Klappentexterin

Klappentexterin Die Welt der Bücher mit allen Sinnen erleben - dafür steht die Klappentexterin. Hier gibt es Rezensionen, Begegnungen mit Autoren und mehr.

Wie Amy Liptrot bin ich eine Mondfreundin. So beginnt das neue Memoir der Autorin mit einer 🌕 Begegnung ungewöhnlicher A...
27/06/2024

Wie Amy Liptrot bin ich eine Mondfreundin. So beginnt das neue Memoir der Autorin mit einer 🌕 Begegnung ungewöhnlicher Art: „Ich kriege Textnachrichten vom Mond. Auf meinem Handy leuchtet die Frage auf, ob der Mond meinen Standort verwenden darf, und ich stimme zu.“ Das ist keine fantastische Geschichte, viel mehr der Weg einer Frau, die ihre persönlichen Lebenskoordinaten sucht - und dabei die Natur wie eine vertraute Freundin an ihrer Seite hat.

Ihre Recherche führt sie nach Berlin. Dort flaniert die Ich-Erzählerin durch die Hauptstadt, beobachtet Vögel. Vor allem Habichte sind ihr nah. Sie findet die Raubvögel auf dem Tempelhofer Feld und in Parks. Irgendwann geht das Tier in ihre DNA über, so dass sie die Stadt aus der Sicht eines Habichts beobachtet. Und noch etwas treibt sie um: die Suche nach einem Waschbären. In Berlin leben über 800 Waschbärenfamilien. Verrückt, oder?

Die Erzählerin spürt verschiedene Orte auf. Alle Berlin- verbundenen Menschen werden wohlig seufzen wie solche, die sich nach dieser einzigartigen Stadt sehnen. So fühlt sich „Wilde Geschöpfe“ an wie ein sinnlicher, naturnaher, nachdenklicher und mitunter rauer Spaziergang. Wir sitzen vor Späties, hören verschiedene Sprachen, tanzen schwimmend im Berghain. Manchmal ist sie allein, ein anderes Mal nicht. Stets dabei - der Mond in verschiedenen Variationen: Jägermond, Hungermond, Wolfsmond...

Die Lektüre ist tröstlich, erheiternd, liebkosend, aber genauso schonungslos und berührend. Denn Berlin ist trotz aller Romantik selbst ein Raubtier. Wie gut, dass die Hauptstadt auch viele Tiere beheimatet und sich etliche grüne Zungen durch den Beton hindurchschlängeln. So erinnert Amy Liptrot uns daran, öfter mal den Blick ins Grüne zu richten, innezuhalten im Lärm der Großstadt. Und Herrn Mond zuzulächeln, der Wächter aller Schlaflosen und Verträumten.

Aus dem Englischen übersetzt von Bettina Münch.
Foto: TinaS
Btb Verlag Penguin Bücher

Wir sind auf der Flucht. Der Mississippi zischt wie eine Schlange. Ich spitze meine Ohren, und versuche die verdrehten W...
20/05/2024

Wir sind auf der Flucht. Der Mississippi zischt wie eine Schlange. Ich spitze meine Ohren, und versuche die verdrehten Wörter zu verstehen. Jim spricht ganz komisch mit Huckleberry Finn, als hätte er einen Knoten in der Zunge. Was ist passiert? Vor allem: Was machen wir hier?

Jim ist ein Sklave. Als er erfährt, dass er an einen Mann in New Orleans verkauft werden soll, haut er ab. Denn er will nicht von seiner Tochter und Frau getrennt werden. Wenn Jim verschwunden ist, kann man ihn auch nicht verkaufen. So sein Plan. Dummerweise gelangt Huck Finn auf seine versteckte Insel. Er ist mit Schweineblut besudelt, weil er Mrs Watson glauben lassen will, dass er tot ist, und hat in ihrem Haus Blut verteilt. Was das nach sich zieht, könnt ihr euch bestimmt denken…

Und doch übersteigt die Vorstellung die tatsächliche Lektüre bei Weitem. Außergewöhnlich ist sie und voller Einfallsreichtum in der Handlung und sprachlich, derart packend wie mitreißend erzählt, berührend und nachdenklich stimmend. Ein Buch mit lauten gewaltigen Szenen und ebenso stillen Momenten. Ja, ein Wechselbad von Temperaturen, auch von Gefühlen. Wut, Angst, Hoffnung, Liebe… alle da!

Bewundernswert, wie Percival Everett Mark Twains Abenteuergeschichte ein anderes Gesicht verleiht, sie uns neu erzählt. Und Twains Nebenfigur in seinem Roman zur Hauptfigur macht, dabei Themen hineinwebt, die selbst heute noch aktuell sind.

