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Sind Bitcoin und Co. das neue Gold?Als der Wert des Bitcoin schrumpft und schrumpft im Mai und Juni, hodlt Dominik Lohma...
01/09/2021

Sind Bitcoin und Co. das neue Gold?

Als der Wert des Bitcoin schrumpft und schrumpft im Mai und Juni, hodlt Dominik Lohmann einfach weiter. Nein, das ist kein Tippfehler: HODLn, so bezeichnen Bitcoiner ihre Treue zur Kryptowährung, so bezeugen sie ihre Liebe zum digitalen Geld: Wenn also Lohmann allen Kursturbulenzen zum Trotz einfach weiter hodlt, dann heißt das, er behält seine digitalen Coins um jeden Preis: „Hold on for dear life“. Und Lohmann hält seine Bitcoin nicht nur, sondern nutzt die niedrigen Preise auch, um sein Depot noch mal ordentlich aufzustocken: „Ich sehe bei Kryptowährungen das große Ganze.“

Neobank Nuri startet Sparpläne für Bitcoin und EthereumFrankfurt Am Tiefpunkt einsteigen und auf dem Kursgipfel aussteig...
01/09/2021

Neobank Nuri startet Sparpläne für Bitcoin und Ethereum

Frankfurt Am Tiefpunkt einsteigen und auf dem Kursgipfel aussteigen – der Traum der meisten Privatanleger. Die schnöde Wahrheit ist: Kaum ein Anleger findet genau den richtigen Zeitpunkt für ein Investment. Abertausende Telekom-Anleger können ein Lied davon singen. Doch inzwischen gibt es Lösungen, darunter die immer beliebteren Sparpläne.

Diese machen ein regelmäßiges Investment möglich. Anleger investieren so unabhängig davon, ob die Kurse sinken oder fallen, und eliminieren damit das psychologische Element beim Investieren, das zu falschen Entscheidungen führen kann. Geht es nach der Berliner Neobank Nuri, soll das nun auch für den Kryptomarkt gelten.

Wie das Handelsblatt vorab erfahren hat, startet am Dienstag ein neuer Service für Nuri-Kunden: Sie können automatisierte Sparpläne für Investments in Bitcoin und Ethereum erstellen – das erste derartige Angebot einer deutschen Bank. Im Juli hatte bereits die Krypto-Investmentplattform Coindex aus Bielefeld einen entsprechenden Service gestartet.

Los geht es bei Nuri ab 30 Euro pro Monat. „Viele Anleger fragen sich: Wann ist der richtige Zeitpunkt, um beim Bitcoin einzusteigen“, sagte Nuri-Chefin Kristina Walcker-Mayer dem Handelsblatt. „Wir glauben: Für einen Einstieg ist es nie zu spät. Aber der Versuch, den Markt zu schlagen, geht oft nicht auf. Daher ist es wichtig, dass man regelmäßig investiert.“

Auf lange Frist sparten Kunden so Kosten, so Walcker-Mayer. Außerdem würden die Auswirkungen der Marktvolatilität reduziert. „Wer regelmäßig kleinere Beträge investiert, ist weniger abhängig von den starken Kursschwankungen bei Bitcoin und Ethereum. Der langfristige Kurstrend zeigt klar nach oben.“

Der Bitcoin-Kurs schwankt zum Teil heftig: Am Montag stieg er das erste Mal seit drei Monaten über die Marke von 50.000 Dollar, nachdem er vor knapp fünf Wochen noch bei unter 30.000 Dollar gelegen hatte.

Eine Prognose, wie viele Kunden das neue Angebot nutzen werden, wollte Walcker-Mayer nicht abgeben. „Unsere Bestandskunden haben immer wieder nach Krypto-Sparplänen gefragt. Aber wir erwarten auch eine erhöhte Nachfrage von Neukunden. Der Bedarf am Markt ist da. Und wir verbinden ihn mit einem klassischen Girokonto.“

Nuri setzt auf Flexibilität: Bei Bedarf können Zahlungen übersprungen oder angepasst werden, auch kann der Kryptosparplan jederzeit gelöscht werden. Kauf und Verkauf der Bitcoin- und Ether-Münzen wickelt Nuri ab. Nutzen können den Service jedoch nur Kunden, die sich für sogenannte „Custodian Wallets“ entschieden haben, also fremdverwaltete Kryptogeldbörsen.

