10/12/2024
Insa Wilke bespricht Esther Dischereits Roman »Ein Haufen Dollarscheine« in der Sendung »Neue Bücher über ungewöhnliche Reisen« im WDR 3:
»›Ein Haufen Dollarscheine‹ heißt der scharf-kritische, extrem kluge und immer wieder absurd humorvolle, aber stets bitterernste Roman von Esther Dischereit. Ihren Roman lässt sie vor allem zwei Figuren im Wechsel erzählen. Eine Person namens Tante, in der man doch auch meint, immer wieder Züge von Esther Dischereit zu erkennen, und deren Neffen. Der Neffe ist der Sohn der älteren Schwester der Erzählerin, die den Holocaust mit ihrer Mutter in Verstecken überlebt hat. Die beiden erzählen von den unterschiedlichsten Orten aus, sodass einem ganz schwindelig wird. Es geht von einer Militärparade in den USA nach Heppenheim, von Berlin nach Rom, von Nicaragua nach Chicago und da habe ich noch gar nichts von den noch verrückteren Familienverhältnissen erzählt. […]
Esther Dischereits Roman ›Ein Haufen Dollarscheine‹ ist eigentlich das Buch der Stunde zu den absurden Debatten um Antisemitismus, denn es erzählt von der Heuchelei, die sichtbar wird in Erbschleicherei und der behördlichen Verhinderung von sogenannten Wiedergutmachungszahlungen. Es erzählt aber auch von innerjüdischer Machtpolitik, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Eine Ansage, dieses Buch, und sehr konsequente besondere Literatur.«
Wir bedanken uns herzlich für die schöne Besprechung und Lesung. Die ganze Folge könnt Ihr unter https://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-gutenbergs-welt/anders-reisen-100.html hören. Der Beitrag zu »Ein Haufen Dollarscheine« läuft von Min. 38:05 bis 43:38.