Obwohl ich längst angekommen bin nach dieser Reise, so bin ich immer noch bei dem mutigen Helden Jim. Oder viel mehr sitzt er in meinem Herzen. „James“ von Percival Everett zählt für mich zu den herausragendsten Werken des Jahres! Ihr da draußen, was immer ihr über „James“ vernommen habt, stimmt. (Ich kenne nur Gutes.) So begebt euch auf eine unvergessliche Abenteuerreise! Und vergesst eure Schwimmkleidung nicht.

Kongenial aus dem Englischen übersetzt von Nikolaus Stingl.

„Die Hungrige“ von Claire Kohda ist kein Remake von  , aber die japanisch-englische Musikerin hat die Erinnerung daran b...
01/05/2024

„Die Hungrige“ von Claire Kohda ist kein Remake von , aber die japanisch-englische Musikerin hat die Erinnerung daran bei mir wachgeküsst. Denn Claire Kohda erzählt eine Vampirgeschichte, die ebenso vibriert und mich mit ihrem mitreißenden Erzählstil sofort festhält.

Ihre Romanheldin ist halb Mensch, halb Vampir, und steht vor einem Umbruch: Lydia hat ihre Mutter in ein Heim gebracht, da sie offenbar an Alzheimer leidet. Das kann aber eigentlich nicht sein, Lyds Mutter ist ein Vampir. Was führt also zum Gedächtnisverlust?

Parallel wagt Lyd in London einen Neuanfang. Sie bezieht ein Haus mit verschiedenen Ateliers für Künstler:innen. Dass sie dort leben wird, erzählt sie niemandem, nicht mal Ben. Dieser hat ihr den Raum gezeigt. Sofort spürt Lyd eine enorme Anziehung. Wie gern würde Lyd sein Blut trinken, doch sie kann sich zügeln. Ungünstigerweise kann sich unsere Vampirfrau nicht mal eben Schweineblut bestellen, wie sie es mit ihrer Mutter in dem kleinen Ort bisher problemlos konnte. Und jetzt?

Als sie in der OTA-Galerie ihr Praktikum beginnt, ist Lyd schnell ernüchtert. Denn sie ist wie die anderen Praktikanten ein „Mädchen für alles“. Und noch eine Sache beunruhigt Lyd: die seltsamen Blicke des Chefs.

So steht die junge Frau vor vielen Herausforderungen. Sie fühlt sich fremd unter den Menschen, und hat ständig Hunger. Wie kann sie diesen nur stillen und mit den menschlichen Gefühlen umgehen?

„Die Hungrige“ ist ein großartiger moderner und feministischer Vampirroman. Lyd kommt mir sehr nahe - genau das macht diese Lektüre derart lesenswert. Und mal ehrlich: Sind wir nicht alle hungrig? Nicht auf Blut, aber auf gute Bücher. Mir geht es jedenfalls so.

Lieben Dank an Linda Bulut (.me bei Instagram) für das Porträtfoto & Kapitel Drei für die „Biss“-Kulisse. Dort findet ihr übrigens die komplette „Biss“-Reihe.

Aus dem Englischen übersetzt von Barbara Schaden.

Vor knapp hundert Jahren starb Franz Kafka. Und die großen Festspiele zu seinen Ehren haben längst begonnen. Da darf Her...
24/04/2024

Vor knapp hundert Jahren starb Franz Kafka. Und die großen Festspiele zu seinen Ehren haben längst begonnen. Da darf Herr Klappentexter als Spezialist für den Club der toten Dichter natürlich nicht fehlen. Wenngleich auch mit ein paar kritischen Untertönen. In jedem Fall hat er sich intensiv mit dem Werk dieses Jahrhundert-Schriftstellers auseinandergesetzt und stellt eine wichtige Frage: Wie relevant sind die Werke Kafkas heute noch? Die Antwort findet ihr auf unserem Blog: https://t1p.de/siy2q

S. Fischer Verlage Knesebeck Verlag

Nimmersatt.Niemals zu wenig.Eher immerzu viel.Niemals satt.Stets hungrig.Grenzen setzen?Zwecklos. Zu groß sinddie Neugie...
23/04/2024

Nimmersatt.

Niemals zu
wenig.
Eher immer
zu viel.

Niemals satt.
Stets hungrig.
Grenzen setzen?
Zwecklos.

Zu groß sind
die Neugier,
und der
Entdeckergeist.

Außerdem:

Man könnte
was verpassen.

Oder:

Es könnte das
eine sein
unter den vielen.

Wo kommen
die schon
wieder alle
her?

Schulterzucken.
Augenrollen.
Grins.

So ist es eben,
das Leben
eines
nimmersatten
Bücherwurms.

Euch allen einen schönen Welttag des Buches!

