Sonah-Verlag - Das Saarland und die Region neu entdecken

Sonah-Verlag - Das Saarland und die Region neu entdecken Sonah – Das Saarland und die Region neu entdecken! Ein Magazin, das interessante Themen zu so nahe liegenden Orten aufspürt wie ein Sonar.

Und wir schicken den Sonah-Radar nicht nur ins Saarland und die angrenzende Pfalz, sondern auch in das nahe Frankreich, Luxemburg und Belgien.

Habt ihr sie schon? ☺️☃️❄️✨Der erste Schnee war in diesem Jahr zwar noch ein bisschen schneller, aber auch unsere Sonah-...
02/12/2024

Habt ihr sie schon? ☺️☃️❄️✨Der erste Schnee war in diesem Jahr zwar noch ein bisschen schneller, aber auch unsere Sonah-Winterausgabe ist nun da. Mit spannenden Themen aus unserer Region. ❤️ Kennt ihr etwa die Ursprünge des Hufeisen-Symbols, dass man gerade zu Silvester so häufig sieht, oder das Geheimnis hinter perfekt gelungenen, leckeren "Schneebälljer"? Oder wusstet ihr, dass in Saarbrücken eine Orgel aus dem Buckingham Palast steht?
Dies und mehr gibt es im neuen Heft. Einen schönen Winter und viel Spaß beim Lesen wünscht euch euer Sonah Team! ☃️📖☕❄️✨
Holt euch die Sonah-Winterausgabe bei eurem Buch- und Zeitschriftenhandel oder beim Verlag.
Einzelheft- oder Abobestellung über unseren Online-Shop (versandkostenfrei):
https://sonah-verlag.de/shop/

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Wenn Sie unter 16 Jahre alt sind und Ihre Zustimmung zu freiwilligen Diensten geben möchten, müssen Sie Ihre Erziehungsberechtigten um Erlaubnis bit...

Wisst ihr, was die Frau auf der 50-Pfennig-Münze macht? Sie pflanzt ein kleines Eichenbäumchen, denn die Münze zeigt ein...
07/10/2024

Wisst ihr, was die Frau auf der 50-Pfennig-Münze macht? Sie pflanzt ein kleines Eichenbäumchen, denn die Münze zeigt eine Art „Trümmerfrau“ des Waldes: Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Wälder in Deutschland stark geschädigt: Für den Bau militärischer Anlagen und etwa Autobahnen sowie als Brennmaterial für die Kriegswirtschaft war viel Raubbau betrieben worden, außerdem brauchten die Menschen im privaten Bereich Holz zum Heizen und Kochen, da die rationiert ausgegebene Kohle nicht reichte. Hinzu kam ein großer Holzbedarf für den Wiederaufbau und Reparationszahlungen. Um die Wälder wieder aufzuforsten, waren unzählige Frauen im Einsatz, die junge Bäumchen erst selbst heranzogen, dann pflanzten und anschließend pflegten, damit sie nicht von Gestrüpp überwuchert wurden. Weil sie „Kulturflächen“ neu bepflanzten, nannte man sie „Kulturfrauen“. Vor allem in späteren Zeiten übernahmen sie zudem andere Aufgaben in der Waldwirtschaft. Mit dem Wirtschaftsaufschwung der 50er und 60er Jahre dann wurden die Kulturfrauen jedoch bereits deutlich weniger. Es entstanden nun viele Arbeitsplätze im Dienstleistungs- und Produktionsbereich, die von Frauen bevorzugt wurden – sie waren körperlich weniger zehrend und man musste nicht bei Wind und Wetter draußen sein. Gleichzeitig kamen maschinelle Pflanzmethoden auf und der Bedarf an Pflegearbeiten im Wald war rückläufig. Auch im Saarland und der Region war dies so. In den St. Ingberter Revieren beispielsweise gab es zu Beginn der 1960er Jahre die letzten Kulturfrauen. Trotzdem gab es beim Saarforst insgesamt noch relativ lange ein paar wenige Kulturfrauen, bis in die 2000er Jahre.
Das Bild der 50-Pfennig-Münze stand symbolisch für die großen Leistungen der Frauen beim Wiederaufbau – im Wald und allgemein.

Den ganzen Artikel über die Kulturfrauen und mehr Spannendes über unsere Region gibt es in der aktuellen Sonah Herbstausgabe – im Buch- und Zeitschriftenhandel oder direkt beim Verlag: www.sonah-verlag.de

„bruuse“ 😯😄 - Wer versteht’s noch? Wer spielt gerne „Mensch ärgere Dich nicht“? Für viele ist es dabei natürlich das grö...
30/09/2024

„bruuse“ 😯😄 - Wer versteht’s noch?

