26/04/2023
Seit fünf Jahren schreiben die Braunwarths mit dem Löwenbräu-Bier eine Dieburger Erfolgsgeschichte
Seit dem Martinsmarkt 2017 wird in wieder Bier gebraut: Eric Braunwarth (57; links im Bild) und sein Sohn Dennis (32), die den gleichnamigen Getränkehandel im Hof zwischen Zucker- und Zentturmstraße als waschechten Familienbetrieb führen, haben unter der Marke inzwischen fünf Sorten (Spezial Vollbier, dunkles Gründerbier, Pils, Edelweizen und Unfiltriertes) auf den Markt gebracht. Hinzu kommen Saisonbiere wie jüngst Fastenbock und Osterbier oder auch das Edelbock zu Weihnachten. Sogar ein -Bier haben die Braunwarths gemeinsam mit zwei Aushilfsbrauern – darunter ein Brauingenieur – schon kreiert.
Trotz der schwierigen Corona-Zeit sind die ersten fünf Jahre Löwenbräu eine Erfolgsgeschichte. Auch das feiern Eric und Dennis Braunwarth am 30. April auf dem Eventgelände im eigenen Hof mit einem Rockkonzert der Band S.A.L. um den Dieburger Frontmann Heiko Elger (Einlass ab 18 Uhr, Beginn um 20 Uhr, Tickets vorab für 8 Euro im Getränkemarkt). Ein guter Zeitpunkt, dieses wiederbelebte Stück Heimatgeschichte (das letzte Dieburger Bier war 1963 zur 50-Jahr-Feier des SC Hassia ausgeliefert worden) R***e passieren zu lassen, was Vater und Sohn im Gespräch mit unserer Zeitung getan haben.
Eric und Dennis Braunwarth über ...
.. die Gründe für den Löwenbräu-Erfolg: „Wir tüfteln immer wieder an was Neuem“, schildert Eric Braunwarth, dass Stillstand in seinen Augen Rückschritt ist. Wie jüngst mit dem Äla-Bier: „Ein neues, goldgelbes Bier, schön würzig und süffig, das in die Märzen-Richtung geht.“ Dennis Braunwarth wiederum hebt die vielfältigen Veranstaltungen hervor, für die in erster Linie der Junior-Chef verantwortlich zeichnet und für die der Betrieb in Equipment und eine große Überdachung des Hofs investiert hat: „Zunächst waren wir am mit Schaubrauen und Ausschank dabei, inzwischen richten wir regelmäßig den Tanz in den Mai und eine Open-Air-Feier an Straßenfastnacht aus und beteiligen uns darüber hinaus an der Dieburger Musiknacht“, zählt er auf.
.. die Corona-Zeit: „Corona hat uns ausgebremst“, sagt Eric Braunwarth, bezieht das mit Blick auf die Löwenbräu-Vermarktung, aber vor allem auf die Zusammenarbeit mit der Gastronomie und den Fassbier-Absatz. „Beim Flaschenbier sind wir in dieser Zeit hingegen stabil geblieben“, blickt er zurück. „Der Endkunde will einfach eine gute Qualität!“ Rund 15 Gaststätten in der Gersprenzstadt und ihrer Umgebung schenken inzwischen das Dieburger Bier aus. „Eigentlich bräuchte ich noch jemanden für den Außendienst, um das noch stärker zu vermarkten“, sagt der Senior-Chef. Andererseits wolle man „klein und fein bleiben“.
.. die wirtschaftlichen Herausforderungen: Die Braunwarths zählen eine Reihe extremer Preissteigerungen auf, die sie besonders seit dem vergangenen Jahr in ihre Löwenbräu-Biere einpreisen müssen. Dies reicht vom Hopfen über Glas und Kästen bis hin zu Kohlensäure und Kronkorken – von den Energiepreisen einmal ganz zu schweigen. Die Preise im Rahmen halten könne man unter anderem dadurch, dass man nicht alle Schritte bis zum gefüllten Bierkasten in der Zuckerstraße vornehme: „Wir brauen mit einer eigenen Brauanlage, die man an verschiedenen Orten aufstellen kann“, sagt Eric Braunwarth. Genutzt werde dafür wie einst von seinen Vorfahren, die das Löwenbräu vor seiner Wiederbelebung vor fünf Jahren bis 1963 brauten, das alte Sudhaus auf dem Firmengelände. Die Abfüllung hingegen finde in verschiedenen Anlagen von Anbietern mit entsprechenden Maschinen statt. „Ich könnte hier auch 24 Flaschen von Hand selbst abfüllen“, sagt Eric Braunwarth. „Dann müsste der Kasten aber 35 statt 19,50 Euro kosten.“
.. die Pläne und Wünsche für die nächsten Jahre: Eric und Dennis Braunwarth wollen die „ “ wiederbeleben. In jenem Keller des Wohnhauses in der Zuckerstraße, wo die Familie Braunwarth ab 1946 einige Zeit lang einen hauseigenen Brauereiausschank betrieb, sollen eines Tages Brauseminare und Verkostungen stattfinden. Die Arbeiten und Investitionen laufen schon seit einiger Zeit, auf einen Fertigstellungstermin will sich der Zwei-Mann-Betrieb aber noch nicht festlegen. „Wir machen das Stück für Stück, wie wir können.“ Für die Zukunft wünscht sich Eric Braunwarth zudem, dass „das Regionaldenken der Dieburger Gastronomen noch mehr wird“. Foto: Jens Dörr