Diese bietet Nuri mit dem Berliner Partner Solarisbank an. Kunden, die die Schlüssel zu ihren virtuellen Portemonnaies selbst verwalten, können keinen Sparplan eröffnen. „Darüber denken wir für die Zukunft nach“, so Walcker-Mayer.

Möglich seien irgendwann auch Sparpläne für andere Finanzprodukte, etwa für klassische Aktien oder Indexfonds (ETFs). „Wir wollen, dass Nuri-Nutzer zwischen verschiedenen Finanzprodukten wählen können, auch abseits der Kryptowelt.“

Neben den Sparplänen arbeitet Nuri weiter an der vielleicht größten Idee der Berliner: dem sogenannten Euro-Ertragskonto. Eigentlich sollte dieses längst starten. Auf dem Euro-Ertragskonto sollen Kunden zinsähnliche Erträge von zwei Prozent erhalten. Heißt: Kunden könnten ihr Vermögen ganz regulär in Euro parken. Einen Teil des Geldes will Nuri in Kryptoform verleihen, was die hohe Rendite möglich machen soll. Doch bisher hängt das Projekt an rechtlichen und technischen Schwierigkeiten.

Nuri ist nach eigenen Angaben mit über 250.000 Kunden in 32 europäischen Ländern heute nach N26 und vor Vivid Money, die ebenfalls aus Berlin kommen, die zweitgrößte Neobank mit Sitz in Deutschland. Nuri gilt als eines der wenigen deutschen Vorzeigeprojekte im Kryptouniversum. Zielgruppe sind Einsteiger und fortgeschrittene Nutzer mit Interesse an den virtuellen Währungen Bitcoin und Ethereum. Ihnen bietet die Neobank ein klassisches Girokonto, außerdem eine Kryptohandelsoption.

Bitcoin ohne FriedenMan braucht nicht viel Fantasie, um in Jack Dorsey einen selbsternannten Propheten zu erkennen. Der ...
01/09/2021

Bitcoin ohne Frieden

Man braucht nicht viel Fantasie, um in Jack Dorsey einen selbsternannten Propheten zu erkennen. Der Multimilliardär und Twitter-Gründer tritt mit haarlosem Haupt vor die Kamera, trägt inzwischen gerne Batikshirts und streicht sich vor einem entscheidenden Satz genau neunmal über den langen, krausen Bart. "Meine Hoffnung ist", sagt Dorsey nach einer Stunde Fachsimpelei über Digitaldevisen, "dass Bitcoin den Weltfrieden schafft."

Dabei sind in der virtuellen Währungswelt derzeit alles andere als friedliche Zeiten angesagt: Mitte April war der Bitcoin noch über die Marke von 60 000 Dollar geschossen, dann folgte der Kurskollaps. Als die Digitaldevise Anfang dieser Woche sogar unter die wichtige Marke von 30 000 Dollar krachte, warnten manche Beobachter vor einer Krypto-Eiszeit. Umso genauer schauten die Anleger hin, als nun ein virtuelles Milliardärs-Meeting angesetzt war. Ausgerechnet die Bitcon-Apologeten Elon Musk und Jack Dorsey waren geladen. Die große Frage: Würden allein ihre Worte dem Bitcoin wieder Wumms geben?

Um die Digitaldevise nach oben zu stupsen, reichten am Ende bereits wenige Worte. Nicht die vom Weltfrieden, aber die von Tesla-Gründer Elon Musk: Nicht nur seine E-Auto-Firma besitze Bitcoin, auch sein Raumfahrtunternehmen Space X - und sogar er selbst. "Sehr wahrscheinlich", sagte Musk, werde sein Unternehmen Tesla Bitcoin bald wieder als Zahlungsmittel akzeptieren. Der Ton war damit gesetzt, die Kryptohändler kauften - und der Kurs der Digitalwährung stieg in der Spitze auf mehr als 32 000 Dollar.


Ein Satz und alle reagieren
Es sind in den vergangenen Monaten auffällig oft Musks Worte, die den Bitcoin-Kurs entscheidend treiben, nach oben wie nach unten. "Es gibt in diesem Markt eben viele Privatanleger, die vor allem auf seine Sätze schauen", sagt Börsenstratege Andreas Lipkow von der Direktbank Comdirect. Die Devise? Persönliche Perspektiven statt fundamentaler Faktoren.