Wer spielt gerne „Mensch ärgere Dich nicht“? Für viele ist es dabei natürlich das größte Vergnügen, den Spielstein eines Mitspielers aus dem Spiel zu werfen 🎲😄 – zu „bruuse“, wie man hierzulande sagt. Nach „bruusen“ sucht man im Duden jedoch vergeblich. Was steckt dahinter?
Aus unserer Region sind noch wenige weitere mundartliche Bedeutungen festgehalten. So kann auch gemeint sein, dass man andere im übertragenen Sinn aus dem Spiel / aus dem Rennen wirft. Davon abweichend wird gebietsweise auch von „bruuse“ gesprochen, wenn jemand einer anderen Person Vorwürfe macht.
Gehen wir auf die Suche nach dem Ursprung des Begriffs, finden wir bei „brausen“ einen interessanten Vorläufer: Mittelhochdeutsch und mittelniederdeutsch hieß das Wort noch „brusen“, zurückgehend wohl auf germanisch „*bhrē̌u-, *bhrū̌“. Mit Wörtern dieser Gruppe wird stets eine heftige Bewegung oder auch ein damit einhergehendes Geräusche ausgedrückt. Eine Bewegung also, wie wenn beim „Mensch ärgere Dich nicht“ ein Spielstein recht energisch aus dem Spiel geworfen wird. Auch geht das Vorbringen von Vorwürfen meist mit einem gewissen „Aufbrausen“ einher. In unserer Mundart hat sich also wieder einmal die ältere Form eines Wortes erhalten.

„Wer versteht’s noch“ wird euch präsentiert von Sonah und dem Volkskundler Gunter Altenkirch (Museum für dörfliche Alltagskultur & Museum des Saarländischen Aberglaubens, www.museum-alltagskultur.de). Mehr Interessantes zu unserer Region gibt es im Sonah Magazin: www.sonah-magazin.de!

06/09/2024

Seid ihr ein bisschen wehmütig, dass der Sommer sich verabschiedet? Der Herbst bringt ja glücklicherweise auch viel Schönes mit... ☺️🍂🌸🌞bunte Blätter, Herbstblumen, goldene Sonne und oft auch etwas Ruhe... und natürlich die Sonah Herbstausgabe. 😉 Mit spannenden Themen aus unserer Region ❤️, etwa der Martinikirmes und den Straußbuben, einem einst weltweit bedeutsamen Bier aus dem Bliesgau, der Frau von der 50-Pfennig-Münze, Steinkäuzen und vielem mehr. ☺️
Einen schönen Herbst und viel Spaß beim Lesen ☀️☺️
wünscht euch euer Sonah Team!
Holt euch die Sonah-Herbstsausgabe bei eurem Buch- und Zeitschriftenhandel oder beim Verlag.
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Sonah – Das Saarland und die Region neu entdecken!

🤫 „bischbere / pischbere“ - Wer versteht’s noch?Wenn man andere nicht stören will, ist es ebenso nützlich, wie wenn man ...
26/08/2024

🤫 „bischbere / pischbere“ - Wer versteht’s noch?

Wenn man andere nicht stören will, ist es ebenso nützlich, wie wenn man etwa einen Streich aushecken will: „flüstern“ – beziehungsweise in unserer Region „bischbere“ oder „pischbere“. Warum unterscheidet sich unser mundartlicher Begriff für leises Sprechen so stark von dem hochdeutschen?
Tatsächlich gibt es das hochdeutsch-umgangssprachliche Wort „pispern“, das jedoch ungebräuchlich ist. „Pispern“ und „bischpere“ gehen zurück auf althochdeutsch „(h)wispalōn“, welches „flüstern“, „zischen“ und ähnliche Laute meinte, und dieses wiederum auf eine germanische lautmalende Grundform „*hwi“. Aus dieser Grundform sind neben „pispern“ und „bischpere“ etwa auch „wispern“ und „wiehern“ entstanden, außerdem das englische „whisper“.
Das „Flüstern“ ist ebenfalls verwandt, entwickelte jedoch eine etwas stärkere Abweichung als „pispern“. Althochdeutsch sagte man noch „flisteren“ mit „i“, erst im Laufe des 19. Jahrhunderts dann setzte sich „flüstern“ mit „ü“ durch.
Übrigens war „die Bischbersch“ in unserer Region eine Bezeichnung für die Dorfheilerin – sie wurde unter anderem auch „Brauchersch“ oder „Gudd Fraa“ genannt. Man brachte sie mit „Bischbere“ in Verbindung, weil sie leise und unverständlich magische Sprüche und Gebete murmelte. Diese sollten die Wirkung ihrer Anwendungen, meist mit Heilkräutern, unterstützen. Auf die Patientinnen und Patienten hatten die unverständlichen Worte in der Regel eine beruhigende und daher tatsächlich positive Wirkung.