Foto: EliFrancis

„Wo war meine Welt, wo gehörte ich hin?“ Diese Frage stellt sich die Erzählerin in Constanze Neumanns neuem Buch „Das Ja...
21/04/2024

„Wo war meine Welt, wo gehörte ich hin?“ Diese Frage stellt sich die Erzählerin in Constanze Neumanns neuem Buch „Das Jahr ohne Sommer“ sehr oft. Denn sie ist nie ganz hier, nie ganz da. Irgendwann gelingt ihr der Wechsel nicht mehr, und alles wird fremd.

Mit „hier“ ist die neue Heimat in Aachen gemeint, und mit „da“ das verlassene Leipzig. Die Eltern sind Republikflüchtlinge, deren erster Versuch scheitert. Sie werden verraten, und an der Grenze festgenommen. Die Eltern kommen ins Gefängnis, die Tochter erst in ein Heim und bald zu den Großeltern. Die Großmutter kümmert sich zwei Jahre um ihre Enkelin, dann werden die Eltern vom Westen freigekauft. Sie holen ihre Tochter recht schnell nach, und versuchen, sich am Dreiländereck ein neues Leben aufzubauen. Was alles andere als leicht ist. Allein schon ihr sächsischer Dialekt stößt an Ecken. Noch etwas erschwert den Neuanfang: Die Mutter hat seelische und körperliche Schäden vom Haftaufenthalt, kann keine Geige mehr spielen. Auch unsere Erzählerin versucht, anzukommen, Freunde zu finden. Gleichzeitig sitzt die Sehnsucht nach ihrer geliebten Großmutter im Herz, die aus Leipzig erst ausreisen darf, wenn sie in Rente geht.

Constanze Neumann erzählt ihre Geschichte aus der Sicht des Mädchens. Das liest sich äußerst erfrischend, nahbar und ist versetzt mit kindlichen wie jugendlichen Nuancen, wirkt aber niemals naiv, leidend oder pathetisch.

Viel ist bereits über das Thema Ost-West geschrieben worden. Doch Constanze Neumann hat mit ihrem autobiographisch gefärbten Roman ein für mich weiteres Kapitel unserer Zeitgeschichte aufgeschlagen.

Ullstein Buchverlage

Let’s celebrate finnish literature! Heute ehrt man in   Mikael Agricola. Seine Fibel bildet die Grundlage der geschriebe...
09/04/2024

Let’s celebrate finnish literature! Heute ehrt man in Mikael Agricola. Seine Fibel bildet die Grundlage der geschriebenen Sprache Finnlands. So nutze ich diesen Feiertag, um euch auf eine bemerkenswerte finnische Autorin hinzuweisen, die Elina Kritzokat ins Deutsche übertragen hat.

Ich habe Pirkko Saisio auf der Leipziger Buchmesse verpasst. Dass sie dort war, sehe ich als Gruß der Autorin und des Bücheruniversums. Denn ihr Besuch hat mich durch die Begeisterungsstürme zweier Verlagsfrauen direkt zu ihr hingeführt. Im Winter ist beim Klett-Cotta Verlag „Das rote Buch der Abschiede“ erschienen, jetzt folgte „Gegenlicht“, im Herbst kommt der 3. Band.

hat Pirrko Saisio vor 20 Jahren geschrieben. Ich bin sofort gefangen in der dichten, atmosphärischen Sprache, die mich vollends einnimmt. Komische, unerhörte, poetische und melancholische Töne dringen zu mir vor. In dem Buch geht es um eine junge Frau, die denkt: „Sie macht sich auf, die zu werden, die die anderen in ihr sehen.“ So begleite ich die Ich-Erzählerin während ihrer Metamorphose, und die steht oft vor großen Herausforderungen. Wir schreiben Finnland in den 70er Jahren. Homosexualität ist gefährlich, steht unter Strafe. Unser Mädchen entdeckt, dass sie Frauen liebt, zieht mit der ersten Freundin – Clownauge – zusammen, unter dem Protest der kommunistischen Eltern. Ich tauche mit der jungen Frau ab in den Untergrund, wo man sich im Geheimen trifft. Und dann ist da das Theater, das unsere Figur wachküsst. Gleichzeitig erlebe ich die Erzählerin als Mutter… wir wechseln die Zeitebenen, und dennoch bleibt ein roter Faden, der mich magnetisch durchs Buch zieht.

Wer geradlinige Bücher liebt, könnte mit der Lektüre fremdeln. Allen anderen empfehle ich das Buch eindringlich - jungen wie älteren Leser:innen! Was für Literatur! Nicht ohne Grund hatten auch hierzulande die Feuilletons über die in Finnland verehrte Autorin lobende Worte. Für alle, die Bücher von Annie Ernaux genauso lieben wie ich. Tiefes Schauen und Erleben sind garantiert!

