Der palästinensische Künstler Osama Zatar baut aus Waffen Werkzeuge. Er macht Gewehre zu Schaufeln, Akkuschraubern oder Nähmaschinen. 2004 heiratet er die israelische Künstlerin Jasmin Avissar. Ein Gesetz verbietet es ihm, zu seiner Frau nach Jerusalem zu ziehen – nur wegen seiner Herkunft. Also geht sie mit ihm nach Palästina – obwohl sie alle drei Monate eine Genehmigung für ihren Aufenthalt einholen muss.
Derzeit veranstaltet Zatar mit dem Kunstkollektiv „OneState Embassy“ immer wieder Mahnwachen für die zivilen Opfer in Israel und Palästina.
Mehr dazu noch bis zum 26. Mai in der Ausstellung „Frieden“ im Jüdischen Museum Wien.
Bilder:
Wikimedia, Wafa, Schäden im Gaza-Streifen während des Oktober 2023, 2023 (CC BY-SA 3.0 DEED).
Wikimedia, Ogre, Blick vom Stephansdom Wien, 2008 (CC BY 3.0 DEED).
Wikimedia, Davide Mauro, Straßen in Ramallah, 2022 (CC BY-SA 4.0 DEED). Wikimedia, Kasa Fue, Museumsinsel Berlin, 2021 (CC BY-SA 4.0 DEED).
Wikimedia, Ralf Lotys, Ramallah in Palästina, 2010 (CC BY 3.0 DEED).
Wikimedia, Berthold Werner, Felsendom Jerusalem, 2008.
Flickr, Akkuschrauber, Tool Dude8mm, Akkuschrauber, 2020 (CC BY 2.0 DEED). Osama Zatar, Privatfotografie.
OneState Embassy Logo.
Gemeinsam eine Zwangsräumung verhindern? Die Geschichte zeigt: Das geht!
Im frühen 20. Jahrhundert drohte vielen Wiener:innen die Zwangsräumung. Die Preise stiegen immens.
Der Unterschied zu heute: Die Nachbar:innen protestierten gemeinsam gegen Polizei und Vermieter – oft sogar mit Erfolg.
Zum Beispiel bei Rudolf Maurer. Er lebte 1920 in einer Wohnung in der Braunhirschengasse.
Weil er seine Miete nicht mehr bezahlen kann, will ihn sein Vermieter rausschmeißen. Als die Polizei anrückt, helfen ihm seine Nachbar:innen.
Immer mehr Menschen versammeln sich und verhindern die Zwangsräumung.
Mehr dazu findest du bei Moment Magazin
Bilder:
Wikimedia, Erik Henningsen, Vertriebene Mieter, 1892.
Wien Museum, August Stauda, 15., Braunhirschengasse 7 – Hofansicht, 1906.
Auf ihrer Website erzählt die Schuhfirma Salamander ihre Geschichte. Für die Nazizeit gibt es nur einen Eintrag: 1937 erscheint das erste Comicheft mit Werbefigur Lurchi. Was fehlt: Im KZ Sachsenhausen mussten Häftlinge Schuhe der Firma testen. In der Strafkompanie werden neue Schuhmodelle der Wehrmacht geprüft und für die Soldaten eingelaufen. Aber auch 78 private Firmen lassen ihre Straßenschuhe und Materialien testen – darunter Salamander, Rieker, Uhu und Continental. Im Dezember 1940 kommt der 25-jährige Walter Schwarze im KZ Sachsenhausen an. Weil er Männer liebt, landet Schwarze direkt nach seiner Ankunft in der Strafkompanie „Schuhläufer“.
Bilder:
Wikimedia, Ukas, Teststrecke Schuhläuferkommando, 2005.
Wikimedia, Häftlinge im Konzentrationslager Sachsenhausen, 1938.
Freilichtmuseum Roscheider Hof, Salamander Schaufenster Plakat, 1965.
Schwules Museum, Walter Schwarze, 1961.
National Archives, Heinrich Hoffmann, Häftlinge im Konzentrationslager Sachsenhausen, 1938.
Firmenlogo Salamander von Wikimedia.
Wikimedia, Gordon Roemhild, KZ Groß-Rosen Haupteingangstor, 2023 (CC BY-SA 4.0 DEED).
Im heutigen Nordbahnviertel Wiens steht bis zu seinem Abriss 1965 der Nordbahnhof. Obwohl dort nie ein Schuss abgefeuert wird, ist der Nordbahnhof doch ein zentraler Schauplatz des Ersten Weltkrieges. Männer machen sich unter Jubel in blumengeschmückten Zügen auf den Weg an die Front. Später kehren sie – oft schwer verletzt – genau an diesem Bahnhof zurück nach Wien. Den Waggon können sie in vielen Fällen nur auf Tragen verlassen.