„Wer versteht’s noch“ wird euch präsentiert von Sonah und dem Volkskundler Gunter Altenkirch (Museum für dörfliche Alltagskultur & Museum des Saarländischen Aberglaubens, www.museum-alltagskultur.de). Mehr Interessantes zu unserer Region gibt es im Sonah Magazin: www.sonah-magazin.de!

Aus den Kochbüchern der saarländischen Arbeiterfrauen etwas ganz Leckeres: Ofen-Tomaten mit Knusperhäubchen🍅🍽️🌿😋        ...
24/07/2024

Aus den Kochbüchern der saarländischen Arbeiterfrauen etwas ganz Leckeres: Ofen-Tomaten mit Knusperhäubchen🍅🍽️🌿😋

Eine gute Küche für den kleinen Geldbeutel: So erhöhten die Kochschulen der Industrie die Lebensqualität vieler Arbeiter...
17/07/2024

Eine gute Küche für den kleinen Geldbeutel: So erhöhten die Kochschulen der Industrie die Lebensqualität vieler Arbeiterfamilien im 19. und frühen 20. Jahrhundert und prägten das Essen an der Saar👩🏼‍🍳🍽️

Was passiert in unseren Feldern? Juniwind, Wölfe, die durch die Felder jagen, oder eine gespenstische Frau als Korndämon...
10/07/2024

Was passiert in unseren Feldern? Juniwind, Wölfe, die durch die Felder jagen, oder eine gespenstische Frau als Korndämon? ✨🌾💨👻

Wir hatten ganz viel Spaß beim Erkunden der Keramik-Tradition von Soufflenheim! 😊🫖🎨🏠                                    ...
02/07/2024

Wir hatten ganz viel Spaß beim Erkunden der Keramik-Tradition von Soufflenheim! 😊🫖🎨🏠

Noch eine Idee für das Wochenende gesucht? Spaß und Aktionen für die ganze Familie - bei kostenlosem Eintritt - gibt es ...
25/06/2024

Noch eine Idee für das Wochenende gesucht? Spaß und Aktionen für die ganze Familie - bei kostenlosem Eintritt - gibt es beim Sparkassen-Familienrenntag am Samstag, 29. Juni. Bereits zum 25. mal findet dieser statt und feiert somit ein kleines Jubiläum, unterstützt unter anderem vom saarländischen Sportministerium. Mit diesem Tag startet der Rennclub Saarbrücken in die Saison. Auf dem Programm stehen Rennen sowie verschiedene weitere Angebote: Kinderschminken, eine Hüpfburg, eine Fotobox und etwa Kalibo, der mit seiner Zaubershow Groß und Klein unterhält. Wer lieber entspannen will, kann es sich in einem der Strandkörbe gemütlich machen. Auch für Essen und Getränke ist gesorgt.
Da an diesem Tag zwei Spiele des Fußball-EM-Achtelfinales stattfinden, gibt es auch Public Viewing: um 18 sowie 21 Uhr werden die Spiele auf einer eigens aufgestellten Leinwand gezeigt. "Für uns war schon immer der sportliche Teil wichtig, aber ebenso, dass es ein Tag für die ganze Familie ist", so die Sparkassenverbandspräsidentin Cornelia Hoffmann-Bethscheider.

Wo: Großblittersdorfer Str. 329, 66130 Saarbrücken
Ab 12. 30 Uhr
Bilder: Rennclub Saarbrücken

😵‍💫😄 „Dussel“ – Wer versteht’s noch?„Ei du bischd doch mò e Dussel!“ Einen solchen Tadel bekommt man in unserer Region n...
18/06/2024

😵‍💫😄 „Dussel“ – Wer versteht’s noch?