Die Geschichte beginnt mit einem Plan: Tristan will diesen seinem Freund Jimmy am nächsten Tag verraten. Jimmy ist nach ...
19/03/2024

Die Geschichte beginnt mit einem Plan: Tristan will diesen seinem Freund Jimmy am nächsten Tag verraten. Jimmy ist nach dem Telefonat aufgeregt. Einerseits will er natürlich wissen, was sein Schulfreund ausgeheckt hat. Andererseits wurde er noch nie von jemandem eingeladen, bei ihm zu übernachten. Denn Jimmy ist ein Einzelgänger. Als Tristan eines Tages in seine Klasse kommt, navigiert ihn die Lehrerin an dessen Tisch.

Tristan ist mit seiner Familie aus dem Kosovo nach Belgien geflüchtet und hat eine bewegte Fluchtgeschichte hinter sich. So nimmt sich Jimmy dem Fremden an, versucht, ihn zu unterstützen, und die beiden freunden sich an. Und noch etwas passiert: Jimmy findet bei Tristans Familie etwas, das er zu Hause nicht hat. Er fühlt sich bei den herzensguten Menschen so wohl, spürt die Wärme, die zu Hause nach der Scheidung seiner Eltern verloren gegangen ist. Doch dann ereilt Tristans Familie eine Nachricht, die Folgen hat – für alle.

Lize Spit hat sich mit ihrem dritten Roman wieder in mein Herz und Gedächtnis eingeschrieben. „Der ehrliche Finder“ ist ein schmales Büchlein, aber derart gewichtig, was darin zu finden ist. Es geht um eine besondere Freundschaft, ums Anderssein, Ausgrenzung, Emigration und Hoffnung, um Licht und Schatten.

Dieses Buch hat mich noch lange nach der Lektüre beschäftigt. Die belgische Autorin zeigt erneut, wie meisterhaft sie Spannung aufbauen kann und fegt mich mit einem unglaublichen Finale nieder. Atemlos, berührend, nadelstichgleich ist der Roman, der überdies so gut in unsere Zeit passt. Auch für jüngere Leser:innen ab 14 Jahre geeignet.

Übersetzt von Helga Van Beuningen.

S. Fischer Verlage

„Sie musste weg, raus, es gab nun einmal keine anderen Ideen von einer Alternative zu einem Leben, in das sie irgendwie ...
16/03/2024

„Sie musste weg, raus, es gab nun einmal keine anderen Ideen von einer Alternative zu einem Leben, in das sie irgendwie hineingeraten war und das ihr nicht mehr passte, und niemanden, mit dem Selah darüber hätte sprechen können, niemandem, dem sie sich wirklich hätte anvertrauen können.“

Und jetzt? Sitzt Selah mit ihrem Hund an einem fremden Ort. Um sich sammeln und im besten Falle wiederfinden zu können. Aber wie? Ich folge der Protaginistin aus Luca Mael Milschs Roman „Sieben Sekunden Luft“. Die Gewichte auf ihren Schultern wiegen schwer, ziehen mich mit nach unten. Neben einer großen Erschöpfung brechen alte Wunden auf. Ich falle direkt hinein, in Selahs Kindheit mit ihrer Mutter, die ihre Tochter zu einer Klavierpianistin drängen will. Wir springen weiter in die Studentenzeit, in der Selah sich oft verloren fühlt, viel zu viel trinkt und Abstürze erlebt. Als jetzt die Mutter im Sterben liegt, wird Selah weich, öffnet sich. Wird den beiden noch eine Versöhnung gelingen?

Luca Mael Milsch mutet uns viel zu. Aber die dichte und einfühlsame Sprache hält mich fest, eine vielseitige Sprache, die sich dem Alter ihrer Heldin geckohaft anpasst. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter hat schon viele weitere Autor:innen zu außergewöhnlichen Texten geführt. So wundere ich mich nicht, dass Daniela Dröscher von dem Buch genauso beeindruckt ist wie ich: „Ein feinsinniger Roman über den Versuch einer Befreiung.“

„Sieben Sekunden Luft“ hält uns den Spiegel vors Gesicht und bestätigt: Menschsein ist und bleibt eine Herausforderung. Aber es lohnt sich auch dort hinzuschauen, wo es weh tut.