Weiterführend:
Carina Lesky, Vom Märchenschloss zur Geisterbahn: Szenen des Alltäglichen am Wiener Nordbahnhof, in: Zeitgeschichte 2/2017, 245–261.
Li Gerhalter/Ina Markova, Geschlechterspezifische Un_Ordnungen in Österreich, in: Zeitgeschichte 4/2021, 481–504.
Bilder:
ÖNB Bildarchiv, Schwerverwundeter in Trage am Nordbahnhof.
Wikimedia, Nordbahnhof.
Wien Museum, Einzug österreichischer Truppen in Lemberg, 1915.
ÖNB, Österreichische Soldaten bei Marchegg, 24.11.1918.
Wien Museum, Kriegsgefangene in Laibach, 1915.
In der Geschichte war es für jüdische Menschen in muslimischen Ländern oft einfacher als im europäischen „Abendland“. So wurden aus dem habsburgischen Wien 1670 alle Jüdinnen und Juden vertrieben. Im muslimisch beherrschten Konstantinopel können damals dagegen viele tausend jüdische Menschen leben – und zwar ganz ungehindert. Erst ein Friedensvertrag zwischen dem Osmanischen Reich und den Habsburgern bringt wieder jüdisches Leben nach Wien. 1718 regelt der Vertrag von Passarowitz, dass Untertanen des osmanischen Sultans von nun an im Habsburgerreich Handel treiben dürfen.
Mehr dazu noch bis zum 26. Mai in der Ausstellung „Frieden“ im Jüdisches Museum Wien.
Bilder:
Wikimedia, Jüdische Hochzeit im mittleren Osten, 1904.
Wikimedia, Luigi Mayer CC BY-SA 4.0 DEED, Blick auf Konstantinopel, 1810.
Wikimedia, Seha Islam CC BY-SA 2.5 DEED, Blaue Moschee Istanbul, 2007.
Wikimedia, Osmanischer Jude, 1779.
Wikimedia, Ari Fischkopf CC BY-SA 4.0 DEED, Flugblatt - Vertreibung der Juden aus Wien, verm. um 1670.
Johann Georg Grasel ist im frühen 19. Jahrhundert einer der brutalsten Kriminellen Österreichs. Auf sein Konto gehen über 200 Verbrechen. Trotzdem ist er zum Helden eines Mythos geworden, der ihn zum Waldviertler Robin Hood verklärt.
Bilder:
Wikim., Grasel in Ketten, Adolph Friedrich Kunike, um 1816.
Wikimedia, Rogernot, Karte Einbrüche, Bartsch, 1924.
ÖNB Bildarchiv, Herzöge teilen Schatz, Karl Ruß, 1826–1832.
NÖ Landessammlungen, Grasel bei Verhör, Ferdinand Lütgendorff-Leinburg, 1816.
Pixabay, Vogelherdhöhle.
Im Jänner 1993 kommen in Wien 300.000 Menschen zum „Lichtermeer“ gegen Ausländerfeindlichkeit. Am Heldenplatz demonstrieren sie gegen das „Österreich zuerst“-Volksbegehren der FPÖ. Der Protest wirkt: Die Stimmung kippt und das FPÖ-Volksbegehren wird zum Flop. Es unterschreiben viel weniger Menschen, als sich die Partei erhofft hat.
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Bilder:
Wikimedia, Protest „Demokratie verteidigen“ in Berlin, 14.1.2024.
Wikimedia, Jörg Haider, 2006, Harel at he.wikipedia, CC-BY-SA-2.5.
Wikimedia, Plakat von SOS Mitmensch, 2016, Haeferl, CC-BY-SA-3.0.
Institut für Historische Sozialforschung, Aufnahmen Lichtermeer, 1993.
Mit Luxussteuern Wohnungen finanzieren? Das war das Konzept des Wiener Gemeindebaus.
Um die unwürdige Wohnsituation der Arbeiterschaft zu verbessern, führte das Rote Wien eine neue Steuer ein. Auf Champagner, Casino-Besuche, Dienstboten oder Immobilienbesitz - eine Luxussteuer.
Menschen, die sich diesen Luxus leisten konnten, mussten mehr abgeben.
Zehntausende Wohnungen konnten so finanziert werden. Für hunderttausende Menschen verbesserte sich die Lebensqualität enorm.
Mehr über die Luxussteuern und den Wiener Gemeindebau findest du bei Moment Magazin.
