05/05/2022
Leerstand Europahaus: Mieter*inneninitiative fordert Auskunft,
Wiedervermietung und Rücknahme von Mieterhöhungen
Seit einigen Monaten wird im Gebäudekomplex Europahaus gebaut und saniert. Immer wieder stehen Baucontainer auf dem Friedensplatz oder wird neues Baumaterial geliefert. In mehreren Häusern sind Mietparteien stark von Baulärm betroffen.
Über die Zukunft des Europahauses werden die Mieter*innen allerdings im Unklaren gelassen.
„Wir wissen weder, wie lange die Baumaßnahmen noch andauern sollen, noch was genau saniert wird. Der Vermieter ZBI/ZBVV lässt uns im Ungewissen über die Zukunft des Gebäudes und unserer Wohnungen.“, kritisiert Michael Risthaus im Namen der Mieter*inneninitiative Europahaus.
Seit einigen Monaten ist zu beobachten, dass Mietparteien ausziehen, aber es werden keine Wohnungen neu vermietet. Inzwischen steht circa die Hälfte der 205 Wohnungen leer. Allerdings werden offensichtlich keine neuen Mietverträge geschlossen.
„Es sind uns mehrere Anfragen von potenziellen Mieter*innen bekannt, die keine Wohnung von der ZBI/ZBVV vermietet bekommen haben. Obwohl nachweislich so viele Wohnungen leer stehen, werden Mietgesuche abgelehnt. Die Geschäftspraxis legt den Verdacht nahe, dass die jetzigen Mieter*innen nach und nach ausziehen sollen, damit die sanierten Wohnungen teurer vermietet werden können. Das wäre eine Form der Verdrängungspolitik, die auch anderen bundesweit in der Kritik stehenden Immobilienkonzernen wie zum Beispiel Vonovia vorgeworfen wird. Ein Indiz, dass unsere Vermutung stimmen kann, sind Mieterhöhungen, die mehrere Langzeitmieter*innen in den letzten Wochen erhalten haben. Obwohl sich an der Situation im Europahaus hinsichtlich Service, Reparaturen, Reinigung und fehlerhaften Nebenkostenabrechnungen nichts geändert hat, werden die Mieten erhöht. Das ist an Unverfrorenheit nicht zu überbieten. Wir fordern Auskunft über den Zeitraum der Sanierungen, die Wiedervermietung leerstehender Wohnungen und die Rücknahme der Mieterhöhungen.“