Dieses Buch ist im unabhängigen Haymon Verlag erschienen und mein Beitrag zum heutigen . Let‘s celebrate! 🥳

Die TV-Serie   hat mich zu „Maud Martha“ von Gwendolyn Brooks geführt. Manch einer wird sich fragen: Was hat die Mafia u...
13/03/2024

Die TV-Serie hat mich zu „Maud Martha“ von Gwendolyn Brooks geführt. Manch einer wird sich fragen: Was hat die Mafia und der Drogenhandel mit „Maud Martha“ zu tun? Neben den steigen Machtkämpfen zwischen den einzelnen Gruppierungen steht die Diskriminierung der dunkelhäutigen Bevölkerung im Mittelpunkt der Serie. Der afro-amerikanische Gangster Bumpy Johnson – brillant von Forest Whitaker gespielt – wurde nach zehn Jahren aus dem Gefängnis entlassen und versucht nicht nur, Harlem gegen den wachsenden Einfluss der italienischen Mafia zu verteidigen. Er betätigt sich auch als Wohltäter und pflegt seine Freundschaft zu Malcom X, dem Wortführer der „Nation of Islam“ und kämpferischer Bürgerrechtler. Maud Martha Brown hätte hier wunderbar eine Rolle spielen können. Denn der Roman thematisiert sehr deutlich die Ausgrenzung und Benachteiligung der farbigen Bevölkerung, wenngleich auf ganz eigene Art.

Der Roman über die schwarze Frau spielt Mitte der Vierziger Jahre. Dass ihre Schöpferin zu den bedeutendsten Dichterinnen zählte, spüre ich gleich zu Beginn, es ist wohl einer der schönsten Anfänge, die ich je gelesen habe. Das Zitat findet ihr bei .me in ihrer Rezi.

Ich falle sanft in diese Geschichte, die uns mit ruhiger Feder erzählt. Er sind Ausschnitte aus dem Leben einer Frau, die ihre Träume hat. So zoomt sie sich oft von Chicago nach New York. Oder die kleine Wohnung, die sie mit ihrem Mann bezieht, möchte derart schön einrichten, dass der „Defender“ kommt, und sie fotografiert. Doch der Eigentümer der „Kitchenette“ - so nannte man die kleinen Apartements der Schwarzen - setzt sie auf den Boden der Tatsachen: Es soll alles so bleiben, wie es in der möblierten Wohnung ist. Maud Martha findet ihren eigenen Weg, dem ich mit leuchtenden Augen gefolgt bin.

Ein sprachschönes, wichtiges wie berührendes Buch, das Bumpy Johnson sicherlich gefallen hätte. Ebenso die Tatsache, dass Gwendolyn Brooks als erste Schwarze Autorin den Pulitzer Preis erhalten hat.

Aus dem Englischen übersetzt von Andrea Ott. Mit einem Nachwort von Daniel Schreiber.

Manesse Verlag

„Das Glück sucht Gesellschaft, und das Unglück – das will nur in Ruhe gelassen werden.“ So wahr, so gut. Apropos gut gen...
11/03/2024

„Das Glück sucht Gesellschaft, und das Unglück – das will nur in Ruhe gelassen werden.“ So wahr, so gut. Apropos gut genauso liest sich „Leuchtfeuer“ von Dani Shapiro. Für mich zählt dieser Roman zu meinen Highlights des Frühjahrs. Nicht ohne Grund war dieses Buch ein gefeierter Bestseller in den USA. Es wurde mehrfach ausgezeichnet und von verschiedenen Medien zum besten Buch des Jahres ernannt. Welch Glück‘, dass hanserblau das Übersetzerpaar Ulrike Wasel und Klaus Timmermann für die Übersetzung gewinnen konnte. Die beiden haben u.a. schon „Der Gesang der Flusskrebse“ übersetzt. Und wer jetzt wie ich bei dem Buchtitel lächelt, darf gern weiterlesen. Aber auch alle anderen. Denn die Lektüre lohnt sich.

Und das obwohl die Erzählperspektive ungewöhnlich ist. Glücklicherweise wurde Dani Shapiro von ihrer Kollegin Jennifer Egan ermutigt, diese beizubehalten. So bewegen wir uns wie Planeten durch verschiedene Zeiten, sind in verschiedenen Köpfen. Ausgangspunkt ist eine nächtliche Autofahrt drei junger Teenager: Misty und das Geschwisterpaar Sarah und Theo rauschen im August 1985 durch die Nacht. In einem Moment der Unachtsamkeit kommt es zu einem schweren Unfall, bei dem Misty stirbt. Sarah legt schützend den Arm um ihren Bruder und sagt: Ich bin gefahren. Obwohl dem nicht so war. Und dann? Cut!

Jetzt sind wir bei Benjamin – Theos und Sarahs Vater, der den Nachbarsjungen Waldo an einem Abend im Jahr 2010 beobachtet. Die beiden stehen im Austausch. Warum und wie, das erfahren wir erst später, wie all die Verflechtungen der beiden Familien.

„Leuchtfeuer“ ist eine berührende, spannungsgeladene Geschichte über die Familienbande wie über die Narben der Kindheit. Trotz der wechselnden Perspektiven und Zeitsprünge verliert man nie den Überblick oder Anschluss. Jeder findet sich in der einen oder anderen Figur wieder, da die Autorin alles anspricht: Frausein, Außenseiter, Muttersein, Sucht, Beziehungen, Älterwerden und Altsein, Verbundenheit, Geschwisternbande, Familie. Ein universelles Buch also. Und ein Buch mit einem Summen, das erst verstummt, wenn man es ausgelesen hat. Doch selbst dann vibriert es noch.

