28/05/2022
Als Frau der ersten Stunde war ich 1986 Regional-Medienberaterin Hamburg für Radio Schleswig-Holstein, Kiel, und habe nachweislich (Auftragseingangsbuch) innerhalb knapp nur eines Jahres R.SH Werbezeiten-Auftrage in Höhe von ca. 20 Millionen DM vermittelt, die von R.SH gesendet und von meinen Kunden bezahlt worden sind. Ohne meine Aufträge hätte R.SH im ersten halben Jahr ihres Bestehens so gut wie keine Werbung senden können.
Für 1986/7 hatte R.SH zwei MioDM erhofft. Ich allein habe in nur knapp einem Jahr für ca. 20 MioDM - also das Zehnfache ! - an Werbezeiten-Aufträge vermittelt.
Hinzu kommen noch die Direktaufträge aus dem mit Gebietsschutz versehenen Vertragsgebiet Hamburg, deren Kopien R.SH mir entgegen Vertragsvereinbarung verweigert hat und die damit in Zusammenhang stehenden Provisionen, um die R.SH mich betrogen hat.
Als "Dank" kündigte mir R.SH im Mai 1987, nach knapp einem Jahr, den Vertrag ohne Begründung.
Ich hätte mindestens mit Anstand verabschiedet werden müssen. R.SH hat jedoch niemals über eine Vertragsauflösung verhandelt, sondern ausschließlich auf MEINEN Wunsch fand am 14. Juli 1987 ein Gespräch mit den drei Geschäftsführern PETER VÖLPEL, Rechtsanwalt, ULRICH "Uli" WACHHOLTZ, R.SH-Anteilseigner und R.SH-Gründungs-geschäftsführer, früher: Wachholtz Verlag, Neumünster/Kiel, heute: Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, Flensburg, DONALD P.T. McLOUGHLIN und dem Verkaufsleiter KARLHEINZ HÖRHAMMER statt.
Wir besprachen die Trennungsmodalitäten, schnellstmögliche (!) Provisionsabrechnung sowie Handelsvertreterabfindung, bei der sich R.SH nach Aussage von ULRICH WACHHOLTZ „nicht krümelig“ zeigen wollte. (O-Ton)
Angebliche Ausbuchung
Obwohl R.SH nicht ausgebucht gewesen ist, wurden meine Aufträge vernichtet, meinen Kunden Aufnahmeantragstop verkündet und gleichzeitig in der Fachpresse verkündet, daß noch massenhaft Werbezeit zur Verfügung steht.
Zudem kam noch geschäftsschädigendes Verhalten hinzu, denn in Hamburg wurde das Gerücht verbreitet, es sei teurer, Werbezeiten bei mir denn direkt bei R.SH zu kaufen. Da R.SH mir Kopien der Direktaufträge verweigerte, konnte ich nicht nachvollziehen, welches Sendesekundenvolumen direkt gekauft worden war und natürlich wurde ich auch um die entsprechenden Provisionen betrogen.
Hierzu ist zu sagen, daß ich ca. 1.100 Kunden hatte, BEVOR ich die R.SH-Vertretung übernahm, die ich alle persönlich kannte, die mir vertrauten und die wußten, daß man mit meinen Projekten gutes Geld verdienen konnte. Durch R.SH‘s absichtliches geschäftsschädigendes Verhalten gab es unendlich viele Diskussionen mit meinen Kunden, die weitaus länger dauerten als einen neuen Kunden zu werben.
Im Rahmen dieses Prozesses erteilte R.SH mir am 16. Februar 1998 – elf Jahre nach Vertragsende ! - Auskunft, das Auftragsvolumen der von mir für 1987 vermittelten Aufträge hätte 188.733 Sendesekunden minus 26.940 Sendesekunden für Stornierungen = 161.793 zu verprovisionierende Sendesekunden betragen. Dieser Wert liegt bei knapp der Hälfte der von mir ermittelten 387.204 Sendesekunden, wobei dieses aufgrund eines von R.SH nur außerordentlich mangelhaft und handschriftlich geführten Auftragseingangsbuches und Rechnungskopien geschah.
Aufgrund der Überlegung, auf welche Art und Weise R.SH auf die genannten Zahlen gekommen sein mag, konnte ich damals ermitteln, daß R.SH 1987 GAR NICHT AUSGEBUCHT gewesen sein kann. Bestätigung erhielt ich von A.C. Nielsen Werbeforschung S + P GmbH, Hamburg, die mir die verbindliche Auskunft erteilt haben, daß R.SH 1987 1.768.851 Sendesekunden verkauft hat.
Zur Verfügung standen jedoch ca. 2.246.400 Sendesekunden. Es sind also offiziell ca. 477.549 Sendesekunden unverkauft geblieben, was bedeutet, daß alle von mir nach-vollziehbaren, aus dem Hamburger Vertretungsgebiet stammenden Aufträge plus der Direktaufträge hätten erfüllt werden können und vermutlich auch erfüllt worden sind.
Warum sollte R.SH jede zur Fügung stehende Sendesekunde NICHT verkauft haben? Warum sollte R.SH offiziell 1/5 des Sendesekunden-Gesamtvolumens NICHT verkauft haben? Das ist doch völlig unlogisch.
