten und Universitäten erfahren? 

«Der mittelmäßige Präsident ist also ein Feind der Spekulation. Er ist ein Feind des Unzeitgemäßen. Und er ist ein Feind von Entscheidungen, die sich nicht auf eine ideologische Nachvollziehbarkeit stützen und dadurch Transparenz beanspruchen. Der mittelmäßige Präsident orientiert sich immer am Gegebenen (…), an der Gegebenheit einer Zukunft, die aus wiedererkennbaren Entwicklungen resultieren soll und deshalb mehr oder weniger vorweggenommen werden kann. Er orientiert sich an der Gegebenheit des Zeitgeistes, der letztlich als Machtinstrument gehandhabt wird.»

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Und nicht vergessen: Morgen, 22. November, Berlin Review zu Gast bei mit
und exklusivem Pre-Sale unseres zweiten Readers!

Schon vor ihrer Gründung stand die Europäische Union, wie wir sie heute kennen, am Scheideweg. Dass am Ende der von brei...
20/11/2024

Schon vor ihrer Gründung stand die Europäische Union, wie wir sie heute kennen, am Scheideweg. Dass am Ende der von breiten Teilen der Bevölkerung angstvoll beäugte Pfad von Binnenmarkt und Währungsunion eingeschlagen wurde, kann nicht das Verdienst eines Einzelnen gewesen sein. Will man der real existierenden Maastricht-EU dennoch einen Urheber zusprechen, dann war das keiner der großen politischen Führer, sondern Jacques Delors, französischer Ökonom, Finanzminister (1981–84) und Kommissionspräsident (1985–95), über den unser Autor Max Krahé schreibt: «Besser als die laute Margaret Thatcher, der linke François Mitterrand oder der behäbige Helmut Kohl war er geeignet, die Nachkriegsgesellschaft aufzurütteln, als sie an ihre Grenzen stieß.»

Mit seinem Bericht von 1985 formulierte Delors die Grundprinzipien der Maastricht-EU. 40 Jahre später läutet ein weiterer Bericht, der von deutschen Politiker*innen – trotz deutscher Kommissionspräsidentin – nahezu unkommentiert blieb, dessen Ende ein. Auf fast 400 Seiten argumentiert Mario Draghi – ehemaliger Ministerpräsident Italiens und ehemaliger EZB-Chef – detailliert, warum ein Paradigmenwechsel von Wettbewerb zu gemeinsamer Solidarität notwendig ist, um die «Eurosklerose» zu überwinden.

«Oberflächlich ähneln sich die Herausforderungen von 1985 und 2024. Heute wie damals geht es um Wachstum und Investitionen; darum, dass beide hinter den Erwartungen zurückbleiben; dass Europa einen Strukturwandel verschläft, in den Siebzigern und Achtzigern von Schwerindustrie zu Dienstleistungen, seit den Zweitausendern von Mid-Tech zu High-Tech.

Doch beim zweiten Blick stechen Unterschiede ins Auge: Ging es damals um Arbeitslosigkeit, um überstarke Gewerkschaften und strukturell zweistellige Inflationszahlen, so geht es heute um geopolitische Unsicherheit, um den demografischen Wandel, um die Dekarbonisierung.

Damals grassierten Streiks, heute ein Kapitalstreik: damals überforderte der Strukturwandel die Arbeiter, die im Protest die Arbeit niederlegten; heute überfordert er Investoren, die aus Ungewissheit keine realwirtschaftlichen Investitionen mehr tätigen.»
krahe
dezernatzukunft.org

blnreview.de

Schon vor ihrer Gründung stand die Europäische Union, wie wir sie heute kennen, am Scheideweg. Dass am Ende der von brei...
20/11/2024

Schon vor ihrer Gründung stand die Europäische Union, wie wir sie heute kennen, am Scheideweg. Dass am Ende der von breiten Teilen der Bevölkerung angstvoll beäugte Pfad von Binnenmarkt und Währungsunion eingeschlagen wurde, kann nicht das Verdienst eines Einzelnen gewesen sein. Will man der real existierenden Maastricht-EU dennoch einen Urheber zusprechen, dann war das keiner der großen politischen Führer, sondern Jacques Delors, französischer Ökonom, Finanzminister (1981–84) und Kommissionspräsident (1985–95), über den unser Autor Max Krahé schreibt: «Besser als die laute Margaret Thatcher, der linke François Mitterrand oder der behäbige Helmut Kohl war er geeignet, die Nachkriegsgesellschaft aufzurütteln, als sie an ihre Grenzen stieß.»