Hanser Literaturverlage

„Ich sagte, dass mich noch nie jemand gefragt hatte, was ich werden wollte, wenn ich groß war, darum wüsste ich es nicht...
06/03/2024

„Ich sagte, dass mich noch nie jemand gefragt hatte, was ich werden wollte, wenn ich groß war, darum wüsste ich es nicht. Hauptsache, noch am Leben.“ Wenn es einen Satz gibt, der exemplarisch für die Hauptfigur des Romans „Demon Copperhead“ steht – dann dieser. Wann hatte ich zuletzt mit einer literarischen Figur eine so enge Beziehung gehabt wie mit Demon? Ich weiß es nicht.

In jedem Fall spüre ich jetzt nach der Lektüre eine, sagen wir, literarische Melancholie. Abschied nehmen von einem Protagonisten, der mir ans Herz gewachsen ist. Gleichzeitig empfinde ich große Dankbarkeit für diese Begegnung und die Möglichkeit, euch nun von Demon zu erzählen. Für mich ist dieser Roman ein Meilenstein auf der Straße der vielen Neuerscheinungen. Was dieses Buch für mich so herausragend macht, verrate ich euch jetzt auf unserem Blog. Den LINK findet ihr hier: https://t1p.de/ly024

dtv Verlagsgesellschaft

Dirk von Gunsteren hat das ausgezeichnete Buch ins Deutsche übersetzt.

Wie zarte Regentropfen berühren mich Iris Wolffs Sätze. Ich spüre sehr schnell, „Lichtungen“ ist kein Buch, das man mal ...
14/02/2024

Wie zarte Regentropfen berühren mich Iris Wolffs Sätze. Ich spüre sehr schnell, „Lichtungen“ ist kein Buch, das man mal eben in der Hochbahn liest. Dafür ist es zu gehaltvoll, wertvoll. Jeder Satz möchte mit voller Aufmerksamkeit betrachtet werden. Und noch etwas passiert während des Lesens: „Lichtungen“ entschleunigt mich auf bezaubernde Weise. Liegt es an der besonderen Beziehung der Hauptfiguren, Lev und Kato? Oder an der feinsinnigen, klaren wie poetischen Sprache? Und dem ungewöhnlichen Erzählstil? So beginnt die Autorin mit dem Ende, und bewegt sich wie eine Chronistin raffiniert zum Anfang zurück. Ihr Blick richtet sich nicht nur auf Kato und Lev, so reflektiert sie auch die Veränderungen des osteuropäischen Landes, in dem der Großteil der Handlung spielt.

Kato und Lev kennen sich schon seit Kindheitstagen. Das Band zwischen ihnen bleibt die Jahre bestehen, und wir begleiten die beiden auf ihren verschiedenen Stationen des Lebens, lernen die unterschiedliche Charaktere kennen. Während Kato als unabhängige Straßenzeichnerin durch die Welt reist, bleibt Lev im Ort der Kindheit, findet Frieden und Glück im Wald. Erst als Kato Lev eine selbstgemalte Karte mit der Frage schickt: „Wann kommst du?“ wagt Lev den Aufbruch...

Wie bereits in „Die Unschärfe der Welt“ reist Iris Wolff mit uns an den Ort ihrer Kindheit. Die Autorin wurde in Rumänien geboren, verbrachte dort die ersten acht Jahre des Lebens. Es scheint, als gäbe es eine unsichtbare Schnur, die sie immer wieder dorthin zurückführt. Ich bin ihr auch dieses Mal mit Staunen und großer Bewunderung gefolgt. Wie viel Themen die Autorin in diesem schmalen wie gehaltvollen Buch eingearbeitet hat, ist derart kunstvoll, dass sich das Feuilleton und die Leserschaft alle einig sind: Dies ist ein umwerfend-schönes wie beeindruckendes Buch, das zeigt: Wir brauchen nicht immer auf alles Antworten, manchmal ist das Schweben auch ein schöner Zustand. Kato und Lev werden es euch bestätigen.

Klett-Cotta Verlag

Wer unserem Blog seit längerer Zeit folgt, kennt bereits einige meiner liebsten Autorinnen und Autoren. Erscheint von ih...
30/01/2024

Wer unserem Blog seit längerer Zeit folgt, kennt bereits einige meiner liebsten Autorinnen und Autoren. Erscheint von ihnen ein neues Buch, stehe ich aufrecht und munter wie ein neugieriges Erdmännchen. Ma**ca Bodrožić ist so eine langjährige Weggefährtin.

