Alles hat seinen Anfang und als Läufer bekommst du irgendwann 3 Fragen gestellt. Und wenn Sie dir niemand stellt, beginnst du selber eines Tages in den Spiegel zu schauen und stellst dir diese Fragen.
Die Antwort gibt es hier nun in meiner Geschichte, wie das Laufen zur Passion wurde, wie ich mich dennoch nach all den Jahren Tag für Tag motiviere alles zugeben und Triathlon jahrelang ein Mythos war. Ich geb Euch Einblicke wohin es noch für mich geht was für Ziele ich habe und wann ich zum letzten mal an der Startlinie eines Halbmarathon, Marathon und Triathlons stehen werde.
Im Jahr 2007 meldete ich mich aus einer Laune heraus beim in der Region Heilbronn traditionellen Halbmarathon an ohne jemals zuvor Distanzen über 1km am Stück gelaufen zu sein. Zu dieser Zeit war ich natürlich sportlich aktiv, was aber mit dem Begriff ‘Laufen’ nichts im entferntesten zu tun hatte. Diese Sportart war mir bis dahin gänzlich neu und ich war wirklich bis zu den Füssen blank an Wissen. Ich war ein entschiedener Gegner von läuferischen Aktivitäten welche über 15min körperliche Bewegung hinausgingen, und dass trotz sportlicher Jugendaktivitäten wie Fussball, Eishockey, Kickboxen und Karate.
Mit einer Naivität und Ahnungslosigkeit, die man heute noch bei vielen Anfängern sehen kann, fing ich an für diesen einen Tag mit einer Distanz von 21,095 Km zu trainieren. Trainigsplan, GPS-Uhr, Herzfrequenz oder Ernährung waren für mich Fremdwörter.
Was mich letzendlich dazu getrieben hat das Ganze bis zum Ende durchzuziehen, konnte ich nie wirklich beantworten. Ich habe in der Anfangsphase viel Schweiss und Blut geschwitzt und habe mich oft gefragt: Warum tust du Lauflegasteniker denn sowas und dann auch noch auf dem Laufband überwiegend? Ich kann mir das nur so erklären, dass mich innerlich etwas angetrieben hat, mir und dem Rest der Welt zu zeigen, dass ich diese Distanz bewältigen kann. Die Erzählung des Rennens würde den Rahmen sprengen. Wen die Geschichten dieses ersten Halbmarathons und die der anderen Vielzahl an Rennen interessiert, empfehle ich Euch den bald kommenden Blog rund um Laufen, Training und Triathlon.
Nach diesen unglaublichen 21,095 km spürte ich am ganzen Körper nur noch Schmerzen und war um die Erkenntnis reicher was Laufen bedeuten kann. Dann stellte ich mir die Frage und das war der Moment als Laufen zur Passion wurde: Kannst du das nochmal wiederholen? Und geht das ganze vielleicht noch schneller? Schnell war für mich klar, dass ich niemals nur ein Läufer sein wollte der das alles nur aus reinem Spass machen wird. Der Drang nach Verbesserung und das maximal mögliche aus mir rauszuholen war geboren und so unvorstellbar groß.
Kurz darauf wechselte ich auf die Langdistanz und packte den Marathon in mein Repertoire.
Die Jahre vergingen, die Sammlung der Medaillen nahm dramatisch zu und auch die persönlichen Bestzeiten wurden gebrochen. In den Jahren 2009-2012 folgte eine regelrechte Achterbahn und ich musste erkennen und lernen, dass es nicht nur nach oben geht, sondern auch sehr schnell nach unten gehen kann.
Ich bezeichne das heute gene als unverzichtbares Lehrgeld, welches es Gratis dazu gab. Gerne erinnere ich mich hier an das Jahr 2010 zurück, das Jahr mit der Rekordteilnahmevon 7 Marathons über den Globus verteilt. Von Dubai über Berlin bis hin über den großen Teich in die Stadt die niemals schläft, war alles dabei. Es war ein unglaubliches Jahr, was dem Körper einiges abverlangt hat. In New York City führte dies dann aber dazu, dass ich abermals meine Leistung auf der Marathonstrecke nicht abrufen konnte. Dies führte zu großen Enttäuschungen, ich kehrte dem Laufsport für 2 Monate den Rücken.
Natürlich verflog die Enttäuschung und ich fasste wieder neuen Optimismus. Zum ersten Mal beschäftigte ich mich intensiver mit Laufzeiten und mit Schallmauern wie Sub 1:30 auf Halbmarathon und Sub 3:00 Stunden auf Marathon.
