07/03/2023
Zum Jubiläum wird der Film auch Thema in der kommenden Ausgabe unseres Magazins sein. Auch Giuseppe Colizzi, dem Regisseur des Films und Entdecker des Duos, werden wir ein Porträt widmen.
English version see below
Heute vor genau 50 Jahren fand in der Lichtburg in Essen die deutsche Premiere von "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle" statt. Bud Spencer und Terence Hill waren persönlich anwesend, als der Film das nächste Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte schrieb. Am Ende sahen den Film über 6,5 Millionen Zuschauer in den deutschen Kinos, wofür er mit einer Goldenen Leinwand ausgezeichnet wurde. Damit gelang es dem Duo den kommerziellen Erfolg der beiden Trinity-Filme zu bestätigen und sich auch außerhalb des Westerngenres zu positionieren.
Für "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle" tat sich das Duo erneut mit ihrem Entdecker Giuseppe Colizzi zusammen, der zuvor auch schon die Western "Gott vergibt - Django nie!", "Vier für ein Ave Maria" und "Hügel der blutigen Stiefel" mit ihnen drehte. Trotz des großen Erfolgs war dies leider die letzte Zusammenarbeit mit Colizzi. Colizzi starb im August 1978, kurz bevor er die Regie bei "Das Krokodil und sein Nilpferd" führen sollte.
Die deutsche Kinofassung des Films ist deutlich länger als die italienische und internationale Fassung. Ungeschnitten ist aber auch unsere Version nicht, denn die italienische Fassung enthält trotz der kürzeren Laufzeit auch Szenen, die es in Deutschland nie gab. Würde man eine Version aus allen bekannten Szenen erstellen, käme man auf eine Laufzeit von ca. 120 Minuten. Eine solche Version ist aber bisher nirgends veröffentlicht worden.
Der Film wurde in Deutschland sowohl in der bekannten Kinofassung als auch in der stark gekürzten internationalen Fassung auf DVD veröffentlicht. Dabei steht man vor dem Dilemma, dass die Kinofassung eine recht bescheidene Bildqualität bietet, während die gekürzte Fassung deutlich besser aussieht. Auch die Blu-ray löst dieses Dilemma leider nicht, denn obwohl dafür eine neue HD-Abtastung der deutschen Kinofassung vorgenommen wurde, ist die Bildqualität für eine Blu-ray leider eher schlecht.
Terence Hill wird von Thomas Danneberg gesprochen, der hier erstmal in einer Hauptrolle auf Hill zu hören ist. Bis zu diesem Film hatte Hill in Deutschland ständig wechselnde Sprecher. Erst jetzt wurde Danneberg Hills feste Stimme.
Die berühmte Musik zu dem Film stammt aus der Feder von Guido und Maurizio De Angelis, die hier nach "Vier Fäuste für ein Halleluja" und "Verflucht, verdammt und Halleluja" ihre dritte Arbeit für einen Spencer/Hill-Film ablieferten. Erstmals in ihrer Karriere sangen sie für diesen Film den Titelsong selbst. Sie hatten den Auftrag einen englischsprachigen Titelsong zu schreiben, was sie mit "Flying through the Air" mit Bravour erledigten. Nachdem das Stück fertig war suchten die Brüder eine englische Band, die den Song singen sollte, fanden aber keine zufriedenstellende Lösung. Schließlich sangen sie den Song selbst ein und stellten fest, dass dies sehr gut funktionierte. Für die Veröffentlichung der Single legten sie sich ein Pseudonym zu. "Oliver Onions" war geboren und die Brüder De Angelis hatten fortan zwei erfolgreiche Karrieren - eine als Komponisten von Filmmusik und eine als Gesangsduo.