Auf dem zweiten Bild seht ihr uns beide, aufgenommen hat das Foto Christian Dunker der Geistesblueten. Im Jahr 2012 war das. So viele Jahre sind vergangen, so viel ist seitdem passiert und wir sind immer noch verbunden.

Ich danke Dir, liebe Ma**ca, für all die wunderbaren Momente im echten Leben wie mit Deinen eindrucksvollen Büchern. Sie sind eine Kraftquelle und Bereicherung gleichermaßen. Deine Texte schillern, lassen die Hektik des Alltags an mir abperlen und meinem Atem ganz intensiv spüren, sie bewegen so viel in mir wie Dein neues Buch: „Mystische Fauna - Von der Liebe der Tiere“ - erschienen bei Matthes & Seitz Berlin. Was es für mich erneut zu einem besonderen Werk macht, erzähle ich jetzt auf unserem Blog. Den Link findet ihr hier: https://t1p.de/wik

Und noch eine wichtige INFO an alle BERLINERINNEN und BERLINER: Zusammen mit Maria-Christina Piwowarski stellt die Autorin kommenden Mittwoch, den 31.01., ihr Buch im Roten Salon unserer geliebten Berliner Volksbühne vor. Los geht’s um 20 Uhr. Es gibt - Stand heute - noch Karten. Kommt zahlreich! Es lohnt sich und euch beiden wünsche ich von Herzen einen großartigen Abend. Gedanklich bin ich bei euch!

H A R U K I M U R A K A M IHierzulande wie international hat dieser Name etwas Magisches. Nicht für jeden, aber für uns....
12/01/2024

H A R U K I M U R A K A M I

Hierzulande wie international hat dieser Name etwas Magisches. Nicht für jeden, aber für uns. So lange schon tauchen wir bewundernd in die fantastischen Welten des Großmeisters ein und lassen dabei die Hektik des Alltag draußen liegen. Denn auch das ist Murakami: Meditation für Augen und Geist. Doch trotz der Stille finden wir in Murakamis Büchern ein Feuerwerk an Inspiration. Wie ihm der Spagat zwischen all dem gelingt, bleibt sein Geheimnis. Offen hingegen ist die Begeisterung für Murakamis Werke - und die vielen Verbindungen, die entstehen.

So blicken wir heute voller Dankbarkeit nach Japan. Verneigen uns tief und gratulieren Murakami-san zu seinem 75. Geburtstag. Wir wünschen ihm alles Glück der Welt, Gesundheit, Wohlergehen und weiterhin viel Inspiration.

Wir danken dem DuMont Buchverlag für das Engagement, die wunderbaren Bücher sowie Ursula Gräfe für ihre jahrelange Übersetzungsarbeit, Kat Menschik für die famosen Illustrationen (wie diese hier) und Stephan Kleiner für seine jahrelange Lektoratsarbeit! Ein Feuerwerk an sie alle und euch, dass ihr hier seid!

Ein gutes neues Jahr wünsche ich euch allen! Eigentlich wollte ich hier jetzt fröhlich juchzen, aber die aktuellen Ereig...
01/01/2024

Ein gutes neues Jahr wünsche ich euch allen! Eigentlich wollte ich hier jetzt fröhlich juchzen, aber die aktuellen Ereignisse bei uns wie auch das Erdbeben auf der japanischen Halbinsel Honshu und die Regionen der Welt, in der Kriege wüten, lassen mich still ins neue Jahr schauen.

Doch ich blicke auch freudig nach vorn. Sehe all die schönen Bücher und literarischen Veranstaltungen, die mich mit offenen Armen empfangen. Bald dazu mehr hier und auf dem Blog.

Macht es euch heute gemütlich und vergesst Haruki Murakamis Worte nicht: „An jedem beliebigen Tag ergreift etwas unser Herz.“


Wir sind Linda .me und Simone . Zwei Hamburger Bloggerinnen und Buchhändlerinnen. Linda arbeitet bei Buchhandlung I.v.Be...
30/12/2023

Wir sind Linda .me und Simone . Zwei Hamburger Bloggerinnen und Buchhändlerinnen. Linda arbeitet bei Buchhandlung I.v.Behr und Simone bei stories! Die Buchhandlung.

Wir teilen ganz oft die Begeisterung für die gleichen Bücher und wir sind große Fans von Haruki Murakami. Simone hat vor zwölf Jahren die Blogger Allianz „Reading Murakami“ mit initiiert und begleitet. Den Blog als solches gibt’s nicht mehr. Aber das Projekt schon. Es ist jetzt einfach zu Instagram gewandert und wird dort ab sofort gefüllt: is born, again.