Denn die sehen auf den ersten Blick alles andere als gut aus: Finanzpolitiker, Regulatoren und Zentralbanker weltweit wollen eigene digitale Währungen herausbringen und greifen die nichtstaatlichen Digitalwährungen deswegen an. Manche chinesische Provinzen verbieten dortigen Geschäftsleuten inzwischen, sich mit ihren Rechnerparks an das Bitcoin-Netzwerk anzuschließen. In Brüssel hat die EU-Kommission erst Anfang der Woche vorgeschlagen, anonyme Krypto-Konten zu verbieten. Solche Schlagzeilen sind der Stoff, der viele Privatanleger hibbelig macht.

Manche Kryptoexperten sehen das jedoch ganz gelassen: Wenn sich die Spieler in der Kryptowelt strenger an Geldwäscheregeln halten müssten, dürfte das die Digitaldevise nur attraktiver machen. "Gerade Großanleger haben dann eine viel größere Sicherheit, dass sie es auf der anderen Seite nicht mit Geldwäschern zu tun haben", sagt Börsenexperte Lipkow.

Dass China viele zentrale Akteure im Bitcoin-Netzwerk aus dem Land vertreibt, könnte den Bitcoin zudem ökologischer machen. Immer wieder hatten Experten kritisiert, wie viel Energie selbst bei nur einer Bitcoin-Überweisung verbraucht wird. Viele Bitcoin-Akteure in China ließen ihre Computer vor allem mit Kohlestrom laufen und sorgten damit für eine schlechte Umweltbilanz. Wenn sich ein Teil der Bitcoin-Infrastruktur nun in andere Länder mit saubererem Strom verlagert, wäre die Digitaldevise etwas umweltfreundlicher.

Bitcoin als Sicherheit in Zeiten von Inflation? Scheint nicht zu funktionieren
Als ob all das nicht reichen würde, versuchte Tesla-Chef Elon Musk sogar eine Art verbale Versicherung abzugeben: "I might pump, but I don't dump", reimte Musk auf Englisch. Zu Deutsch in etwa: Den Kurs treiben? Das würde er im Ernstfall schon. Massenhaft Bitcoin abverkaufen? Eindeutig nein.

Doch längst nicht alle Experten können dem Optimismus des Tesla-Gründers etwas abgewinnen. Während viele Käufer sich Bitcoin auch als Schutz gegen steigende Preise ins Depot geladen hatten, versagt der Bitcoin ausgerechnet bei dieser Mission. Obwohl die Inflationsraten dies- und jenseits des Atlantiks deutlich gestiegen sind, ist der Bitcoinkurs seit Mitte Mai kollabiert.

Unklar ist außerdem, welche der Tausenden Digitalwährungen im Internet das Rennen macht. Bitcoin ist zwar seit Jahren die populärste Digitalwährung, aber ausgerechnet Tesla-Chef Elon Musk brennt auch für eine ganz andere Digitaldevise namens Dogecoin. Einst hatten zwei US-Informatiker die Währung als reines Scherzprojekt gestartet, doch könnte daraus eine Weltwährung werden? "Vielleicht ist die ironischste Variante am Ende am wahrscheinlichsten", sagt Musk. Und nimmt einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche.

Die Deutschen haben weniger Bargeld im PortemonnaieVor der Corona-Krise glich es in Deutschland einem Leben am Limit, da...
31/08/2021

Die Deutschen haben weniger Bargeld im Portemonnaie

Vor der Corona-Krise glich es in Deutschland einem Leben am Limit, das Haus ohne Münzen und Scheine zu verlassen. Ein Brötchen beim Bäcker zu bezahlen? Ein vielerorts hoffnungsloses Unterfangen. Und auch in so mancher Kneipe mussten die Begleiter mit Barem aushelfen. Doch seit es Begriffe wie "Abstand" und "kontaktlos" ins täglich genutzte Vokabular geschafft haben, stehen Kartenterminals in immer mehr Geschäften und Restaurants bereit. So lässt es sich wohl auch erklären, warum die Menschen hierzulande im Durchschnitt nur noch 74,80 Euro in bar mit sich herumtragen - knapp 15 Euro weniger als im Jahr zuvor. Das zeigt eine repräsentative Befragung des Zahlungsdienstleisters Klarna.