Mit seinem Bericht von 1985 formulierte Delors die Grundprinzipien der Maastricht-EU. 40 Jahre später läutet ein weiterer Bericht, der von deutschen Politiker*innen – trotz deutscher Kommissionspräsidentin – nahezu unkommentiert blieb, dessen Ende ein. Auf 400 Seiten argumentiert Mario Draghi – ehemaliger Ministerpräsident Italiens und ehemaliger EZB-Chef – detailliert, warum ein Paradigmenwechsel von Wettbewerb zu gemeinsamer Produktivität notwendig ist, um die «Eurosklerose» zu überwinden.

«Oberflächlich ähneln sich die Herausforderungen von 1985 und 2024. Heute wie damals geht es um Wachstum und Investitionen; darum, dass beide hinter den Erwartungen zurückbleiben; dass Europa einen Strukturwandel verschläft, in den Siebzigern und Achtzigern von Schwerindustrie zu Dienstleistungen, seit den Zweitausendern von Mid-Tech zu High-Tech.

Doch beim zweiten Blick stechen Unterschiede ins Auge: Ging es damals um Arbeitslosigkeit, um überstarke Gewerkschaften und strukturell zweistellige Inflationszahlen, so geht es heute um geopolitische Unsicherheit, um den demografischen Wandel, um die Dekarbonisierung.

Damals grassierten Streiks, heute ein Kapitalstreik: damals überforderte der Strukturwandel die Arbeiter, die im Protest die Arbeit niederlegten; heute überfordert er Investoren, die aus Ungewissheit keine realwirtschaftlichen Investitionen mehr tätigen.»
krahe
dezernatzukunft.org

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«The seeker of dead women is a figure I am all too familiar with, as I myself fall into that category and have marveled ...
19/11/2024

«The seeker of dead women is a figure I am all too familiar with, as I myself fall into that category and have marveled over the years at the accumulation of fiction and biographical autocriticism in which she appears again and again.

As a researcher writing a novel about my search for the philosopher and experimental novelist Susan Taubes, I have rather warily taken note of the wave of books that seem to document my own urges. Born Judit Zsuzsánna Feldmann in Budapest in 1928, Taubes immigrated with her father to the US in 1939. In her 1969 novel ‹Divorcing›, an already-dead protagonist named Sophie retells surreal shards of Taubes’ life as a scholar, writer, and woman estranged from Judaism who wanders the cities of Budapest, New York, and Paris, as well as the bottom of the ocean, alongside foils for her real-life kids, ex-husband, and friends.

When ‹Divorcing› was reedited in the NYRB classics series a couple of years ago, almost all the reviews pointed to Taubes’ su***de right after the novel’s initial publication (and that it was Susan Sontag, her best friend, who identified the body). In the figure of Susan Taubes, the seeker of dead women finds a ripe mix of estrangement, undiscovered talent, and fatal glamour.»

Read Rachel Pafe—subtly and elegantly—on 1) her quest to research and write about philosopher and experimental novelist Susan Taubes and the discrete trend of books about dead, outstanding and underrated women writers; 2) Hannah Regel’s exquisite novel «The Last Sane Woman», published by ; 3) the strange mimetic desire of resembling both a writer and their protagonist, 4) the intricate politics of (non-)speaking; and 5) the risky business of writing such a novel herself.

Nadine Millers deutsche Übersetzung von «Divorcing» erschien bei Matthes & Seitz unter dem Titel: «Nach Amerika und zurück im Sarg».



