Kran & Weuke Verlag

Kran & Weuke Verlag VÖ 17.11.2023: Martin Hiller – "Frau Elster und der eingestickte Wal"

Mein neues Buch: "Sämtliche im Karree auffindbaren Pfützen". A6, 352 Seiten, mit zahlreichen Farbfotografien."In ausschw...
26/04/2024

Mein neues Buch: "Sämtliche im Karree auffindbaren Pfützen". A6, 352 Seiten, mit zahlreichen Farbfotografien.

"In ausschweifenden Kurztexten geht der Autor durch das, was anfangs, nach alldem und überhaupt, noch gar nicht so richtig richtig erschien: einen insgesamt irgendwann vielleicht dann doch wieder lebbaren Alltag."

Exklusiv erhältlich heute Abend um 19 Uhr bei meiner Lesung im Falladahaus Greifswald. Danach ist es indie-mäßig für 12 € über die Webseite, ausgewählte Buchläden und eine Mail an [email protected] erhältlich. Wenn bei alldem sowas wie kostendeckendes Geld bei rumkommt, wird eine ISBN gekauft und das Buch überall verfügbar sein.

Ich wollte immer schon so eine kleines Drinrumschweifbändchen machen und freue mich, mit diesem handlichen Klötzchen jetzt jenes zum Roman hinleitende Buch in der Welt ist.

Hier sind ein paar schöne Bilder davon.

http://www.kranundweuke.de/saemtliche-im-karree-auffindbaren-pfuetzen/

Ziemlich gewichtig wichtiges Thema beim Büchermachen auch: das dem Buch vorangestellte und eventuell auch das das Buch b...
15/04/2024

Ziemlich gewichtig wichtiges Thema beim Büchermachen auch: das dem Buch vorangestellte und eventuell auch das das Buch beschließende MOTTO. Zumeist ist es ein Zitat eines Buches oder Liedes oder ein anderes weltgehalthaltiges Powerpartikel aus Text, und es ist natürlich entscheidend, dass es nicht zuviel WILL oder sein SOLL, dass es aber ebenso gleich eine Tonalität setzt, gegebenenfalls auf irgendeine Kennerschaft von irgendwas hinweist und damit einen das Buch in seine eigene und die darüber hinausgehende Welt stellenden Referenzrahmen aufmacht, somit also gleich ein Echo aus der (Pop)Kultur, bevor das Buch überhaupt mit seinem eigenen Text LOSGEHT, vorwegschwingen lässt.

Die besten sind natürlich die schlichten, vielleicht sogar ultrastumpfen, deshalb natürlich – mindestens partiell – sehr, sehr wahren Motti.

In der Arbeitsdatei meines Romans wechselten schon etliche dieser vorangestellten Superquotes. Im Trauerbuch war es dann ausgerechnet Stevie Wonder – „wieso denn Stevie Wonder eigentlich jetzt?“ schreibe ich auf irgendeiner Seite – ich war nie ein Stevie-Wonder-Ultra, aber ich hatte damals das überbordernd schön produzierte Album „Songs in the Key of Life“ sehr liebgewonnen. Und es war dann das lange „Love’s in Need of Love Today“, das mich durch den Frühling und danach sehr ausdauernd durch die Trauer getragen hatte. Und Pharoah Sanders, der im selben Jahr, einige Wochen nach meinem Sohn, als weiser alter Saxofonmann in einem zulässigen Alter gestorben war, wurde dann mit einer sehr einfachen Textwahrheit das Buchabschlussmotto.

Für mein nächstes Buch nun haben es sowohl Stereolab, Daniel Johnston, als auch David Bowie leider nicht ins Motto geschafft. Sie waren aus verschiedenen Gründen naheliegend – z.B., weil ein Text im Buch den phonetisch sweeten Titel „Stereolabtage“ trägt – aber „Days“ von Television war dann einfach das melodisch milde-beschwingtere und auf Textebene angemessen unverdrossenere, diesem neuen Buch also viel entsprechendere, stimmungsangebendere Start-Zitat.