Bilder:
Wikimedia, Prosecco, Demontic Drinks, CC-BY-3.0.
Wien Museum, Menschen vor der Fabrik, Karl Wiener, um 1933.
Wikimedia, Dienstmädchen, Anders Zorn, 1860–1920.
Wikimedia. Plakat Breitner Steuern.
Wien Museum, Baumgartner Casino, Wien, 1898.
Wien Museum, Gemeindebau „Liebknechthof“ in Wien, 1926-1930.
Wikimedia, Lassalle-Hof, Wien, 2011.
Wien Museum, Lassallehof, um 1926.
Auch heute wandern Menschen aus benachteiligten Gegenden ab, wenn es an Jobs fehlt. In den 1920ern ist die harte Arbeit als Dienstbotin in Wien für viele Frauen der einzige Ausweg aus dem elenden Landleben – auch für Hermine Kominek. Als zehntes Kind von Tagelöhnern wächst sie auf einem Hof in Trasdorf in Niederösterreich auf. Der Bauer stellt ihrer Familie ein ärmliches Kleinhaus zur Verfügung. Dafür müssen die Eltern auf dem Hof schuften. Hermine sieht ihre Zukunft in der Großstadt Wien.
Mehr dazu in der Sonderausstellung „Aufsässiges Land. Streik, Protest und Eigensinn“ im Museum Arbeitswelt.
Bilder:
Zeichnungen, Lenz Mosbacher.
Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien, Hermine Kominek.
Wikimedia, Joadl, Dellach am Millstätter See 1909.
Wikimedia, Johann Jaritz, Verfallende Keusche in Sankt Gandolf, 2021 (CC BY-SA 4.0).
Bundesarchiv, A. Frankl, Feldarbeit Stadtrandsiedlung Berlin, 1930 (CC BY-SA 3.0).
Wikimedia, Constant Puyo, Dienstmädchen in Paris, um 1906.
Nach einem Erholungsurlaub taucht der Wehrmachtssoldat Josef Neuner unter. Fürs Desertieren wird er wie viele andere mit voller Härte bestraft. Weil Neuners Familie ihm geholfen hat, steckt sie das NS-Regime auch ins Gefängnis.
Weiterführend:
Peter Pirker, Deserteure in den Alpen. Vermessungen von Fluchten aus der Wehrmacht, in: zeitgeschichte 49/4 (2022), 459–490.
Flucht- und Zufluchtsorte von Wehrmachtsdeserteuren. Eine Fotodokumentation, 2023.
#Wehrmacht #Deserteur #Geschichte #wasbishergeschah #Deserteure #Österreich #Austrianhistory #Tirol #Bergbauer #Berghütte #Berge #Alpen
Bilder:
Deutsche Truppen in Warschau, 1939, NARA – 559369.
Familie, Tennessee, 1933, NARA – 532732.
Bauernhäuser, Leo Wehrli, Wikimedia, ETH Library.
Frau vor Schaufenster, 1945, Bundesarchiv, Bild 146-1996-030-12A / CC-BY-SA 3.0.
Soldat im Sturm, Wikimedia.
Pixabay, Gefängnisgang.
Heute macht Asphalt unsere Straßen und Parkplätze im Sommer zu Hitzewüsten. Aber Asphalt ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Bei Ausgrabungen in der Toskana finden Forscher:innen 1995 zwei mit Asphalt behandelte Schneidezähne aus der letzten Eiszeit. Schon die Neandertaler verwenden das Material vor 70.000 Jahren als Kleber. In der Antike wird der natürlich vorkommende Asphalt erstmals zum Bauen verwendet. Die Sumerer dichten in Mesopotamien Bauwerke und Boote damit ab. Vor 4.000 Jahren wird Asphalt schließlich zum wichtigen Handelsgut. Abgebaut wird er vor allem im Toten Meer und im „fruchtbaren Halbmond“, einem Gebiet am Rand der syrischen Wüste. Dort setzt man Asphalt auch zur Behandlung von Blutungen, grauem Star oder Furunkeln ein. Außerdem dient er als eine Art Pestizid: Auf den Feldern und in den Häusern soll er Würmer töten. Um 300 v. Chr. wird Asphalt ein so wichtiger Rohstoff, dass darum sogar in einem der Diadochenkriege gekämpft wird. Mit dem Beginn des Mittelalters verliert das Material aber an Bedeutung. Bis ins 20. Jahrhundert bleiben ungepflasterte Straßen die Regel.
Mehr dazu im Blogbeitrag. Link in Bio.
Weiterführend:
Kenneth O'Reilly, Asphalt: A History, Lincoln 2021.