Die Single des Titelsongs "Flying through the Air" hielt sich 1973 ganze 31 Wochen lang in den deutschen Charts und kletterte dort bis auf Platz 4. Wie damals bei erfolgreichen Melodien oft üblich, entstand im gleichen Jahr noch eine deutsche Coverversion des Songs. Diese trug den Titel "Eine ganze Nacht" und wurde von Henner Hoier gesungen. Weitere Coverversionen des Songs gibt es zudem vom Guildo Horn (Käpt'n Horn, 2002) und Jürgen Drews (Flying through the Air, 2005). Für den Titelsong ist Bud Spencer als Co-Autor genannt. Der Text stammt von Susan Duncan Smith.
Neben der Single wurde 1973 auch eine LP mit dem kompletten Soundtrack des Films veröffentlicht. Im Jahr 2012 wurde der Soundtrack bei Beat Records in Italien auch erstmals auf einer um 10 Tracks erweiterten CD herausgebracht. Auf all diesen Veröffentlichungen ist die Originalaufnahme von "Flying through the Air" zu hören. Auf allen sonstigen Samplern, die den Song enthalten, befindet sich dagegen eine Neuaufnahme.
Bei den Dreharbeiten flog Bud Spencer ohne Erlaubnis und ohne vorherige Flugstunden alleine eine Runde mit dem Doppeldecker und kehrte nur mit Glück und nach einer typischen Bruchlandung auf den Boden zurück. Der Produzent war natürlich nicht begeistert, aber Buds Leidenschaft fürs Fliegen war entfacht und so machte er kurze Zeit später seinen Pilotenschein.
Bud Spencer und Terence Hill fliegen während des Films mit sieben verschiedenen Flugzeugen. Die erste Maschine, die sie im Hanger parken ist eine "Douglas DC-3". Das Flugzeug, das sie dann an ungeplanter Stelle im Dschungel versenken ist eine "Consolidated PBY-6A Catalina". Augusto bringt die beiden Himmelhunde schließlich mit einer "Cessna 150" zurück in die Stadt. Dort restaurieren sie ihr eigenes Flugzeug, eine "Boeing-Stearman PT-17 Modell 75". Die Maschine mit der Bud den Verletzten in die Stadt fliegt ist eine "De Havilland Canada DHC-2 Beaver Mk.1". Nachdem ihr Flugzeug zerstört wurde, fliegen sie mit Matto in Mr. Ears "Hawker Siddeley HS.748" zurück in die Stadt. Von dort nutzt Plata dann eine "Cessna 150A" zur Flucht, mit der beide dann auch nach ihrer gesunden Aussprache davon fliegen.
Bei dem Rum mit dem Bud sich auf dem Flug mit dem Verletzten durch den Sturm Mut antrinkt, handelt es sich um einen kolumbianischen Rum der Marke "Ron Viejo de Caldas". Dieser Rum wird auch heute noch produziert und vertrieben.
Gedreht wurde der Film in Kolumbien, genauer in Cartagena, Barranquilla und Santa Marta. Die Flugszenen entstanden zum Teil auch in Bogota und Umgebung. Für Bud Spencer und Terence Hill war dies der erste filmische Ausflug nach Kolumbien, aber nicht der letzte. Für "Zwei Missionare" kehrten sie zwei Jahre später zurück und Bud drehte dort später alleine auch noch "Banana Joe".
Im Fanshop von Terence Hill gibt es seit gestern T-Shirts und Hoodies mit dem Jubiläumslogo. Die Faszination für den Film ist auch nach so langer Zeit ungebrochen, weshalb der Film auch Thema in der kommenden Ausgabe des Fanmagazins "Double Trouble" sein wird.
Alles zum Film findet ihr natürlich auch in der Spencer/Hill-Datenbank: https://spencerhilldb.de/film.php?film=7
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Exactly 50 years ago today, the German premiere of "All the Way, Boys" took place at the Lichtburg in Essen. Bud Spencer and Terence Hill were there in person as the film wrote the next chapter in their success story. The film at the end was seen by over 6.5 million viewers in German cinemas, for which it was awarded a "Goldene Leinwand" (Golden Screen). The duo managed to confirm the commercial success of the two Trinity films and also position themselves outside the Western genre.