Das Jahr 2012 war aus Sicht der Performance das vielleicht beste bisher, manchmal denke ich auch, dass es vielleicht schon am Zenit war. Zum ersten Mal konnte ich auf den Distanzen 10km (Sub40) und 21km Sub 1:30 meine Zeiten deutlich verbessern und über das Jahr konstant unter diesen Barrieren halten. Auf den Boden der Tatsachen wurde ich am Ende des Jahres neim Frankfurt Marathon gebracht. Wenn ich heute noch daran denke, erzähle ich gerne vom Zeitpunkt als ich mit einem Pacemaker bei Km 25 mit einer Zeit von 01:43 Std. auf übermenschlichen Kurs Sub 3:00 Std. war.
Das war wie am Anfang geschrieben, der bis dahin und auch bis heute stärkste Rennverlauf, den ich je erreichen konnte. Dann kam aber von einer Sekunde auf die andere dann der Schock. Ich verspürte in Höhe des Kniegelenks einen stechenden Schmerz, was sich danach als Überbelastung herausstellen sollte, und musste das Rennen dann teils gehend und schleichend in die Festhalle ins Ziel bringen. Abermals wandte ich mich für mehrere Wochen vom Laufen ab und reflektierte alle bis dahin erreichte. Hier möchte ich das Kapitel Up and Down schliessen, denn es war das letzte mal, dass ich solche Erfahrugen sammeln musste.
Ich unternahm im Jahr 2016 zwar erneut nochmal bewusst den Versuch diese Schallmauer zu knacken, bin dann aber gescheitert und legte dieses Vorhaben auf Eis. Die Frage was mich heute noch antreibt in die Laufschuhe zu schlüpfen und mich zu quälen,obwohl ich läuferisch viel erreicht habe, kann ich mit 2Punkten leicht beantworten.
Die Schallmauer Sub 3:00 Std Marathon
Die World Marathon Majors Six Star Medaille
Bevor ich zur letzten Frage komme: Was kommt denn jetzt noch? Was hast du noch für Ziele?, kurz noch eine Erklärung was die WMM Serie angeht. Hierzu zählen der London, Boston, Berlin, Tokyo,Chicago und New York Marathon. Als Finisher bekommt man diese gigantische Medaille:
Kommen wir nun zum Schluss und gehen folgender Frage nach.
Neben den Läuferischen Zielen die ich schon genannt habe, ist ein noch größeres in den letzten 2 Jahren hinzugekommen. Jahrelang habe ich mich dagegen ausgesprochen, obwohl ich das ganze am TV verfolgte, jemals an einem Triathlon Rennen teilzunehmen, weil ich im Langdistanz Bereich noch nicht am Ziel war. Erst im Jahr 2018 entschied ich mich dennoch dazu einen Ironman 70.3 zu absolvieren, um einfach mal in diese Welt Einblicke zu bekommen. Ich rede hier von 1,9km Schwimmen, 90km Rad und 21km Laufen, was in der Königsdiszplin Ironman Langdistanz 140.6, einfach mal das doppelze mündet. Am Ende schaffte ich diese Premiere in anstrengenden 6:57 Std.
Eine völlig neue und verrückte Welt, welche mit viel Aufopferung der Freizeit, Organisation des Alltages und einer kompletten Trainingumgestaltung verbunden ist. In diesem Jahr und damit sind wir in der Gegenwart, versuchte ich am Ironman Frankfurt über die Langdistanz teilzunehmen. Dieses Rennen wird in Erinnerung bleiben, denn an diesem Tag herschten sehr warme Wetterbedingungen, die mich auf der Rad Disziplin kurz vor dem Ziel zur Aufgabe zwangen (DNF). Ich muss gestehen, dass mich dieses ganze Spektakel insgeheim infiziert hat, aber eigentlich ist es wie beim Laufen. Die Jagd nach Bestzeiten und der Welt und mir zu zeigen, das schaffst du jetzt auch noch.
Wohin geht die Reise also noch? Der Traum jedes Triathleten ist es natürlich irgendwann bei den Ironman World Championships auf Hawaii teilzunehmen. Das ist deshalb so reizvoll, weil das ganze nicht wie beim Laufen mit einer Anmeldung getan ist. Man muss sich bei einem der vielen Rennen auf der Welt in seiner Altersgruppe qualifizieren.
Meine Ziele sind zum einen den Ironman in Frankfurt die nächsten 2 Jahre zu finishen und mich dann irgendwann für den Ironman auf Hawaii zu qualifizieren.Und wenn das der Fall ist, ist das für mich der optimale Zeitpunkt, dem abitionierten Hobbysport Goodbye zu sagen und dann einfach bis ans Ende der Tage im stillen weiter mich fit zu halten.
3 Fragen und dazu ausführliche Antworten...
Was also bleibt? Genau 3 Ziele die es noch zu erreichen geht. Das ist mein Weg, den ich hier gehe und Ihr könnt das mitverfolgen.
ENDE DER STORY ABOUT ME...