Denn um „Days“, diese also sich täglich vom Kalender rupfenden Tage, geht es in jenem nun bald erscheinenden Buch, das die letzten Meter der Entstehung des Elsterbuches thematisiert, ja auch.

In diesem Sinne wünsche ich einen guten Tag und freue mich, Euch an den mit den Zahlen 19.4. und 26.4. bezifferten DAYS im Koeppenhaus bzw. Falladahaus Greifswald begrüßen zu dürfen. Zwinkersmiley. Namaste-Emoticon und großes, rotes Herz full of LOVE.

Stay tuned hier:
www.kranundweuke.de

In meinem Tagebuchroman "Frau Elster und der eingestickte Wal" war in den 736 Seiten irgendwann einfach so viel DRIN, da...
14/04/2024

In meinem Tagebuchroman "Frau Elster und der eingestickte Wal" war in den 736 Seiten irgendwann einfach so viel DRIN, dass ich beschloss, all die Schlagworte und Motive, auch die wiederholt auftauchende, mich durch diese und jene Zeiten tragende Musik, Kunst und Popkultur, in einem Register zu sammeln. So entsteht auch ein chronologischer Einblick, in die Wege, die die Trauer macht. Manche Dinge tauchen gleichmäßig verteilt und häufig auf, von anderen gibt es nur thematische Ausschläge, die Themen waren kurz hochgekocht und dann war auch gut – aber alles war Teil dieser ersten hundert hier aufgeschriebenen Tage nach dem Verlust.

Ich war noch mehr als sonst schon hypersensibilisiert für alles auf mich einprasselnde. Das Herz war kaputt und leer, aber die Sinne waren auf Volllast – und nur so war ich darin geblieben: bei Sinnen und bei meinem gestorbenen Kind. Jetzt, bald zwei Jahre danach, ist das Buch da und jeder Registereintrag macht Sinn und es ist, von Yo La Tengo über Geld- und Zahnarztsorgen und meinen immer wieder verworfenen Roman bis hin zu Ace of Base auch eine Art der Kartographie meines über viele Zeiten gespannten Lebens.

Am 19.04. lese ich im Koeppenhaus unter anderem aus "Frau Elster und der eingestickte Wal" und erzähle vom Leben und Tod. Eine Woche später, am 26.04. gebe ich im Falladahaus Greifswald Einblicke in die Arbeit am Roman und klammere alles mit etwas (auch Register gelisteter) Musik.

Lesungen, Gespräch und Musik:Im Rahmen des Literaturfrühlings lese ich im April an zwei Terminen in Greifswald.de.Am Fr....
11/04/2024

Lesungen, Gespräch und Musik:

Im Rahmen des Literaturfrühlings lese ich im April an zwei Terminen in Greifswald.de.

Am Fr., 19.04., stelle ich im Koeppenhaus meinen 736-seitigen Tagebuchroman "Frau Elster und der eingestickte Wal" vor. Es geht darin um den Tod eines meiner Zwillingssöhne, aber auch um meine kaputten frühen Jahre und wie mich das Vatersein nochmal auf gute Art neu in Leben hineingelevelt hat.

Ich habe die ersten einhundert Tage der Trauer minutiös aufgeschrieben und herausgekommen ist ein Denkmal für das Kind, aber auch eine Chronik verschiedener Gefühls- und Lebenslagen. Ich gehe in dem von Liebe getragenen Text über dieses härteste Thema in Rückblicken immer wieder auch in mein eigenes Leben vor und mit den Kindern. Auch mein Nachtleben-Roman, an dem ich, nach vielen Hinwürfen und Auszeiten wieder zu schreiben begonnen, nach dem Verlust aber für anderthalb Jahre wieder aufgehört hatte, ist in dem großen Buch ein Thema.

Ich lese aus dem Buch und weiteren, neuen Texten und setze in freier Rede alles, das Schreiben und dieses mit dem Verlust jetzt bekannte Leben, miteinander in Verbindung. Es wird trotz dem Themas ein warmer Abend, da bin ich sicher.