Der neue Roman „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“ von Haruki Murakami erscheint am 12. Januar 2024, und hat uns dazu inspiriert, einen Ort im deutschsprachigen Raum zu schaffen, an dem wir mit euch zusammen unsere Begeisterung für diesen japanischen Autor zu teilen.

Ihr seid alle herzlich eingeladen, mitzumachen. Eure Gedanken und Erfahrungen zu teilen. Denn genau das zeichnet den Autor für uns aus, und macht ihn Nobelpreis-würdig. Nun, das wiederum ist ein eigenes Kapitel für sich, dem wir uns nochmal extra widmen wollen.

Teilt uns gern - denn je größer unsere Community ist, um so schöner und vielfältiger ist sie. Wir freuen uns auf einen regen Austausch mit euch!

❤️

V E R L O S U N G und BEST OF CRIME 2023 Ich hatte euch ja meine liebsten Krimis des Jahres versprochen. Hier sind sie! ...
28/12/2023

V E R L O S U N G und BEST OF CRIME 2023

Ich hatte euch ja meine liebsten Krimis des Jahres versprochen. Hier sind sie! Die Texte zu allen findet ihr in meinem Insta-Profil - bis auf „Der Botaniker“ von M.W. Craven. Doch auch dazu habe ich was geschrieben - surft zum Online Shop stories! Die Buchhandlung: https://www.stories-hamburg.de/shop/magazine/150292/krimis.html Unter den Krimi-Empfehlungen („stories! entdeckt“) erwartet euch mein Beitrag und weitere erlesene Krimi-Highlights.

Welche Krimis haben euch 2023 besonders begeistert? Unter allen Kommentaren verlose ich einen Liebling, der auf der Krimibestenliste stand: „Dinge, die wir brennen sahen“ von Hayley Scrivenor (übersetzt von Andrea O‘Brien). Dies ist ein leiser, literarischer und psychologisch feiner Krimi – auf vielstimmige Weise. Einige erinnern sich bestimmt noch an Chris Whitakers Bücher („Von hier bis zum Anfang“ und „Was auf das Ende folgt“.) In genau diese Richtung bewegt sich dieses beeindruckende Krimidebüt. Eine frühere Textfassung stand auf der Shortlist für den Penguin Literary Prize und gewann den Kill Your Darlings Unpublished Manuscript Award.

Hier geht’s weiter mit den Teilnahmebedingungen:

Einsendeschluss ist Sonntag, der 31.12. 2023.

Bei mehr als einer Antwort entscheidet das Los. Das Gewinnspiel steht nicht im Zusammenhang mit Instagram und Facebook. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und wir verschicken Bücher nur innerhalb von Deutschland.

Ich danke allen Verlagen für die vielseitigen Krimis - vor allem jene, die ungewöhnlich waren, und nicht sofort die Masse erreichen, aber uns Buchhändler:innen und Blogger:innen. Ich danke ebenso der Jury der Krimibestenliste von . Sie hat mich auf Krimis aufmerksam gemacht, die ich nicht immer im Fokus hatte.

Allen Krimifans darf ich vorab schon verraten: 2024 hält vielversprechende Krimis für uns bereit. Bald mehr und anderswo.

Eichborn Verlag Diogenes Verlag Droemer Knaur Hanser Literaturverlage Suhrkamp Verlag Hvidovre Langbue Laug -Ulls Sønner

Ich gehe fremd. Und hoffe, mein Moleskine Kalender verzeiht mir diesen Seitensprung. „Ein guter Plan“ hat mich erneut ve...
26/12/2023

Ich gehe fremd. Und hoffe, mein Moleskine Kalender verzeiht mir diesen Seitensprung. „Ein guter Plan“ hat mich erneut verführt. Wir hatten vor Jahren schon mal eine Liaison, doch sie hielt nicht lange. Denn er war mir auf Dauer zu schwer, um ihn täglich mitzunehmen. So landete ich bald wieder bei meinem geliebten soften schwarzen Moleskine. Doch die Sehnsucht nach diesem besonderen Plan ließ mich einfach nicht los, weil ich eine Freundin der Achtsamkeit bin. Ich liebe Reflexionen, doch oft fehlt mir die Zeit in meinem Bullet-Journal, diese Punkte einzuarbeiten.

Nun gibt es eine xs-Variante vom ganzheitlichen Terminkalender, die ultraleicht (160 g) und kleiner ist (11x15 cm) als die anderen beiden großen Exemplare. Und trotzdem ist Platz für die Monatsplanung, die monatliche Reflexion sowie für die täglichen Habbit-Tracker. Wie geschaffen für mich. Daher schenke ich mir dieses Jahr zu Weihnachten Achtsamkeit für die Handtasche. Mal sehen, was aus unserer Affäre wird. Vielleicht eine neue längerfristige Beziehung? In einem Jahr dann mehr an dieser Stelle.

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