Lange Zeit galt der Hang der Deutschen zum Bargeld als unerschütterlich. Während die Niederländer oder Schweden an der Kasse schon vor Jahren oft ihre Karte oder ihr Smartphone zückten, wurden in Deutschland nach Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Jahr 2016 noch 80 Prozent aller Vor-Ort-Zahlungen in bar beglichen. Die Menschen hierzulande legen mehr Wert auf Datenschutz als anderswo in Europa. Nur noch mit der Karte zu zahlen statt anonym in bar, könnte sie zum gläsernen Bürger machen, befürchten einige.

Insbesondere bei den jungen Menschen verflüchtigt sich diese Sorge offenbar vermehrt: Die Befragung von Klarna zeigt, dass ein Fünftel der 18- bis 24-Jährigen gar kein Bargeld mehr im Einzelhandel nutzt. Bei den Befragten über 55 Jahren gibt das jeder Siebte an. Zudem begleichen immer mehr Menschen auch kleinere Rechnungen mit der Karte, dem Smartphone oder der Smartwatch. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen in den vergangenen Monaten auch schon andere Erhebungen.

Seit der Pandemie empfinden viele Menschen Bargeld als unhygienisch
"Die Krise hat einen Trend beschleunigt, der sich schon in den Jahren zuvor gezeigt hat", sagt Nils Beier, Experte für Zahlungsverkehr bei der Beratungsfirma Accenture. Tatsächlich war der Anteil der Kartenzahlung an allen Transaktionen schon in den Jahren zuvor stetig angestiegen, wie beispielsweise regelmäßige Befragungen der Bundesbank zeigten. "Das liegt vor allem daran, dass alternative Angebote, etwa durch die kontaktlose Girocard, immer schneller geworden sind. Gleichzeitig sind jüngere Menschen tendenziell offener gegenüber neuen Technologien wie dem Bezahlen mit dem Smartphone", sagt Beier.

Der Einfluss der Pandemie kommt hinzu. Zwar geht von Bargeld nach bisherigen Erkenntnissen kein erhöhtes Covid-19-Infektionsrisiko aus. Doch in einer Zeit, in der man keine fremden Hände mehr schüttelt und sich nicht mal ins eigene Gesicht fassen sollte, kommt es vielen Menschen offenbar unpassend vor, Münzen und Scheine zu berühren, die schon durch zahlreiche Hände gewandert sind. Wie Zahlen des Handelsforschungsinstituts EHI aus dem Mai zeigen, treiben daher insbesondere die kontaktlosen Bezahlmöglichkeiten den Wandel weg vom Bargeld voran. Bereits 60 Prozent der Transaktionen mit der Girocard erfolgen ohne Berührung. Die Devise lautet: Finger weg, so gut es geht.

Dazu hat auch der Handel selbst beigetragen. Viele Supermärkte weisen die Kundschaft seit Beginn der Corona-Krise darauf hin, bevorzugt kontakt- und damit bargeldlos zu bezahlen. Aus hygienischen Gründen, wie etwa Aldi Süd in der Vergangenheit betonte. Günstiger sei es für die Supermärkte, verglichen mit den Werttransporten fürs Bargeld, nämlich nicht, die Kartenzahlungen abzuwickeln.

Und dann ist da noch ein sich selbst verstärkender Effekt. In den vergangenen Jahren haben Banken und Sparkassen Tausende Filialen geschlossen - und mit ihnen mancherorts auch die Geldautomaten abgebaut. Eine Analyse des Beratungshauses Barkow Consulting aus dem November zeigt, dass die Zahl der bankeigenen Geldautomaten in Deutschland zwischen 2015 und 2019 um 4000 Stück auf noch gut 51 000 Geräte zurückgegangen ist. Wer keinen Geldautomaten mehr in der Nähe hat, zückt eher die Karte. Der aktuellen Klarna-Erhebung zufolge heben sechs Prozent der Befragten gar kein Geld mehr ab, ein knappes Viertel macht sich weniger als einmal pro Monat auf den Weg zum Geldautomaten.

Je mehr Menschen zu bargeldlosen Zahlungsmitteln greifen, desto eher werden die Geldinstitute wohl weitere Automaten deinstallieren. Für das Jahr 2021 rechnet Barkow Consulting damit, dass die Zahl weiter zurückgehen wird, und zwar auf bundesweit gut 48 000 Geräte. Zwar kommen Verbraucherinnen und Verbraucher mittlerweile auch an vielen Supermarktkassen an Bares oder können an Geldautomaten bankenunabhängiger Betreiber abheben. Dort allerdings müssen sie sich nach Öffnungszeiten richten oder teils hohe Gebühren berappen.