For "All the Way, Boys", the duo teamed up again with their discoverer Giuseppe Colizzi, who had previously also made the westerns "God Forgives - I don't!", "Ace High" and "Boot Hill" with them. Despite the great success, this was unfortunately the last collaboration with Colizzi. Colizzi died in August 1978, shortly before he was to direct "I'm for the Hippopotamus".
The German theatrical version of the film is much longer than the Italian and international versions. But even our version is not uncut, because the Italian version, despite its shorter running time, also contains scenes that never existed in Germany. If somebody were to create a version from all known scenes, he would arrive at a running time of about 120 minutes. However, such a version has never been released anywhere.
The famous music for the film was composed by Guido and Maurizio De Angelis, who delivered their third work for a Spencer/Hill film after "Trinity is still my name" and "Man of the East". For the first time in their career, they sang the title song themselves. They were commissioned to write an English-language theme song, which they did brilliantly with "Flying through the Air". After the song was finished, the brothers looked for an English band to sing the song, but found no satisfactory solution. Finally, they sang the song themselves and it worked very well. For the release of the single, they created a pseudonym. "Oliver Onions" was born and from now the De Angelis brothers had two successful careers - one as composers of film music and one as a singing duo.
The single of the title song "Flying through the Air" stayed in the German charts for 31 weeks in 1973 and climbed to number 4. In the same year a German cover version of the song was released. It was called "Eine ganze Nacht" and was sung by Henner Hoier. There are also other cover versions of the song by Guildo Horn (Käpt'n Horn, 2002) and Jürgen Drews (Flying through the Air, 2005). Bud Spencer is credited as co-author for the title song. The lyrics were written by Susan Duncan Smith.
In addition to the single, an LP with the complete soundtrack of the film was also released in 1973. In 2012, Beat Records in Italy released the soundtrack for the first time on CD, expanded by 10 tracks. The original recording of "Flying through the Air" can be heard on all these releases. On all other samplers that contain the song, however, there is a new recording.
During the filming, Bud Spencer flew alone in a biplane without permission and without prior flying lessons and only returned to the ground with luck and after a typical crash landing. The producer was not thrilled, of course, but Bud's passion for flying was ignited and so he made his pilot's licence shortly afterwards.
Bud Spencer and Terence Hill fly in seven different planes during the film. The first plane they park in the hangar is a "Douglas DC-3". The plane they crushed in the jungle at an unplanned location is a "Consolidated PBY-6A Catalina". Augusto finally brings the two pilots back to the city in a "Cessna 150". There they restore their own plane, a "Boeing-Stearman PT-17 Model 75". The plane Bud uses to fly the injured to the city is a "De Havilland Canada DHC-2 Beaver Mk.1". After their plane is destroyed, they fly back to town with Matto in Mr. Ear's "Hawker Siddeley HS.748". Finally Plata uses a "Cessna 150A" to escape, with which they both fly away after their little "discussion" at the end.
The rum with which Bud drinks during the flight with the injured man through the storm is a Colombian rum of the brand "Ron Viejo de Caldas". This rum is still produced and distributed today.
The film was shot in Colombia, more precisely in Cartagena, Barranquilla and Santa Marta. Some of the flight scenes were also shot in Bogota and the surrounding area. For Bud Spencer and Terence Hill, this was the first cinematic excursion to Colombia, but not the last. They returned two years later for "Two Missionaries" and Bud later shot "Banana Joe" there alone.
Yesterday, Terence Hill's fan shop has started selling T-shirts and hoodies with the anniversary logo. The fascination for the film remains unbroken even after 50 years, which is why the film will also be the topic of the upcoming issue of the fan magazine "Double Trouble".
More about the movie you will find in the Spencer/Hill database: https://spencerhilldb.de/film.php?film=7&lang=2
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