Gregorio Oxilia et al., The dawn of dentistry in the late upper Paleolithic: An early case of pathological intervention at Riparo Fredian, American Journal of Physical Anthropology, 163/3 (2017), 446–461.
Bilder:
Wikimedia, Wolfgang Sauber, Schädel mit Pfeifenlöchern im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg, 2014 (CC BY-SA 4.0 DEED).
Bundesarchiv, Waltraud Grubitzsch, Friedrich-Engels-Platz in Leipzig, 1980 (CC BY-SA 3.0 DE DEED).
Wikimedia, User:G43, Asphalt, 2008 (CC BY-SA 3.0 DEED).
Wikimedia, Modzzak, Neanderthaler Museum Krepina, 2007.
Wikimedia, Marjorie V. Duffell, Ziggurat von Ur, 1937.
Wikimedia, Buchanan-Hermit, Teergrube, 2007.
Wikimedia, Verlegung einer Asphaltdecke auf der Ohio Street, 1902.
In den 1970ern konnten Flüchtlinge aus Chile direkt in den Botschaften um Schutz ansuchen. Der Familie des 13-jährigen Erics gewährt Österreich schon in Lateinamerika Asyl. 1973 putscht sich in Chile General Augusto Pinochet an die Macht. Erics Eltern haben öffentlich den von Pinochet gestürzten Präsidenten Salvador Allende unterstützt. Für einige Wochen müssen er und seine kleine Schwester versteckt leben. Im November 1973 kann die Familie in die ecuadorianische Botschaft flüchten. Dort sind Eric, seine Eltern und seine kleine Schwester erst einmal in Sicherheit.
Bilder:
Rbb, Thomas Grimm, Standbild Kinder des Exils – Flucht vor Pinochet 2023.
Flickr, SDASM Archives, Boeing 727 N304AS 2008.
Flickr, Brainbitch, Seawatch (CC BY-NC 2.0 DEED).
Wikimedia, Titelseite der Zeitung Argentino Noticias vom 17. Mai 1974.
Wikimedia, James N. Wallace, Allende-Unterstützer 1964.
Flickr, Heinrich Klaffs, Zoll- und Passkontrolle Flughafen Hamburg 1973 (CC BY-NC 2.0 DEED).
170.000 Personen waren um die Jahrhundertwende in Wien Bettgeher:innen. Das ist rund ein Zehntel der Bevölkerung.
In Ottakring zum Beispiel hatten nur 4 Prozent der Menschen ein eigenes Zimmer.
Zehntausende Menschen waren wohnungslos und übernachteten als sogenannte “Bettgeher:innen” für Geld in fremden Wohnungen.
Mehr zum Thema "Wohnen" bei Moment Magazin und auf wasbishergeschah.at
Bilder:
Wien Museum, Innenhof, Ansichtskarte, um 1930.
Wien Museum, Martin Gerlach jun. (Fotograf), Städtische Wohnhausanlage - Innenansicht, um 1927.
Wien Museum, Margaretenstraße 82 - Blick durch den Hof gegen das Portal, Ansichtskarte, nach 1904.
Wien Museum, Theo Bauer (Fotograf), Küche in einem alten Zinshaus, um 1926.
Oft wird der Deutschrap-Szene vorgeworfen: Es geht nur noch um Statussymbole. Dabei ist Hip-Hop in Deutschland von Beginn an auch machtkritisch. In den späten 80ern macht der Rapper TJ Big Blaster Electric Boogie Hip-Hop zum Sprachrohr für Kritik an der DDR. Er möchte ein Netzwerk für Hip-Hop in Ostdeutschland aufbauen. Sein Traum: Die Szene soll nicht nur ihre Skills teilen, sondern auch das Regime kritisieren. Gemeinsam mit anderen organisiert der Rapper 1988 eines der ersten großen Hip-Hop-Events im Osten. Schließlich kommen Menschen aus der ganzen DDR zum Rap-Battle in die kleine Stadt Radebeul bei Dresden.
Weiterführend: Leonard Schmieding, „Das ist unsere Party“. HipHop in der DDR, in: Historische Anthropologie, 24/3 (2016), 452–453.
Bilder:
Unsplash, Person vor Auto.
Privatsammlung Heiko Hahnewald, Streetdance in Meißen, 1986.
Bundesarchiv, Klaus Oberst, Dresden: Brühlsche Terrasse, 1987 (CC BY-SA 3.0 DE DEED).
Flickr, Felix O, Radebeul, 1989 (CC BY-SA 2.0 DEED).