Pandemie hin oder her: Experte Beier glaubt, dass die Entwicklung weg vom Bezahlen mit Scheinen und Münzen weiter voranschreiten wird - wenn auch langsam. "Es wird noch dauern, bis die Menschen ohne Geldbeutel aus dem Haus gehen werden, ohne das Gefühl zu haben, etwas vergessen zu haben", sagt er. Allerdings betont er auch: Die 74,80 Euro, die im Portemonnaie bereitliegen, seien nur ein Klacks verglichen mit dem Bargeld, das viele Menschen zu Hause in Strümpfen oder Schatullen als Notgroschen lagerten. Beim Bäcker mag man Bargeld im Jahr 2021 nicht mehr benötigen. Doch für das Gefühl, in schlechten Zeiten noch ein paar Scheine zücken zu können, ist es für viele auch nach Corona noch ein Muss.

Hab Spaß und bleib armAls Zukunftsskeptiker hat man es nicht leicht. Zum Beispiel, wenn man mal öffentlich Bedenken anme...
31/08/2021

Hab Spaß und bleib arm

Als Zukunftsskeptiker hat man es nicht leicht. Zum Beispiel, wenn man mal öffentlich Bedenken anmeldet, ob diese Bitcoin-Sache wirklich eine uneingeschränkt gute Idee ist. Im schlechtesten Fall hagelt es Beschimpfungen. Im besten Fall kann man auf ein abschätziges "Have fun staying poor" hoffen - so lautet der Kampfbegriff gegenüber den noch nicht Bekehrten. No-Coiner heißen die Normalos unter Eingeweihten auch. Arm an Vorstellungsvermögen und digitalem Kapital.

Selbst sogenannte Gegenwartsanalysten unterliegen dem Bann und fragen sich kindlich trotzend, warum sie denn nicht auch zur Abwechslung mal eine neue Technologie feiern dürfen. Den Teil der Geschichte, in dem das Schürfen der Münzen den Stromverbrauch eines kleinen Nationalstaats übersteigt, nur um das ineffizienteste Zahlungssystem der Menschheitsgeschichte zu betreiben? Kann man schon mal ausblenden bei all dem Spaß, den man in der Art wohl zuletzt in einem poststrukturalistischem Proseminar verspürt hat.

Geschenkt auch, dass so gut wie alle Digitalwährungen in ihrer Natur mehr oder weniger einem Pyramidenspiel gleichen, das nur funktioniert, wenn ein stetiger Zustrom an neuen Jüngern zum Glauben an aufwandslosen Reichtum konvertiert. Oder die Tatsache, dass beinahe 90 Prozent aller 21 Millionen jemals zu erzeugenden Bitcoins bereits existieren. Oder, dass laut der Analystenfirma Flipside Crypto nur knapp zwei Prozent aller Accounts inzwischen etwa 95 Prozent aller jemals erzeugten Bitcoins besitzen. Das ist eine Konzentration an Reichtum, die selbst in der ja auch nicht gerade für ihre überbordende Gerechtigkeit bekannten Offline-Welt unerhört ist.

Wer das Kryptogeld will, muss sich scannen lassen
Die Utopie hat also reichlich Nachbesserungspotential. Wie schön, dass deshalb das Start-up Worldcoin gerade erst "eine neue globale digitale Währung, die zum Start jedem einzelnen Menschen auf der Erde einen Anteil geben wird", angekündigt hat. Man will also zwei moderne Ideen miteinander kombinieren. Kryptogeld und eine Art bedingungsloses Grundeinkommen. Wobei, ganz so bedingungslos ist es dann doch nicht. Eine Rolle spielt auch noch "ein eigens entwickeltes Hardware-Gerät, das sowohl die Menschlichkeit als auch die Einzigartigkeit eines jeden, der sich anmeldet, sicherstellt, während die Privatsphäre und die allgemeine Transparenz einer Blockchain erhalten bleiben".

