05/09/2019
Metamorphose Kapitel 3 - Die Gestaltung
Der Urlaub gestattet einem dann doch die ein oder andere Freiheit, um sich dem zu widmen, was man im Alltagsda“SEIN“ immer wieder vor sich herschiebt, aber gerne abschließen „WOLLEN“ würde.
Und so ist es auch mit dem Buch von meinem Freund Steve Henschel über das „SEIN“ und „WOLLEN“ und die damit verbundene mögliche nächste Evolutionsstufe der Menschheit.
Seit meinem letzten Schmökern in seinem Buch ist einige Zeit vergangen und einiges ist passiert.
Ich habe mich wieder mehr der Musik gewidmet und es tatsächlich geschafft ein bisher unveröffentlichtes Album meiner alten Band BSUR zu veröffentlichen.
Außerdem haben meine Frau und ich mit unserer Band Klangklan neue Lieder geschrieben, produziert und veröffentlicht und schöne Abende mit Auftritten und neuen Bekanntschaften erlebt.
Bei Steve durfte ich Trauzeuge sein, als er seine Lisa bei einer sehr schönen freien Trauung über den Dächern Bambergs ehelichte und den beiden das Lied „In Flammen“ widmen, das ich mit deren Segen sicherlich auch noch irgendwann veröffentlichen werde.
So wie in diesem Text schon vieles miteinander verschwimmt, so denke ich beeinflussen sich die Ereignisse auch auf wunderbare Weise gegenseitig.
So hat Christiane Lehmann beispielsweise mit ihrer „WOLLEN“ Seite den Text zu unserem letzten Lied „Nackte Seelen spiegeln sich im Wein“ geliefert und welcher Zauber auch immer dafür verantwortlich ist, dass ein Lied entsteht, so wurde durch das miteinander WOLLEN einiger Freunde eine wunderbare Erinnerung an ein gemeinsames Gefühl geschaffen.
Von Kapitel 3 blieb Steves Vergleich zwischen der Betrachtung der Ökonomie und eines Gemäldes bei mir hängen. Er schreibt, ließe man die Intention der Ökonomie außer Acht und nehme diese nur als gegeben hin, so ist das so ähnlich als reduziert man das Betrachten eines Gemäldes auf das Wirken der Farben und ignoriert die Geschichte hinter dem Kunstwerk.
Und weil Steve der Ansicht ist, dass die Ökonomie entscheidend für die menschliche Evolution ist, setzt er im Folgenden genau hier an, an unserem ökonomischen SEIN.
Steve warnt, dass es das ökonomische SEIN, welches aus dem SEIN erwachsen ist, geschafft hat uns so zu fesseln und zu erniedrigen wie es dem ursprünglichen SEIN (unsere natürlichen Triebe) lange nicht mehr gelungen ist.
Je tiefer sich ein Mensch innerhalb ökonomischer Strukturen befindet, umso stärker gilt es das Verschwinden des Bemühens um das reine WOLLEN zu bemerken.
Die Transformation muss im Ökonomischen beginnen und von nicht-menschlichen Komponenten getragen werden. Eine Neugestaltung der Welt ist bereits in Anfängen in der digitalen Transformation zu erkennen, die uns das MenschSEIN entzieht und uns Mensch sein lässt.
Bevor ich das nächste Kapitel „die diffizile Gestaltung“ lese, möchte ich ein paar eigene Gedanken zu dem gerade Gelesenen streuen. Ich habe vor Kurzem eine alte ZDF Reportage aus den 80ern im Internet entdeckt, die uns das Leben in der Zukunft (heute) gezeigt hat. So sollte uns in Zukunft die Technik in Form von Robotern und Computern Arbeiten abnehmen und den Arbeitern und Angestellten mehr Zeit zum Leben zur Verfügung stellen. Außerdem kommt mir ein Gewerkschaftsplakat in den Sinn, das ich vor ein paar Jahren bei einer Betriebsversammlung gesehen habe. Darauf stand: Wem gehört die Zeit?
Und daraus ergeben sich dann einige Fragen: Wem haben die Maschinen, die Computer, die Automatisierung in den letzten 30 Jahren die meisten Vorteile verschafft? Ist die Arbeit wirklich leichter geworden? Hat sich die Arbeitszeit reduziert? Hat sich unser Leben end- oder doch ehr beschleunigt?
Ich möchte die Digitalisierung nicht verurteilen, denn ohne sie wäre es mir und tausenden anderen Musikern kaum möglich in dieser Form ihre Musik eigenständig zu produzieren und zu veröffentlichen ohne ein Teil der Musikindustrie und auf diese angewiesen sein zu müssen.
In einem Dialog mit meiner Frau hat sich herausgestellt, dass sie auch mehr Freund als Feind der Technik ist, die es ihr ermöglicht innerhalb von Sekunden Geld zu überweisen, anstelle wie früher zur Bank fahren zu müssen und dort mit der freundlichen Beraterin eine Überweisung zu tätigen. Aber hat die freundliche Beraterin jetzt mehr Zeit für andere Sachen oder ist sie wegdigitalisiert worden, so wie einige Musikmanager, Toningenieure, CD-Verkäufer oder ganze Plattenläden?
Ich bin gespannt wie es auf den nächsten Seiten weitergeht und auf Steve’s Ansatz die nächste Evolutionsstufe zu erreichen.