Auch in kleinen Gemeinden wie Kirchstetten in Niederösterreich werden Rom:nja und Sinti:zze während des NS verfolgt. Der Großteil der Minderheit in Kirchstetten gehört damals zu der Gruppe der Lovara. Nach dem Krieg wird das verdrängt. Stattdessen wird dem NS-Dichter Josef Weinheber gehuldigt, der zeitweise in Kirchstetten wohnt. 2015 will die Künstlerin Marika Schmiedt mit einer temporären Installation darauf aufmerksam machen. Die Gemeinde lehnt ab. Mittlerweile hat der Verein „ZeitZeigen“ viel über die verfolgten Rom:nja und Sinti:zze recherchiert und dokumentiert. Doch die Erinnerungskultur im Ort bleibt trotzdem problematisch: Nach wie vor gibt es einen Weinheber-Kindergarten, ein Weinhebermuseum, einen Weinheberplatz, eine Weinheberbrücke, und auch Weinheber-Lesungen finden statt.
Bilder:
Wikimedia, Gemeindeamt Kirchstetten, 2018, GT1976 CC BY-SA 4.0 DEED.
ÖNB Bildarchiv, Josef Weinheber, 1937.
Wikimedia, Bundesarchiv, Stanislaw Mucha, Auschwitz, 1945.
Verein ZeitZeigen, Postkarte, um 1916.
ÖNB Bildarchiv, A. H. am Weg aus dem Bürgerbräukeller 1938.
Benjamin Schlöglhofer, Tafeln mit Weinheber-Benennungen, 2023.
„Fräulein“ war lange Zeit die gängige Bezeichnung für unverheiratete Frauen – auch, wenn sie erwachsen sind und ihr Geld selbst verdienen. Erst, wenn sie heiraten, dürfen Frauen sich damals offiziell „Frau“ nennen. Doch durch eine Heirat verlieren Frauen auch viele Rechte – etwa dürfen sie nur mit Erlaubnis des Mannes eigenes Geld verdienen. Bereits 1871 kritisiert die Autorin Franziska Essenther den Begriff. Inzwischen ist die Anrede „Fräulein“ im Amtsgebrauch verboten. Im Alltag wird sie zum Teil immer noch verwendet.
Bilder:
ÖNB Bildarchiv, Lehrerin, 1950.
Unsplash, Dokument.
Wikimedia, Hochzeit, 1910, Fortepan, Székesfehérvár Városi Képtár, Deák Gyűjtemény, CC-BY-SA-3.0.
Wikipedia, Franziska von Kapff-Essenther, vor 1899.
Wikimedia, Telefonistin, 1930, Bundesarchiv, 102-09292, CC-BY-SA 3.0.
Menschenwürdig leben? Nicht für Mägde und Knechte…
Gemeinsam mit Moment Magazin widmen wir uns in den nächsten Wochen dem Thema „Wohnen“.
👉 Mehr dazu findest du bei wasbishergeschah.at
Marco Polo gilt als großer Abenteurer des 13. Jahrhunderts. Allerdings haben schon viele seiner Zeitgenoss:innen daran gezweifelt, wie „wahr“ seine Reiseerzählungen aus China sind – und ob er überhaupt dort war. Auch die spätere Forschung hat darüber immer wieder diskutiert.
Bilder:
Wikimedia, Marco Polo, 1876.
Wikimedia, Tourist mit Selfiestick, 2015, Daniel Case, CC-BY-SA-3.0.
Wikimedia, Sonnenuntergang hinter einem Tempel, Jiaqian AirplaneFan, CC-BY-3.0.
Wikimedia, Yangzhou, 2016; Wikimedia, Il Milione (Beschreibung von Marco Polos Reise nach Asien), 13. Jh.
Der Wolf galt im Gebiet des heutigen Österreichs viele Jahrzehnte lang als ausgerottet. Seit einigen Jahren kehrt er ins Land zurück. Wie wir heute mit dem Wolf umgehen sollen, ist umstritten. Viele Medien bringen reißerische Berichte. Heftig wird diskutiert, ob man die Wölfe wieder schießen soll, oder ob Zäune oder Hütehunde eine Lösung sein könnten.
Bilder:
Wikimedia: Wolf, User:Mas3cf, CC-BY-SA-4.0; Schafe, ca. 1800; Wolf und Schaf, 1902; Jagd, 1831; Wolf, 17./18. Jh., FannyFraysse, CC-BY-SA-4.0; Jäger und Wolf, 1914, Josef Moser, CC-BY-SA-4.0
Krone, Rehriss vor der Haustür, 2.12.2023
Krone, Wolf lief in Wildkamera, 30.11.2023