Eine Woche später, am 26.04., lese ich im Falladahaus Greifswald aus jenem Rumtreiber-Roman, in den ich jetzt just gerade jüngst wieder schreibend reingegangen bin. Dazu spiele ich relevante Musik vom Kassettenrekorder ab und reiße auch ein paar moody Fingerstyle-Fragmente vom den Saiten meiner kleinen 3/4-Gitarre.

Infos und Plakate folgen.

Ich freue mich wirklich sehr auf diese beiden Abende. Da kommt einiges aus all den letzten Jahren zusammen und wenn alles bei Druckerei und DHL klappt, gibt es was exclusiv Superneues vor Ort!

Der Literaturfrühling wird veranstaltet vom Falladahaus Greifswald, Koeppenhaus, Kulturzentrum St. Spiritus, Stadtbibliothek Greifswald und der STRAZE und findet in diesem Jahr zum elften Mal statt.

See you!

Nach dem Tod seines Sohnes schreibt der Greifswalder Autor und Musiker Martin Hiller an 100 Tagen alles auf was war, was ist und was jetzt fehlt. Der so entstandene Tagebuchroman „Frau Elster und der eingestickte Wal“ geht in über 700 Seiten tief in alle Ecken der Trauer, aber auch in alle mög...

Also, ich habe da dieses höchstpersönliche Buch geschrieben und jetzt kommen die ersten Besprechungen.Eigentlich sollte ...
16/01/2024

Also, ich habe da dieses höchstpersönliche Buch geschrieben und jetzt kommen die ersten Besprechungen.

Eigentlich sollte mein erstes Buch der lang gediehene Nachtlebenroman sein, der einige Jahre lang mein real-romantisches Leben war. Nun ist es aber ein siebenhundertseitiger blauer Backstein mit dem Text der ersten hundert Tage nach dem Tod eines meiner Söhne geworden.

"Frau Elster und der eingestickte Wal" geht als Buch, das mehr ist als nur meine aufgeschriebene Trauer, jetzt langsam in die Welt und es ist einerseits großartig, weil das Fluten, das mein Schreiben darin ist, der unverbauteste Direkttext ist, den ich mir literarisch im erwähnten Nachtroman selbst sowas wie verboten habe. Gleichzeitig weiß ich, wie verletzlich ich mich als Autor mit der ungefilterten Ausschüttung ALLER Worte im Elsterbuch machen könnte. Auch das, dieses Nacktmachen, gibt groteskerweise – die Trauer haut nämlich einerseits alle Böden unter allen Füßen weg, sie hebt aber auch völlig neue Gravitationen ins Leben des vom Mitmenschtod betroffenen – auch sowas wie verschlungene Gefühle von Stärke.

Stefan Härtel hat in seiner Besprechung nun schöne Worte für all das gefunden: "mehr Authentizität geht nicht".

Die ganze Rezension gibt es hier:

D 2023 | 736 SeitenKran und Weuke VerlagISBN: 978-3-00-077228-3 Es gibt keine Worte.Ich schreibe sie alle auf. (Seite 23) (Triggerwarnung: Kindstod)Wie lebt man weiter, wenn einem das Schlimmstmögl…

𝗙𝗮𝗿𝗴𝗼𝗺𝗼𝗿𝗴𝗲𝗻Und dann war doch über Nacht der Schnee gekommen und alles war sofort wie in Fargo. Ich stakste mit dem Fegeb...
12/12/2023

𝗙𝗮𝗿𝗴𝗼𝗺𝗼𝗿𝗴𝗲𝗻
Und dann war doch über Nacht der Schnee gekommen und alles war sofort wie in Fargo. Ich stakste mit dem Fegebesen ums Auto herum und wenn ich vorne angekommen war, war hinten schon wieder alles zugeschneit. Morgens tat mir das Kind so leid, denn ich war ein furchtbar schlechter Wecker, rumpelte extra laut im Raum herum, sprach wie ein Spinner mit mir selbst und machte all den querulanten Scheiß, um für mich – selbst so furchtbar müde – und alle anderen das Starten eines neuen Tages anzusagen. Morgende als Ende der Nacht fand ich immer schon deprimierend. Da ich schon wieder noch halbnachts aufgestanden war, war mein Morgen heute eine unklare Zeit und mein Timing war schlecht und der Schnee zwang zum schleichen.

