Wir haben im Anatomischen Museum der Universität Basel mit Martin R. Dean über seinen neuen Roman »Ein Stück Himmel« (Atlantis) gesprochen. Warum wir uns gerade dort getroffen haben, das erzählt Dean im Interview.
Wer den Autor live erleben möchte, hat dazu am 24. März ab 19 Uhr im Literaturhaus Basel die Gelegenheit und am 31. März ab 20h im KOSMOS in Zürich.
»Ein Stück Himmel« erzählt von dem Arzt Florian Füssli und dem Künstler Samuel Butt, der nach einem Sturz gelähmt ist. Drei Jahre haben sie sich nicht gesehen, der schreckliche Unfall bringt sie wieder zusammen. Florian will seinen Freund aufrichten und gleichzeitig verstehen, was eigentlich vor drei Jahren passiert ist. Samuel ist damals mit einem Kunststipendium nach Rom gegangen, und plötzlich brach der Kontakt ab. Die beiden Männer umkreisen einander mit Fragen: Warum ist Samuel als Künstler gescheitert? Hat eine Frau dabei die Hand im Spiel gehabt? Warum hat Florian kein Glück in der Liebe gefunden? Wie viel ist ein »halbes Leben« wert? Wie geht man mit Verlusten um? Auf einer Reise nach Portugal bricht alles auf. Und der nächste Schritt kann Untergang bedeuten oder Erlösung.
Caleb Azumah Nelson: Tenderness as a point of starting
»Ich bin glücklich, dass ich nicht nur einer bin. Ich bin glücklich, mehrere zu sein. Ob das nun schön oder hässlich oder chaotisch oder fröhlich oder traurig ist.«
Im Oktober 2021 besuchte uns Caleb Azumah Nelson in Zürich. Ann Kathrin Doerig sprach mit den Autor von »Freischwimmen« über das Schreiben, die Fotografie und seinen Debütroman, darüber, warum Erinnerungen ihn faszinieren, wie er die Welt betrachtet und auf welche Weise er Menschen begegnet.
»Ich versuche, mit der Art, wie ich sehe, für die anderen, aber auch für mich selbst Raum zu schaffen. Damit wir alle gesehen werden können. Es gibt eine Frage, die sich wie ein Refrain durch das Buch zieht: Wirst du angeschaut oder wirst du gesehen?«
Wir freuen uns sehr, dass wir nun den fertigen Film mit euch teilen können. Ihr findet das gesamte Filmporträt »Caleb Azumah Nelson: Tenderness as a point of starting« auf unserer Homepage.
Ein Filmporträt von Ann Kathrin Doerig
mit Benedikt Schnermann
und Musik von Thomas Hessler
Übersetzung für die Untertitel von Cora Lorbeer
Gestaltung von Marco Jann
»Emilia fragt sich, ob es überhaupt möglich ist, ein echtes Gespräch zu führen, egal mit wem, ein echtes, offenes Gespräch. Über alles, was einem widerfährt, was man falsch gemacht hat, was man denkt, alles, was man sich normalerweise nicht zu sagen traut. Was wäre das wert? Wäre das interessant? Würde sie sein geheimes Innenleben wirklich interessieren? Wahrscheinlich lernt man jemanden genauso gut anhand seiner Versteckspiele kennen.«
»Unwetter« von Marijke Schermer handelt von der Paradoxie des Zusammenlebens – das Bedürfnis nach Freiheit und die Sehnsucht nach Intimität. Ein Roman, der die Frage stellt, ob wir einander je wirklich kennen können, ob nicht ein jeder von uns unter seiner eigenen Glasglocke lebt. Diese Themen finden sich auch im neuen Roman von Marijke Schermer wieder: »Sozusagen Liebe« erzählt von einer Ehe, die nach fünfundzwanzig Jahren in die Brüche geht. Sie empfindet das Familienleben zunehmend als einengend, fühlt sich beschnitten in ihrer Individualität und verliebt sich in einen anderen. Für ihn bricht eine Welt zusammen.
Was können wir von der Liebe erwarten? Was macht glücklich? Und könnte vielleicht nicht alles auch ganz anders sein?
Ein Film von Ann Kathrin Doerig.
Kamera: Benedikt Schnermann
Musik: Tom Hessler
»Am meisten bewundere ich Frauen für Ihren Mut. Denn es braucht Mut, auf diesem Planeten eine Frau zu sein. Frauen werden schwierige Dinge abverlangt. Ich mag mutige, unerschrockene Frauen. Ich kenne so viele Frauen, die Unglaubliches leisten. Sie sind nicht berühmt. Mütter, die ein Kind verlieren oder ihre Kinder nicht sehen können, weil sie auf der anderen Seite der Grenze leben. Oder sie müssen in ein Auto steigen und den Motor anlassen, und jederzeit könnten sie angehalten und abgeschoben werden.«
Ein kleiner Ausschnitt aus dem Videoporträt der Schriftstellerin Sandra Cisneros. Ihr Roman »Das Haus in der Mango Street« erzählt die Geschichte der jungen Latina Esperanza, die in Chicago aufwächst. Dort muss sie sich nicht nur den Hürden des Erwachsenwerdens stellen, sondern sich auch in einer von Sexismus geprägten Gesellschaft zurechtfinden.
Den gesamten Film findet ihr auf unserer Hompage.
Ein Film von Ann Kathrin Doerig
Kamera und Schnitt: Benedikt Schnermann
Musik: Thomas Hessler
Übersetzung des Orginaltons: Nora Petroll