„Ei du bischd doch mò e Dussel!“ Einen solchen Tadel bekommt man in unserer Region nicht selten zu hören. Und natürlich weiß hier jeder, was ein „Dussel“ ist – so etwas, wie ein „Schossel“. Mit dem Wort wird ein Zustand von Benommenheit beschrieben, der verschiedene Ursachen haben kann, wie einfache Gedankenlosigkeit, Halbschlaf oder auch zu hoher Alkoholgenuss.
Das Wort „Dussel“ ist in den deutschen Mundarten weit verbreitet, sodass der Duden es als „umgangssprachlich“ gelten lässt. Doch woher kommt es? „Dussel“ oder „dusselig“ gehören zu einer Wortfamilie, in der man auch „dösen“ findet. Sie geht zurück auf die germanische Wurzel *dheu-, *dheu̯ə-, was so viel wie „Dunst“ bedeutet. Gemeint ist also stets etwas „Dunstiges“, „Vernebeltes“, nicht ganz Klares. So ist beim „Dösen“ der Geist schläfrig, beim „Dussel“ eher unkonzentriert und wirr.
Aus der germanischen Wortwurzel *dheu-, *dheu̯ə- haben sich auch in anderen germanischen Sprachen Wörter entwickelt, die mit unserem „Dussel“ also verwandt sind – so im Englischen „dizzy“ (verwirrt, benommen, schwindelig) oder „dozy“ (dösig, schläfrig).
Übrigens können nicht nur Menschen zu Dusseln werden, auch spricht man bisweilen vom „Dusselwetter“, bei trüber Atmosphäre und Schneeregen.

„Wer versteht’s noch“ wird euch präsentiert von Sonah und dem Volkskundler Gunter Altenkirch (Museum für dörfliche Alltagskultur & Museum des Saarländischen Aberglaubens, www.museum-alltagskultur.de). Mehr Interessantes zu unserer Region gibt es im Sonah Magazin: www.sonah-magazin.de!

Vielleicht ist der Sommer noch nicht so richtig da, aber die Sonah Sommerausgabe ist es - so richtig da. 👍🌞 Mit sommerli...
05/06/2024

Vielleicht ist der Sommer noch nicht so richtig da, aber die Sonah Sommerausgabe ist es - so richtig da. 👍🌞 Mit sommerlich schönen Themen aus unserer Region ❤️: von elsässischen Töpfern 🫖, über die Küche saarländischer Arbeiterfrauen um 1900🍲 bis zu Wünschelrutengängern 💧 und vielem mehr. ☺️
Einen wunderbaren Sommer und viel Spaß beim Schmökern 🍹️☀️☺️
wünscht euch euer Sonah Team!
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„Fixfeier“ - Wer versteht’s noch? 🥰Wenn es draußen wärmer wird, machen viele gerne ein Grill- oder Lagerfeuerchen. In un...
10/04/2024

„Fixfeier“ - Wer versteht’s noch? 🥰

Wenn es draußen wärmer wird, machen viele gerne ein Grill- oder Lagerfeuerchen. In unserer Region entzündete man ein solches lange Zeit nicht mit dem „Streichholz“, sondern mit „Fixfeier“. Wurde der Begriff nach den 1950er Jahren auch seltener, so ist er doch noch weitgehend bekannt. Warum nennen wir die Streichhölzer so?
Der zweite Wortteil steht natürlich für „Feuer“ und auch der erste ist naheliegend: „Fix“ bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie „schnell“, „flink“, „geschwind“. Diese Bedeutung erhielt „fix“ durch die Studentensprache des 17. und 18. Jahrhunderts, älter ist die aus dem Lateinischen stammende Bedeutung von „fest“, „ausgemacht“, „fertig“ oder ähnlich.
Das „Fixfeier“ ist also „schnelles Feuer“. Denn vor den Streichhölzern war das Feuermachen eine deutlich aufwändigere Angelegenheit: Bis ins frühe 19. Jahrhundert war es üblich, mit Feuersteinen Funken zu schlagen und diese mit leicht brennbarem Material auffangen. Das gelang nicht immer und nicht jedem gut, ein Grund, warum man das Feuermachen nach Möglichkeit vermied. So löschte man das Koch- und Heizfeuer in der Küche in der Regel nicht, sondern ließ es lediglich herunterbrennen und bedeckte dann die Glut, um sie später neu entfachen zu können. Erlosch die Glut, ging man zu den Nachbarn, um Feuer zu „lehne“, also „auszuleihen“.
Der Begriff „Fixfeier“ oder „Fixfeierche“ wurde bei uns auch im übertragenen Sinn für ein wildes, wuseliges Kind gebraucht.

„Wer versteht’s noch“ wird euch präsentiert von Sonah und dem Volkskundler Gunter Altenkirch (Museum für dörfliche Alltagskultur & Museum des Saarländischen Aberglaubens, www.museum-alltagskultur.de). Mehr Interessantes zu unserer Region gibt es im Sonah Magazin: www.sonah-magazin.de!