Ich war in einer kleinen Schreibmanie und das Problem war wieder die fehlende Zeit dafür. Also war ich unrastig und niemand, nicht der stöbernde, schöne Schnee, noch das müde, müde Kind konnten was dafür. Ich schleifte mich durch die Tage, lief insgesamt nicht richtig rund, der fehlende Schlaf hatte erste halbhalluzinogene Effekte, es flirrte und flimmerte manchmal hinter der mit Tesa zusammengehaltenen Flickbrille und ich müsste mich nur einfach echt mal fürn Stündchen hinlegen, dachte ich. Das Wetter draußen sah aus, wie eine Erlaubnis dafür, aber in mir war gar nichts gemütlich, mein Gemüt war zerfranst und fast wieder verdrießlich. Ich war wieder nur Hülle, ein Pappmensch in so einer Phase, mein Körper war eine behelfsmäßige Einfassung für die sich gerade noch so durch alles durchrührende Arbeit des Kopfes. Immer läuft der Text im Kopf mit. Alles, was noch Vortext ist, fern guter Worte oder ganzer Sätze, lagert man als Bilder, Brocken und blödes Gebrabbel erstmal irgendwo ab, als eine Randnotiz, an die man andermal vielleicht wieder ran müsste, die dann aber im Schubfach versauert, sich zerdenkt und zersetzt, deprimierend banal und keinen Folgegedanken mehr Wert wird.

Also eigentlich alles wie immer, dachte ich, ein kleines, leichtes bisschen heiterer dabei sogar, und irgendwann rief die Frau von der Druckerei an und ich hatte – in den freien Minuten zwischen Parkplatz und Arbeit – Mühe, mich zusammenzuhalten und ihr mit genau jener Zugewandtheit zu begegnen, mit der sie mit mir über die neuen Andrucke sprechen wollte. Ich sagte, dass alles prima sei und so gedruckt werden kann, irgendwie unnötig haspelnd hatte ich sie zugeschachtelt schien mir, jedenfalls schwieg sie kurz und ich wusste nicht, ob sie mein Gesagtes sacken ließ oder ob sie nebenher schon die nächste, viel wichtigere, unverkorkstere Mail von einem ganz normalen Auftraggeber las.

Auf den Straßen schlichen die Lichter und nachdem ich – es fing schon an zu tauen – zwischen anderen Eingeschneiten vor der Arbeit geparkt hatte, war kurz sowas wie Ruhe in mir, im stillen Chassis unter dem um mich herum von den Scheiben schlierenden Schneesorbee. Ich löste den Gurt, die Tür schlotzte aus der Dichtung, ich wusste nicht, ob man einen Parkschein lösen oder eine blaue Uhr ins Fenster legen sollte, keine Schilder waren sichtbar, alles war hell und weiß und ich war bereit, immerhin dem Tag, als neuen Stapel irgendwelcher Stunden, jetzt doch noch freundlich, vielleicht sogar sowas wie zugewandt, zu begegnen.

---
Martin Hiller hat mit dem Buch „Frau Elster und der eingestickte Wal“ ein radikales, zärtliches Dokument über den Tod des eigenen Sohnes und die erste Zeit der Trauer geschrieben. Nach dem Buch schreibt er hier in kleinen Texteinträgen weiter und berichtet von der Zeit nach der Fertigstellung des Buchs.

Das Buch:
"Frau Elster und der eingestickte Wal"
ISBN 978-3-00-077228-3
http://www.kranundweuke.de/frau-elster-und-der-eingestickte-wal/
.. und andere Texte nach dem Elsterbuch:
http://www.kranundweuke.de/category/texte-nach-dem-elsterbuch/

Adresse

Greifswald

Benachrichtigungen

Lassen Sie sich von uns eine E-Mail senden und seien Sie der erste der Neuigkeiten und Aktionen von Kran & Weuke Verlag erfährt. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht für andere Zwecke verwendet und Sie können sich jederzeit abmelden.

Service Kontaktieren

Nachricht an Kran & Weuke Verlag senden:

Teilen