30/01/2025
Auszug aus der heutigen KLUWO-Email
Sehr geehrte Damen und Herren,
Am Sonntag, dem 12.01.2025, wurden im Rahmen einer zeitnahe Meldung eines frischen Schadensfalls innerhalb der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell (LK-Trier-Saarburg) von einem wenige Tage alten, unmittelbar neben der Weidefläche aufgefundenen, toten Kalb, DNA-Abstriche genommen und an das Senckenberg Institut zur Analyse überstellt. Bei der Untersuchung einer Probe, vom Hinterlauf, wurde als Ergebnis "Wolf" mit dem Haplotyp HW01 - daher zugehörig zur Mitteleuropäischen Flachlandpopulation - nachgewiesen. Die Individualisierung ist in Bearbeitung.
Ein Wolf-DNA-Nachweis an anderen Körperstellen, als dem Hinterlauf, war nicht möglich. Es wurde keine DNA anderer Tiere, etwa vom Fuchs, nachgewiesen.
Eine Tötung des Kalbs durch den Wolf erscheint aufgrund eines mutmaßlichen Bisslochs im Halsbereich möglich, jedoch liegt dazu keine DNA-Nachweis vor. Abschließend ist die Tötung des Kalbs durch einen Wolf weder sicher zu bestätigen noch sicher auszuschließen. Eine Nutzung des Tierköpers durch den Wolf kann gesichert angenommen werden. Das KLUWO steht bezüglich der Ausgleichszahlung sowie einer Förderung von Herdenschutzmaßnahmen mit den Tierhaltenden in Kontakt.
Bei der Begutachtung war kein den Vorgaben des wolfsabweisenden Grundschutzes entsprechender Herdenschutz vorhanden. Der Schadensfall ereignete sich in der VG-Saarburg-Kell im Präventionsgebiet Hunsrück. Das Vorhandensein einer Zäunung gemäß der Vorgaben eines wolfsabweisenden Grundschutzes ist gemäß Managementplan Wolf RLP, keine Voraussetzung für eine Ausgleichszahlung bei wolfsbedingten Schäden an Rinder, Pferdeartigen sowie Neuweltkameliden.
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Am Freitag, den 17.01.2025, wurden im Rahmen eines Schadensfalls mit 3 Stück Damwild innerhalb der Verbandsgemeinde Nahe-Glan (LK- Bad Kreuznach) DNA-Abstriche genommen und an das Senckenberg Institut zur Analyse überstellt. Bei der Untersuchung der Proben wurde als Ergebnis "Wolf" mit dem Haplotyp HW22 - daher zugehörig zur Alpen-/Italienischen-Population nachgewiesen. Die Individualisierung ist in Bearbeitung.
Bei der Begutachtung war kein den Vorgaben des wolfsabweisenden Grundschutzes entsprechender Herdenschutz vorhanden.
Die VG-Nahe-Glan liegt außerhalb der vier ausgewiesenen Präventionsgebiete, daher ist das Vorhandensein einer Zäunung gemäß der Vorgaben eines wolfsabweisenden Grundschutzes keine Voraussetzung für eine Ausgleichszahlung bei wolfsbedingten Schäden.
Das KLUWO steht bezüglich der Ausgleichszahlung sowie einer Förderung von Herdenschutzmaßnahmen mit den Tierhaltenden in Kontakt.
Hinsichtlich des möglichen wiederholten Nachweises eines bisher unbekannten Wolfes in RLP aus der Alpen-/Italienischen-Population außerhalb der ausgewiesenen rheinland-pfälzischen Präventionsgebiete seit 2024 und der grundsätzlichen Möglichkeit einer Etablierung dieses ggf. einen Tieres im Land, weißen wir an dieser Stelle auf die Wichtigkeit der Meldung von Wolfs-Hinweisen an die zentrale Großkarnivoren-Hotline des Landes hin (Tel. 06306-199 199). Nur durch vom Land bestätigte, wiederholte Wolfs-Nachweise könnte gemäß des Managementplans Wolf RLP, neue Regionen als Präventionsgebiet ausgewiesen werden.
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Allgemeine Informationen zum Wolfs/Luchs-Management, Herdenschutzmaßnahmen und Präventionsförderung des Landes Rheinland-Pfalz, finden Sie auf der Seite der FAWF/KLUWO unter folgendem Link: fawf.wald.rlp.de/kluwo. Die Liste der Wolfsnachweise in RLP ist unter folgendem Link: fawf.wald.rlp.de/de/forschung-und-monitoring-unsere-aufgaben/koordinationszentrum-luchs-und-wolf/wolf/wolfsnachweise-rheinland-pfalz/ einzusehen.
Bei Fragen können Sie sich gerne per Mail an das KLuWo-Team ([email protected]) wenden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr KLUWO-Team
Koordinationszentrum für Luchs und Wolf (KLUWO)
Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz
Hauptstraße 16
D-67705 Trippstadt
E-Mail: [email protected]
Das im Jahr 2021 gegründete Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO) wurde als zentrale Anlaufstelle für Fragen zu Luchs und Wolf geschaffen. Es koordiniert im Wesentlichen die Maßnahmen mit Bezug auf die beiden Großkarnivoren in Rheinland-Pfalz. Dies umfasst die Teilbereiche Monitoring, Mana...