26/02/2022
Krieg in der Ukraine: USA: Russischer Vorstoß langsamer als geplant
Nach Darstellung der US-Amerikaner stoßen die Russen auf hartnäckigen Widerstand.
Der Angriff auf die Ukraine ist für Russlands Präsident Wladimir Putin ein Vabanquespiel: Anders als beim nur wenige Tage dauernden Blitzkrieg gegen Georgien 2008 handelt es sich bei den Ukrainern in russischer Sicht um ein Brudervolk. Putin selbst sprach jüngst immer wieder davon, dass Russen und Ukrainer "ein Volk" seien. Man schießt also in russischer Sicht gewissermaßen auf sich selbst, bombardiert viele Russischsprachige, eigene Leute. Dazu ist die Ukraine nach Russland der größte in Europa liegende Staat und keineswegs so rasch niederzuwerfen wie Georgien. Die ukrainischen Soldaten sind zudem hoch motiviert, sie verteidigen ihr Heimatland. Den russischen Angreifern hingegen soll Berichten zufolge erst kurz vor der Invasion mitgeteilt worden sein, dass sie nicht nur zu Manövern, sondern aufs Schlachtfeld geschickt werden.
All das könnte sich negativ auf die Kampfmoral russischer Soldaten auswirken. Und das könnte ein Grund für eine Entwicklung sein, die die USA beobachtet haben wollen: Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums berichtete, dass der Vormarsch der russischen Streitkräfte in der Ukraine nicht so schnell vonstattengeht wie geplant. "Sie treffen auf mehr Widerstand, als sie erwartet haben", sagte der Vertreter des Pentagons. Besonders im Norden, bei den intensiven Kämpfen um die Hauptstadt Kiew, würden die russischen Truppen auf erbitterten Widerstand stoßen. Russland halte allerdings noch Truppen zurück, setzte er einschränkend hinzu. Es setze bei der Invasion nur knapp mehr als die Hälfte jener Truppen ein, die in die Region um die Ukraine verlegt worden seien. Kiew ist es auch, wo sich die wohl intensivsten Kämpfe abspielen - kein Wunder, ist doch eines der Hauptziele des russischen Präsidenten Wladimir Putin, seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj und seine Regierung abzusetzen, die er als "Bande von Drogenabhängigen und Neonazis" bezeichnete.
Bei den Angriffen der russischen Armee sind laut den ukrainischen Behörden bisher 198 Zivilisten getötet worden. Unter den Todesopfern seien drei Kinder, erklärte Gesundheitsminister Wiktor Ljaschko am Samstag auf Facebook. Zudem seien 1.115 Menschen verletzt worden, darunter 33 Kinder. Diese Angaben lassen sich von unabhängiger Seite kaum überprüfen. Das UNO-Menschenrechtsbüro hatte am Freitag von Berichten über 25 getötete und 102 verletzte Zivilisten gesprochen. Die überwiegende Mehrheit der Fälle sei aus Gebieten gemeldet worden, die von der ukrainischen Regierung kontrolliert werden, sagte eine Sprecherin.
#الاتحادالأوروبي #موسكو. #كييف