Das klingt ziemlich unkonkret. Liest man weiter, erfährt man, dass es sich bei besagter Hardware um eine "silbrig glänzende Kugel" handelt, die dazu benutzt wird, die Iris eines jeden Nutzers einzuscannen. Bei wem sich nun doch Bedenken regen, darf sich gerne an Microsoft wenden. Auch hier hat man sich nämlich Gedanken darüber gemacht, wie man das Krypto-Ökosystem verändern kann. Und vor einiger Zeit ein Patent eingereicht, in dem eine neue Art und Weise der Digitalgelderzeugung beschrieben wird. Anstatt wie bislang Computer Rechenaufgaben lösen zu lassen, könnten die Münzen auch durch von Menschen generierte Daten geschürft werden. Zum Beispiel, indem die Nutzer Sport treiben oder eine Werbeanzeige betrachten. Sensoren und Scanner würden die physische und psychische Anstrengung des Nutzers messen, und zur Belohnung nach getaner Arbeit winkt dann ein bisschen Kryptogeld.

Wer nach all diesen Ideen noch immer keine Lust hat mitzumachen, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Es ist ja auch nicht das erste Mal, dass ein Start-up-Pitch an den Plot einer Science-Fiction-Gruselgeschichte erinnert. Immerhin würde so am Ende womöglich der Stromverbrauch sinken.

Wer am Finanzplatz Frankfurt mit der Digitalwährung Bitcoin zahlen möchte, der landet schnell in der Focacceria von Rani...
31/08/2021

Wer am Finanzplatz Frankfurt mit der Digitalwährung Bitcoin zahlen möchte, der landet schnell in der Focacceria von Ranieri Sciarra. Handy zücken, mit Bitcoin zahlen, schnell ist alles erledigt. Sciarra ist damit allerdings selbst in der Finanzstadt Vorreiter, denn außer ihm akzeptiert kaum ein Geschäft die Digitaldevise. Ein Fitnessstudio, ein Druckgeschäft, ein Fotostudio. Viel mehr geht nicht.

Nun allerdings könnte ein Handelsgigant die einstige Anarcho-Devise Bitcoin salonfähig machen: Ausgerechnet Amazon, so spekulieren manche Finanzexperten, könnte in das Geschäft mit Digitalwährungen einsteigen. Ob der Digitalgigant bald Bitcoin akzeptiert? Ob Amazon sogar eine ganz eigene Digitalwährung schafft? Offiziell ist noch nichts, aber gemunkelt wird bereits. Denn Fachdienste haben bereits kürzlich darauf hingewiesen, dass der Konzern per Stellenanzeige einen Digitalwährungsstrategen sucht.

Diese Gerüchte haben den Bitcoinkurs am Montag in die Höhe katapultiert: In der Spitze schoss die Digitaldevise um elf Prozent nach oben und legte bis auf 39 748 Dollar zu. "Das Brodeln der Gerüchteküche um den möglichen Einstieg Amazons in die Branche ist Wasser auf die Mühlen der Anleger", sagt Kryptoexperte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. Um auch die 40 000-Dollar-Marke zu knacken, reichte die Euphorie der Anleger jedoch nicht. Denn in Wirklichkeit war wohl vor allem ausgeprägter Pessimismus für den Kursanstieg verantwortlich.

Allein am Montag beendeten Händler Wetten auf fallende Bitcoin-Kurse in Höhe von rund 970 Millionen Dollar
Zuvor hatten Anleger schließlich massiv auf fallende Kurse bei der Digitaldevise gewettet. Doch je höher der Kurs steigt, desto teurer werden diese Wetten für viele Marktteilnehmer. Die feine Ironie dabei: Um ihre Kollaps-Spekulationen zu stornieren, müssen auch die eigentlich pessimistischen Anleger Bitcoin kaufen. Allein am Montag beendeten Händler Wetten auf fallende Bitcoin-Kurse in Höhe von rund 970 Millionen Dollar, so zeigen es Daten der Analyseplattform Bybt. "Anders lässt sich der Kurssprung in dieser Art und Weise nicht erklären", sagt Marktexperte Timo Emden.

Ob Amazon tatsächlich Bitcoin akzeptieren wird, muss sich zeigen. Klar ist jedoch, dass der Techkonzern bereits seit Jahren Finanzambitionen hegt. So können US-Kunden des Dienstes Amazon Cash in Geschäften Bargeld einzahlen und ihrem Amazon-Konto gutschreiben lassen. Über den Dienst Amazon Lending können Händler auf der Plattform über die ING Bank einen Kredit bekommen. Und immer wieder gab es in den vergangenen Jahren Gerüchte, Amazon könnte mit der US-Bank JP Morgan ein eigenes Konto anbieten.

Oder legt der Konzern am Ende gar ein eigenes Digitalgeld auf? Internetseiten wie amazoncoin.com leiten Nutzer bereits weiter - auf die Startseite von Amazon.

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