17/09/2015
• Bad news are ... bad news.
Wenn man sich durch die Google-Newssuche mit dem Stichwort "Softair" durchwühlt, dann kann einem durchaus die Frustation überkommen: Personen werden auf offener Straße beschossen, darunter Renter und Kinder, Polizeigroßeinsätze aufgrund dem Mißbrauch von Softairwaffen, Personen schießen aus Gebäuden u.s.w.
Kurzum: Soddom und Gomorrha mit 0,9 Joule und F-Stempel
Man erkennt deutlich: der Mißbrauch von Softairwaffen und die daraus folgenden Konsequenzen scheinen bei vielen Medien immer wieder für einen Artikel gut zu sein. Hat das System?
• Meinungsmache? Oder Skandalsuche?
Schockierend, skandalös, beängstigend - das sind die Schlagworte, mit der man die Stimmung einfangen könnte, die Medien zum Thema Softair/Airsoft verbreiten. Vielleicht auch wollen.
Es gibt, so scheint es, kaum eine differenzierte Betrachtung des Sports, auch nicht bei lokalen Medien, die sicherlich auch über das Airsoft-Spielfeld um die Ecke berichten, dieses besuchen und die Stimmung dort einfangen könnten um ihren Lesern darüber zu berichten.
Und oft sind es nicht die "seriösen"/großen Medienanbieter wie die Frankfurter Allgemeine oder die Süddeutsche Zeitung, die über solche Vorkommnisse berichten. Es sind meistens die bereits genannten Lokalzeitungen als auch die "Boulevardmagazine" wie Bild, BZ und Konsorten, die sich ausgiebig über das Thema Softair auslassen. Leider aber oft zum Nachteil des Ansehens des Sportes.
• Paralellen zur Killerspiel-Debatte
Man mag sich an die damalige "Killerspiel"-Debatte erinnert fühlen, wenn man die Schlagzeilen durchliest. Jugendliche im Besitz von Spielen wie Counterstrike oder GTA neigen angeblich dazu, aggressiv zu sein, Gewalttaten minutiös in Computerspielen zu planen und Amokläufe durchzuführen.
Unbestreitbar ist, dass die ehemaligen Killerspiele in der Gesellschaft angekommen sind.
Call of Duty, Counterstrike, Tomb Raider, Far Cry, Crysis und Co. sind keine Nischenprodukte von scheinbar verwirrten Teenagern mehr. Allein die Betrachtung der stets wachsenden GamesCon, jetzt in Köln, damals wesentlich kleiner in Leipzig, zeigt die Veränderung. Fernsehwerbung für Spiele laufen zur Prime Time im Fernsehen, Let's Player wie Gronkh, Sarazar und Pietsmiet findet man auf einmal auf Pro Sieben, andere wie der schwedische LPer Pewdiepie verdienen Unsummen an Geld durch deren unterhaltende Arbeit. Sie sind quasi die Rockstars der Generation "Social Media".
Die Frage kann man sich stellen: Sucht man sich nun einen neuen Sündenbock, nachdem Computerspiele, Rap-Musik, Rock'n'Roll, die Woodstock-Bewegung und alle weiteren Übel dieser Welt vielleicht doch nicht so ausschlaggebend für das Fehlverhalten Menschen verantwortlich sind, als man einst behauptete? Ist Airsoft dieser Sündenbock? Ist das das Fremde, das beängstigt, wenn Menschen sich in Kampfanzüge zwängen und mit Plastikugeln auf sich feuern? Eine Betrachtung des Airsoftsports von Aussen, also von Nichteingeweihten, wird von uns auch in naher Zukunft dargestellt. Dies sei nebenbei erwähnt.
• Die Zukunft?
Man kann sich die Frage stellen: Wo steht der Airsoftsport in Deutschland in 5-10 Jahren? Wird dann Werbung von Airsoftherstellern wie VFC für deren neuen Produkte über unseren Fernsehschirm flimmern, oder als Werbung bei Youtube?
Es ist wahrscheinlicher als gänzlich unwahrscheinlich.
Fakt ist: Die Szene wird profesioneller, und dies nicht nur bei der Ausrüstung. Es werden immer mehr die Fühler zur "Mitte der Gesellschaft" ausgestreckt, berichtet, aufgeklärt, eingeladen, dargestellt.
Unternehmen wie die Sniper Airsoft Supply GmbH oder Umarex haben die Zeichen der Zeit erkannt und setzen auf das Thema Airsoft und bauen dort Kompetenzen auf, die hier in der Bundesrepublik lange gefehlt haben, wenn man z.B. mit den U.S.A. oder gar dem Mutterland des Airsoftsports, Japan, vergleicht.
Und wie dann die Medien über den Airsoftsport berichten, das kann man nur erahnen. Die Hoffnung stirbt als letztes.
Vielleicht werden die Ergebnisse der Google-Newssuchfunktion freundlichere Ergebnisse ausspucken als es derzeit der Fall ist.
Bis dahin werden wir weiter berichten. Und seufzen.
Quelle • Keine
false flag •