Tatsache war, daß es bei R.SH Werbe-Inseln zur teuersten Werbe-Zeit gab, die bis zu 10 Minuten – mehrmals stündlich - gedauert haben, also weit über die erlaubte Zeit hinausgegangen sind.
Eine Werbe-Insel dauerte, offiziell erlaubt, nicht länger als vier Minuten.
Damals haben sich auch viele Hörer darüber beklagt, daß R.SH nur aus Werbung plus ein wenig Musik besteht.
Auch Werbe-Inseln in günstigeren Zeiten wurde extrem über das erlaubte Maß ausgedehnt. Für die nächtlichen Werbezeiten hatte ich Aufträge zuhauf, die aber angeblich nicht ausgeführt worden sind.
Die angeblich unverkauften 477.549 Sendesekunden hatten einen Wert von:
477.549 Sendesekunden x 16,66 DM durchschnittlichem Sendesekundenpreis = 7.955.966,34 DM. Der durchschnittliche Provisionssatz betrug 10,5%, was einer Provision von 835.376,47 DM entspricht.
Bei einem Provisionsanspruch von ca. 2,75 MioDM auf nachweisliche 20 MioDM Auftragsvolumen ca. 250.000,-- DM (1/10) gezahlt, um ca. 2,5 MioDM (9/10) wurde ich BETROGEN.
Daß von diesen 20 MillionenDM, die ich R.SH vermittelte, 17.250.000,-- DM bei R.SH backen blieben, hat dem Gründungsgeschäftsführer und R.SH-Anteilseigner Ulrich Wachholtz nicht gereicht. Er hat 19.750.000,-- DM einbehalten. Plus aller unterschlagenen Aufträge in Millionenhöhe, für die natürlich gar keine Provisionen gezahlt worden sind.
Erschreckend war und ist die Selbstverständlichkeit, mit der ich um 9/10 = ca. 2,5 MioDM plus der Provisionen aus den Direktaufträgen betrogen wurde: Vom ersten Tag an wurde der Prozeß seitens R.SH von deren Kanzlei Petersen, Becker, Ziegenbein auf das Äußerste verzögert.
Vielleicht hatte dies ja auch damit zu tun, daß Dr. Ulrich Ziegenbein Anteilseigner bei R.SH war und, so weit ich weiß, immer noch ist.
Radio Schleswig-Holstein gehört heute zu:
• Regiocast GmbH & Co. KG, dann
• medien holding:nord GmbH, dann
• NOZ MEDIEN, Osnabrück
Die R.SH-Anteilseigner waren 1986, sofern ich mich richtig erinnere:
1. Barmstedter Zeitung
2. Eckernförder Zeitung
3. Elmshorner Nachrichten
4. Fehmarnsches Tageblatt
5. Flensborg Avis
6. Flensburger Tageblatt
7. Holsteinischer Courier
8. Husumer Nachrichten
9. Kieler Nachrichten
10. Lübecker Nachrichten
11. Pinneberger Tageblatt
12. Quickborner Tageblattes
13. Schleswig-Holsteinische Landeszeitung
14. Segeberger Zeitung
15. Springer Verlag, HH,
16. Uetersener Nachrichten,
die zu folgenden Verlagen gehörten, wiederum: sofern ich mich richtig erinnere:
• A. Beig Druckerei und Verlag, Pinneberg
• Boyens Medienholding, Heide
• Burg-Verlag, Burg auf Fehmarn
• Flensborg Avis AG, Flensburg
• Flensburger Zeitungsverlag, Flensburg
• C.D.C. Heydorn Druckerei und Verlag, Uetersen
• Kieler Zeitung Verlag und Druckerei, Kiel
• Lübecker Nachrichten Verlag, Lübeck
• Pinneberger Tageblatt Zeitungsverlag, Pinneberg
• Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, Schleswig
• J.c. Schwensen Druckerei und Verlagshaus, Eckernförde
• Springer Verlag, Hamburg, der an einigen dieser Verlage beteiligt war
• Struve‘s Buchdruckerei, Eutin
• Wachholtz Verlag, Neumünster/Kiel
• C.H. Wäser, Bad Bramstedt/Bad Segeberg/Kaltenkirchen
Inzwischen sind, so weit ich weiß, diese Zeitungen im sh:z Schleswig-Holsteinischem Zeitungsverlag, Flensburg, zusammengeschlossen.
Im März 1987 bot man mir die Vergrößerung meines Vertragsgebietes bis zum Nordostsee-Kanal an und empfahl mir, ein größeres Büro anzumieten und Mitarbeiter einzustellen. Der Vertrag würde kommen. Stattdessen schickte man mir die Vertragskündigung ohne Begründung. Der Gipfel der Bösartigkeit.
Ich werde nie begreifen, warum man einer Medienberaterin, die so eine außergewöhnliche Leistung erbrachte, weder gedankt noch den Vertrag gekündigt hat.
Was mußten damals Zeitungsverleger in Schleswig-Holstein verdienen, daß ihnen 20 MioDM Einnahmen innerhalb eines Jahres nicht einmal ein müdes DANKE abringen konnte?