Auch Dialektschwätzer? 😍 Unverkennbar, dass in unserer Regionen anders gesprochen wird als im restlichen Deutschland. Un...
28/03/2024

Auch Dialektschwätzer? 😍 Unverkennbar, dass in unserer Regionen anders gesprochen wird als im restlichen Deutschland. Und dass es manch merkwürdige Eigenheiten gibt, etwa dass gewisse Wörter klingen wie im Englischen. Wie der "Appel"/ "apple"... 🍏🍎🍏 Zufälle? Keineswegs. Hinter unseren Sprachen steckt eine spannende Geschichte.

Drehen wir das Rad der Zeit ganz weit zurück, landen wir bei einem Volk, das man heute "Indogermanen" nennt - weil aus diesem zahlreiche Völker eines weiten Gebietes, von den Germanen im Norden bis zu den Indern im Süden, hervorgegangen sind. Alle diese Völker sind also verwandt, was sich noch heute in ihren Sprachen zeigt. Neben Deutschen und Indern gehören zur indogermanischen Familie etwa die Franzosen, Spanier, Italiener, Kroaten, Russen, Iraner und weitere. 👩‍🦰👳‍♀️👱

Als sich Aussiedler der Indogermanen wohl ab etwa 1.000 v.Chr. im Raum zwischen Ostsee und Alpen niederlassen, entstand die als Germanen bezeichnete Völkergruppe mit ihrer germanischen Sprache. Maßgeblich für die Entstehung verschiedener Dialekte im germanischen Raum war die sogenannte Zweite Lautverschiebung. Sie vollzog sich im Süden, erfasste teils auch mitteldeutsche Gebiete, verlor aber nach Norden hin an Durchsetzungskraft. So wurde unsere Region beispielsweise nicht mehr von dem Lautwandel "p zu pf" erfasst, ebenso wenig wie die nordgermanischen Sprachen, aus denen später Englisch entstand. Deshalb sagen wir heute ebenso wie die Menschen des englischsprachigen Raums "Appel" mit "p" statt "pf". Die Grenze der Lautwandels "t zu s" läuft mitten durch unsere Region. Deshalb sagt man im rheinfränkischen Raum wie in Süddeutschland "das", im moselfränkischen Raum wie in Norddeutschland "dat", was dem englischen "that" entspricht.

Mehr über unsere Sprachen gibt es in der aktuellen Sonah-Frühlingsausgabe - im Buch- und Zeitschriftenhandel oder direkt beim Verlag. Versandkostenfreie Einzelheft- oder Abobestellung: www.sonah-verlag.de

Bild: © Pixel-Shot/shutterstock.com

Wer versteht’s noch? „Hòòrische“ 😍„Ich muss hemm, heit gebt’s Hòòrische.“ Wenn ein Bergmann oder ein anderer Industriear...
13/03/2024

Wer versteht’s noch? „Hòòrische“ 😍

„Ich muss hemm, heit gebt’s Hòòrische.“ Wenn ein Bergmann oder ein anderer Industriearbeiter mit dieser Begründung ein Gespräch abbrach, stieß er bei den Kollegen auf allgemeines Verständnis. Denn „Hòòrische“ gehörten zu den beliebtesten Gerichten der saarländischen Arbeiterküche. Sie schmeckten den meisten Leuten hervorragend, zudem lieferten sie ordentlich Kalorien – damals noch ein Plus. Die oft länglich geformten Klöße werden aus Kartoffeln und etwas Mehl oder Grieß hergestellt und gerne mit einer fetten Rahmsoße serviert. Sie sind heute noch immer sehr beliebt. Doch was bedeutet eigentlich die merkwürdige Bezeichnung „Hòòrische“?

Gemeint ist „haarig“, was sich auf die Struktur des Kloßteiges bezieht: Für diesen werden bei „Hòòrische“ rohe Kartoffeln verwendet, wozu man die Kartoffeln mit Hilfe einer Reibe zerkleinert. Die so entstehenden Reibeschnitze bleiben auch während des Kochvorgangs weitgehend erhalten, sind danach noch sichtbar und auf der Zunge spürbar. Durch diese Struktur unterschieden sich die „Hòòrische“ deutlich von Klößen aus gekochten Kartoffeln, deren Teig glatt und samtig ist – im Saarland insbesondere von „Schneebälljer“ bekannt. „Hòòrische“ sind also „haarige“ Kartoffelklöße im Gegensatz zu glatten Kartoffelklößen.
Das Wort "hòòrisch", moselfränkisch "ho:arisch", wurde und wird übrigens auch für "unangenehm" verwendet. Zudem galten "hòòriche" Männer schon deshalb als unangenehm, weil unsere Märchen- und Sagenwelt vor ihnen warnte: Wüste Gesellen waren oft eine haarige Erscheinung. „Hòòrische“ Klöße aber waren natürlich stets eine angenehme Sache.

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