Wir laden dich ein: Stöbere in unserer Unternehmensgeschichte, blättere durch historische Fotoalben. „Meilensteine“ sind die Chronik wichtiger Ereignisse rund um die AZ und ihre Vorläufer, Verleger, Redaktion und Technik. Die 10 Fotoalben nennen wir „AZ-Museum“. Du findest sie in der Seitenleiste:
Die Journalisten
Zeitungstechnik – Licht und Papier, Satz und Druck
Bunte Werbewelt – Von Reklame, Annoncen und Geschenken
Lettern, Blei und Gründermut 1852-1922
Goldene Zwanziger, braune Diktatur 1922-1945
Leitmedium an der Leine 1949-1999
Das digitale Pressehaus seit 2000
Was war der Geburtstag der „Alfelder Zeitung“?
Eigentlich hat die AZ drei Geburtstage. Der erste ist im Jahr 1852. An einem Dezembertag lässt Friedrich Stegen die Probenummer des AZ-Vorläufers „Wochenblatt“ erscheinen. Der zweite Geburtstag ist für 1890 datiert, als Paul Dobler die „Neue Volkszeitung“ druckt, die er bald in „Alfelder Zeitung“ umbenennt. Der dritte Geburtstag fällt auf den Oktober 1949, als die Zeitung nach sechs Jahren Zwangspause wieder erscheint.
Als Alfelds erstes Zeitungsexemplar aus Friedrichs Stegens Handpresse gleitet, ist Deutschland noch kein Staat. Im Jahr 1852 gehört das Leinebergland zum Königreich Hannover, ein todgeweihter Staat, der sich von der Revolution erholt, aber bald von Preußen erobert wird. Eine neue Städteordnung macht Alfeld zur selbstständigen Stadt, die mehr Verwaltungsrechte erhält. Bautrupps legen Schwellen für die Eisenbahn, die das noch winzige Alfeld (2800 Einwohner) zur Industriestadt machen wird. Mit dem Schienenstrang errichten sie die Masten, die den singenden Draht des elektrischen Telegrafen tragen.
Die Umwälzungen von Politik, Wirtschaft, Verkehr und Nachrichtenwesen gebären eine neue, moderne Art von Öffentlichkeit. Friedrich Stegen kommt aus Hannover und wird Alfelds erster Journalist. Seine erste Zeitung, das „Wochenblatt“, das später „Niedersächsische Volkszeitung“ heißen wird, verkündet selbstbewusst: Wo ein communales Leben gedeihen soll, da darf auch das öffentliche Wort nicht fehlen!"
Der Ehrgeiz ist groß, die Anfänge sind bescheiden. Das Unternehmen Zeitungsverlag ist im 19. Jahrhundert ein Abenteuer mit vielen Risiken – wirtschaftliche, technische, rechtliche und politische Risiken.
Das alles gilt auch für Alfelds zweite Zeitungsgründung durch Paul Dobler, der aus Bayern kommt. Als er 1890 seine erste Nummer herausbringt, ist aber vieles anders als bei Stegens Start. Das jetzt preußische Alfeld ist doppelt so groß, ein Boomtown des deutschen Kaiserreichs, die Industrialisierung ist in voller Fahrt.
Drei Jahrzehnte lang liefern sich die beiden Zeitungshäuser einen harten Wettbewerb um Leser, Abonnenten, Anzeigenkunden und Druckaufträge. Dann verschmelzen sie. Daran erinnert bis heute, nach fast einem Jahrhundert, unser Titelkopf. Die „Alfelder Zeitung“ führt im Untertitel den Namen des früheren Konkurrenten „Niedersächsische Volkszeitung“.
Das dann folgende Jahrhundert ist voll ebenso bewegter Zeiten. Die „Alfelder Zeitung“ berichtet täglich über sie und wird von den Epochen geschüttelt und durchdrungen. Sie erlebt miserable und hoffnungsvolle Zeiten, Demokratie und Diktatur, Zerstörung und Neubeginn, gesellschaftlichen Wandel und mehrere technische Revolutionen. Mit Ausnahme von sechs Jahren Zwangspause 1943-49 ist die AZ aber kontinuierlich erschienen.
Die AZ wird heute noch von der Gründerfamilie Dobler herausgegeben – in fünfter Generation. Nicht viele Medienhäuser haben eine Firmenhistorie seit fast 170 Jahren und zugleich die Tradition einer örtlich verwurzelten Verlegerfamilie, die seit 1890 das unternehmerische Wagnis trägt.
Die Seiten der AZ spiegeln die Zeitenwenden und geben Einblick in das, was früher wichtig war und was die Menschen bewegte und prägte. Die AZ ist der wichtigste Zeuge der Stadt- und Regionalgeschichte. Sie belegt, woher die Menschen im Leinebergland kommen, was sie geprägt und bewegt hat.
Vor allem aber ist die Zeitung für die aktuelle Gegenwart und die Zukunft da. Bis heute ist die AZ ein konstruktiv-kritischer Beobachter von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, als Medium für Informationen aller Art.
Die AZ steht für unabhängigen Journalismus mit Sorgfalt und Professionalität, der zuverlässig und glaubwürdige Nachrichten sammelt und verbreitet, und als Heimatzeitung für den bürgerschaftlichen Gemeinschaftsgeist der Region.