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Vielleicht ist ja das die Zäsur der documenta fifteen: Die explosivsten Debatten werden immer seltener zu den Openings a...
18/11/2024

Vielleicht ist ja das die Zäsur der documenta fifteen: Die explosivsten Debatten werden immer seltener zu den Openings angestoßen, sondern brauen sich in deren Vorfeld zusammen, um sich während und nach der Schau zu entladen.

In diesem Diskursklima hat sich unser Autor Luca Di Blasi Yael Bartanas Arbeit im dt. Pavillon in Venedig noch einmal eingängig angeschaut. In «riefengestählten» Projektionen, die an Breker und Kubrick erinnern, choreografiert »Farewell» eine unheimliche Utopie: Eine Gruppe von Auserwählten soll die Menschheit in die «ultimative Diaspora» des Weltraums geleiten und damit ihrer Anhänglichkeit ans Terrestrische, ihren Blut- und Bodenkämpfen ein für alle Mal ein Ende bereiten. 

Bleibt nur die Frage: Wer darf mit auf dieses letzte Abenteuer der Menschheit, und zu welchen Kriterien?

Dabei gehe Bartanas Arbeit, so Di Blasi, Experte für Kunst und Religionen, «über Israel hinaus, denn das Licht für die Nationen erlischt dort von zwei Seiten: Von der Seite der Juden, sobald sie sich von den anderen Nationen trennen möchten und endlich und ein für alle Mal unter sich sein wollen, in Palästina oder im Weltraum. Lebewohl sagen auch die Völker, die diesen Exodus mit herbeiführen und vorausfeiern, als ob im Verschwinden eines universellen Horizonts der Gerechtigkeit die Erlösung der Welt läge.

‹Farewell› erscheint damit als das Lebewohl aller Nationalisten, Ego- und Ethnozentriker dieser Erde, die jüdischen eingeschlossen: Es ist das Pre-enactment einer ultimativen ethnopluralistischen Fantasie: Alle Völker reisen für sich.»

In: Berlin Review No. 7, für kurze Zeit unpaywalled. / blnreview.de

Foto: Yael Bartana

NEXT FRIDAY, November 22Deutsch/Appalachia or How Place Determines PoliticsOblomov Bar, Lenaustraße 7, Neukölln, 5:30—8p...
17/11/2024

NEXT FRIDAY, November 22
Deutsch/Appalachia or How Place Determines Politics
Oblomov Bar, Lenaustraße 7, Neukölln, 5:30—8pm
Readings and discussion with Lena Fiedler, Karosh Taha, Lauren Oyler, Matthias Ubl, Tobias Haberkorn

Governments form and fall, but one trend is holding: geographic polarization. The most determining factor whether you vote for the AfD in Germany or Trump/Vance in the US is not gender, class or ethnicity, but place: the region where you live.

This poses a challenge for writers: who can legitimately report on disaffected regions, and to what political effect?
In this episode of our talk series Berlin Review Audio, we speak with writers who are familiar with two territories that share a trauma of post-industrial decline: the Appalachian region in the American Midwest and South, and the Ruhrgebiet in Western Germany.

Lena Fiedler, born and raised in Essen, wrote on JD Vance’s hometown in Ohio for our No 7. Karosh Taha, who was born in Zaxo/Iraq, lyrically reflects her upbringing in Ruhrgebiet in her novels, and Lauren Oyler, who grew up in West-Virginia, accidentally ran into her Highschool teacher this summer while reporting on the Trump/Vance national convention for «Harper’s Magazine».

As always, we want to know: What does it mean to be «based in Berlin» when the basis for liberal identities is eroding, first on the margins, then in the center.

Join us for an early evening conversation in English and German; mingle with us in one of Neukölln’s friendliest bars. Free entrance, limited seating, doors 5:30 pm.

Moderated by Matthias Ubl and Tobias Haberkorn.

Bonus: Berlin Review tote bags and early copies of our Reader 2 will be on sale.

blnreview.de/events







Foto credits: Milan Koch, Lorenz Kienzle, Carleen Coulter

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